Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Fairmount noch nicht erlebt. Die Stadt wurde 1823 von Pionieren gegründet, die wohl dachten, ein bisschen „fairer“ Berg würde das Leben hier versüßen – daher der Name, abgeleitet von Fairmount, Ohio. Heute liegt sie gemütlich im Herzen von Fairmount Township, Grant County, und hat mehr Charme, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ich kam mit dem Auto über die I‑69, weil ich nicht gerade Lust hatte, den Bus zu nehmen, und musste zugeben, dass die Fahrt durch die sanften Hügel fast schon therapeutisch war – zumindest bis ich in das kleine Städtchen einbog und das Schild „Welcome to Fairmount“ sah, das mehr nach einem freundlichen Augenzwinkern als nach einer Werbeplakette wirkte.
Ich verstehe den Hype um manche Kleinstadt-Events nicht ganz, aber die lokalen Cafés, die ich zufällig entdeckt habe, sind echt super – ein Espresso, der dich wachrüttelt, während du den Blick auf das alte Rathaus wirfst, das seit 1885 über dem Marktplatz thront. Und ja, die Fairmount Sehenswürdigkeiten sind nicht nur das, was in Reiseführern steht; sie sind das, was du spürst, wenn du an einem Sonntagmorgen den Friedhof besuchst und die Geschichte der Gründerväter in den verwitterten Grabsteinen liest. Wenn du mit dem Zug anreist, halte am Grant County Station – ein kurzer Spaziergang und du bist mitten im historischen Kern, wo jedes Kopfsteinpflaster eine Geschichte zu erzählen hat. Also, pack deine Neugier ein und lass dich von diesem kleinen Indiana-Juwel überraschen.
Also, wenn du das erste Mal nach Fairmount kommst, musst du unbedingt das alte Eisenbahnmuseum am Hauptbahnhof sehen – das ist für mich die unverzichtbare Top‑Sehenswürdigkeit. Ich meine, das Gebäude ist ein echtes Relikt aus den 1900ern, und die alten Lokomotiven, die dort stehen, riechen noch nach Schmieröl und Geschichte. Ich war dort an einem verregneten Dienstag, und obwohl das Wetter eher nach „Müssen wir jetzt wirklich hier rumstehen?“ schrie, hat mich das knarrende Geräusch der Türen und das leise Quietschen der alten Weichen sofort in den Bann gezogen. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das lokale Old‑Timer‑Treffen stattfindet und jeder versucht, sein klappriges Gefährt neben den glänzenden Trucks zu parken.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt das IU Fairmount Campus, ein kleiner, aber feiner Teil der Indiana University. Ich verstehe den Hype um die riesigen Unis nicht ganz, aber hier hat das College einen Charme, den man in den überfüllten Metropolen nie findet – kleine Grünflächen, ein Café, das angeblich den besten Espresso im ganzen County serviert, und Studenten, die mehr Zeit damit verbringen, über ihre Abschlussarbeiten zu diskutieren, als tatsächlich zu schreiben. Ich habe dort einmal einen Vortrag über lokale Geschichte besucht, und der Dozent hat mir erklärt, warum das alte Rathaus von 1912 immer noch das Herzstück der Stadt ist – ein Gebäude, das man nicht verpasst, wenn man die Fairmount Sehenswürdigkeiten erkundet.
Das Rathaus selbst ist ein weiteres Juwel, das ich gerne erwähne, weil es nicht nur ein Verwaltungsgebäude ist, sondern ein echtes Kunstwerk aus rotem Backstein und einer Uhr, die immer fünf Minuten zu spät geht – ein kleiner Scherz der Stadt, den ich jedes Mal bemerke, wenn ich die Zeiger sehe. Drinnen gibt es ein kleines Museum, das die Geschichte der Stadt von der Gründung bis heute nachzeichnet. Ich habe dort einmal einen alten Stadtplan gefunden, auf dem Fairmount noch als „Miller’s Crossing“ bezeichnet wurde – ein netter Fun‑Fact, den ich gern bei Touristen auspacke.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich kurz vom Stadttrubel erholen kannst, dann geh zum Fairmount City Park. Der Park ist nicht riesig, aber er hat einen kleinen See, ein paar alte Bänke und einen Spielplatz, der mehr von den Einheimischen als von Touristen genutzt wird. Ich habe dort an einem heißen Sommertag ein Picknick gemacht, während ein älterer Herr neben mir lautstark über die „guten alten Zeiten“ mit seinem Hund diskutierte. Das ist das wahre Fairmount‑Feeling: entspannt, ein bisschen schrullig und völlig unprätentiös. Das Parkhaus hinter dem Café ist meistens frei, solange du nicht zur Mittagszeit dort bist, wenn die lokalen Fußballmannschaften ihr Training abhalten.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist die Fairmount Public Library – ein Carnegie‑Gebäude, das aussieht, als hätte es jemand aus einem Filmset geklaut. Die hohen Decken und das massive Holzfenster geben einem das Gefühl, in einer anderen Ära zu sein. Ich habe dort einmal ein Buch über die lokale Folklore ausgeliehen, und die Bibliothekarin hat mir nebenbei erzählt, dass das Gebäude einst als Versammlungsort für geheime Gesellschaften diente – kein Scherz, das war ihr Ernst. Das Parken direkt vor der Bibliothek ist immer ein bisschen eng, aber wenn du früh genug kommst, findest du einen Platz zwischen den Lieferwagen und den Fahrrädern der Studenten.
Zu guter Letzt noch das jährliche Fairmount Harvest Festival, das im August stattfindet. Ich weiß, das klingt nach einem typischen Kleinstadt‑Event, aber hier gibt es mehr als nur Kürbisse und Apfelkuchen: lokale Handwerker, Live‑Musik von Bands, die man sonst nur in den Hinterzimmern von Bars hört, und ein Wettbewerb für das beste selbstgemachte Marmeladenbrot. Ich habe letztes Jahr an dem Wettbewerb teilgenommen – meine Marmelade hat zwar nicht gewonnen, aber ich habe dafür einen Platz im Gedächtnis der Einheimischen ergattert, weil ich aus Versehen die Schüssel umgestoßen habe und die Marmelade über den Tresen floss. Das war ein echter „Moment“, den ich nie vergessen werde, und er zeigt, dass Fairmount mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Ich muss gestehen, dass ich den ersten Tag in Fairmount damit verbrachte, den Highway 35 zu überqueren und sofort nach dem ersten Rastplatz zu fragen, ob hier irgendwo ein See liegt, an dem man wenigstens ein bisschen Ruhe finden kann. Die Antwort kam in Form von Lake Mississinewa, einem künstlichen Gewässer, das von einem unscheinbaren Damm gehalten wird, aber dafür ein ganzes Arsenal an Angelplätzen, Bootsanleger und Picknicktischen bietet. Ich habe dort meine Angelrute ausgepackt, weil ich dachte, ich könnte ein paar Bass fangen, und tatsächlich biss ein kleiner, aber zäher Largemouth Bass – ein echter Beweis dafür, dass das Wasser hier nicht nur zum Anblick, sondern auch zum Ausprobieren einlädt. Parken ist meistens problemlos, solange man nicht am Freitagabend nach der Arbeit ankommt, dann wird das Feld hinter dem Besucherzentrum zum Schlachtfeld.
Ein kurzer Abstecher vom See führt dich zum Mississinewa River State Recreation Area. Hier gibt es mehr als nur ein paar Wanderwege – ein 2‑Meilen‑Loop, der durch feuchte Wälder und über kleine Bäche schlängelt, ist perfekt, um den Kopf frei zu bekommen. Ich erinnere mich, wie ich im Herbst dort stand, das Laub knisterte unter meinen Schuhen, und plötzlich hörte ich das laute Quietschen eines Entenpaares, das sich im Matsch verheddert hatte – ein Moment, der mir zeigte, dass Natur nicht immer Instagram‑perfekt sein muss, aber dafür umso authentischer.
Zurück in die Stadt, aber nicht ins Zentrum von Fairmount, liegt das Grant County Historical Museum in Marion, etwa 15 Minuten Fahrt. Das Gebäude selbst ist ein umgebautes altes Schulhaus, das mehr Geschichten zu erzählen hat, als die meisten Reiseführer je erwähnen. Ich habe dort eine alte Fotografie von einem Pferdewagen entdeckt, der durch die Hauptstraße fuhr, und mich gefragt, warum die Leute damals nicht einfach ein Taxi genommen haben. Das Museum ist klein, aber die Ausstellungen sind handverlesen – von der Eisenbahn bis zur lokalen Landwirtschaft – und das Personal ist so freundlich, dass sie einem fast das Gefühl geben, Teil der Familie zu sein.
Ein paar Straßen weiter steht das Marion Courthouse Square Historic District. Der imposante Grant County Courthouse, erbaut 1905, dominiert das Bild, und die umliegenden Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert haben einen Charme, den man nur in kleinen Midwestern-Städten findet. Ich habe dort einen Kaffee getrunken, während ich die kunstvollen Säulen bewunderte, und musste zugeben, dass ich den Hype um „historische Architektur“ nicht ganz verstehe, bis ich die feinen Details der Steinmetzarbeiten sah – dann war ich plötzlich ein begeisterter Fan.
Ein Ort, den ich nicht überspringen kann, ist der Marion National Cemetery. Es ist nicht gerade ein Ort für Selfies, aber die Stille und das gepflegte Grün haben etwas Beruhigendes. Ich stand dort, betrachtete die Reihen von Grabsteinen, und dachte an die vielen Geschichten, die hier begraben liegen. Das Parken ist direkt am Eingang kostenlos, und das Gelände ist barrierefrei, was ich als seltene, aber willkommene Ausnahme empfinde.
Zu guter Letzt, für alle, die ein bisschen Nostalgie nach dem Gasboom der 1880er Jahre suchen, gibt es das Gas Boom Museum in Marion. Das Museum ist ein kleines, aber feines Haus, das die Geschichte der natürlichen Gasexplosion in der Region dokumentiert – von den ersten Bohrungen bis zu den verirrten Unternehmern, die glaubten, sie könnten die Welt mit Gas erobern. Ich habe dort ein altes Gaslampen-Exponat gesehen, das noch immer leuchtet, und musste lachen, weil ich mir vorstellte, wie die Leute damals ihre Häuser mit so etwas beleuchteten, während wir heute mit LEDs rumlaufen.
Wenn du also das nächste Mal über die Landstraßen von Fairmount fährst, vergiss nicht, dass die Umgebung mehr zu bieten hat als nur ein paar Feldwege – von See und Fluss über Museen bis hin zu historischen Plätzen, die alle ihren eigenen, leicht eigenwilligen Charme besitzen. Diese Fairmount Sehenswürdigkeiten zeigen, dass das Herz des Mittleren Westens nicht nur aus Maisfeldern besteht, sondern aus Geschichten, die darauf warten, entdeckt zu werden.
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