Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum Aberdeen überhaupt existiert, musst du zurück ins Jahr 1852 reisen, als ein paar mutige Siedler aus New York das Land in Center Township, Porter County, kauften und dort ein kleines Dorf gründeten, das heute noch den Charme einer längst vergangenen Ära versprüht. Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte hier nicht in staubigen Plaketten vergraben ist, sondern in den knarrenden Dielen der alten Scheunen, die man noch immer am Rande der Hauptstraße sieht. Und ja, das klingt jetzt fast romantisch, aber ich verstehe den Hype um „historische Kleinstädte“ nicht ganz – bis du den Duft von frisch gemähtem Heu und das entfernte Quaken der Frösche am Abend riechst, dann wird dir klar, warum ich hier immer wieder hinfahre.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto über die US‑20 oder ein schneller Bus von Valparaiso nach Aberdeen reicht, um dich mitten ins Herz dieses verschlafenen Flecks zu bringen. Sobald du aus dem Fahrzeug steigst, fällt dir sofort das offene Feldpanorama auf, das von ein paar verstreuten Windmühlen gesprenkelt wird – ein perfekter Hintergrund für deine Instagram‑Story, wenn du dich nicht zu sehr um Authentizität sorgst. Und während du dich fragst, wo du deine Zeit verbringen sollst, erinnere ich dich daran, dass die wahren Aberdeen Sehenswürdigkeiten nicht in Broschüren stehen, sondern in den Gesprächen mit den alten Bauern, die dir bei einem kühlen Bier von den harten Wintern und den goldenen Ernten erzählen. Das ist das wahre „Erlebnis“, das du nicht in jedem Reiseführer findest.
Ich muss gleich zugeben, dass mein Lieblingsplatz in Aberdeen das alte Eisenbahndepot ist, das heute das Aberdeen Historical Museum beherbergt – ein bisschen wie ein verstaubtes Zeitkapsel‑Café, nur ohne Kaffee. Wenn du hier ankommst, wirst du von einem schlichten Backsteingebäude begrüßt, das mehr Geschichten zu erzählen hat, als die meisten Stadtführungen in größeren Metropolen. Ich habe dort einmal eine alte Lokomotiv‑Modellbahn entdeckt, die so liebevoll restauriert war, dass ich fast das Gefühl hatte, ein Stück von „Thomas und seine Freunde“ zu betreten. Parken ist meistens einfach, solange du nicht am Samstagabend nach dem wöchentlichen Flohmarkt dort ankommst – dann wird das Feld vor dem Museum zu einem kleinen Schlachtfeld aus Autos und Einkaufswagen.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt das Aberdeen Community Park, ein Ort, an dem ich meine Kinder (und mich selbst) oft zum Austoben bringe. Der Park hat einen Spielplatz, der mehr rostige Ketten als moderne Klettergerüste bietet, aber das macht den Charme aus. Die Baseballfelder sind gut gepflegt, und ich habe dort mehr als einmal ein spontanes Picknick mit Nachbarn veranstaltet, weil das Wetter plötzlich „echt super“ wurde. Wenn du nach einem Ort suchst, um ein bisschen frische Luft zu schnappen, ohne gleich in die Wildnis zu flüchten, ist das hier genau das Richtige – und das Toilettenhäuschen ist überraschend sauber, was in ländlichen Gegenden selten ist.
Ein bisschen weiter die Hauptstraße hinunter, direkt neben dem Rathaus, steht die Aberdeen Public Library. Ich verstehe den Hype um Bibliotheken nicht ganz, aber hier gibt es eine kleine Ecke mit lokalen Geschichtsbüchern, die du sonst nirgendwo findest. Letztes Mal habe ich dort ein altes Jahrbuch aus den 1920ern ausgeliehen und beim Durchblättern fast das Gefühl gehabt, in einer Zeitmaschine zu sitzen. Das Personal ist freundlich, aber leicht genervt, wenn du nach den neuesten Bestsellern fragst – hier geht es eher um das Bewahren des lokalen Erbes.
Wenn du dich nach etwas Spirituellem sehnst, schau dir die St. John the Baptist Catholic Church an. Das Gebäude ist ein schlichtes Backsteingebäude mit einem spärlich verzierten Glockenturm, der jeden Sonntag um 9 Uhr lautstark verkündet, dass die Stadt noch lebt. Ich habe dort einmal an einem Chorprobe teilgenommen, weil ich dachte, das wäre ein nettes Erlebnis – und ja, die Stimmen waren tatsächlich besser als mein morgendlicher Kaffee. Es gibt keine großen Touristenströme, also kannst du in Ruhe die kunstvollen Glasfenster bewundern, ohne dass jemand dein Handylicht anmacht.
Ein weiteres Muss ist das Aberdeen Town Hall, ein kleines, aber stolzes Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert. Ich habe dort einmal das wöchentliche Stadtratstreffen besucht, nur um zu sehen, wie ernst die lokalen Politiker über das neue Straßenbeleuchtungsprojekt diskutieren. Es ist erstaunlich, wie viel Drama in einem Raum mit nur vier Stühlen entstehen kann. Das Gebäude ist barrierefrei, und das Parken direkt davor ist fast immer frei – ein kleiner Glücksfall für spontane Besucher.
Ein bisschen abseits des Stadtzentrums, aber trotzdem ein Teil der Aberdeen Sehenswürdigkeiten, ist das Little Calumet River Trail. Der Weg ist nicht besonders spektakulär, aber er führt dich entlang des Flusses, wo du gelegentlich Enten und ein paar neugierige Angler siehst. Ich habe dort einmal ein altes, verrostetes Fahrrad gefunden, das jemand offensichtlich im Fluss verloren hat – ein perfektes Fotomotiv für den Instagram‑Feed, wenn du auf Retro‑Vibes stehst. Der Trail ist gut beschildert, und du kannst jederzeit an einem kleinen Rastplatz anhalten, um ein Sandwich zu essen, das du vorher im Park gekauft hast.
Zu guter Letzt darf ich das jährliche Aberdeen Fall Festival nicht verschweigen. Es ist ein bisschen wie ein Mini‑County‑Fair, nur dass die Fahrgeschäfte eher aus alten Traktoren bestehen und die Musik von einer lokalen Country-Band kommt, die mehr Herz als Talent hat. Ich habe dort das erste Mal im Jahr 2018 ein selbstgemachtes Apfelkuchenrezept ausprobiert und wurde dafür von einer Gruppe älterer Damen mit Applaus überschüttet – kein Witz, das war echt ein Highlight. Das Festivalgelände ist gut erreichbar, und das Parken ist dank der temporären Anwohnergenehmigungen fast immer ein Klacks.
Der erste Ort, den ich mir nicht entgehen lassen kann, ist das Indiana Dunes National Park, das nur eine kurze Fahrt von Aberdeen entfernt liegt – ein wahres Paradies für Menschen, die mehr als nur Asphalt unter den Füßen wollen. Ich habe dort an einem windigen Samstagmorgen die Sonne über dem Lake Michigan aufgehen sehen, während ich über die sandigen Pfade stapfte; das Rauschen der Wellen ist fast therapeutisch, wenn man den Alltag kurz vergessen will. Der Eintritt ist kostenlos, aber das Parken kann ein kleines Abenteuer sein, besonders wenn man am Wochenende kommt – ein paar Meter weiter den Asphalt zu verlassen, lohnt sich fast immer, weil die Aussicht dort noch ungestörter ist.
Nur ein paar Meilen weiter liegt das Indiana Dunes State Park, das im Vergleich zum Nationalpark etwas kompakter, aber dafür besser ausgestattet ist. Ich habe dort ein Picknick auf den Wiesen gemacht, während ein älteres Ehepaar neben mir versuchte, ein altes Fernglas zu justieren – ein Bild, das mir immer wieder ein Lächeln entlockt. Die Toiletten sind sauber, das Besucherzentrum bietet Karten, und das Parken ist meistens problemlos, außer an den heißen Sommertagen, wenn die Familien mit Kinderwagen die Plätze überfluten.
Ein kurzer Abstecher nach Bailly Homestead in Porter ist wie ein Zeitsprung ins 19. Jahrhundert. Das alte Holzhaus, das einst dem französisch-kanadischen Händler Jean Bailly gehörte, hat mehr Geschichten zu erzählen, als ich in einem Tag verarbeiten kann. Ich erinnere mich, wie ich eines Abends das knarrende Treppenhaus hinunterstieg und plötzlich das Gefühl hatte, dass jemand – vielleicht ein Geist aus der Kolonialzeit – mir über die Schulter hinweg flüsterte. Keine Sorge, das ist nur meine Vorstellung, aber das Museum bietet wirklich gut recherchierte Ausstellungen, und das Parken ist direkt vor dem Haus, was das Ganze sehr bequem macht.
Wenn man dann Lust auf ein bisschen Stadtflair hat, führt der Weg nach Miller Beach. Der Strand ist zwar etwas touristisch, aber das liegt wohl daran, dass hier das Wasser besonders klar ist und die Promenade mit kleinen Cafés lockt. Ich habe dort einmal einen lokalen Künstler getroffen, der gerade dabei war, Muscheln zu sammeln – er meinte, das sei seine „Meditation am Meer“. Das Parken ist am Hauptzugang kostenpflichtig, aber ein paar Blocks weiter gibt es kostenlose Straßenparkplätze, wenn man bereit ist, ein paar Minuten zu Fuß zu gehen.
Ein Geheimtipp für alle, die es etwas ruhiger mögen, ist West Beach. Dort gibt es nicht nur einen schönen Sandstrand, sondern auch einen gut gepflegten Wanderweg entlang des Sees. Ich habe dort mit meinem Hund einen halben Tag verbracht, und das Beste: Hunde dürfen fast überall, solange sie angeleint sind. Das Parken ist meist frei, aber an besonders sonnigen Tagen füllt sich das kleine Feld schnell – ein kurzer Blick nach rechts zeigt dann sofort die besten freien Plätze.
Ein kurzer Sprung über die Grenze nach Valparaiso bringt einen zu der beeindruckenden Universität, deren Campus mit historischen Backsteingebäuden und modernen Glasfassaden ein interessantes Kontrastbild liefert. Ich habe dort das alte Bibliotheksgebäude besichtigt und anschließend im nahegelegenen Café einen doppelten Espresso genossen – das Personal dort kennt jeden Stammgast beim Namen, was das Ganze fast schon familiär macht. Das Parken ist in der Regel auf dem Campus-Parkhaus möglich, das rund um die Uhr geöffnet ist, und die Anfahrt ist dank gut ausgeschilderter Straßen ein Kinderspiel.
Zurück in der Nähe von Aberdeen lohnt sich ein Besuch im Porter County Museum. Das Museum ist klein, aber die Ausstellungen über die lokale Geschichte – von den frühen Siedlern bis zu den industriellen Entwicklungen – sind überraschend gut aufbereitet. Ich habe dort eine alte Landkarte gefunden, die exakt die heutige Straße zeigt, auf der ich gerade stehe – ein kleiner Schock für das Gedächtnis. Das Parken befindet sich direkt vor dem Gebäude, und das Museum ist barrierefrei, was für Familien mit Kinderwagen praktisch ist.
Ein Spaziergang entlang des Chesterton Riverwalk bietet eine charmante Mischung aus historischer Architektur und moderner Kunstinstallation. Ich habe dort einmal einen Straßenmusiker gehört, der alte Folksongs spielte, während ein paar Einheimische ihre Hunde ausführen. Der Weg ist gut beleuchtet, und das Parken ist am Ende der Hauptstraße kostenlos, allerdings nur für kurze Zeit, weil die Stadt das Gebiet für Veranstaltungen nutzt.
Zu guter Letzt darf man das Marquette Park am Ufer des Lake Michigan nicht vergessen. Der Park bietet einen weiten Blick über das Wasser, ein kleines Amphitheater für Sommerkonzerte und einen Spielplatz, der bei Familien sehr beliebt ist. Ich habe dort an einem lauen Abend ein Lagerfeuer gemacht (natürlich nur an den dafür vorgesehenen Stellen) und den Sonnenuntergang beobachtet – ein Bild, das ich immer wieder in meinem Kopf wiederhole. Das Parken ist am Hauptzugang kostenfrei, aber an Feiertagen kann es voll werden, also lieber früh kommen.
Ob Sie nun nach Natur, Geschichte oder einem kleinen Stadtbummel suchen, die Umgebung von Aberdeen bietet eine bunte Palette an Erlebnissen, die jeden Reisenden überraschen können. Diese Auswahl an Aberdeen Sehenswürdigkeiten zeigt, dass es weit mehr zu entdecken gibt, als man auf den ersten Blick vermuten würde – und das alles nur wenige Minuten von der beschaulichen Stadt entfernt.
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