Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Upland noch nicht erlebt. Die Stadt wurde 1869 gegründet, benannt nach dem gleichnamigen Ort in Ohio, und hat seitdem mehr als nur ein paar Kornfelder zu bieten. Eingebettet im Jefferson Township, Grant County, wuchs Upland dank der Eisenbahnlinie, die hier einst das Rückgrat der lokalen Wirtschaft bildete – ein bisschen wie das Blut, das durch die Adern einer kleinen, aber stolzen Gemeinde pumpt. Ich fahre meistens über die I‑69, die praktisch an der Stadt vorbeischneidet, und wenn du lieber den Charme der Landstraße suchst, nimm die US‑35; beide bringen dich mitten ins Herz von Upland, ohne dass du dich durch endlose Stauwellen quälen musst.
Jetzt, wo du hier bist, musst du die „Upland Sehenswürdigkeiten“ nicht als Checkliste abarbeiten, sondern als kleine Entdeckungen, die du fast übersehen würdest, wenn du nicht genau hinschaust. Zum Beispiel das alte Rathaus, das mehr Geschichten zu erzählen hat als mancher Blog über Großstadtreisen – und das ganz ohne Eintritt. Und dann gibt’s da noch das wöchentliche Bauernmarkt‑Treffen, wo du echte Hoosier‑Gastfreundschaft schmecken kannst, während du über die neuesten Trends in der Maisproduktion diskutierst (kein Witz, das ist hier ein echtes Gesprächsthema). Also, schnapp dir dein Auto, lass das GPS ein bisschen spinnen und genieße das leicht zynische Flair einer Stadt, die mehr Charakter hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass das, was ich an Upland am meisten liebe, das alte Town Hall ist – ein knallrotes Backsteingebäude, das aussieht, als hätte es ein Filmset‑Designer aus den 1920ern aus Versehen in der Mitte der Hauptstraße abgesetzt. Ich habe dort einmal ein spontanes Picknick veranstaltet, weil das Rathaus einen kleinen Rasen hinter dem Haupteingang hat, und während ich meine Sandwiches kaute, hörte ich das leise Quietschen einer alten Klimaanlage, die mehr Geschichte atmet als die meisten Museen hier im Bundesstaat. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das örtliche Schachturnier im Nebenraum stattfindet und jeder versucht, einen freien Platz zu ergattern.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zur Upland Public Library, die ich persönlich für das beste Versteck für ein gutes Buch halte – und das nicht nur, weil die Regale voll sind, sondern weil die Bibliothekarin, Frau Henderson, immer einen extra Keks aus der Küche wirft, wenn du dich zu lange umschnüffelst. Ich habe dort einmal ein Buch über Indiana‑Geschichten ausgeliehen, nur um festzustellen, dass die Geschichte von Upland selbst viel spannender ist, wenn man die alten Zeitungsarchive durchblättert, die dort in einer staubigen Ecke lagern. Das Parken hinter dem Gebäude ist ein schmaler Streifen, der gerade genug Platz für ein Auto lässt, solange du nicht mit dem Lieferwagen deines Freundes anreist.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du deine Energie loswerden kannst, ohne gleich das ganze Land zu verlassen, dann ist der Upland Community Park genau das Richtige. Ich habe dort im Sommer ein improvisiertes Fußballspiel mit ein paar Einheimischen gestartet – die Jungs aus der High School haben uns fast über den Rasen gerannt, weil sie dachten, wir seien ein neues Team. Der Spielplatz ist zwar klein, aber die Baseballfelder sind gut gepflegt, und das Grillhaus am Rand ist ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft. An Wochenenden gibt es dort immer ein paar Familien, die ihre Kinder auf den Schaukeln schwingen lassen, und das ist das einzige Mal, dass ich das Geräusch von quietschenden Gummistiefeln als beruhigend empfinde.
Ein bisschen weiter die Straße hinunter, versteckt hinter einer unscheinbaren Tür, liegt das Upland Historical Society Museum. Ich verstehe den Hype um alte Schulbänke nicht ganz, aber hier neben einem originalen 1900er‑Jahrhundert‑Schulbuch liegt ein antiker Holzstuhl, auf dem mein Urgroßvater einst saß, und das ist für mich ein echter Schatz. Die Ausstellung ist klein, aber jedes Exponat hat eine Geschichte, die die Führerin, Herr Miller, mit einer Mischung aus trockenem Humor und leidenschaftlicher Begeisterung erzählt. Ich habe dort einmal einen alten Fotoapparat gefunden, der noch funktionierte – ein kurzer Ausflug in die Vergangenheit, der mich fast dazu brachte, ein analoges Foto von mir selbst zu schießen, nur um zu sehen, wie ich mit einem Hut aus den 30ern aussehe.
Man könnte meinen, das sei alles, was Upland zu bieten hat, doch die Hauptstraße selbst ist ein kleines Museum aus sich. Die alten Läden, die hier noch offen haben – ein Antiquitätengeschäft, das mehr verstaubte Truhen als Kunden hat, und ein kleiner Kaffeeladen, der den besten Espresso außerhalb von Indianapolis serviert – geben dem Ort einen Charme, den man nicht in Reiseführern findet. Ich habe dort einmal einen alten Plattenspieler entdeckt, der noch funktionierte, und habe spontan eine Vinyl-Session mit dem Besitzer gestartet, während wir über die besten Burger in der Umgebung diskutierten. Das Parken entlang der Straße ist ein bisschen ein Glücksspiel, weil die Parkuhren hier selten funktionieren, aber das macht den spontanen Charme ja erst aus.
Ein kurzer Abstecher zum Upland Water Tower – ja, das ist tatsächlich ein Ort, den ich empfehlen kann – bietet einen überraschend guten Blick über das gesamte Township. Ich habe dort einmal bei Sonnenuntergang gestanden, während ein Traktor langsam die Felder überquerte, und das war das einzige Mal, dass ich das Gefühl hatte, die ganze Welt würde stillstehen, nur um dann von einem vorbeifahrenden Motorradfahrer aus der Nachbarschaft aus dem Frieden gerissen zu werden. Der Zugang ist frei, und das Parken ist ein kleiner Kiesweg, der genug Platz für ein paar Autos lässt, solange du nicht mit dem Wohnmobil deiner Schwester anreist.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles nur ein Haufen kleiner, unscheinbarer Orte sind, dann lass mich dir noch ein letztes Wort zu den Upland Sehenswürdigkeiten mit auf den Weg geben: Sie sind nicht die glitzernden Attraktionen einer Metropole, aber sie haben das, was ich an echten Reisen am meisten schätze – echte Menschen, echte Geschichten und ein bisschen Staub, der dich daran erinnert, dass das Leben hier nicht nur aus Instagram‑Filtern besteht.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee ist das Mississinewa‑See‑Gebiet, das nur ein paar Minuten östlich von Upland liegt und sich wie ein vergessenes Stück Natur in die flache Indiana‑Landschaft einfügt. Ich habe dort ein altes Kajak gemietet, weil das Wasser im Sommer überraschend klar ist, und war sofort begeistert von den unzähligen Angelplätzen, die sich entlang des Ufers verstecken – ein echter Geheimtipp für alle, die dem Trubel der Stadt entfliehen wollen. Parken ist meistens ein Kinderspiel, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann verwandelt sich das kleine Parkplatzgelände in ein Mini‑Konzert für Blechschrott‑Trucks.
Ein kurzer Abstecher nach Marion, der County‑Hauptstadt, führt zum Marion County Historical Museum. Dort hängen alte Schwarz-Weiß‑Fotos von Bauern, die mehr über das wahre Indiana erzählen als jede Instagram‑Story. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein Museum in einer Kleinstadt überhaupt etwas zu bieten hat – und wurde dann von einer Ausstellung über die lokale Eisenbahn begeistert, die mich fast vergessen ließ, dass ich eigentlich nur nach einem Kaffee suchte. Der Eintritt ist frei, und das Personal ist so freundlich, dass sie einem fast das Gefühl geben, man sei ein langjähriger Besucher, obwohl man gerade erst die Tür überschritten hat.
Nur ein paar Blocks weiter erhebt sich das Grant County Courthouse, ein imposantes Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert, das mit seiner romanischen Fassade fast wie ein Filmset wirkt. Ich habe dort ein paar Minuten verbracht, um die kunstvollen Steinmetzarbeiten zu bewundern – ein echter Augenschmaus für alle, die Architektur lieben, aber keine Lust haben, stundenlang durch Museen zu schlendern. Das Parken ist direkt vor dem Gebäude möglich, allerdings muss man sich frühzeitig einen Platz sichern, wenn das wöchentliche Gerichtsverfahren läuft.
Kokomo, die nächste größere Stadt, lockt mit dem Kokomo Speedway, einem Drag‑Strip, der jedes Wochenende von lautstarken Motoren und jubelnden Zuschauern zum Leben erweckt wird. Ich war dort an einem Freitagabend, als ein lokaler Fahrer einen neuen Rekord aufstellte – das Adrenalin war fast greifbar, und das billigste Bier, das ich je getrunken habe, schmeckte plötzlich nach Luxus. Die Anfahrt ist unkompliziert über die US‑35, und das Parken ist am Rande des Geländes kostenlos, solange man nicht zu spät kommt und das ganze Gelände bereits voll ist.
Ein weiteres Highlight in Kokomo ist die Kokomo Opalescent Glass Factory, ein historisches Glaswerk, das seit über einem Jahrhundert handgefertigtes Glas produziert. Ich habe dort an einer Führung teilgenommen und durfte sehen, wie ein Stück rohes Glas in ein schimmerndes Kunstwerk verwandelt wird – ein Prozess, der mehr Geduld erfordert, als ich zugeben möchte. Die Fabrik liegt etwas abseits des Stadtzentrums, aber das Parken ist direkt vor dem Haupteingang vorhanden, und das Personal lässt einen sogar ein kleines Stück Glas mit nach Hause nehmen, wenn man nett fragt.
Wenn man also nach Upland Sehenswürdigkeiten sucht, die mehr zu bieten haben als das übliche Kleinstadt‑Flair, dann sollte man diese fünf Orte unbedingt auf die Karte setzen – jeder von ihnen hat seinen eigenen Charme, und ich verspreche, dass Sie nach dem Besuch das Gefühl haben werden, Indiana endlich wirklich kennengelernt zu haben.
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