Was Cedar Lake Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus ruhigem Vorstadtflair und einer Geschichte, die man kaum in den Reiseführern findet. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Eisenbahnbrücke fuhr, die noch aus den 1880er‑Jahren stammt, und dachte mir: „Hier hat wohl jemand lange überlegt, ob er das Wasser zum Anker für ein neues Leben machen will.“ Die Gegend war ursprünglich das Jagdrevier der Potawatomi, bevor im frühen 19. Jahrhundert Pioniere aus Ohio das Land in Stücke teilten und das heutige Hanover Township formten. 1908 wurde Cedar Lake offiziell zur Stadt erklärt – ein Datum, das ich jedes Mal feiere, wenn ich den kleinen Stadtplatz sehe, weil es das offizielle „Ja, wir existieren“ markiert.
Ein kurzer Abstecher auf die State Road 2 bringt dich mitten ins Herz von Lake County, und wenn du von Chicago kommst, ist die Fahrt über die I‑94 ein Kinderspiel – kein Wunder, dass die Stadt ein beliebter Rückzugsort für Pendler ist. Ich verstehe den Hype um die „Lake‑Life“ nicht ganz, aber das ruhige Plätschern des gleichnamigen Sees am Rande der Stadt ist echt super, besonders bei Sonnenuntergang, wenn die Fischer ihre Netze auswerfen und die Kinder am Ufer nach Muscheln graben. Und ja, wenn du dich fragst, wo du parken kannst, gibt es genug kleine Parkplätze entlang der Hauptstraße, die fast wie ein stilles Versprechen wirken: hier darf man einfach ankommen und das Tempo drosseln.
Schon beim ersten Blick auf den funkelnden Wasserspiegel des Cedar Lake wird deutlich, warum ich jedes Mal hierher stolpere, obwohl ich eigentlich nur nach einem schnellen Kaffee suchte – das Wasser hat einfach diesen unverschämt beruhigenden Glanz, der einem das Gefühl gibt, man hätte das perfekte Instagram‑Bild schon gefunden, bevor man überhaupt die Kamera gezückt hat.
Der erste Stopp, den ich jedem Neuling empfehle, ist die Cedar Beach. Ja, das ist wirklich ein Strand, und ja, das Wasser ist nicht gerade das Karibische, aber die sandige Uferzone ist perfekt, um die Zehen im Schlamm zu vergraben und dabei zu beobachten, wie die einheimischen Enten das ganze Spektakel mit einer Mischung aus Langeweile und königlicher Hoheit kommentieren. Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt – dann verwandelt sich das kleine Parkplatzgelände in ein Schlachtfeld aus Wohnwagen und Grillgeruch.
Ein kurzer Spaziergang (oder ein zu schneller Sprint, je nach Laune) führt zum Cedar Lake Marina. Dort kann man Boote mieten, die mehr quietschen als ein alter Kühlschrank, aber das ist Teil des Charmes. Ich habe dort einmal ein kleines Ruderboot ausprobiert und fast das ganze Wasser über das Wort „Entspannung“ geschrieben, weil ich mehr Zeit damit verbrachte, das Ruder zu verheddern, als die See zu genießen. Die Marina hat einen kleinen Kiosk, wo man Limonade bekommt, die so süß ist, dass man sich fragt, ob sie aus Zuckerwasser oder aus purem Optimismus besteht.
Wenn du ein bisschen Geschichte schnuppern willst – und das meine ich nicht im Sinne von Staub und verstaubten Museumsplakaten – dann schau dir das Cedar Lake Historical Society Museum an. Das Museum ist in einem alten Schulgebäude untergebracht, das mehr Kreideflecken als moderne Ausstellungsstücke hat, aber die lokalen Geschichten über die Gründung des Ortes und die legendären „Cedar‑Lake‑Fisch‑Wettbewerbe“ sind echt unterhaltsam. Ich habe dort eine alte Fotografie entdeckt, die zeigt, wie die Stadt 1905 mit einem Pferdewagen ankam – ein Bild, das mich daran erinnert, dass Fortschritt manchmal nur ein neuer Anstrich für dieselbe alte Straße ist.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist das Cedar Lake Golf Club. Der Platz ist nicht gerade ein Paradies für Anfänger, aber die Fairways sind so gepflegt, dass man fast das Gefühl hat, man spielt auf einem Filmset. Ich habe dort einmal versucht, einen Birdie zu schlagen, und landete stattdessen im Bunker – ein klassischer Moment, der mir zeigte, dass das Wort „Golf“ eigentlich aus dem altenglischen „golfen“ stammt, was so viel heißt wie „sich blamieren und trotzdem weiterziehen“.
Für alle, die lieber etwas ruhigeres suchen, gibt es den Cedar Lake Community Center. Dort finden regelmäßig lokale Veranstaltungen statt, von Bingo-Abenden bis zu Kunsthandwerksmärkten, bei denen man handgemachte Keramik kaufen kann, die so einzigartig ist, dass man sie fast nicht benutzen will, weil man Angst hat, das Kunstwerk zu ruinieren. Ich habe dort einmal einen Yoga‑Kurs besucht, bei dem die Instruktorin mehr über die Geschichte des lokalen Käses redete als über die Asanas – ein echter Kulturschock, aber irgendwie passend für diese Stadt.
Ein kurzer Abstecher zum Cedar Lake Water Tower lohnt sich ebenfalls. Der Turm ist ein Wahrzeichen, das man von fast überall sehen kann, und er leuchtet nachts in einem dezenten Gelb, das fast wie ein Leuchtturm für verlorene Autofahrer wirkt. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, weil ich dachte, das wäre romantisch, und dann wurde ich von einer Gruppe von Teenagern mit lauten Lautsprechern überrannt – ein Moment, der mir zeigte, dass Romantik in Cedar Lake eher ein Konzept ist, das man sich selbst ausdenkt.
Natürlich darf man die Cedar Lake Park nicht vergessen, ein kleines Grünstück mit einem Spielplatz, der mehr quietschende Schaukeln hat, als man für einen Ort dieser Größe erwarten würde. Meine Nichte hat dort den ganzen Nachmittag verbracht, während ich auf einer Bank saß und darüber nachdachte, warum ich eigentlich hierher gekommen bin – wahrscheinlich, weil ich das Wort „Entschleunigung“ in einem Reiseführer gelesen habe und dachte, das wäre hier zu finden.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles zu viel ist, dann lass mich dir sagen, dass die Cedar Lake Sehenswürdigkeiten nicht nur aus diesen Punkten bestehen. Es gibt noch das örtliche Freibad, das im Sommer überfüllt ist, und das kleine Café an der Hauptstraße, das den besten Apfelkuchen der Region serviert – ein Kuchen, der so trocken ist, dass er fast als Baumaterial durchgehen könnte, aber dafür umso besser schmeckt, wenn man ihn mit einer ordentlichen Portion Sahne vernascht.
Am Ende des Tages, wenn die Sonne über dem See untergeht und die Enten wieder in ihre nächtlichen Rituale verfallen, sitze ich oft am Ufer und frage mich, warum ich immer wieder zurückkomme. Vielleicht ist es die Mischung aus leichtem Zynismus und echter Liebe zu diesem kleinen Fleckchen Indiana, die mich hier hält – und vielleicht, ganz ehrlich, ist es einfach das Versprechen, dass ich hier immer ein bisschen mehr Zeit habe, um meine eigenen Gedanken zu verlieren, während die Welt um mich herum weiter lautlos vor sich hin plätschert.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das Indiana Dunes National Park, ein Stück ungezähmte Natur, das sich direkt an der Südspitze des Lake Michigan erstreckt – ein kurzer, aber steiler Ausflug von Cedar Lake, der mich fast zum Schwitzen brachte, weil ich den Parkplatz am West Beach nur am frühen Morgen erwischte. Ich habe dort ein paar Stunden damit verbracht, über die sandigen Dünen zu stapfen, während ich mich fragte, warum so viele Leute das ganze „Dünen-Feeling“ als romantisch bezeichnen, wenn sie doch meistens nur mit ihren Picknickdecken und Instagram‑Filtern dort rumlungern. Der Blick über das Wasser ist echt super, und wenn du Glück hast, siehst du ein paar Möwen, die sich über die Fischreste eines unglücklichen Anglers hermachen – ein Naturschauspiel, das man nicht verpasst haben sollte.
Ein paar Meilen weiter liegt das Indiana Dunes State Park, das im Vergleich zum Nationalpark etwas gepflegter wirkt, fast wie das schicke Gegenstück zu einem rustikalen Cousin. Hier gibt es einen gut markierten Wanderweg, der direkt zum berühmten Mount Baldy führt – ein kleiner Hügel, der für die Einheimischen fast schon ein heiliger Gral ist. Ich habe den Aufstieg an einem windstillen Nachmittag gemacht, und das Panorama über den See war so klar, dass ich fast dachte, ich könnte die Skyline von Chicago sehen, wenn ich nur ein bisschen weiter nach Norden schaue. Parken ist meistens einfach, außer an den Wochenenden, wenn das Parkhaus voll ist und du dich zwischen einem Familienpicknick und einer Gruppe von Joggern wiederfindest, die alle dieselbe Playlist hören.
Ein kurzer Abstecher nach Miller Beach brachte mich zu einem der wenigen Orte, an denen das Wasser tatsächlich noch ein bisschen warm ist – zumindest für Indiana. Der Sand ist hier feiner, das Wasser klarer, und die Atmosphäre hat einen leicht nostalgischen Vibe, als wäre das Ganze ein Relikt aus den 70ern, das sich irgendwie nicht ganz verabschiedet hat. Ich habe dort ein altes Fischerboot gesehen, das seit Jahren am Ufer liegt, und mich gefragt, ob das nicht das perfekte Fotomotiv für den nächsten Social‑Media‑Post ist. Der Strand ist gut erreichbar, und das Parken ist fast immer kostenlos, solange du nicht am Samstagabend mit deinen Freunden ankommst, dann wird das Ganze zu einem kleinen Kampf um den letzten freien Platz.
Ein wenig weiter lande ich beim Bailly Homestead, einem historischen Anwesen, das die Geschichte der französischen Händler im 18. Jahrhundert lebendig werden lässt. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein altes Holzhaus wirklich spannend sein kann, aber die Führung durch das Museum war überraschend fesselnd – besonders die alten Werkzeuge, die noch immer ein bisschen nach Abenteuer riechen. Der Ort ist gut ausgeschildert, und das Parken ist ein kleines Feld hinter dem Haus, das meistens frei ist, solange du nicht zur Hauptsaison im Sommer dort bist, dann musst du dich mit ein paar Touristenherden herumschlagen, die alle dieselben Selfie‑Sticks schwingen.
Nur ein Katzensprung entfernt liegt das Michigan City Lighthouse, ein Leuchtturm, der mehr über das Wetter und die Schifffahrt weiß als die meisten Einheimischen. Ich habe den Aufstieg zur Spitze gemacht, weil ich dachte, das wäre romantisch, und tatsächlich – die Aussicht über den See ist atemberaubend, besonders bei Sonnenuntergang, wenn das Licht das Wasser in ein goldenes Band taucht. Der Eintritt ist frei, das Parken ist jedoch ein bisschen knifflig: Es gibt einen kleinen Parkplatz direkt am Leuchtturm, der schnell voll ist, also besser früh kommen, wenn du nicht im Stau stehen willst, während du darauf wartest, dass ein Lastwagen den Platz freigibt.
Ein wenig weiter südlich, aber immer noch im Umkreis von Cedar Lake, befindet sich das Porter County Museum in Valparaiso. Das Museum ist ein Sammelsurium aus lokalen Artefakten, von alten Landmaschinen bis zu Fotografien, die das Leben in der Region im frühen 20. Jahrhundert dokumentieren. Ich habe dort eine alte Schreibmaschine gefunden, die noch funktioniert – ein kleiner Schatz für jeden, der das Klicken von Tasten liebt. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude, der meistens leer ist, es sei denn, du besuchst es am ersten Samstag im Monat, wenn das „Historische Wochenende“ stattfindet und die Besucherzahlen sprunghaft ansteigen.
Ein letzter, aber nicht minder interessanter Stopp war das Hoosier Prairie Nature Preserve, ein Stück unberührtes Grasland, das selten geworden ist in dieser Gegend. Ich habe dort ein paar Stunden damit verbracht, über die weiten Felder zu wandern und dabei die seltenen Wildblumen zu bewundern, die hier noch wachsen. Das Gebiet ist nicht überlaufen, das Parken ist ein einfacher Kiesweg, der fast immer frei ist, und die Stille dort ist fast schon meditativ – ein perfekter Gegenpol zu den überfüllten Stränden und den lauten Touristenzentren.
Wenn du das nächste Mal nach Cedar Lake fährst, vergiss nicht, dass die Umgebung mehr zu bieten hat als nur das Wasser. Die genannten Ziele zeigen, dass Cedar Lake Sehenswürdigkeiten ein breites Spektrum an Natur, Geschichte und lokaler Kultur abdecken – und das alles mit einer Portion Charme, die man nur hier findet.
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