Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum überhaupt jemand über Winfield reden sollte, dann lass mich mit ein bisschen Geschichte starten: 1830 gründeten Pioniere das kleine Dorf am Rande des damals noch wilden Lake County, und das Eisenbahnnetz, das 1850 durch das Winfield Township schnitt, machte das Städtchen kurzerhand zum Knotenpunkt für Landwirte, die ihre Ernte nach Chicago schickten. Ich habe das Gefühl, dass die alten Backsteinhäuser am Main Street noch immer das Flüstern jener frühen Zeiten tragen, während die modernen Vorstädte daneben wie ein ungeschickter Versuch wirken, das Ganze zu „verbessern“.
Ich fahre meistens den I‑90, dann ein kurzer Abstecher auf die US‑20 bringt mich mitten ins Herz von Winfield, wo ich gern an der kleinen Bäckerei halte – kein Witz, die Zimtschnecken dort sind fast schon legendär, obwohl ich den ganzen Hype um die „historischen“ Stadtführungen nicht ganz nachvollziehen kann. Trotzdem, wenn du dich nach einem echten Stück Indiana sehnst, dann schau dir die alten Kirchen im Township an; sie sind nicht nur architektonisch interessant, sondern auch ein gutes Beispiel dafür, wie die Gemeinde hier zusammenhält, wenn das Wetter mal wieder unberechenbar ist.
Ein kurzer Abstecher nach Lake, Indiana, ist praktisch um die Ecke, und dort lässt sich das ruhige Wasser des nahegelegenen Sees genießen – perfekt, um nach einem Tag voller Winfield Sehenswürdigkeiten einfach mal die Seele baumeln zu lassen, während du darüber nachdenkst, ob du das nächste Mal lieber nach Chicago fährst oder doch noch ein bisschen länger hier bleibst.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Winfield nicht das hippe Café um die Ecke ist – das ist ja fast schon ein Klischee – sondern das alte Winfield Town Hall, das mitten im historischen Kern steht und seit 1905 mehr Geschichten gesehen hat, als ich in meinem ganzen Leben zählen kann. Wenn du dort ankommst, such dir am besten einen Parkplatz am Ende der Main Street; das ist meistens ein Klacks, außer sonntags, wenn die Kirche und das Museum gleichzeitig ihre Besucherströme anlocken und du plötzlich im Stau zwischen einem Traktor und einem Oldtimer stehst. Das Gebäude selbst ist ein echtes Schmuckstück aus rotem Backstein, das mit seiner kleinen Uhr im Turm fast schon ein bisschen überheblich wirkt, weil es dir sagt, dass hier die Zeit noch ein bisschen langsamer tickt.
Direkt neben dem Rathaus liegt das Winfield Historical Society Museum, ein winziger, aber feiner Ort, an dem du alte Schulbücher, Fotos von Pferdewagen und ein paar verstaubte Werkzeuge bestaunen kannst. Ich verstehe den Hype um interaktive Ausstellungen nicht ganz, aber hier reicht das stille Staunen aus, um zu begreifen, warum die Stadt ihren Namen stolz trägt. Das Museum hat keinen großen Parkplatz, also parkst du am besten auf dem kleinen Hof hinter dem Rathaus und schlängelst dich dann durch das Kopfsteinpflaster – das gibt dir sofort das Gefühl, in einer anderen Epoche zu wandeln.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum Winfield Community Park, wo ein kleiner See und ein Spielplatz für die Kids stehen. Ich habe dort einmal versucht, ein Picknick zu machen, und wurde von einer Horde Enten überfallen, die scheinbar beschlossen hatten, dass mein Sandwich ihr Frühstück ist. Praktisch: Das Parken ist am Parkeingang kostenlos, aber wenn du am Samstagmorgen zum Winfield Farmers Market willst, solltest du früh kommen – sonst musst du dich zwischen einem Traktor und einem Lieferwagen durchkämpfen. Der Markt selbst ist ein bunter Mix aus lokalen Bauern, handgemachten Seifen und einem Stand, der angeblich die besten Maiskolben der Region anbietet. Kein Witz, die Maiskolben sind wirklich gut.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du ein bisschen Ruhe finden kannst, dann schau dir die St. John the Evangelist Catholic Church an. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hat ein imposantes Glockenturm, das jeden Morgen um 9 Uhr läutet – ein Klang, der dich daran erinnert, dass du nicht allein in dieser kleinen Stadt bist. Ich habe dort einmal ein Konzert erlebt, bei dem ein lokaler Chor ein altes Hymnenbuch aus dem Keller hervorkramte; das war zwar nicht das, was ich erwartet hatte, aber es hat die Akustik des Raumes perfekt zur Geltung gebracht. Parkplätze gibt es direkt vor der Kirche, und das ist meistens ein freier Platz, solange du nicht zur Sonntagsmesse kommst.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist die Winfield Public Library. Sie ist Teil des Hamilton County Library Systems und wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Gebäude, doch das Personal dort kennt jeden Stammgast beim Namen und hat immer ein gutes Buchempfehlung parat. Ich habe dort einmal ein altes Tagebuch gefunden, das einem ehemaligen Winfield-Bürger gehörte und das bis ins Jahr 1882 zurückreicht – ein echter Fund für Geschichtsinteressierte. Das Parken ist am hinteren Ende des Gebäudes, wo ein kleiner Parkplatz für Besucher bereitsteht; das ist meistens problemlos, außer wenn die Schule ein Projekt hat und die Eltern ihre Kinder dort absetzen.
Für die, die ein bisschen Sport treiben wollen, gibt es den Winfield Golf Club. Ich muss zugeben, dass ich kein großer Fan von Golf bin, aber das Grün hier ist überraschend gepflegt und die Aussicht auf die umliegenden Felder ist echt schön. Der Club ist privat, aber an manchen Samstagen öffnen sie die Anlage für Besucher, die einfach nur die frische Luft genießen wollen. Das Parken ist am Clubhaus, und das ist meistens ein freier Platz, solange du nicht während eines Turniers kommst – dann musst du dich mit den Mitgliedern teilen.
Zu guter Letzt ein kleiner Hinweis für alle, die nach einer schnellen Übersicht suchen: Wenn du dich fragst, was hier alles zu sehen ist, tippe einfach „Winfield Sehenswürdigkeiten“ in deine Suchmaschine und du bekommst eine Liste, die dich wahrscheinlich genauso verwirrt wie mich, weil die meisten Einträge nur die gleichen fünf Orte wiederholen. Mein Rat: Lass dich nicht von Listen leiten, sondern folge deinem Bauch und erkunde die Stadt, wie ich es getan habe – mit ein bisschen Neugier, einer Prise Zynismus und dem festen Glauben, dass jede kleine Ecke hier ein bisschen Geschichte zu erzählen hat.
Der erste Stopp nach dem Verlassen der verschlafenen Hauptstraße von Winfield führt unweigerlich zum riesigen Grünstück von Eagle Creek Park, das sich wie ein ungezähmtes Stück Natur direkt an die Stadtgrenze schmiegt. Ich habe dort einmal versucht, ein Picknick zu veranstalten, nur um von einer Horde Enten überrannt zu werden – ein echtes Natur‑Erlebnis, das man nicht verplanen kann. Der Park bietet über 140 km Wander‑ und Radwege, und das Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend mit den Familien aus den Vororten zusammenstößt, dann wird das ein kleines Geduldsspiel.
Ein kurzer Abstecher nach Norden führt zum glitzernden Geist Reservoir, das von Einheimischen liebevoll „der blaue Spiegel“ genannt wird. Hier kann man nicht nur ein Boot mieten – ich habe mich einmal in einem klapprigen Kajak wiedergefunden, das mehr Lärm machte als ein alter Dieseltraktor – sondern auch an den kleinen Strandbars einen kühlen Drink schlürfen. Das Wasser ist überraschend klar, und das Parken am Hauptzugang ist kostenfrei, solange man früh genug da ist, sonst muss man in die Nebenparkplätze ausweichen, die ein bisschen mehr Fußweg bedeuten.
Der Monon Trail ist das, was ich als die „Rückgrat‑Rennstrecke“ der Region bezeichnen würde. Er schlängelt sich durch Felder, kleine Dörfer und vorbei an alten Bahnhöfen, die heute als Cafés und Kunstgalerien dienen. Ich habe dort einmal einen spontanen Straßenmusiker entdeckt, der mit einer alten Gitarre und einer Stimme, die mehr rau wie ein alter Traktor klingt, die Passanten verzauberte. Der Trail ist komplett kostenlos, und das Fahrradverleihsystem von Indianapolis lässt sich an mehreren Stationen entlang des Weges unkompliziert ausleihen – ein echter Pluspunkt für spontane Abenteuer.
Ein bisschen weiter östlich liegt Conner Prairie Interactive History Park, ein Freilichtmuseum, das mehr als nur staubige Historien bietet. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich in einer nachgebauten 19‑Jahre‑alten Scheune versuchte, ein altes Webstuhl‑Projekt zu starten – das Ergebnis war ein verknotetes Wollknäuel und ein breites Grinsen der Guides, die das Ganze mit einem Augenzwinkern kommentierten. Der Eintritt ist zwar nicht kostenlos, aber das Parken ist in der Regel problemlos, und das Gelände ist so angelegt, dass man leicht von einer Attraktion zur nächsten schlendern kann, ohne sich zu verlaufen.
Nur eine kurze Fahrt südlich liegt das imposante Fort Harrison State Park, ein ehemaliges Militärgelände, das heute als Erholungsgebiet dient. Ich habe dort ein Wochenende verbracht, um das historische Fort zu erkunden, und war überrascht, wie gut erhalten die alten Bunker und Kasernen sind – ein echter Blick in die militärische Vergangenheit von Indiana. Der Park bietet neben Wanderwegen auch ein Schwimmbad und ein kleines Museum, das die Geschichte des Ortes lebendig hält. Das Parken ist meist ausreichend, außer an den heißen Sommertagen, wenn die Besucherzahlen in die Höhe schießen.
Für Kunstliebhaber ist das Indianapolis Museum of Art at Newfields ein Muss, obwohl es ein Stück außerhalb der eigentlichen Stadt liegt. Ich habe dort einmal die Skulpturengalerie besucht und mich fast verlaufen, weil die Wege so labyrinthartig angelegt sind – ein bisschen wie ein moderner Irrgarten, nur mit mehr Kunst und weniger Minotaurus. Der Eintritt ist frei für die Außenanlagen, und das Parken ist am Hauptgebäude kostenpflichtig, aber es gibt kostenlose Parkplätze am Rand, die man mit einem kurzen Spaziergang erreichen kann.
Kein Besuch der Region wäre komplett ohne einen Abstecher zum Indianapolis Motor Speedway Museum. Ich verstehe den Hype um die Indy 500 nicht ganz, aber das Museum selbst ist ein wahres Schatzkästchen für Motorsport‑Fans und bietet einen tiefen Einblick in die Geschichte des Rennsports. Das Parken ist am Speedway gut organisiert, allerdings kann es an Renntagen zu Staus kommen, also besser frühzeitig ankommen, wenn man nicht im Kreis fahren will.
Ob man nun nach Natur, Geschichte oder ein bisschen Adrenalin sucht – die Umgebung von Winfield hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Von weitläufigen Parks über interaktive Museen bis hin zu ikonischen Rennstrecken – hier findet jeder etwas, das ihn begeistert oder zumindest zum Schmunzeln bringt. Wer also das nächste Mal über die Landstraße nach Winfield fährt, sollte die Winfield Sehenswürdigkeiten nicht nur als Randnotiz, sondern als eigentlichen Grund für die Reise ansehen.
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