Reisende aus aller Welt schätzen South Chicago Heights Sehenswürdigkeiten wegen ihrer unerwarteten Mischung aus industriellem Erbe und heimischer Gelassenheit. Ich habe mich schon immer gefragt, warum diese kleine Gemeinde im Herzen von Bloom Township, Cook County, so wenig Beachtung findet, obwohl sie seit den frühen 1900er‑Jahren ein pulsierendes Arbeiterviertel war, das sich aus den alten Eisenbahnschienen und den Fabriken der Stahlindustrie entwickelte. Meine erste Begegnung mit dem Ort war ein kurzer Spaziergang entlang der alten Eisenbahnlinie, die heute von einem schmalen Radweg gesäumt wird – ein stiller Zeuge der Vergangenheit, der sich überraschend gut mit den modernen Wohnblocks verträgt.
Wenn man mit dem Auto über die I‑57 kommt, merkt man sofort, dass das Stadtbild von einer Mischung aus alten Bungalows und neueren Gewerbegebieten geprägt ist; ein bisschen wie ein Patchwork aus verschiedenen Jahrzehnten, das man nur zu schätzen lernt, wenn man die Zeit hat, die kleinen Cafés zu besuchen, die von Einheimischen betrieben werden. Der nächste Metra‑Stopp in Harvey ist nur eine kurze Busfahrt entfernt, und das macht es leicht, auch die umliegenden Vororte zu erkunden, ohne den eigenen Wagen zu verbrennen.
Ich muss zugeben, dass ich den Hype um die „großen“ Attraktionen in Chicago nicht ganz nachvollziehen kann, aber hier, mitten im industriellen Kern von South Chicago Heights, finde ich eine Authentizität, die man sonst selten erlebt. Und genau das macht die South Chicago Heights Sehenswürdigkeiten für mich zu einem unterschätzten Juwel im Mittleren Westen.
Egal ob Abenteurer, Genießer oder Kulturliebhaber – in South Chicago Heights findet jeder etwas, das ihn aus dem Alltag reißt, und das ohne das übliche Touristen‑Gimmick. Ich muss zugeben, ich war anfangs skeptisch, weil die Stadt kaum mehr als ein paar Reihenhäuser und ein paar Industrieanlagen zu bieten hat. Doch dann stolperte ich über das South Chicago Heights Park, und plötzlich war ich überzeugt, dass hier mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet.
Der Park liegt praktisch im Herzen des Dorfes, umgeben von einer Mischung aus alten Backsteingebäuden und neueren Vorstadthäusern. Dort gibt es einen kleinen See, der im Sommer von Enten bevölkert wird, und ein Spielplatz, der mehr Rost als Farbe hat – ein echter Charme‑Faktor für Familien, die nicht viel Geld für Eintritt zahlen wollen. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann der lokale Flohmarkt losgeht und jeder versucht, einen freien Platz zu ergattern. Ich habe dort einmal ein altes Vinyl‑Album gefunden, das ich nie wieder loslassen konnte – kein Witz.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt die St. John Lutheran Church, ein Bauwerk aus den 1920er‑Jahren, das mit seiner roten Ziegelfassade und den hohen Buntglasfenstern fast wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirkt. Ich verstehe den Hype um Kirchenarchitektur nicht immer, aber hier hat das Klirren der Orgel im Sonntagsgottesdienst etwas Beruhigendes, das mich jedes Mal wieder zurückkommen lässt. Die Gemeinde ist überraschend offen – ich durfte sogar an einem Kuchenbuffet teilnehmen, bei dem die älteren Damen ihre berühmten Pflaumenkuchen servierten.
Nur wenige Reiseziele überraschen ihre Besucher mit einer Bibliothek, die mehr Charakter hat als manche Museen. Die South Chicago Heights Public Library ist ein kleines, aber feines Gebäude, das von einem ehemaligen Grundschulgebäude umgebaut wurde. Ich habe dort ein paar alte Stadtpläne gefunden, die zeigen, wie das Dorf einst von Kornfeldern umgeben war, bevor die Fabriken kamen. Das Personal ist freundlich, aber leicht genervt, wenn man nach den neuesten Bestsellern fragt – hier bekommt man eher lokale Geschichte und Zeitschriften aus den 70ern.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist das Bloom Township Fire Department – ja, das klingt jetzt nicht nach Touristenattraktion, aber die Feuerwache ist ein echtes Herzstück der Gemeinde. Jeden ersten Montag im Monat gibt es dort ein offenes Haus, bei dem man die alten Feuerwehrfahrzeuge bestaunen kann. Ich habe dort sogar einen kurzen Blick in die Küche geworfen, wo die Freiwilligen einen deftigen Eintopf kochten, der mich an meine Kindheit in Ostdeutschland erinnerte. Parken ist hier immer ein Kinderspiel, weil das Gelände groß genug ist, um ein paar Autos zu verstecken.
Wenn man dann noch die St. John Catholic Church besucht, merkt man, dass religiöse Bauten hier fast ein Wettstreit um die schönste Fassade sind. Die Kirche hat ein imposantes Glockenturm, das man von fast überall im Dorf sehen kann. Ich habe einmal die Glocken läuten hören, während ich gerade an der Bushaltestelle stand – das war ein Moment, der mich daran erinnerte, dass hier das Leben langsamer pulsiert.
Ein kurzer Abstecher zum South Chicago Heights Community Center rundet das Bild ab. Das Zentrum bietet Kurse von Yoga bis zu Computerschulungen, und ich habe dort an einem improvisierten Poetry‑Slam teilgenommen, bei dem ein 70‑jähriger Rentner über seine Jugend in den 60ern rappte. Das war echt super und zeigte, dass die Stadt mehr zu bieten hat, als man von außen vermuten würde.
All diese Orte zusammen bilden das, was ich gerne als die wahren South Chicago Heights Sehenswürdigkeiten bezeichne – nicht die glänzenden Attraktionen großer Metropolen, sondern die kleinen, authentischen Ecken, die das Dorf ausmachen. Wenn du also das nächste Mal über die Autobahn nach Chicago fährst und einen Abstecher in die Vororte planst, vergiss nicht, einen kurzen Stopp in South Chicago Heights einzulegen. Du wirst vielleicht nicht mit einem Souvenir aus Gold zurückkehren, aber mit ein paar Geschichten, die du sonst niemandem erzählen kannst.
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