Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Sweetser noch nicht erlebt. Die Stadt wurde 1859 gegründet, benannt nach John Sweetser, einem Eisenbahner, der hier die Schienen legte – ja, das alte Eisenbahn‑Erbe liegt noch im Staub der Hauptstraße. Ich sitze gern im Café an der Main Street und stelle mir vor, wie Dampflokomotiven hier einst heulte, während heute ein Lieferwagen von der nächsten Stadt vorbeischlurft. Sweetser liegt im Herzen von Pleasant Township, Grant County, und das ist nicht nur ein bürokratischer Schnickschnack – das bedeutet, du bist praktisch mitten im ländlichen Indiana, aber trotzdem nur eine halbe Stunde von Indianapolis entfernt, wenn du dich traust, die Autobahn zu nehmen.
Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber die kleinen „Sweetser Sehenswürdigkeiten“ haben ihren eigenen Charme. Ein kurzer Abstecher zum alten Bahnhof, der jetzt als Lager für lokale Kunst dient, ist ein Muss – dort spürt man das knisternde Echo vergangener Zeiten, ohne dass ein Guide dir jeden Stein erklärt. Und wenn du mit dem Zug anreist, musst du nicht mal das Auto schwingen; der nächste Amtrak‑Stopp ist nur ein Katzensprung entfernt, und ein kurzer Uber‑Ride bringt dich ins Stadtzentrum. Ich liebe es, wie das ganze Dorf fast wie ein offenes Wohnzimmer wirkt – du kannst jederzeit anhalten, ein Gespräch mit einem Einheimischen beginnen und plötzlich erfährst du, warum das jährliche Kürbisfest hier fast schon legendär ist. Kein Witz, das ist das echte Indiana, das ich jedem Reisenden ans Herz legen würde.
Also, wenn du mich fragst, ist das wahre Juwel von Sweetser das alte Rathaus – ein knallrotes Backsteingebäude, das aussieht, als hätte es ein 19‑Jahrhundert‑Fan aus dem Fenster gekratzt und dann beschlossen, dort zu wohnen. Ich habe dort meine erste Stadtführungs‑Kaffeepause verbracht, weil das Schild „Stadtverwaltung“ irgendwie mehr Charme ausstrahlt als so mancher Hipster‑Café in Berlin. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze Dorf zum „Rathaus‑Rave“ kommt – kein Witz, die Nachbarn schmeißen dort jedes Jahr ein Grillfest.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße runter führt dich zum Sweetser Community Park, wo ein kleiner See glitzert, als hätte er das ganze Jahr über Sonnencreme drauf. Ich habe dort einmal versucht, Enten zu füttern, und wurde prompt von einem besonders dreisten Erpel angepöbelt – das war das Highlight meines Tages. Es gibt ein paar Bänke, die man ohne Ticket benutzen kann, und ein Spielplatz, der mehr Rost als Farbe hat, aber das macht den rustikalen Charme erst richtig aus. Wenn du im Sommer dort ein Picknick machst, bring lieber Insektenspray mit, weil die Mücken hier anscheinend ein eigenes Wahlprogramm haben.
Direkt neben dem Park liegt die Sweetser Public Library – ein Ort, an dem ich mehr Zeit verbracht habe, als ich zugeben will. Die Regale sind voll mit lokalen Geschichtsbüchern, die du sonst nirgendwo findest, und das Personal kennt jeden Besucher beim Namen, selbst wenn du nur kurz reinspazierst, um das WLAN zu testen. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der Maisfelder ausgeliehen, nur um festzustellen, dass die Geschichte von Sweetser irgendwie immer wieder dieselben Namen wiederholt – ein bisschen wie ein schlechtes Sequel, aber irgendwie trotzdem faszinierend.
Wenn du dich jetzt fragst, wo du die echten Sweetser Sehenswürdigkeiten sammeln kannst, dann schau dir das Sweetser Historical Museum an. Das Museum ist in der alten Schule von 1912 untergebracht, und die Ausstellungen sind so trocken, dass ich fast das Gefühl hatte, ein Stück Staub zu inhalieren – bis ich die alte Schulbank berührte und plötzlich das Geräusch einer quietschenden Kreide hörte. Ich habe dort eine alte Fotografie gefunden, auf der ein Pferdewagen vor dem heutigen Supermarkt steht; das hat mir gezeigt, dass hier früher wirklich noch etwas los war. Eintritt ist kostenlos, aber bring ein bisschen Geduld mit, weil die Führungen oft von Freiwilligen geleitet werden, die mehr über ihre eigenen Familiengeschichten reden als über die Exponate.
Samstagmorgen ist das Sweetser Farmers Market ein Muss, wenn du das echte Landleben schmecken willst. Ich habe dort zum ersten Mal einen Honig aus lokaler Imkerei probiert, der so süß war, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur nach frischem Gemüse gesucht habe. Der Markt ist klein, aber die Stände sind vollgepackt mit Kürbissen, selbstgemachten Marmeladen und einem Stand, der angeblich „die besten Pfannkuchen der Welt“ verkauft – ich habe das nicht getestet, weil ich lieber meine Kalorien für das nächste Besuch im Park spare. Parkplätze gibt es hinter dem Gemeindezentrum, und du musst nur darauf achten, dass du nicht aus Versehen in die Lieferzone fährst, sonst bekommst du einen freundlichen, aber bestimmten Blick vom Marktleiter.
Zu guter Letzt lohnt sich ein Abstecher zum alten Sweetser Railroad Depot, das jetzt als Community Center dient. Das Gebäude hat die gleiche rostige Eleganz wie ein vergessener Liebesbrief, und die Wände sind mit alten Fahrplänen tapeziert, die du nur noch aus Filmen kennst. Ich habe dort einmal an einem Karaoke‑Abend teilgenommen, bei dem die einzige Begleitung ein klappernder Zugschaffner war, der anscheinend mehr Rhythmus hatte als die meisten DJs. Das Depot hat einen kleinen Parkplatz, der meistens frei ist, solange du nicht zur gleichen Zeit wie die örtliche Fußballmannschaft dort eintriffst – dann wird er zum Schlachtfeld.
Alles in allem ist Sweetser ein Ort, an dem du das Gefühl bekommst, dass jede Ecke eine Geschichte hat, die jemand gerne erzählt – manchmal ein bisschen zu laut, aber immer mit einem Augenzwinkern. Wenn du das nächste Mal durch die Straßen fährst, halte die Augen offen, denn das nächste „Wow“ könnte hinter der nächsten Ecke warten, und du wirst dich fragen, warum du nicht schon früher hier warst.
Der erste Halt, den ich jedem Besucher ans Herz lege, ist das Mississinewa Lake State Recreation Area. Nur ein kurzer Sprung von etwa 15 Kilometern nördlich liegt dieser See, und er ist das, was man in Indiana als „großes Wasser“ bezeichnet – also ein bisschen zu groß für ein Bad, aber perfekt für ein paar Stunden am Dock. Ich habe dort einmal versucht, ein Kanu zu paddeln, und das Wasser war so träge, dass ich fast eingeschlafen wäre, bevor ich die andere Seite erreichte. Parken ist meistens ein Klacks, außer an den heißen Sommertagen, wenn die Familien mit ihren Wohnwagen die Plätze überrennen – dann wird das Ganze zu einem kleinen Parkplatz‑Kampf, den man besser mit einem Lächeln übersteht.
Ein kurzer Abstecher nach Marion, der County Seat, lohnt sich für das Grant County Courthouse. Das imposante Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert dominiert die Skyline und hat mehr Geschichte in seiner Fassade als mancher Politiker in Washington. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, weil ich dachte, ich könnte ein bisschen „Old‑Town‑Vibes“ einatmen, und wurde stattdessen von einem Touristenführer mit einer Anekdote über einen verlorenen Richter im Jahr 1912 bombardiert – kein Witz, das war echt. Das Parken hinter dem Rathaus ist kostenlos, aber man muss sich auf ein paar Fußgängerstreifen einstellen, die das Bild einer kleinen Stadt perfekt abrunden.
Nur ein paar Blocks weiter liegt das Grant County Historical Society Museum. Hier sammelt man alles, was man über die Region wissen kann, von alten Landmaschinen bis zu vergilbten Zeitungsartikeln über das erste Auto, das die Straße von Sweetser nach Marion überquerte. Ich habe dort ein altes Foto von mir als Kind entdeckt, das ich nie zuvor gesehen hatte – ein kleiner, aber feiner Moment, der zeigt, dass das Museum mehr ist als nur Staub und Vitrinen. Der Eintritt ist frei, und das Parken ist ein offenes Feld hinter dem Gebäude, das meistens genug Platz bietet, solange nicht das jährliche Historientreffen stattfindet.
Wenn man genug von Gebäuden hat, führt der Weg zurück zur Natur zum Mississinewa River Trail. Der Pfad schlängelt sich entlang des Flusses, bietet ein paar ruhige Plätze zum Angeln und genug Bäume, um sich vor der Indiana‑Sonne zu verstecken. Ich habe dort einmal ein riesiges Forellenmahl erlebt, das mich fast vom Boot ins Wasser katapultierte – ein echter Adrenalinkick, den ich jedem Outdoor‑Fan ans Herz lege. Der Zugang zum Trail ist über einen kleinen Parkplatz am Highway 35, der meistens leer ist, außer wenn das lokale Angler‑Festival losgeht.
Ein wenig weiter östlich, fast am Rande der Stadt, liegt das Kokomo Speedway. Ja, das ist ein bisschen weiter weg, aber die kurze Fahrt lohnt sich, wenn man das Dröhnen von Motoren und das Kreischen von Reifen liebt. Ich war dort an einem Freitagabend, als ein lokaler Fahrer einen neuen Rekord aufstellte – das Publikum jubelte, und ich musste zugeben, dass das Adrenalin fast genauso süß war wie das süße Popcorn, das ich mir gekauft hatte. Parken ist am Speedway selbst vorgesehen, aber man sollte früh kommen, weil die Plätze schnell voll sind, sobald das Licht angeht.
Ein weiteres Highlight, das man nicht übersehen sollte, ist das Grant County Fairgrounds. Im August verwandelt sich das Gelände in ein buntes Treiben aus Fahrgeschäften, Viehschauen und lokalen Essensständen, die alles von gebratenen Maiskolben bis zu tiefgefrorenen Apfelkuchen anbieten. Ich habe dort einmal ein Stück Kuchen probiert, das so trocken war, dass ich fast das Wort „Kuchen“ neu definieren musste – aber das Lächeln der Verkäuferin hat das wieder wettgemacht. Das Parken ist auf dem Gelände selbst kostenlos, allerdings gibt es an den Haupttagen ein bisschen Gedränge, also besser frühzeitig ankommen.
Zu guter Letzt darf man das Marion National Cemetery nicht vergessen, ein stiller Ort, der die Geschichte der Veteranen aus der Region ehrt. Ich habe dort einen Spaziergang gemacht, um ein wenig Ruhe zu finden, und wurde von der gepflegten Anlage und den gut erhaltenen Grabsteinen beeindruckt. Es ist ein Ort, an dem man die Zeit verlangsamt, und das Parken ist direkt am Eingang, meist ohne Probleme, solange nicht eine Gedenkfeier stattfindet.
Ob Sie nun nach Natur, Geschichte oder ein bisschen rasanten Nervenkitzel suchen – die Umgebung von Sweetser bietet eine bunte Mischung, die jeden modernen Reisenden anspricht. Die genannten Ziele zeigen, dass die Region mehr zu bieten hat als nur ein paar Felder und Landstraßen, und sie bilden zusammen ein überzeugendes Bild der Sweetser Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte.
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