Gaston Sehenswürdigkeiten locken mich zwar nicht mit glitzernden Neonlichtern, aber die Geschichte dieses kleinen Städtchens in Jefferson Township, Allen County, hat ihren eigenen, leicht schrägen Charme. Gegründet 1854 als Eisenbahnscheune, wuchs es dank der nahegelegenen Schienenstrecke zu einem beschaulichen Handelsplatz heran – ein bisschen wie ein vergessener Nebencharakter in einem Western, der plötzlich die Hauptrolle übernimmt, wenn man genauer hinschaut.
Mal ehrlich, wenn du aus Fort Wayne anreist, nimm die I‑69 bis Ausfahrt 302, dann folgt du der US‑30 Richtung Westen; das ist die schnellste Verbindung, aber ein kurzer Abstecher über die Landstraße gibt dir das Gefühl, wirklich im Mittleren Westen zu landen. Dort, zwischen den alten Scheunen und den wenigen, aber stolzen Geschäften, spürt man das Echo von 19‑Jahr‑Krieg‑Veteranen, die hier einst ihre Kisten abstellten. Ich verstehe den Hype um große Städte nicht ganz, aber das ruhige Treiben am Hauptplatz, das gelegentliche Klingeln der Kirchenglocken und das leise Murmeln des nahegelegenen Flusses – das ist für mich das wahre „Gaston‑Feeling“. Und ja, das jährliche Herbstfest ist kein Witz: Es gibt mehr Kürbisse als Menschen, und das ist irgendwie befreiend.
Ein kurzer Abstecher zum alten Bahnhof, der heute als Café dient, ist für mich fast schon ein Pflichtprogramm – nicht, weil er historisch ist, sondern weil der Kaffee dort echt super ist und man dabei das leise Summen der Stadt hören kann, das sonst nur in den großen Metropolen zu finden ist.
Ich muss dir gleich gestehen, dass das, was ich an Gaston, Indiana am meisten liebe, die alte Stadtverwaltung ist – das knarrende Backsteingebäude an der Main Street, das aussieht, als hätte es schon die ersten Autos überlebt. Einfach ein Muss für jeden, der glaubt, dass Geschichte nur in Museen steckt. Ich habe dort einmal ein spontanes Treffen mit dem Bürgermeister erlebt, der mir zwischen zwei Aktenordnern ein Stück Kuchen anbot, weil das Büro angeblich „immer zu voll“ sei. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das wöchentliche „Gaston Treffen der Rentner“ im Saal stattfindet und jeder einen Platz sucht.
Weiter geht’s zum Gaston Community Center, das nicht nur ein Schwimmbad hat, das eher nach Chlor riecht als nach Wasser, sondern auch einen kleinen Fitnessraum, in dem du dich fühlen kannst, als würdest du in einem Fitnessstudio aus den 80ern trainieren – komplett mit quietschenden Geräten und einem Plakat von Arnold Schwarzenegger, das dort seit Jahrzehnten hängt. Ich habe dort einmal ein Yoga‑Stunden‑Probetraining gemacht; die Lehrerin war so entspannt, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur wegen der kostenlosen Dusche dort war. Ein echter Geheimtipp für alle, die nach einem günstigen Workout suchen, das gleichzeitig ein bisschen Nostalgie versprüht.
Wenn du dann genug von Schwimmbädern hast, schlendere zum Gaston Public Library. Das ist nicht irgendeine Bibliothek, das ist das Herzstück der Stadt, wo du zwischen Regalen voller lokaler Geschichte und einem kleinen Café, das den besten Kaffee weit und breit serviert, sitzen kannst. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der St. Joseph River gefunden, das ich nie zurückgeben wollte, weil die Geschichte von einem alten Dampfschiff, das hier vor 100 Jahren gekentert ist, mich total gefesselt hat. Hier gibt’s WLAN, also kannst du deine Instagram‑Story posten, während du dich wie ein echter Historiker fühlst.
Ein kurzer Fußweg führt dich zum alten Schulgebäude, das heute das Gaston Historical Museum beherbergt – ein Ort, den ich persönlich als die wahre Schatzkammer bezeichnen würde. Dort hängen alte Klassenfotos, ein originaler Holzstuhl aus dem Jahr 1902 und ein verstaubtes Schild mit der Aufschrift „Gaston School – 1885“. Ich erinnere mich noch, wie ich als Kind dort mit meinem Großvater herumgelaufen bin und er mir erklärte, dass die Schule früher auch als Versammlungsort diente, weil es sonst keinen Ort gab, an dem sich die Leute treffen konnten. Praktisch: Das Museum ist barrierefrei, und das Parken direkt vor dem Eingang ist kostenlos, solange du nicht zur gleichen Zeit wie das jährliche „Gaston Heritage Day“ dort bist.
Natürlich darf man die Gaston Sehenswürdigkeiten nicht komplett ohne einen Abstecher zum lokalen Diner auslassen. Das „Gaston Diner“ ist ein kleines, aber feines Restaurant, das seit den 60ern dieselben Burger serviert – und das mit einer Portion Pommes, die so knusprig ist, dass du das Geräusch beim Reinbeißen fast hörst. Ich habe dort einmal einen Milchshake probiert, der so süß war, dass ich fast meine Zähne verloren hätte, aber das war es wert. Die Bedienung kennt dich beim Namen, sobald du das zweite Mal reinkommst, und das Parken hinter dem Diner ist immer frei, weil die meisten Gäste lieber zu Fuß kommen.
Zum Abschluss empfehle ich dir einen Spaziergang entlang des St. Joseph River Parks, der sich direkt hinter dem Diner erstreckt. Der Weg ist gut gepflegt, die Bänke sind aus recyceltem Holz, und du kannst dort im Sommer oft ein kleines Konzert von lokalen Bands hören – ein bisschen Indie‑Rock, ein bisschen Country, und das alles unter freiem Himmel. Ich habe dort einmal ein Picknick mit meinem Freund gemacht, während ein älteres Ehepaar neben uns Schach spielte und laut über die „guten alten Zeiten“ diskutierte. Ein perfekter Ort, um den Tag ausklingen zu lassen, bevor du dich wieder ins Auto wirfst und nach Hause fährst.
Ich habe meine ersten Schritte nach Gaston immer mit einem kurzen Abstecher nach Muncie gemacht – ja, das ist nicht gerade ein Geheimtipp, aber die Stadt liegt praktisch hinter der Ecke und bietet ein paar Sehenswürdigkeiten, die man nicht einfach übersehen kann. Der erste Stopp war das David Owsley Museum of Art auf dem Campus der Ball State University. Ich war dort, weil ich dachte, ein Kunstmuseum sei immer ein sicherer Hafen für stille Momente, doch die Sammlung aus zeitgenössischer amerikanischer Kunst hat mich eher überrascht, als dass sie mich beruhigt hat. Parken ist am Hauptgebäude meistens ein Klacks, solange man nicht am Freitagabend nach einer Vorlesung kommt – dann wird das Parkhaus zum Schlachtfeld.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt zum Delaware County Historical Museum. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein kleines Geschichtsmuseum in einer ländlichen Gegend überhaupt etwas zu bieten hat. Die Ausstellung über die Eisenbahn- und Landwirtschaftsgeschichte der Region hat mich jedoch mit originalen Werkzeugen und alten Fotografien völlig gefesselt. Ich erinnere mich noch, wie ich mich in einer Ecke mit einem alten Traktor verirrte und fast den Ausgang vergaß, weil ein älterer Herr mir begeistert die Geschichte der ersten Feldarbeit im 19. Jahrhundert erzählte.
Wenn man dann genug von staubigen Relikten hat, ist das Muncie Civic Theatre ein echter Lichtblick. Ich habe dort zufällig eine Amateurproduktion von „Our Town“ gesehen – kein Witz, das Stück war besser als mancher Broadway-Hit, den ich in größeren Städten erlebt habe. Das Theater liegt in einem renovierten alten Gebäude, das früher ein Kaufhaus war, und das Parken ist am Hintereingang fast immer frei, außer wenn das örtliche College ein großes Event veranstaltet.
Ein weiteres Highlight, das ich jedes Jahr im Frühling nicht verpasse, ist der Muncie Farmers' Market am Samstagmorgen. Dort gibt es frische Erdbeeren, handgemachte Marmeladen und einen Stand, an dem ein älterer Herr seine selbstgebrannten Apfelchips verkauft – ein Geschmack, den ich bis heute nicht vergessen habe. Der Markt ist direkt am Stadtzentrum, also gibt es genug öffentliche Parkplätze, aber wenn man mit dem Auto kommt, sollte man früh genug da sein, sonst steht man im Stau zwischen den Ständen.
Für alle, die lieber etwas Bewegung wollen, ist der White River Riverwalk ein kurzer Ausflug wert. Der Weg schlängelt sich entlang des Flusses, bietet ein paar Sitzbänke und ein paar kleine Informationsschilder über die lokale Flora und Fauna. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein Entenpaar neugierig meine Brotreste inspizierte – ein Moment, der mich daran erinnerte, dass Natur und Stadt hier überraschend gut koexistieren. Das Parken ist am angrenzenden Parkplatz des Muncie Community Center meist problemlos, solange man nicht am Wochenende mit einer ganzen Familie dort ist.
Ein wenig abseits, aber definitiv einen Abstecher wert, ist das Muncie Aviation Museum. Ich war dort, weil ich als Kind immer davon geträumt habe, ein Flugzeug zu fliegen, und das Museum hat eine kleine, aber feine Sammlung von historischen Propellerflugzeugen und ein paar interaktive Exponate. Der Eintritt ist frei, das Personal ist freundlich, und das Parken ist direkt vor dem Museum – ein kleiner, unscheinbarer Parkplatz, der selten voll ist, es sei denn, es gibt ein Sonderevent.
Ob man nun Kunst, Geschichte, Theater, frische Lebensmittel, Natur oder Luftfahrt liebt – die Umgebung von Gaston hat für jeden etwas zu bieten. Die Mischung aus kleinen, authentischen Erlebnissen und überraschenden Highlights macht die Region zu einem unterschätzten Schatz für Reisende, die mehr wollen als die üblichen Touristenpfade. Wer also nach Gaston Sehenswürdigkeiten sucht, wird hier fündig – und das mit einem Augenzwinkern, das die Einheimischen so gut wie niemand sonst versteht.
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