Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum ich überhaupt über Yorktown, Indiana spreche, liegt das an seiner unscheinbaren Geschichte: Gegründet in den 1830er‑Jahren von ein paar Pionieren, die sich an das alte York in England erinnern wollten, hat das Städtchen seitdem kaum den Lärm der Großstadt gespürt. Eingebettet im gleichnamigen Yorktown Township im Delaware County, liegt es zwischen den Feldern von Mais und Soja, und das ist schon fast ein Grund, warum ich hierher komme – das echte Mittelland‑Feeling, das man sonst nur aus Filmsets kennt.
Ich komme meistens mit dem Auto, weil der nächste Zug bis Muncie ein bisschen zu weit ist; die I‑69 und US‑35 bringen dich in weniger als einer halben Stunde hierher, und das ist praktisch, wenn du spontan entscheiden willst, ob du den Tag mit einem Kaffee in der örtlichen Bäckerei oder einem Spaziergang durch das alte Rathaus verbringen willst. Ich verstehe den Hype um die „kleinen Städte mit Charme“ nicht ganz, aber die Ruhe hier ist echt super, und das lässt mich die kleinen Details schätzen – etwa das knarrende Holz der alten Scheune am Stadtrand, das ich jedes Mal sehe, wenn ich vom Highway abfahre.
Wenn du dich dann fragst, was du hier überhaupt sehen kannst, dann lass mich dir sagen: Die Yorktown Sehenswürdigkeiten sind nicht die typischen Touristenmagneten, sondern eher die stillen Ecken, die du nur entdeckst, wenn du dich nicht hetzt. Ein kurzer Abstecher zum historischen Friedhof, ein Blick auf das alte Schulgebäude, das jetzt ein Café beherbergt, und du hast das Gefühl, ein Stück echte Indiana‑Geschichte zu atmen – ohne Schnickschnack, dafür mit einer Prise lokaler Zynik, die ich hier immer wieder finde.
Ich muss dir gleich gestehen, dass das, was ich an Yorktown am meisten liebe, die alte Stadtverwaltung ist – das knarrende Backsteingebäude an der Main Street, das aussieht, als hätte es den Great Depression überlebt, nur um uns heute mit seiner schiefen Fassade zu beglücken. Ich habe dort einmal ein Meeting verpasst, weil ich zu lange damit beschäftigt war, die kunstvoll verrosteten Türknäufe zu bewundern; das war kein Witz, das war fast spirituell. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze County zur Stadt strömt, um das wöchentliche „Bier‑und‑Bingo‑Fest“ zu feiern.
Direkt neben dem Rathaus liegt das Yorktown Community Center, ein Ort, an dem ich mehr Zeit verbracht habe, als mir lieb ist – das Schwimmbecken ist zwar klein, aber das Wasser ist überraschend warm, und das Fitnessstudio hat mehr alte Geräte als ein Museum für Retro‑Gymnastik. Ich verstehe den Hype um das wöchentliche Yoga‑Kurs nicht ganz, aber die Tatsache, dass du dort nach einem anstrengenden Tag in der Stadt einfach in die Sauna hüpfen kannst, ist einfach fantastisch. Die Anfahrt ist ein Klacks, weil das Center direkt an der Hauptstraße liegt und du dort fast immer einen freien Parkplatz findest, solange du nicht zur „Freitag‑Feier‑Stunde“ kommst.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zur Yorktown Public Library, einem charmanten kleinen Bau, der mehr Bücher beherbergt, als ich in meinem ganzen Leben lesen könnte – und das ist nicht übertrieben. Ich habe dort einmal ein Buch über lokale Geschichte ausgeliehen, nur um festzustellen, dass die Regale mehr über die Stadtgründung erzählen als die aktuelle Wirtschaftslage, aber das ist ja gerade das, was ich an diesem Ort schätze: die ehrliche, unverfälschte Geschichte. Wenn du Glück hast, sitzt du im Lesesaal und hörst das leise Summen der Klimaanlage, das fast wie ein beruhigendes Hintergrundgeräusch wirkt.
Wenn du dich nach etwas Nostalgie sehnst, dann ist das Yorktown Historical Museum genau das Richtige. Das Museum ist in der alten Schule von 1902 untergebracht – ein Gebäude, das so knarrt, dass du dich fast fragst, ob die Wände noch ein bisschen Geschichte ausatmen. Ich habe dort eine Ausstellung über die ersten Eisenbahnlinien gesehen, die durch die Gegend führten, und muss zugeben, dass ich den ganzen Tag dort verbracht habe, weil ich die alten Fotos von Pferdekutschen einfach nicht genug bewundern konnte. Praktisch ist, dass das Museum direkt neben dem Park liegt, sodass du nach dem Besuch noch einen kurzen Abstecher nach draußen machen kannst, ohne den Bus zu nehmen.
Der Yorktown Park selbst ist ein kleines Paradies für alle, die gern im Freien sind, aber nicht unbedingt nach einem Nationalpark suchen. Dort gibt es ein Baseballfeld, ein paar Picknicktische und einen Spielplatz, der mehr Rost als Farbe hat – aber das verleiht ihm einen gewissen Charme. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden gemacht, und wir haben uns über die „Yorktown Sehenswürdigkeiten“ ausgetauscht, während wir versuchten, die fliegenden Frisbees zu fangen, die ständig von den spielenden Teenagern weggefegt wurden. Der Parkplatz ist ein offenes Feld hinter dem Park, und du kannst dort fast immer einen Platz finden, solange du nicht am Sonntagmorgen kommst, wenn das ganze Dorf dort seine Grillparty veranstaltet.
Zu guter Letzt darf ich nicht das Yorktown Main Street vergessen, die kleine, aber feine Einkaufsstraße, die mehr Antiquitätenläden hat, als du in einem ganzen Tag besuchen könntest. Ich habe dort einmal ein altes Radio gefunden, das noch funktioniert – ein echter Schatz, wenn du ein Fan von Retro‑Technik bist. Die Straße ist gesäumt von alten Bäumen, die im Herbst ein bisschen wie ein Filmset aussehen, und die lokalen Cafés servieren den besten Kaffee, den ich je in einem Ort dieser Größe getrunken habe. Parken ist hier ein bisschen kniffliger, weil die Parkplätze direkt vor den Läden schnell belegt sind, aber ein kurzer Spaziergang von ein paar Häusern entfernt gibt dir immer noch einen Platz, wenn du bereit bist, ein paar Minuten zu Fuß zu gehen.
Ich könnte jetzt noch stundenlang über die kleinen Ecken und Kanten von Yorktown reden, aber das Wichtigste ist: Wenn du das nächste Mal in Indiana bist, nimm dir die Zeit, diese Stadt zu erkunden – sie ist nicht gerade ein Magnet für Touristen, aber das macht sie umso interessanter. Und glaub mir, nach ein paar Stunden hier wirst du verstehen, warum ich jedes Mal ein bisschen melancholisch werde, wenn ich die Stadt verlasse.
Ich muss gestehen, dass mein erster Halt nach dem Verlassen von Yorktown eigentlich das Mounds State Park war – ein Ort, den man leicht übersehen kann, wenn man nur nach „Stadtleben“ sucht. Die Hügel aus der prähistorischen Zeit ragen aus dem Grün wie ein launischer Finger, der dir sagt: „Hier war früher was los.“ Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein paar neugierige Enten mir die letzten Krümel stibitzten; das war fast schon ein historisches Ritual, nur ohne die mühsamen Ausgrabungen. Parken ist meistens einfach, außer an sonnigen Samstagnachmittagen, da bildet sich ein kleines Schlachtfeld aus Wohnwagen und Familienautos.
Ein kurzer Abstecher nach Conner Prairie in Fishers hat meine Erwartungen an ein „Freilichtmuseum“ ein wenig zerschlagen – nicht, weil es schlecht ist, sondern weil ich den ganzen Tag damit verbrachte, mich wie ein unbeholfener Pionier zu fühlen, der versucht, ein 19‑Jahrhundert‑Kochfeld zu bedienen. Die interaktiven Experimente sind echt super, aber das ständige „Bitte nicht berühren!“ der Guides wirkt manchmal, als würden sie ein geheimes Rezept vor den Besuchern verbergen. Trotzdem, wenn du Lust hast, ein bisschen Geschichte zu schmecken (im wahrsten Sinne des Wortes), dann ist das hier dein Platz.
Ein bisschen weiter südlich liegt das Indianapolis Motor Speedway. Ich verstehe den Hype um die Rennstrecke nicht ganz – das ganze Getöse, das Flackern der Neonlichter, das Gefühl, als würde man in einem Film aus den 80ern leben. Aber das Museum dort, das Hall of Fame, hat mich tatsächlich überrascht: Die alten Rennwagen, die Geschichten von Fahrern, die mehr Mut hatten als Verstand, sind faszinierend. Und ja, das Parken ist ein Labyrinth, das nur ein echter Fan (oder ein sehr geduldiger Tourist) zu durchschauen vermag.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich wie ein echter Hoosier fühlen kannst, dann ist das Newfields – Indianapolis Museum of Art genau das Richtige. Ich war dort an einem regnerischen Nachmittag, und das Kunstwerk „The Garden of Earthly Delights“ hat mich fast dazu gebracht, meine Existenz zu hinterfragen – nicht, weil es tiefgründig war, sondern weil ich mich fragte, warum ich meine Regenjacke im Museum trage. Der Eintritt ist frei, das Parken ist meist ein Spaziergang vom Haupteingang, solange du nicht zur Hauptausstellung „Mona Lisa des Mittleren Westens“ gehst, wo plötzlich jede Menge Leute auftauchen.
Ein kleiner Geheimtipp, den ich fast vergessen hätte, ist das White River State Park. Der Fluss schlängelt sich durch Indianapolis wie ein fauler Kater, der sich durch die Stadt streckt. Ich habe dort ein Kajak gemietet und bin ein Stück stromaufwärts gepaddelt, während ich überlegte, warum ich nicht einfach ein Fahrrad genommen habe. Die Wege sind gut ausgebaut, das Parken am Hauptzugang ist meistens ein Kinderspiel, und die Aussicht auf die Skyline ist ein netter Bonus, wenn du dich nach einem Stadtbummel sehnst.
Für alle, die das Gefühl von „Kleinodien im Herzen des Mittleren Westens“ suchen, ist das Hoosier Heritage Village in Hamilton County ein Muss. Ich habe dort ein altes Eisenbahnwaggon-Museum besucht, das mehr über die lokale Industrie erzählt, als jede Schulstunde je könnte. Die Führer dort haben einen trockenen Humor, der fast so trocken ist wie das Heu, das sie neben den Ställen lagern. Parken ist ein offenes Feld, das du kaum verfehlen kannst, solange du nicht zu spät kommst – dann wird das Feld plötzlich zu einem Parkplatz voller Traktoren.
Ob du nun ein Geschichtsfan, ein Motorsportjunkie oder einfach nur ein neugieriger Reisender bist, die Umgebung von Yorktown hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Mischung aus Natur, Kultur und ein bisschen lokaler Eigenart macht die Region zu einem überraschend vielseitigen Ziel. Wenn du also das nächste Mal deine Karte ausrollst, denke daran, dass die Yorktown Sehenswürdigkeiten nicht nur im Stadtzentrum zu finden sind, sondern sich in den umliegenden Gegenden erst richtig entfalten.
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