Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum überhaupt jemand über Lowell reden sollte, dann lass mich mit ein bisschen Geschichte starten: 1852 kam die Eisenbahn, und plötzlich wuchs das kleine Dorf aus einem Feldhaufen zu einem echten Knotenpunkt im industriellen Indiana heran. Die Gründer, ein Haufen ehrgeiziger Siedler aus New England, nannten das Städtchen nach ihrer Heimatstadt – und das war wohl das einzige Mal, dass sie etwas wirklich Originelles gemacht haben. Heute liegt Lowell im Cedar Creek Township, eingebettet in das weitläufige Lake County, und wirkt wie ein vergessenes Kapitel, das ich gern wieder aufschlage, weil es mir irgendwie mehr Charakter verleiht als die glänzenden Metropolen um die Ecke.
Ich komme meistens mit dem Auto über die I‑65, weil der Verkehr hier selten ein Drama ist – ein kurzer Stopp an der Tankstelle reicht, um das echte „Lowell‑Feeling“ zu schnuppern. Wer lieber mit dem Zug unterwegs ist, kann den South Shore Line bis zur nahegelegenen Station in Dyer nehmen und dann ein paar Minuten im Auto weiterfahren – das ist fast so, als würde man das Land selbst durchqueren, nur ohne das ganze Staub‑und‑Schweiß‑Drama.
Was mir an den Lowell Sehenswürdigkeiten besonders gefällt, ist nicht die schiere Anzahl, sondern die Art, wie sie das Alltägliche in etwas Besonderes verwandeln. Die alten Backsteinhäuser, die noch immer den Duft von frisch gebackenem Brot verströmen, das kleine Café an der Main Street, das mehr Persönlichkeit hat als manche 5‑Sterne‑Restaurants, und die stillen Felder, die im Sommer ein fast poetisches Grün zeigen – das ist für mich das wahre Herz von Lowell. Und ja, ich verstehe den Hype um die großen Städte nicht ganz, aber hier neben dem Trubel ist einfach fantastisch, wie das Leben noch ein bisschen langsamer pulsiert.
Ich muss dir gleich gestehen: das erste, was mir an Lowell einfällt, ist das alte Zugdepot an der Main Street – ein knarrendes Relikt, das mehr Geschichten erzählt als mancher Instagram‑Influencer. Ich habe dort neulich einen verregneten Nachmittag verbracht, während ein alter Herr in einem abgewetzten Trenchcoat mir von den „goldenen Tagen“ der Eisenbahn erzählte, dass die Züge hier früher nicht nur Güter, sondern auch Träume transportierten. Das Gebäude ist jetzt ein kleines Museum, das kaum Eintritt verlangt (eigentlich nichts, weil es ja kein Eintritt gibt) und wo du dich zwischen rostigen Weichen und vergilbten Fahrplänen verlieren kannst. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die ganze Stadt zum „Depot‑Tag“ zusammenkommt.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt der Cedar Creek Park, ein Stück Natur, das sich hartnäckig gegen die Vorstadtkulisse behauptet. Hier gibt es einen See, der im Sommer überraschend kühl ist – perfekt, wenn du nach einem heißen Tag im Auto ein erfrischendes Bad suchst, ohne gleich nach Indiana Dunes zu fahren. Die Wanderwege sind gut markiert, und ich habe mich einmal fast verlaufen, weil ein Schild „Richtung Hauptweg“ plötzlich in die falsche Richtung zeigte. Trotzdem, das Picknick‑Platz‑Gebiet ist immer gut besucht, und das Grillen ist hier fast schon ein lokaler Sport.
Wenn du dich nach etwas Kultur sehnst, dann schau dir das Lowell Historical Society Museum an. Das ist ein altes Schulgebäude, das jetzt mehr Staub als Schüler beherbergt, aber die Ausstellungen sind überraschend lebendig. Ich habe dort ein altes Foto von einem Jahrmarkt gefunden, bei dem ein Karussell fast wie ein UFO aussah – ein echter Blickfang. Das Museum ist klein, also brauchst du keine langen Wege zu planen; ein kurzer Stopp reicht, um ein Gefühl für die Stadtgeschichte zu bekommen. Und ja, das Wort „Lowell Sehenswürdigkeiten“ taucht hier öfter auf als in jedem Reiseführer, weil die Einheimischen stolz darauf sind, was sie haben.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist die Lowell Community Park mit ihrem riesigen Sprungbecken. Ich habe dort im Juli mit ein paar Einheimischen Badminton gespielt, während die Kinder im Wasser planschten – ein Bild, das fast zu kitschig für meine ironische Ader ist, aber ehrlich, es funktioniert. Der Park hat genug Parkplätze, und das einzige Problem ist, dass das Sprungbecken im Winter zugefroren ist, also solltest du im Sommer kommen, wenn das Wasser noch warm genug ist, um deine Zehen zu zeigen.
Für die Bücherwürmer unter euch gibt es die Lowell Public Library. Das ist nicht nur ein Ort, um leise zu lesen, sondern auch ein sozialer Knotenpunkt. Ich habe dort einmal an einem Poetry‑Slam teilgenommen, bei dem ein Rentner über seine Liebe zu Cornflakes referierte – das war ein echter Kracher. Die Bibliothek hat kostenloses WLAN, und das Parken direkt vor dem Gebäude ist fast immer frei, weil die meisten Besucher lieber zu Fuß kommen.
Ein bisschen abseits der Hauptstraßen liegt die St. John the Baptist Catholic Church, ein gotisches Bauwerk, das mehr von seiner Geschichte spricht als jede Broschüre. Ich habe dort einmal eine Messe besucht, bei der der Chor so laut war, dass ich dachte, das Dach könnte abheben. Die Kirche ist offen für Besucher, und das kleine Café nebenan serviert den besten Kaffee der Stadt – zumindest nach meinem Urteil.
Zu guter Letzt noch ein kurzer Abstecher zum Cedar Creek Trail, einem schmalen Pfad, der sich durch Felder und entlang des Bachs schlängelt. Ich habe dort einen Sonnenuntergang erlebt, bei dem das Licht über das Wasser glitzerte, und das war einer dieser Momente, die dich daran erinnern, warum du überhaupt reist. Der Trail ist nicht beschildert wie ein Freizeitpark, also bring ein Handy mit GPS, sonst könntest du dich verirren – aber das ist ja gerade das Abenteuer, oder?
Der erste Ort, den ich überhaupt erwähnen muss, ist das Indiana Dunes National Park – ein Stück ungezähmter Küste, das sich nur eine halbe Stunde östlich von Lowell erstreckt und trotzdem das Gefühl vermittelt, man sei mitten im Nirgendwo. Ich habe dort einmal bei Sonnenaufgang gestanden, während die Wellen leise an den Sand schlugen, und dachte mir, dass das hier das wahre Gegenstück zu den überfüllten Stränden von Miami ist – nur ohne die grellen Neonlichter und mit deutlich mehr Möwen, die einem das Frühstück klauen. Parken ist am Hauptzugang meistens ein Kinderspiel, solange man nicht am Wochenende zwischen 9 und 11 Uhr ankommt, dann wird das Feld zu einem kleinen Schlachtfeld aus Bussen und Wohnwagen.
Nur ein paar Meilen weiter, ein bisschen südlich, liegt das Indiana Dunes State Park, das im Gegensatz zum Nationalpark eher ein „kleiner Bruder“ ist, aber dafür viel gepflegter wirkt. Hier gibt es einen gut markierten Wanderweg, der direkt zum Lake Michigan führt – perfekt für ein schnelles Bad, wenn man nach einem langen Tag im Büro noch ein bisschen Frische tanken will. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden gemacht, und während wir uns über die besten Grillrezepte streiteten, kam ein älterer Herr vorbei und erzählte, dass er hier seit den 60ern jedes Jahr denselben Platz besetzt. Das hat mich fast dazu gebracht, mir ein festes Plätzchen zu reservieren – aber dann fiel mir ein, dass ich keinen Grill dabei habe.
Ein kurzer Abstecher nach Norden führt nach Gary, genauer gesagt zum Miller Beach, der offiziell als Marquette Park geführt wird. Der Strand ist zwar nicht so breit wie in den südlichen Bundesstaaten, dafür ist das Wasser kristallklar und das Umfeld von einer überraschend ruhigen Atmosphäre geprägt. Ich habe dort einmal ein kleines Konzert von einer lokalen Indie-Band erlebt, das mitten im Sand stattfand – das war ein echter „Kein-Witz-Feeling“, weil die Leute einfach nur da lagen, die Sonne genossen und sich nicht um das nächste Instagram‑Foto kümmerten. Parkplatzprobleme gibt es hier nur am Freitagabend, wenn die Stadt ein kleines Musikfestival veranstaltet; sonst reicht ein Platz am Rande des Parkplatzes völlig aus.
Zurück in der Nähe von Lowell gibt es das, was ich liebevoll die „Lowell Covered Bridge“ nenne – eine echte, altehölzerne Fachwerkbrücke aus dem Jahr 1875, die über den Cedar Creek spannt. Viele Touristen denken, das sei nur ein Fotostopp, aber für mich ist das ein Stück lebendige Geschichte, das man nicht jeden Tag sieht. Ich habe dort einmal ein Fahrrad abgestellt, um die Brücke zu überqueren, und plötzlich hörte ich das Knarren des Holzes, das fast wie ein leises „Willkommen zurück“ klang. Das Parken ist hier praktisch, weil die Straße direkt an der Brücke endet und man einfach auf der Straße abstellen kann – nur bitte nicht am Sonntagmorgen, wenn die örtliche Old‑Timer‑Club‑Versammlung stattfindet, dann ist die Brücke von Traktoren umzingelt.
Wenn man dann doch lieber auf Rädern unterwegs ist, ist der Cedar Creek Trail ein Muss. Der etwa fünf Meilen lange Weg verbindet Lowell mit den benachbarten Dörfern und bietet eine Mischung aus Waldwegen und offenen Feldern, die besonders im Herbst ein Farbenspiel bieten, das selbst den härtesten Instagram‑Influencer beeindruckt. Ich habe dort einmal einen Lauf mit meinem Hund gemacht, und wir wurden von einem älteren Ehepaar überholt, das mit einem alten Traktor fuhr und laut sang. Praktisch ist, dass es entlang des Trails mehrere kleine Parkplätze gibt, die meistens frei sind – außer an den Wochenenden, wenn die lokalen Laufgruppen ihre „Early‑Bird‑Sessions“ abhalten.
Ein bisschen weiter südlich, etwa 15 Meilen von Lowell entfernt, liegt Valparaiso, das mit seiner charmanten Broadway-Straße lockt. Dort gibt es eine Mischung aus Antiquitätengeschäften, Cafés und dem berühmten „Theater of the Arts“, das regelmäßig lokale Produktionen zeigt. Ich habe dort einmal einen Abend verbracht, an dem ein Jazz-Quartett im Hinterzimmer des „Café 5“ spielte – das war ein echter Geheimtipp, weil die meisten Besucher nur die großen Läden sehen wollen. Parken ist hier ein bisschen knifflig, weil die Straße oft voll ist, aber ein kleiner Seitenstreifen hinter dem Rathaus bietet immer noch ein paar freie Plätze.
Direkt neben Valparaiso, im alten Carnegie-Bibliotheksgebäude, befindet sich das Porter County Museum. Das Museum ist nicht gerade ein Mega‑Kulturerbe, aber es beherbergt eine erstaunliche Sammlung von Artefakten aus der Region, darunter alte Landkarten, die zeigen, wie das Gebiet einst von Prärie zu Ackerland wurde. Ich habe dort einmal eine Führung mit einem sehr enthusiastischen Kurator erlebt, der jedes einzelne Stück mit einer Geschichte verknüpfte, die mich mehr zum Lächeln brachte als jede Werbeanzeige. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude, der meistens leer ist, solange man nicht am ersten Samstag im Monat kommt, wenn dort ein Flohmarkt stattfindet.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, was du in der Umgebung von Lowell, Cedar Creek Township, Lake, Indiana unternehmen könntest, dann denk dran, dass die Lowell Sehenswürdigkeiten nicht nur aus einem einzigen Ort bestehen, sondern aus einer bunten Mischung aus Natur, Geschichte und kleinen lokalen Geheimtipps, die das ganze Erlebnis erst richtig lebendig machen.
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