Was Sauk Village Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte und Gegenwart hier ein bisschen miteinander ringen. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Landstraße fuhr, die einst von den Sauk‑Stämmen und später von deutschen Bauern benutzt wurde, bevor das Gebiet 1957 offiziell als Sauk Village eingemeindet wurde. Die Stadt liegt im Herzen von Bloom Township, einem Stück Cook County, das im 1850er‑Jahrhundert als landwirtschaftliches Rückgrat der Region entstand und heute eher an Vororte erinnert, die sich heimlich an die Skyline Chicagos anlehnen.
Wenn man mit dem Auto die I‑94 entlangschlängelt oder die Metra‑Linie vom nahegelegenen Chicago Heights Station nimmt, spürt man sofort, dass hier kein touristischer Trubel herrscht – und das ist gerade das, was ich an diesem Fleck liebe. Die wenigen Buslinien der CTA bringen dich mitten ins Dorf, wo du zwischen alten Backsteinhäusern und modernen Wohnsiedlungen ein bisschen das echte Mittwest-Feeling einatmen kannst.
Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber hier, zwischen den stillen Parks und den wenigen, aber charmanten Geschäften, finde ich eine Ruhe, die man in den überfüllten Stadtteilen selten erlebt. Und ja, wenn du dich fragst, wo du deine nächste Pause einlegen solltest, schau einfach nach einem der kleinen Cafés an der Main Street – dort trifft lokaler Stolz auf ein bisschen Ironie, und das ist für mich das wahre Highlight der Sauk Village Sehenswürdigkeiten.
Die Geschichte von Sauk Village beginnt lange vor den modernen Vorstädten, als hier noch nur ein paar Farmen am Rande des alten Calumet-Flusses standen – und genau das spürt man noch, wenn man an den Kalifornien‑ähnlichen Spazierwegen entlang des Flusses entlangschlendert. Ich erinnere mich noch an den ersten Sommer, als ich mit meinem Freund Tom dort ein Picknick machte und plötzlich ein älterer Herr mit einem Angelhaken im Mund auftauchte und meinte, das sei „der wahre Geschmack von Illinois“. Kein Witz, das war das authentischste Erlebnis, das ich je hatte, und es ist ein perfekter Auftakt, um die eigentlichen Sauk Village Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Der erste Stopp, den ich jedem Neuling ans Herz lege, ist das Sauk Village Community Center. Das Gebäude ist ein bisschen wie ein Schweizer Taschenmesser: Schwimmbad, Fitnessraum, Mehrzweckhalle und ein kleiner Café, das mehr Herz als Geschmack hat. Parken ist meistens ein Kinderspiel, solange du nicht am Freitagabend nach dem Basketballspiel ankommst – dann wird das Parken zum kleinen Abenteuer, das du mit einem Lächeln (oder einem Fluch) meisterst. Ich habe dort meine erste Badminton-Partie gewonnen, weil ich die anderen Spieler mit meinem „Ich‑bin‑hier‑um‑zu‑trainieren“-Gesicht einschüchterte.
Nur ein paar Blocks weiter liegt die Sauk Village Public Library, ein Ort, der mehr als nur Bücher beherbergt. Die Regale riechen nach frischer Tinte und ein bisschen nach der Geschichte der Stadt, die hier in alten Fotoalben ausgestellt ist. Ich habe dort einmal ein Buch über lokale Vögel ausgeliehen, nur um festzustellen, dass die Bibliothekarin mir heimlich ein paar Tipps zu den besten Angelplätzen am Fluss gab – ein Service, den ich nie erwartet hätte. Das Parken ist hier ein bisschen kniffliger, weil das Gelände klein ist, aber ein kurzer Spaziergang lohnt sich definitiv.
Wenn du ein bisschen Spiritualität (oder einfach nur beeindruckende Architektur) suchst, dann ist die St. John the Baptist Catholic Church genau das Richtige. Das Kirchenschiff aus den 1950er‑Jahren ist überraschend gut erhalten, und die Buntglasfenster erzählen Geschichten, die man sonst nur in Museen findet. Ich habe dort einmal an einer Messe teilgenommen, nur um danach im Kirchhof ein kleines Picknick zu machen – das ist wohl das einzige Mal, dass ich nach einem Gottesdienst ein Sandwich gegessen habe. Die Kirche hat einen kleinen Parkplatz, der meistens frei ist, solange du nicht zur Sonntagsmesse kommst.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum Sauk Village Park, wo ein Veteranen‑Gedächtnisstein inmitten von Spielplätzen und Picknicktischen steht. Der Park ist das Herzstück der Gemeinde, und hier treffen sich die Kids zum Fußball, während die Älteren auf den Bänken die Sonne genießen. Ich habe dort einmal ein spontanes Straßenmusik‑Duett mit einem lokalen Gitarristen gestartet – das Publikum bestand aus drei Enten und einem Hund, aber das war genug Applaus für mich. Parkplätze gibt es am Rande des Parks, und sie sind meistens ausreichend, außer an heißen Sommertagen, wenn das Grillen in vollem Gange ist.
Für die Geschichtsliebhaber gibt es das kleine, aber feine Sauk Village Historical Society Museum, das in der alten Stadtverwaltung untergebracht ist. Die Ausstellung ist nicht gerade riesig, aber jedes Exponat hat eine Geschichte, die dich zum Schmunzeln bringt – zum Beispiel ein altes Telefon, das angeblich nur dann funktionierte, wenn man es mit einem Lächeln bediente. Ich habe dort eine Führung mit einer pensionierten Lehrerin gemacht, die mir erzählte, dass das erste Schulgebäude der Stadt einst ein Scheunenhaus war. Das Museum hat keinen eigenen Parkplatz, aber ein paar freie Plätze gibt es immer in der Nähe des Parks.
Ein weiteres Highlight ist der Bloom Township Park, ein grüner Fleck, der mehr Spielgeräte bietet, als man in so einem kleinen Ort erwarten würde. Hier gibt es ein Basketballfeld, einen Skate‑Ramp und sogar einen kleinen See, in dem Enten ihre Runden drehen. Ich habe dort einmal ein spontanes Basketball‑Match gegen ein paar Teenager gewonnen, weil ich den Ball einfach zu oft „verlor“, was sie zum Lachen brachte. Der Parkplatz ist groß genug, um ein paar Autos zu stellen, und das Eingangs‑Gate ist immer offen – perfekt für einen spontanen Besuch.
Wenn du das echte lokale Flair einatmen willst, dann schau dir den Sauk Village Farmers Market an, der jeden Samstagmorgen am Gemeindezentrum stattfindet. Frisches Gemüse, hausgemachte Marmeladen und ein Stand, der angeblich die besten Maiskolben des Bundesstaates verkauft – ich habe dort einen Maiskolben probiert, der so süß war, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur nach einem Kaffee gesucht habe. Parken ist hier ein bisschen chaotisch, weil die meisten Besucher auf der Straße parken, aber das ist Teil des Charmes.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour durch die Stadt empfehle ich noch den Community Garden, ein Stück Erde, das von den Nachbarn liebevoll gepflegt wird. Hier wachsen Tomaten, Paprika und ein paar Kräuter, die du sonst nur im Supermarkt findest. Ich habe dort einmal einen Tag verbracht, um ein paar Tomaten zu ernten, und dabei ein Gespräch mit einer älteren Dame geführt, die mir erzählte, dass sie hier seit über 30 Jahren gärtnert – das war das schönste „Ich‑bin‑hier‑zu‑gehören“-Gefühl, das ich je hatte. Der Garten hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Haus, und er ist meistens frei, solange du nicht am Wochenende kommst.
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