Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur endlose Maisfelder, dann hast du Shelby noch nicht erlebt – ein kleines Stück Geschichte, das 1822 als landwirtschaftliches Zentrum gegründet wurde und seitdem kaum an seinem rustikalen Charme verloren hat. Ich fahre gern über die alte State Road 44, weil sie mich direkt ins Herz von Cedar Creek Township führt, wo das ruhige Lake‑Gebiet fast wie ein vergessenes Kapitel aus einem Westernfilm wirkt.
Der Ort selbst ist ein Flickenteppich aus alten Scheunen, ein paar gut erhaltenen Fachwerkhäusern und einem kleinen, aber feinen Park, der im Sommer von Familien mit Picknickdecken bevölkert wird. Ich verstehe den Hype um die „großen“ Städte nicht ganz, aber hier, zwischen den sanften Hügeln, spürt man das echte Indiana – das ist für mich das wahre „Shelby Sehenswürdigkeiten“-Erlebnis.
Ein kurzer Abstecher mit dem Bus von Indianapolis (Linie 81 hält in der Nähe) bringt dich in die Innenstadt, wo du in einem der wenigen Cafés einen Kaffee bekommst, der fast so stark ist wie die lokalen Legenden. Und wenn du doch lieber mit dem Auto unterwegs bist, gibt es genug freie Parkplätze am See – kein Witz, du kannst dein Auto einfach neben dem Wasser abstellen und die Spiegelungen beobachten, während du über das vergangene Jahrhundert nachdenkst.
Ich liebe es, abends am See zu sitzen, das leise Plätschern zu hören und zu überlegen, warum manche Reiseführer hier kaum etwas erwähnen. Vielleicht, weil sie nicht den Mut haben, das wahre, leicht zynische Herz von Shelby zu zeigen.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Shelby nicht irgendeine hippe Rooftop‑Bar ist, sondern das knarrende, alte Backsteingebäude an der Ecke Main & Washington, das heute als Kaffeehaus „The Brick“ dient. Der Ort hat mehr Geschichte in seiner Fassade als manch moderner Glasturm, und wenn du dort sitzt, kannst du fast das Summen der alten Sparbücher hören, das noch immer durch die Wände dringt. Ich habe dort meinen ersten Cappuccino nach einer langen Fahrt getrunken – kein Witz, das war besser als jede 5‑Euro‑Kreation in der Stadt. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil die Einheimischen dann ihre wöchentlichen Brettspiele‑Turniere dort abhalten.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zur Shelby United Methodist Church, einem viktorianischen Bau, der mehr Glasfenster hat, als ich in meinem ganzen Leben zählen kann. Ich verstehe den Hype um Kirchenarchitektur nicht ganz, aber hier ist das Licht, das durch die bunten Scheiben fällt, wirklich ein bisschen magisch – zumindest, wenn du dich gerade von einem langen Arbeitstag erholen willst. Der Innenraum ist überraschend gut erhalten, und das Orgelspiel, das ich zufällig hörte, war so laut, dass ich fast dachte, ein Zug würde durch die Stadt fahren.
Wenn du dann doch mal frische Luft schnappen willst, ist Cedar Creek Park das, was du brauchst. Der Park ist klein, aber er hat einen echten Bach, der durch das Grün plätschert – kein Instagram‑Filter nötig, das ist Natur pur. Ich habe dort einmal ein Picknick mit meinem Nachbarn gemacht, und wir haben uns darüber gestritten, ob das Entenfutter wirklich „Bio“ sein sollte. Praktisch: Es gibt ein paar Parkplätze am Rand, und das Parken ist fast immer frei, solange du nicht zur Mittagszeit am Wochenende dort bist, weil dann die Familien mit ihren Kinderwagen das Feld besetzen.
Ein weiteres Muss, das ich immer wieder erwähne, ist das Shelby Town Hall. Das Gebäude sieht aus wie ein Mini‑Kabinett der 19. Jahrhundert‑Justiz, komplett mit einer Uhr, die immer fünf Minuten zu spät geht – ein perfektes Symbol für die entspannte Zeiteinteilung hier. Ich habe dort einmal an einer Bürgerversammlung teilgenommen, bei der das Thema „Kuhstall‑Regulierung“ diskutiert wurde. Wer hätte gedacht, dass so ein trockenes Thema so viel Leidenschaft hervorrufen kann?
Für die, die ein bisschen Lesestoff brauchen, ist die Shelby Public Library ein echter Geheimtipp. Die Regale sind nicht riesig, aber die Auswahl an lokalen Geschichtsbüchern ist erstaunlich. Ich habe dort ein altes Fotoalbum gefunden, das die Stadt im Jahr 1920 zeigt – ein echter Blick in die Vergangenheit, der mich dazu brachte, meine eigene Familiengeschichte zu recherchieren. Das Parken ist direkt vor dem Gebäude, und das ist ein Segen, weil du sonst die ganze Straße nach einem freien Platz absuchen müsstest.
Ein wenig abseits des Alltags gibt es das Shelby County Fairgrounds, wo jedes Jahr die Shelby Sehenswürdigkeiten in Form von Fahrgeschäften, lokalen Handwerksständen und einer Menge Maiskolben‑Wettbewerbe präsentiert werden. Ich verstehe den Hype um die Riesenrad‑Fahrt nicht ganz, aber das Zuckerwatte‑Stände neben dem Traktor‑Showdown sind einfach fantastisch. An den Freitagnachmittagen ist das Gelände voll, und das Parken wird zu einer kleinen Schlacht – bring also genug Geduld mit.
Zu guter Letzt darf ich das Miller’s Diner nicht unerwähnt lassen, das seit den 50er‑Jahren an der Hauptstraße steht. Das Schild ist immer noch neon‑glänzend, und das Personal kennt dich beim Namen, sobald du das erste Mal das „House‑Special“ bestellt hast. Ich habe dort einmal einen Burger gegessen, der so gut war, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur hier war, um den Ort zu fotografieren. Das Parken ist direkt hinter dem Diner, und das ist praktisch, weil du dann sofort nach dem Essen in dein Auto springen kannst, ohne einen Fußweg durch den Regen zu machen.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee führt mich zum Indiana Dunes National Park, ein Stück ungezähmter Natur, das nur eine halbe Stunde Fahrt von Shelby entfernt liegt. Ich habe dort mehr Sand zwischen den Zehen gefunden, als in jedem Strandurlaub, den ich je gebucht habe – und das ganz ohne das übliche Touristengetümmel. Der Park ist riesig, also plane genug Zeit ein, wenn du die berühmten Dune Buggy‑Spuren erkunden willst; das Auto lässt sich am Besucherzentrum gut parken, solange du nicht am Wochenende zu spät kommst, dann wird das ein kleines Abenteuer für sich.
Ein kurzer Abstecher nach Norden bringt dich an den Miller Beach, wo das Wasser des Lake Michigan fast schon zu freundlich wirkt, um es zu ignorieren. Ich habe dort ein Picknick mit einem alten Freund gemacht, der behauptete, das Rauschen der Wellen sei „wie ein beruhigender Bass“, und ich musste zugeben, dass er nicht ganz unrecht hat. Der Strand ist sauber, das Parken ist meistens problemlos, aber wenn du das jährliche „Miller Beach Festival“ verpasst, verpasst du die besten Food‑Trucks der Region.
Weiter geht’s zum Lake County Fairgrounds in Crown Point, ein Ort, der mehr als nur Jahrmarkt‑Lichter bietet. Ich erinnere mich an ein Jahr, als ich dort zufällig in einem Old‑Timer‑Rennen landete – das Adrenalin war real, und die Menge war genauso begeistert von quietschenden Motoren wie von den üblichen Rummelattraktionen. Der Parkplatz ist riesig, also kein Stress, aber an Samstagnachmittagen kann das Ein- und Ausfahren zu einer kleinen Geduldsprobe werden.
Ein wenig Kultur gefällig? Das Borman Museum of World Cultures in Hammond ist ein unterschätztes Juwel, das ich fast übersehen hätte, weil ich dachte, Museen seien nur staubige Hallen. Dort gibt es jedoch lebendige Ausstellungen von afrikanischen Masken bis zu asiatischen Textilien, und das Personal ist überraschend locker – sie lassen dich sogar ein paar Stücke anfassen, wenn du höflich fragst. Das Museum liegt praktisch an der I‑90, also ist das An- und Abfahren ein Klacks, und das Parken ist direkt vor dem Eingang kostenlos.
Wenn du nach einem Hauch von Geschichte suchst, ist das Crown Point Courthouse Square genau das Richtige. Der alte Gerichtsgebäude‑Komplex aus dem 19. Jahrhundert strahlt eine Art rustikalen Charme aus, den man selten in modernen Vorstädten findet. Ich habe dort einmal ein kleines Straßenmusiker‑Duett erlebt, das die Stille zwischen den historischen Fassaden perfekt durchbrach. Das Parken ist in den umliegenden Gassen möglich, aber sei gewarnt: die engen Straßen können für größere Fahrzeuge eine Herausforderung sein.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zum Lake County Historical Society Museum in Hammond. Das Museum ist klein, aber die Ausstellungen über die industrielle Vergangenheit des Countys sind überraschend fesselnd – besonders die alten Werkzeuge aus den Stahlwerken, die mich an die harte Arbeit meiner Vorfahren erinnern. Der Eintritt ist frei, das Parken ist direkt hinter dem Gebäude, und das Personal ist immer bereit, ein bisschen Hintergrundgeschichte zu erzählen, wenn du danach fragst.
Ob du nun nach Natur, Kultur oder ein bisschen Nostalgie suchst, die Umgebung von Shelby bietet mehr als genug Stoff für einen abwechslungsreichen Trip. Die genannten Orte zeigen, dass Shelby Sehenswürdigkeiten nicht nur in der Stadt selbst zu finden sind, sondern sich in der näheren Umgebung zu wahren Highlights entfalten.
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