Mal ehrlich, wenn du nach einem Ort suchst, der Geschichte und ein bisschen schrägen Charme kombiniert, dann sind die Hartford City Sehenswürdigkeiten genau das Richtige – zumindest aus meiner leicht zynischen Sicht. Die Stadt wurde 1853 gegründet, damals noch ein bescheidener Knotenpunkt im Mittleren Westen, und erlebte in den 1880ern dank des Ölbooms einen kurzen, aber heftigen Aufschwung, der mehr Staub als Glanz hinterließ. Heute liegt Hartford City im Herzen von Licking Township, das wiederum ein Teil von Blackford County ist – ein Name, den du wahrscheinlich nicht im Reiseführer der 10‑jährigen findest, aber der hier überall auf Schildern steht.
Ich verstehe den Hype um die alten Eisenbahnschienen nicht ganz, aber das kleine Depot, das noch immer als Café dient, ist echt super für einen schnellen Espresso, wenn du mit dem Auto über die State Road 3 ankommst (Parkplätze gibt's am Rande, kein Witz). Der Highway 9 bringt dich von Indianapolis aus in etwa einer Stunde, und wenn du lieber mit dem Zug anreist, gibt es einen Haltepunkt in der Nachbarstadt Montpelier – ein kurzer Sprung mit dem Taxi, und du bist mitten im Geschehen.
Was mir persönlich am besten gefällt, ist das unprätentiöse Stadtbild: ein paar alte Backsteingebäude, ein Rathaus, das aussieht, als hätte es ein 19‑Jahre‑Alter noch nicht ganz verlassen, und ein Park, in dem die Einheimischen sonntags ihre Grillkünste austesten. Wenn du also Lust hast, ein Stück Indiana zu erleben, das nicht von Touristen überrannt wird, dann pack deine Koffer und schau dir die Hartford City Sehenswürdigkeiten an – du wirst überrascht sein, wie viel Charakter in so einem kleinen Fleckchen Land steckt.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass mein Herz für das alte, knarrende Gerüst des Blackford County Historical Society Museum schlägt – und das nicht nur, weil ich dort meine erste echte Fossilie aus der Indiana‑Erdschicht gefunden habe. Das Museum sitzt im ehrwürdigen, ehemaligen County Courthouse, dessen Backsteine mehr Geschichten erzählen als man in einem ganzen Wochenende in New York sehen könnte. Wenn du dich fragst, ob das hier ein Touristenmagnet ist, dann sei mal ehrlich: Die Besucherzahlen sind eher bescheiden, aber das macht den Charme aus. Parken ist meistens einfach, außer am ersten Samstag im Monat, wenn das örtliche Historiker‑Treffen das Parkhaus vollklatscht.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zum Hartford City Water Tower, diesem riesigen, rostigen Koloss, der über die Stadt wacht wie ein mürrischer Riese aus einem alten Comic. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, weil ich dachte, das wäre romantisch – und ja, das Wasser schmeckt dort nicht besser, aber die Aussicht auf die endlosen Felder ist echt super. Wenn du dich fragst, ob du dort ein Foto machen solltest: Auf jeden Fall, denn das ist das einzige Motiv, das du später in deinem Instagram‑Feed mit dem Hashtag #HartfordCitySehenswürdigkeiten finden wirst.
Weiter geht’s zum Hartford City Depot, dem alten Bahnhof, der heute als kleines Café dient. Ich habe dort einen Latte getrunken, während ein alter Eisenbahnfahrer mir von den „goldenen Tagen“ erzählte, als Züge hier noch regelmäßig hielten. Der Laden hat nur ein paar Tische, also sei bereit, ein bisschen zu warten, wenn du zur Mittagszeit dort auftauchst – das ist aber Teil des Erlebnisses, kein Witz.
Ein bisschen weiter, fast unbemerkt, liegt das Hartford City Courthouse Square. Der Platz ist von einer Reihe alter Eichen umrahmt, und in der Mitte steht ein Monument, das an die Gründungszeit der Stadt erinnert. Ich habe dort einmal ein Straßenmusiker‑Duett aus den 1920ern gehört, das plötzlich mitten im Sommer auf dem Platz auftauchte – ein echtes Highlight, das du nicht planst, aber das dich trotzdem begeistert. Wenn du mit dem Auto ankommst, gibt es ein kleines, kostenloses Parkfeld hinter dem Rathaus; das ist ein Glücksfall, weil die Straße rund um den Platz oft von Lieferwagen blockiert wird.
Die Hartford City Public Library ist ein weiteres Juwel, das ich gern erwähne, weil sie mehr als nur Bücher hat – sie beherbergt eine Mini‑Ausstellung lokaler Kunstwerke, die von Schülern der Umgebung geschaffen wurden. Ich habe dort einmal ein altes Tagebuch gefunden, das einem ehemaligen Bürgermeister gehörte; das war ein echter Fund, der mir das Gefühl gab, ein Stück Geschichte zu berühren. Die Bibliothek hat gemütliche Sessel, also kannst du dich nach einem langen Spaziergang einfach hinsetzen und ein wenig lesen – das ist fast wie ein Mini‑Urlaub im Herzen der Stadt.
Wenn du das Glück hast, an einem Samstag im Sommer in Hartford City zu sein, solltest du unbedingt das Hartford City Fairgrounds besuchen. Dort findet das alljährliche County‑Fest statt, mit Karussells, lokalen Food‑Ständen und einer Menge Menschen, die mehr über ihre Heimat reden, als du je für nötig halten würdest. Ich habe dort einmal einen Kürbis‑Wettbewerb gewonnen – na gut, ich habe nur den zweiten Platz belegt, aber das war trotzdem ein Grund zum Feiern.
Ein letzter, aber nicht minder wichtiger Ort ist das Hartford City Community Center. Ich habe dort ein Yoga‑Kurs für Anfänger ausprobiert, weil ich dachte, das wäre eine gute Möglichkeit, die Einheimischen kennenzulernen. Der Kurs war zwar etwas chaotisch (einige Teilnehmer verwechselten die Matten), aber die Atmosphäre war herzlich und das Personal hat mir ein paar Insider‑Tipps zu den besten Frühstücks‑Bäckereien der Stadt gegeben – ein echter Bonus, wenn du nach einem langen Tag etwas Leckeres suchst.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das Minnetrista Cultural Center in Muncie, nur eine halbe Stunde Fahrt von Hartford City entfernt. Ich muss zugeben, dass ich den ganzen Hype um „Kunst in einem Park“ nicht ganz nachvollziehen kann – die Skulpturen wirken manchmal eher wie verirrte Gartenfiguren, die jemand aus dem 80er‑Jahre‑Katalog geklaut hat. Trotzdem, die gepflegten Gärten sind ein echter Augenschmaus, und das historische Haus der Miller‑Familie erzählt von einer Zeit, als Gasboom‑Millionäre noch echte Partys schmissen konnten. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem.
Ein kurzer Abstecher zum David Owsley Museum of Art auf dem Campus der Ball State University war ein willkommener Kontrast. Ich habe mich dort fast wie ein Schulkind gefühlt, das heimlich in die Bibliothek schleicht, um die verbotenen Comics zu lesen – nur dass hier die „Comics“ aus Monet, Warhol und einer überraschend großen Sammlung von indianischer Keramik bestehen. Die Atmosphäre ist überraschend still, weil die meisten Besucher lieber die Cafeteria als die Hallen besuchen, aber das gibt mir die Freiheit, in aller Ruhe die Gemälde zu betrachten, ohne von lauten Gruppen von Studenten gestört zu werden.
Weiter nördlich, fast schon im Hinterland, liegt Mounds State Park bei Anderson. Die Erde hier ist nicht nur Erde, sondern ein riesiges Freilichtmuseum aus der Bronzezeit. Ich stand tatsächlich mitten zwischen den uralten Hügeln, die von den Adena‑ und Hopewell‑Kulturen errichtet wurden, und dachte mir: „Hier haben die Menschen wohl mehr Sinn für langfristige Projekte als ich.“ Der Wanderweg ist gut ausgebaut, das Besucherzentrum bietet ein paar handliche Karten, und das Badesee ist im Sommer ein erfrischender Rückzugsort – wenn man nicht gerade von einer Horde Enten verfolgt wird.
Ein bisschen weniger spektakulär, aber dafür viel praktischer, ist der Wabash River Heritage Trail. Der Weg schlängelt sich entlang des Flusses, vorbei an alten Mühlen und ein paar verrosteten Schiffsresten, die mehr nach Kunstprojekt als nach funktionaler Geschichte aussehen. Ich habe dort meine morgendliche Joggingrunde gemacht und dabei ein paar Einheimische getroffen, die mir erklärten, dass das „Trail‑Laufen“ hier fast schon ein religiöses Ritual ist. Der Trail ist gut beschildert, und das Parken am Anfang der Strecke ist meistens frei, solange man nicht am Wochenende kommt.
Ein kurzer Abstecher nach Bluffton brachte mich in das Herz der kleinen Stadt, wo das historische Rathaus und die Carnegie‑Bibliothek fast schon wie ein Filmset aus den 1930er‑Jahren wirken. Ich habe dort einen alten Mann getroffen, der mir erzählte, dass die Stadt einst ein Zentrum für die Gasindustrie war und heute nur noch von den jährlichen „Bluffton‑Heritage‑Festen“ lebt. Die Atmosphäre ist gemütlich, das Café neben der Bibliothek serviert den besten Apfelkuchen, den ich seit meiner Kindheit gegessen habe – kein Witz.
Zurück in Muncie, aber diesmal nicht für Kunst, sondern für ein bisschen Drama, besuchte ich das Muncie Civic Theatre. Die Bühne ist klein, die Vorhänge etwas abgenutzt, aber die Schauspieler geben alles, als wäre es Broadway. Ich habe dort eine lokale Produktion von „Our Town“ gesehen und musste schmunzeln, weil die Stadt, die das Stück darstellt, nicht viel größer ist als Hartford City selbst. Trotzdem, das Theater hat einen Charme, den man nicht kaufen kann – und das Popcorn ist überraschend gut.
Ein letzter kurzer Stopp führte mich nach Anderson, wo das Anderson Museum of Art ein überraschend breites Spektrum von lokaler Kunst bis hin zu internationalen Klassikern bietet. Ich war dort, weil mir ein Freund empfohlen hatte, das „versteckte Juwel“ der Region zu sehen, und ich muss zugeben, dass das Museum tatsächlich ein wenig zu viel Staub auf den Regalen hat, aber die wechselnden Ausstellungen halten das Ganze frisch. Das Parkhaus ist meistens leer, solange man nicht zur Ausstellungseröffnung kommt.
Wenn du also das nächste Mal in der Gegend bist, vergiss nicht, dass die Hartford City Sehenswürdigkeiten nicht nur das Stadtzentrum selbst umfassen. Die Umgebung bietet eine bunte Mischung aus Kunst, Geschichte und Natur, die jeden leicht zynischen Reisenden ein Lächeln entlocken kann – selbst wenn man dabei ein bisschen über den lokalen Hype nachdenkt.
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