Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Fowlerton noch nicht auf dem Radar. Die Stadt entstand 1855 als kleiner Eisenbahnknotenpunkt im Herzen von Washington Township, Fayette County, und hat seitdem mehr als ein paar verrostete Schienen überlebt. Ich verstehe den Hype um die „kleinen Städte mit Charme“ nicht ganz, aber hier hat die Geschichte tatsächlich etwas zu erzählen – von den ersten Pionieren, die das Land aufschlugen, bis zu den wenigen, die noch von der ursprünglichen Holzbank am Hauptplatz schwärmen.
Wenn du mit dem Auto anreist, nimm die State Road 1, die dich direkt ins Zentrum führt; ein kurzer Stopp an der alten Tankstelle ist fast schon ein Ritual. Ich habe das erste Mal den örtlichen Diner entdeckt, weil ich nach einem Parkplatz suchte – und plötzlich war ich mitten in einer Gesprächstherapie mit dem Besitzer, der mir erklärte, warum das jährliche Kürbissammeln hier fast schon ein religiöses Ereignis ist. Kein Witz, das ist das wahre Herz von Fowlerton.
Und ja, wenn du dich fragst, was man hier überhaupt sehen kann: die „Fowlerton Sehenswürdigkeiten“ sind nicht in glänzenden Broschüren verpackt, sondern verstecken sich in den schiefen Fassaden der alten Scheunen, den vergilbten Fotos im Rathaus und dem leisen Summen der Grillen am Abend. Genau das macht den Charme aus – ein bisschen rau, ein bisschen nostalgisch und definitiv nicht für jeden Geschmack, aber für mich ein echter Geheimtipp.
Also, wenn du das erste Mal nach Fowlerton fährst, lass uns gleich beim alten Zugdepot starten – das ist für mich das Herzstück der Stadt, und ich schwöre, das alte Backsteingebäude hat mehr Charakter als manch große Metropole. Ich habe dort neulich einen verregneten Nachmittag verbracht, während ich mir die handgefertigten Modelle von Dampfloks ansah, die von ein paar begeisterten Rentnern zusammengebastelt wurden. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das wöchentliche „Rail‑Fan‑Treffen“ losgeht und jeder versucht, einen Platz neben dem Eingang zu ergattern.
Direkt neben dem Depot schlängelt sich der Wabash River Trail entlang, ein schmaler Pfad, der mehr als nur ein Spazierweg ist – er ist das inoffizielle Laufband für Jogger, Hundebesitzer und die ein oder andere ältere Dame, die ihre täglichen „Wasser‑Kreuzworträtsel“ löst. Ich habe dort einmal meine Schuhe im Schlamm vergraben, weil ich dachte, ein kurzer Abstecher zum Fotostopp wäre eine gute Idee; das Ergebnis war ein nasser Fuß und ein Lächeln, das ich nie vergessen habe. Der Trail ist frei zugänglich, und ein kurzer Blick auf die Brücke, die über den Fluss führt, reicht aus, um zu verstehen, warum die Einheimischen hier so stolz auf ihr kleines Stück Wasser sind.
Ein kurzer Abstecher ins Zentrum führt dich zum Fowlerton Town Square, wo ein alter, leicht schief stehender Gazebo das Zentrum bildet. Hier findet fast jeden zweiten Samstag ein Flohmarkt statt, und ich habe dort das beste Stück Apfelkuchen meines Lebens probiert – verkauft von einer Dame, die behauptet, das Rezept sei seit 1923 unverändert. Das Ganze hat einen leicht chaotischen Charme, und wenn du Glück hast, hörst du das leise Summen einer alten Jukebox, die noch immer „Rock Around the Clock“ spielt, obwohl niemand mehr die Originalplatten besitzt.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich kurz vom Trubel erholen kannst, dann ist das Riverside Park genau das Richtige. Der Park liegt direkt am Fluss, hat ein kleines Bootsanleger‑Plattform und ein paar Bänke, die mehr nach „vintage“ als nach „modern“ aussehen. Ich habe dort einmal ein Picknick mit meinem Freund gemacht, während ein Fischer neben uns lautstark über die Größe seines letzten Fangs prahlte – ein echter Indiana‑Moment, der dich gleichzeitig zum Lachen und zum Augenrollen bringt. Das Parkgelände ist kostenlos, und das einzige, was du mitbringen musst, ist ein bisschen Geduld, wenn du einen freien Platz auf der Hauptwiese suchst – die Einheimischen kommen hier gern mit ihren Familien.
Ein weiteres Juwel, das ich immer wieder gern erwähne, ist die Fowlerton Public Library. Ja, du hast richtig gelesen – eine Bibliothek, die mehr als nur Bücher bietet. Die Wände sind mit lokalen Fotografien geschmückt, und das Personal kennt jeden Besucher beim Namen. Ich erinnere mich, wie ich dort ein altes Stadtarchiv‑Buch gefunden habe, das die Geschichte des ersten Wasserwerks erzählt – ein echter Schatz für Geschichtsinteressierte. Die Bibliothek hat keine strengen Öffnungszeiten, die ich hier aufzählen könnte, weil sie sich je nach Jahreszeit leicht verschieben, aber du findest immer ein Schild an der Tür, das dir sagt, ob du gerade rein darfst.
Und weil ich nicht vergessen darf, die Fowlerton Water Tower – ein rostiger, aber stolzer Turm, der über die Stadt wacht. Er ist kein typisches Fotomotiv, aber wenn du ein bisschen Mut hast, kannst du die kleine Treppe hinaufsteigen und einen überraschend weiten Blick über die Felder und das umliegende Land genießen. Ich habe dort einmal ein Selfie gemacht, das jetzt in meinem Handy als „epischer Moment“ gespeichert ist, obwohl das Bild mehr von der Sonne geblendet ist als von der eigentlichen Aussicht.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles zu viel ist, um es in einem kurzen Trip zu packen, dann lass mich dir sagen: Fowlerton Sehenswürdigkeiten sind nicht nur Punkte auf einer Karte, sie sind kleine Geschichten, die du selbst erleben kannst, wenn du dich traust, ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade zu wandern. Und das ist genau das, was ich an diesem Ort liebe – die Mischung aus ehrlichem Charme und einer Prise unterschwelliger Ironie, die dich immer wieder zurückkommen lässt.
Wenn man das staubige Pflaster von Fowlerton hinter sich lässt, schlägt das Herz plötzlich ein wenig schneller – nicht etwa wegen der Weite des Indiana‑Himmels, sondern wegen der überraschend guten Auswahl an Sehenswürdigkeiten, die das Umland zu bieten hat.
Der erste Stopp meiner spontanen Entdeckungstour war das Mississinewa Lake State Park. Der See liegt nur eine halbe Stunde Fahrt nach Norden, und das Wasser ist tatsächlich klar genug, um die Spiegelungen der umliegenden Bäume zu sehen – kein Witz, das ist ein echter Fotospot. Ich habe dort ein Kajak gemietet, weil ich dachte, das wäre romantisch; das Ergebnis war eher ein nasser Ärger, aber die Aussicht vom Ufer, wo Familien ihre Grillkörbe auspacken, war unbezahlbar. Parken ist am Hauptzugang fast immer ein Kinderspiel, außer an den heißen Sommertagen, wenn die Familien mit Picknickdecken die Plätze besetzen.
Ein kurzer Abstecher nach Marion, der Kreisstadt, bringt einen zum Grant County Courthouse. Das imposante Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Ära, und ich muss zugeben, dass ich den Hype um solche „historischen“ Gerichtsgebäude nicht ganz verstehe – bis ich die kunstvollen Säulen und das riesige Uhrwerk im Inneren sah. Die Führung durch das Gerichtsgebäude ist kostenlos, und das Parken ist dank der breiten Straße direkt vor dem Gebäude fast immer problemlos.
Nur ein paar Blocks weiter liegt das Grant County Historical Museum. Hier sammelt man nicht nur staubige Artefakte, sondern bekommt einen echten Einblick in das Leben der Pioniere, die das Land hier besiedelten. Ich habe mich besonders über die alte Scheune gefreut, in der ein Originaltraktor aus den 1930er Jahren steht – ein Bild, das ich später auf Instagram gepostet habe, weil ich dachte, das wäre ein echter „Throwback“. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz, der an Wochenenden schnell voll ist, also lieber früh dort sein.
Ein wenig weiter südlich, entlang des Mississinewa River State Trail, erstreckt sich ein 13 Meilen langer Rad- und Wanderweg. Ich habe den Trail mit meinem alten Mountainbike ausprobiert; die Strecke ist flach genug, um nicht völlig aus der Puste zu kommen, aber die gelegentlichen Brücken über den Fluss geben dem Ganzen einen Hauch von Abenteuer. Der Weg ist gut markiert, und es gibt mehrere kostenlose Parkplätze an den Zugangsstellen – ein echter Pluspunkt für spontane Ausflüge.
Für Basketball-Fanatiker, die nicht genug von Indiana bekommen können, ist das Indiana Basketball Hall of Fame in New Castle ein Muss. Die Hall of Fame ist etwa 30 Meilen östlich, aber die Fahrt lohnt sich, wenn man die Geschichte des „Hoosier Hype“ erleben will. Ich habe dort die alten Trikots und die originalen Basketballkörbe aus den 1950er Jahren gesehen – ein nostalgisches Erlebnis, das mich an meine eigenen Schulzeiten erinnerte. Parken ist am Haupteingang kostenlos, aber an Spieltagen kann es etwas voller werden.
Ein letzter, eher unterschätzter Ort ist das Marion National Cemetery. Der Friedhof liegt etwas abseits, aber die ruhige Atmosphäre und die gepflegten Grabstätten geben einem das Gefühl, Teil einer größeren Geschichte zu sein. Ich habe dort eine stille Minute verbracht, während ein Veteran aus der Nachbarschaft mir von den Geschichten seiner Vorfahren erzählte. Das Parken ist direkt am Eingang möglich, und das Gelände ist das ganze Jahr über offen.
Ob man nun nach Natur, Geschichte oder ein bisschen sportlicher Nostalgie sucht – die Umgebung von Fowlerton bietet mehr als genug Gründe, den kleinen Ort zu verlassen und die Vielfalt von Grant County zu entdecken. Diese Auswahl an Fowlerton Sehenswürdigkeiten beweist, dass das Umland alles andere als langweilig ist.
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