Landess Sehenswürdigkeiten sind für mich weniger ein Marketingbegriff als ein ehrlicher Hinweis darauf, dass hier mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ich sitze gerade im alten Ford, der mich von Marion über die US‑35 nach Washington Township bringt, und denke zurück an das Jahr 1872, als die Eisenbahn die Gegend durchschlitzte und das kleine Dorf nach einem kaum bekannten Eisenbahningenieur benannt wurde. Die Geschichte ist hier nicht in grellen Neonlichtern verpackt, sondern liegt in den stillen, leicht verwitterten Holzscheunen, die noch immer das Landschaftsbild prägen.
Mal ehrlich, das, was manche als „Hauptattraktion“ bezeichnen, ist für mich das authentische Gefühl, durch die Hauptstraße zu schlendern, während ein Traktor gemächlich vorbeischlurft und ein alter Bäcker noch immer das gleiche Rezept aus seiner Urgroßmutter verwendet. Ich verstehe den Hype um große Städte nicht ganz, aber das hier hat einen Charme, den man nicht in Reiseführern findet – ein Mix aus ländlicher Gelassenheit und einem Hauch von vergangener Industrie, der noch immer in den stillen Gleisen des ehemaligen Bahnhofs spürbar ist.
Wenn du mit dem Zug ankommst, steig einfach in den Bus nach Marion und nimm die Ausfahrt Richtung Landess; das ist die schnellste Möglichkeit, ohne das Auto zu quälen. Und ja, ich habe das Wort Landess Sehenswürdigkeiten schon zweimal eingebaut, weil ich glaube, dass Wiederholungen manchmal das Beste daran sind, etwas wirklich zu verinnerlichen.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Landess nicht irgendein überteuerter Touristenmagnet ist, sondern die Landess Community Church – ein schlichtes Backsteingebäude aus den 1920ern, das jedes Mal, wenn ich dort stehe, ein bisschen nach Heimweh und nach vergessenen Sonntagsbrötchen riecht. Ich habe dort einmal ein spontanes Gospel‑Karaoke mit ein paar Einheimischen erlebt; das Ergebnis war ein heiserer Chor, der mehr nach „Wir haben zu viel Kaffee getrunken“ klang als nach himmlischer Harmonie. Parken ist meistens einfach, ein paar freie Plätze direkt vor dem Kirchenschiff, solange du nicht am ersten Sonntag im Juni dort bist, dann wird das ein echtes Gedränge.
Nur ein kurzer Spaziergang weiter liegt das Landess Cemetery, ein stiller Hain aus uralten Eichen, in dem die Grabsteine mehr Geschichten erzählen als jede Stadtführung. Ich habe dort einmal einen alten Veteranen‑Grabstein entdeckt, dessen Inschrift fast komplett vom Moos verschluckt wurde – ein perfekter Spot für alle, die gern über die Vergänglichkeit philosophieren, während sie versuchen, das Wort „Veteran“ zu entziffern. Ein schmaler Kiesweg führt dich zu einer kleinen Bank, die ideal ist, um ein paar Minuten zu verweilen, wenn du dich nach einem langen Autofahrt‑Stau erholen willst.
Ein bisschen weiter die Straße hinunter, fast wie ein geheimer Club für Nostalgiker, steht das Landess Volunteer Fire Department. Dort gibt es nicht nur die üblichen rote Feuerwehrautos, sondern auch ein kleines Museum mit einem alten, knatternden Feuerwehrschlauch, den ich aus Versehen für einen Schlauchboot-Entwurf gehalten habe. Ich habe mich dort einmal mit dem Chef der Truppe über die „gute alte Zeit“ unterhalten, während er mir demonstrativ einen Schlauch entrollte – das war echt super, kein Witz.
Wenn du dich fragst, warum ich immer wieder über alte Dinge rede, liegt das daran, dass das Landess Grain Elevator ein echter Blickfang ist. Das massive Holzgerüst, das seit den 1950er‑Jahren das Korn der Umgebung lagert, wirkt fast wie ein Monument für die harte Arbeit der Landwirte. Ich habe dort einmal einen Bauern getroffen, der mir erklärte, dass das Gerät immer noch teilweise manuell bedient wird – ein bisschen Retro‑Charme, den man in modernen Städten selten findet. Das Parken ist ein bisschen knifflig, weil das Feld rund um den Silos kaum Platz für Autos lässt, aber ein kleiner Seitenweg bietet genug Raum für ein paar Wagen.
Ein kurzer Abstecher führt dich zum Landess Historical Marker an der Kreuzung von County Road 200 und Main Street. Dort steht ein schlichtes Schild, das die Geschichte des alten Schulhauses von 1903 erzählt – ein Gebäude, das heute als Gemeindezentrum dient. Ich habe dort einmal ein improvisiertes Poetry‑Slam‑Event erlebt, bei dem ein älterer Herr über die „guten alten Zeiten“ rappte, während die Kinder im Hintergrund mit Kreide spielten. Das ist für mich das Paradebeispiel dafür, wie Landess Sehenswürdigkeiten nicht nur aus Stein und Holz bestehen, sondern aus lebendiger Gemeinschaft.
Ein bisschen weiter, fast versteckt zwischen ein paar Feldhäusern, gibt es das Landess Country Store. Das ist kein hipper Coffeeshop, sondern ein kleiner Laden, in dem du noch echte Honiggläser und selbstgemachte Marmelade bekommst – und das alles, während der Besitzer dir mit einem Augenzwinkern erklärt, dass das „Frisch‑aus‑der‑Küche“-Etikett nur bedeutet, dass er das Brot gestern gebacken hat. Ich habe dort einmal ein Stück Apfelkuchen probiert, das so gut war, dass ich fast das ganze Regal leergeräumt hätte, wenn nicht ein junges Paar mit einem Kinderwagen vorbeikam und mich daran erinnerte, dass ich nicht der Einzige hier bin.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour durch Landess muss ich noch das Landess Park erwähnen, ein winziger Spielplatz mit einer wackeligen Schaukel und einem Sandkasten, der mehr nach Staub riecht als nach Strand. Ich habe dort meine Nichte zum ersten Mal „Schaukel‑Abenteuer“ genannt, weil sie immer wieder von einer Seite zur anderen schwang, bis sie fast vom Sitz fiel – ein echter Adrenalinkick für ein fünfjähriges Mädchen. Das Parken ist hier ein Kinderspiel: ein paar freie Plätze direkt am Rande des Parks, solange du nicht am Samstagabend mit dem ganzen Dorf dort bist, dann wird das ein echtes Problem.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das Mississinewa Lake State Park, ein Stück Natur, das sich wie ein breites, blaues Auge in die Indiana‑Prärie sticht. Ich habe dort ein altes, quietschendes Kajak gemietet – kein Luxus, aber genug, um über die glatten Wellen zu gleiten, während die Sonne sich mühsam durch die Baumwipfel kämpft. Einfaches Parken gibt es am Hauptausfahrtspunkt, allerdings wird das Feld am Wochenende schnell von Familien mit Picknickkörben überrannt, also lieber früh dort sein, sonst wird das Auto zum Zierdekor. Der Rundweg um den See ist gut beschildert, und ich habe mich fast verlaufen, weil ein Schild plötzlich von „Wanderweg“ zu „Fahrradweg“ wechselte – ein kleiner Hinweis, dass hier nicht nur Wanderer, sondern auch Radfahrer ihre Runden drehen.
Ein kurzer Abstecher nach Marion führt zum Grant County Courthouse, einem imposanten Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert, das mehr Geschichten zu erzählen hat als die meisten Reiseführer. Ich stand dort, während ein Gerichtstermin gerade begann, und hörte das monotone Klirren der Richterbank – ein Klang, der irgendwie das Herz der Stadt zum Schlagen bringt. Das Parken ist am Rathausplatz fast immer frei, außer wenn das jährliche „Grant County Fair“ stattfindet; dann verwandelt sich das Feld in ein Labyrinth aus Ständen und Karussells, und das Finden eines freien Platzes wird zur sportlichen Herausforderung.
Nur ein paar Blocks weiter liegt das Grant County Historical Museum, ein Ort, den ich immer wieder unterschätze, weil er von außen eher unscheinbar wirkt. Drinnen jedoch stapeln sich Artefakte aus der Zeit, als die Eisenbahn noch das Rückgrat der Region bildete, und ich habe mich besonders an ein altes, rostiges Schaufelrad erinnert, das einst in den Minen von Marion eingesetzt wurde. Eintritt ist frei, und das Personal ist so freundlich, dass sie mir sogar ein altes Fotoalbum aus den 1920er‑Jahren zeigten – ein echter Blick zurück, der mich fast vergessen ließ, dass ich eigentlich nur einen kurzen Stopp geplant hatte.
Ein wenig weiter südlich, entlang des Mississinewa River Trail, erstreckt sich ein schmaler Pfad, der sich durch Felder und über kleine Brücken windet. Ich habe dort einen Nachmittag verbracht, während ein Traktor in der Ferne dröhnte und die Luft nach frischem Heu roch. Der Trail ist nicht gerade breit, aber das macht ihn gerade charmant; man fühlt sich fast wie ein Entdecker aus einer anderen Ära. Parkplätze gibt es an den Zugangsstellen, und das Schild „No Motorized Vehicles“ ist ein ständiger Reminder, dass hier nur Fußgänger und Radfahrer willkommen sind – ein kleiner Hinweis, der die Ruhe bewahrt.
Ein weiteres Highlight, das ich kaum übersehen kann, ist die Marion Carnegie Library, ein ehrwürdiges Gebäude aus der Zeit, als Bücher noch in schweren Lederbänden kamen. Ich habe dort ein altes Lexikon aus dem Jahr 1910 durchgeblättert und dabei das leise Klicken der alten Leselampen gehört – ein Klang, der fast nostalgisch wirkt. Das Parken ist direkt vor dem Haupteingang möglich, aber an Prüfungstagen füllt sich das kleine Feld schnell mit Studenten, die ihre Abschlussarbeiten fertig schreiben.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zum Kokomo Speedway, das zwar ein Stück weiter entfernt liegt, aber für Motorsport‑Fans ein echter Magnet ist. Ich war dort an einem Samstagabend, als die Lichter des Tracks in die Dunkelheit schnitten und die Motoren ein dröhnendes Crescendo erzeugten. Das Parken ist großzügig, jedoch wird das Ein- und Ausfahren zu Stoßzeiten zu einem kleinen Chaos – ein Hinweis, dass man besser frühzeitig anreisen sollte, wenn man nicht im Stau stehen will, während man auf das Startsignal wartet.
Wenn du dich also fragst, was es in der Umgebung von Landess, Washington Township, Grant, Indiana zu entdecken gibt, dann lass dich von den Landess Sehenswürdigkeiten nicht täuschen – sie bieten eine Mischung aus Natur, Geschichte und lokaler Kultur, die jeden leicht zynischen Reisenden zumindest kurz zum Staunen bringt.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de