Mal ehrlich, wenn du nach Swayzee Sehenswürdigkeiten fragst, denkst du wahrscheinlich an irgendeinen verschlafenen Ort im Herzen von Grant County, und das ist nicht ganz falsch – aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die Stadt wurde 1859 gegründet, benannt nach dem irischen Politiker William Swayzee, und hat seitdem mehr als ein paar alte Scheunen überlebt, die heute noch das Stadtbild prägen. Ich bin hier aufgewachsen, also kenne ich jede staubige Gasse, jedes knarrende Holzbankchen am Rathausplatz und die Geschichten, die sich zwischen den Feldgrenzen des Swayzee Township verbergen.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto von Indianapolis (etwa 90 Minuten über die I‑69, dann ein kurzer Schlenker auf die US‑35) bringt dich mitten ins Herz der kleinen Stadt, wo das Tempo langsamer ist als ein Sonntagmorgen. Ich verstehe den Hype um die jährliche Erntefest-Parade nicht ganz, aber das daneben stattfindende Grillen am Bürgersteig ist echt super – das ist das wahre Swayzee‑Feeling. Und ja, das alte Eisenbahnmuseum, das du vielleicht in einem Reiseführer findest, ist eher ein staubiger Keller, aber die lokale Bibliothek hat ein überraschend gutes Archiv über die frühen Siedler, das ich persönlich öfter besuche.
Wenn du dich nach einem Ort sehnst, der nicht von Touristen überrannt wird, wo du mit einem Lächeln von jedem Passanten begrüßt wirst und wo das Wort „Entschleunigung“ fast schon zu einem offiziellen Stadtwappen gehört, dann bist du hier genau richtig. Und das Beste: Die Anreise ist unkompliziert, weil die Landstraßen gut beschildert sind und du fast nie im Stau stehst – ein kleiner Bonus für alle, die das echte Mittelland erleben wollen.
Also, wenn du mich fragst, ist das alte Schulgebäude, das jetzt das Swayzee Historical Museum beherbergt, das absolute Must‑See – und das nicht nur, weil ich hier meine Kindheit verbracht habe, sondern weil das Museum tatsächlich ein bisschen mehr zu bieten hat, als staubige Schulbänke. Ich habe dort neulich ein altes Klassenbuch gefunden, das bis 1912 zurückreicht, und das hat mich sofort an die Zeit erinnert, als die Stadt noch mehr als nur ein Durchgangsstopp für Traktoren war. Parken ist meistens einfach, außer wenn das jährliche „Heritage Day“-Festival losgeht; dann musst du dich zwischen den überquellenden Parkplätzen und den improvisierten Feldwegen entscheiden.
Ein kurzer Spaziergang weiter (etwa fünf Minuten, wenn du nicht gerade die ganze Stadtkarte studierst) liegt die Swayzee Public Library – ein winziges, aber überraschend gut sortiertes Eckchen, das ich gern als meine persönliche „Lese-Oase“ bezeichne. Ich habe dort mehr als einmal ein Buch über Indiana‑Geschichten ausgeliehen, nur um dann im Lesesaal zu sitzen und das leise Summen der Klimaanlage zu genießen, das fast so beruhigend ist wie das Rauschen des nahegelegenen Feldes. Das WLAN ist zwar nicht der schnellste, aber für ein paar E‑Mails reicht es völlig aus, und das Personal ist immer bereit, dir den Weg zum nächsten Buch zu zeigen – kein Witz, sie kennen jedes Regal wie ihre Westentasche.
Jetzt kommt ein Ort, den ich fast jedes Wochenende besuche, weil ich ein heimlicher Fan von Picknick‑ und Baseball‑Atmosphäre bin: der Swayzee City Park. Der Park hat einen kleinen, aber charmanten Pavillon, der im Sommer von Familien mit Grillgeräten und im Herbst von Senioren mit Schaukelstühlen bevölkert wird. Ich erinnere mich noch an ein spontanes Baseball‑Match, bei dem ich als Ersatzpitcher eingesetzt wurde – das war zwar ein Desaster, aber die Menge hat mich trotzdem bejubelt, weil das hier in Swayzee einfach dazugehört. Die Parkplätze liegen direkt am Eingang, und das einzige Problem ist, dass das Feld nach starkem Regen zu einer matschigen Sauerei wird, also besser die Gummistiefel einpacken.
Wenn du dich fragst, wo das Herz der Stadt wirklich schlägt, dann schau dir die Swayzee Water Tower an – das rote Backsteinturm‑Monument, das man von fast überall sehen kann. Ich habe dort einmal ein Foto gemacht, das ich später auf Instagram gepostet habe, und das hat mehr Likes bekommen als meine Bilder vom Grand Canyon (keine Ahnung, warum das so ist). Der Turm ist nicht nur ein Fotomotiv, sondern auch ein Stück lokaler Ingenieurskunst aus den 1920er Jahren, das immer noch funktioniert. Es gibt keinen offiziellen Besucherbereich, aber ein kurzer Blick von der Straße reicht, um die Größe zu begreifen – und das ist genug, um ein bisschen Stolz zu empfinden.
Ein weiterer Ort, den ich gerne erwähne, weil er das soziale Rückgrat von Swayzee bildet, ist das Swayzee Community Center. Hier finden die wöchentlichen Bingo‑Abende, Yoga‑Klassen und gelegentliche Konzerte statt. Ich habe dort einmal an einem „Open‑Mic‑Night“ teilgenommen, bei dem ich ein paar Zeilen über das Leben in einer Kleinstadt vorgetragen habe – das Publikum war begeistert, weil sie selten so etwas hören. Das Center hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude, und das Einparken ist fast immer ein Kinderspiel, solange du nicht zur gleichen Zeit wie die örtliche Pfadfindergruppe dort bist.
Zu guter Letzt, wenn du dich nach einem echten Einblick in das kommunale Leben sehnst, wirf einen Blick auf das Swayzee Town Hall. Das Gebäude ist ein wenig unscheinbar, aber innen findest du die Stadtarchive, die erstaunlich gut organisiert sind – ich habe dort ein paar alte Stadtpläne gefunden, die zeigen, wie sich die Hauptstraße im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Das Rathaus liegt direkt neben dem Museum, also kannst du beide in einem kurzen Spaziergang abklappern. Parken ist hier ein bisschen kniffliger, weil das Rathaus keine eigenen Plätze hat; ich habe meistens einfach in einer der Nebenstraßen geparkt und bin dann zu Fuß weitergegangen.
Alles in allem, wenn du nach Swayzee Sehenswürdigkeiten suchst, die nicht nur aus einem leeren Schild und einem Parkplatz bestehen, dann bist du hier genau richtig. Ich könnte noch stundenlang weiterreden, aber das würde bedeuten, dass du noch länger warten müsstest, bis du endlich losziehen kannst – und das wäre ja fast schon unhöflich gegenüber den Einheimischen, die gerade ihre nächste Runde im Park planen.
Ich muss gestehen, dass ich nie wirklich ein Fan von Stadtplänen war – die meisten von uns landen doch irgendwann in einem Feld, das mehr nach Korn als nach Kultur riecht. So war ich neulich in der Nähe von Swayzee, und das erste, was mir auffiel, war das glitzernde Wasser des Mississinewa Reservoirs. Das ist nicht irgendein langweiliges Anglersee, sondern ein echter Outdoor‑Spielplatz: Boote schaukeln, Angler fluchen über leere Haken, und Kinder bauen Sandburgen, die schneller verschwinden, als ich „Parkplatz“ sagen kann. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, weil das Parken meistens ein Klacks ist – außer samstags, wenn plötzlich jeder mit einem Wohnmobil auftaucht und das Feld in ein Mini‑Camping‑Chaos verwandelt.
Ein kurzer Abstecher nach Marion brachte mich zum Indiana Gas Boom Museum, das sich in einem alten Lagerhaus versteckt. Ich verstehe den Hype um die „Gas‑Boom‑Ära“ nicht ganz, aber die alten Öltropfen‑Leuchtreklamen und die staubigen Fotos lassen einen fast das Knistern der 19. Jahrhundert‑Industrie hören. Der Kurator, ein Typ mit Schnurrbart, erzählte mir, dass er jeden Mittwoch ein „Pioneer‑Potluck“ veranstaltet – ich habe das Essen nicht probiert, weil ich lieber meine eigenen Snacks mitgebracht habe, aber die Idee, dass man dort ein bisschen Geschichte mit einem Sandwich schlürft, ist irgendwie charmant.
Direkt neben dem Museum steht die Grant County Courthouse, ein imposantes Backsteingebäude, das aussieht, als hätte ein viktorianischer Architekt einen schlechten Tag gehabt und beschlossen, alles ein bisschen zu übertreiben. Ich habe dort ein Foto gemacht, weil das riesige Uhrwerk im Turm fast so laut tickt wie mein innerer Chronometer‑Alarm, wenn ich zu spät zu einem Meeting komme. Das Parken ist ein Kinderspiel, solange man nicht versucht, gleichzeitig ein Eis zu essen und die Treppen hinaufzusteigen – das führt zu einer ziemlich unbequemen Situation.
Ein bisschen weiter nördlich, etwa 20 Meilen von Swayzee entfernt, liegt die Kokomo Speedway. Hier treffen sich die wahren Adrenalin‑Junkies, und ich muss zugeben, dass das Dröhnen der Motoren fast hypnotisch wirkt. Ich habe mich nie als Rennfahrer gesehen, aber das Geräusch der V8s, das durch die Luft schneidet, lässt einen fast vergessen, dass man eigentlich nur hier ist, um ein Bier zu trinken und die Leute zu beobachten, die versuchen, ihre Hüte nicht vom Kopf zu verlieren. Parkplatz? Na klar, das Feld ist riesig, aber am Freitagabend kann es trotzdem zu einem kleinen Gedränge kommen, wenn die lokalen „Speed‑Fans“ ihre Lieblingsfahrer anfeuern.
Ein kleiner Umweg nach Muncie brachte mich zum Muncie Art Museum, das sich in einem ehemaligen Industriegebäude versteckt, das jetzt mehr Farbe als Staub hat. Die Ausstellung ist nicht gerade „weltberühmt“, aber die lokale Kunstszene hat hier einen überraschend lebendigen Puls. Ich habe dort ein Gemälde entdeckt, das einen Feldweg in Swayzee darstellte – ein bisschen kitschig, aber ehrlich, das hat mich zum Schmunzeln gebracht. Das Museum hat einen kleinen Café‑Bereich, wo man bei einem Cappuccino über die Kunst philosophieren kann, während man versucht, nicht zu laut über das „moderne“ Kunstwerk zu reden.
Zurück in Marion, die Altstadt zu Fuß zu erkunden, ist fast wie ein Spaziergang durch ein lebendiges Geschichtsbuch. Die kleinen Boutiquen, die alten Backsteingebäude und das gelegentliche Straßenmusiker‑Duett aus Banjo und Mundharmonika geben dem Ort einen gewissen Charme, den man nicht in jedem „Touristen‑Hotspot“ findet. Ich habe dort ein handgefertigtes Holzschild gekauft, das einfach „Welcome to Marion“ sagt – nichts Besonderes, aber es erinnert mich daran, dass man manchmal die simpelsten Dinge am meisten schätzt. Parkplätze gibt es genug, besonders wenn man bereit ist, ein paar Blocks zu laufen.
Ein letzter, fast übersehener Ort ist das Kokomo Aquatic Center, ein Wasserpark, der im Sommer mehr Besucher anzieht als ein lokaler Bauernmarkt. Ich habe dort ein paar Runden im Wellenbecken gedreht, weil das Wasser genau die richtige Temperatur hatte, um die Hitze des Indiana‑Sommer zu vertreiben. Das Personal ist freundlich, und das Parken ist fast immer frei, solange man nicht am Wochenende kommt, wenn die Familien mit Kindern das Becken in ein Schlachtfeld verwandeln.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, wo du deine Zeit in der Gegend von Swayzee verbringen willst, dann denk dran: Die Umgebung hat mehr zu bieten als nur Kornfelder und staubige Landstraßen. Von einem glitzernden See über ein Museum, das die Geschichte atmet, bis hin zu einem rasanten Speedway – hier gibt es für jeden etwas, das die Sinne kitzelt oder zumindest ein bisschen Ablenkung vom Alltag bietet. Und ja, das alles gehört zu den Swayzee Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte, wenn man das echte Indiana erleben will.
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