Mal ehrlich, wenn du denkst, Waynetown sei nur ein weiterer verschlafener Fleck im Mittleren Indiana, dann hast du die Geschichte verpennt: 1830 gegründet, nach dem Revolutionär „Mad“ Anthony Wayne benannt und seitdem ein kleines, aber hartnäckiges Stück Montgomery County. Das ganze Wayne Township hat sich um die Stadt geschmiedet, weil die Eisenbahn 1850 hier Halt machte – ein echter Game‑Changer, der das Dorf vom reinen Agrar‑Knoten zum Handelsplatz machte. Ich fahre meistens über die I‑70, dann ein kurzer Abstecher auf die US‑136, und plötzlich liegt das Städtchen vor mir, als hätte es darauf gewartet, entdeckt zu werden.
Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht, aber Waynetown Sehenswürdigkeiten haben ihren eigenen Charme: das alte Rathaus, das noch immer das Herz der Gemeinde schlägt, und die ehrwürdige First Baptist Church, deren Turm man von fast überall sehen kann. Ein Spaziergang durch die Main Street fühlt sich an wie ein Zeitsprung – die originalen Backsteingebäude stehen noch, und das kleine Café an der Ecke serviert den besten Kaffee, den ich je in einem Ort dieser Größe gekostet habe (kein Witz). Wenn du nach einem authentischen Indiana‑Erlebnis suchst, das nicht von Touristenmassen erstickt wird, dann bist du hier genau richtig.
Also, wenn du das nächste Mal in Indiana rumkurvst und denkst, du brauchst was „authentisch ländlich“ – ich meine das nicht im Sinne von „Kuhglocken‑Tourismus“, sondern echt, unverfälscht – dann schau dir zuerst das Waynetown Historic District an. Ich habe dort meine erste echte Indiana‑Erfahrung gemacht, als ich mich aus Versehen in die Hauptstraße verirrt habe und plötzlich von einer Reihe viktorianischer Backsteingebäude umzingelt war, die mehr Charme versprüten als ein ganzes Wochenende in Nashville. Die alten Ladenfronten, das knarrende Kopfsteinpflaster (ja, das gibt’s noch) und das kleine, aber stolze Rathaus, das aussieht, als hätte es ein 19‑Jahr‑Alter‑Student aus der Architekturklasse entworfen, geben dem Ort ein fast schon nostalgisches Feeling – und das, obwohl ich den ganzen Tag über das Geräusch von Traktoren im Hintergrund hörte.
Ein kurzer Abstecher vom historischen Kern führt dich zur Waynetown Carnegie Library. Ich verstehe den Hype um Carnegie‑Bibliotheken nicht ganz, weil sie überall gleich aussehen, aber hier hat das Gebäude einen kleinen, fast heimlichen Garten, in dem ich an einem verregneten Nachmittag ein Buch über die Geschichte der Region aufgeschlagen habe und dabei von einer freundlichen Bibliothekarin ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchens angeboten bekam. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem – dann stehen die Autos wie Bienen um den kleinen Parkplatz herum.
Wenn du nach einem Platz suchst, um deine Energie loszuwerden (oder einfach nur zu beobachten, wie die Einheimischen ihre Sonntagsbratwurst grillen), dann ist das Waynetown Community Park genau das Richtige. Der Park hat ein altes, leicht schiefes Holzgerüst, das als Schaukel dient, und ein kleines, aber gut gepflegtes Baseballfeld, wo die lokalen Jungs jedes Wochenende ein Spiel veranstalten. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein älterer Herr mir erklärte, dass das Feld seit den 1950ern nie renoviert wurde – und das ist irgendwie das schönste Stück Authentizität, das du hier finden kannst.
Ein wenig abseits des Trubels steht das Waynetown Water Tower, ein rostiger Koloss, der über die Stadt wacht wie ein übergroßer, leicht melancholischer Wächter. Ich habe mich dort einmal mit meinem Fahrrad hingegeben, weil ich dachte, das wäre ein cooler Fotospot, und dann habe ich gemerkt, dass das Geröll um den Turm herum eher nach alten Autoreifen riecht als nach frischer Luft. Trotzdem, das Bild vom Turm im Sonnenuntergang ist ein Muss für jedes Instagram‑Album, das ein bisschen Rustikalität braucht.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht übersehen darf, ist die Waynetown United Methodist Church. Die Kirche ist nicht nur ein Ort für Gottesdienste, sondern auch ein kleines Museum für lokale Geschichte – die Wände sind mit alten Fotografien geschmückt, die zeigen, wie das Städtchen einst von Pferdekutschen und nicht von SUVs dominiert wurde. Ich habe dort einmal einen Chor probiert, und die Stimme des Tenors war so schrill, dass ich dachte, ein Hahn würde gleich aus dem Dach springen.
Für die, die ein bisschen mehr „technisches“ Flair suchen, gibt es das Waynetown Fire Department Museum. Hier stehen ein paar alte Feuerwehrwagen, die aussehen, als kämen sie direkt aus einem Westernfilm, und ein paar Ausstellungsstücke, die erklären, warum das Löschen von Bränden früher mehr mit Mut und weniger mit High‑Tech zu tun hatte. Ich habe dort einen alten Schlauch ausprobiert – er war so steif, dass ich fast dachte, ich müsste ihn erst mit einem Pferd ziehen.
Und ja, wenn du dich fragst, was man sonst noch in Waynetown zu tun hat, dann schau dir einfach die Waynetown Farmers Market an, die jeden zweiten Samstag im Sommer stattfindet. Frisches Gemüse, selbstgemachte Marmeladen und ein Stand, an dem ein älterer Herr behauptet, er habe das beste Maisbrot des Bundesstaates – ich habe es probiert und kann bestätigen, dass es tatsächlich besser ist als das, was ich in meiner eigenen Küche hinbekomme.
Zum Schluss noch ein kurzer Hinweis: Die Waynetown Sehenswürdigkeiten lassen sich am besten zu Fuß erkunden, weil die Stadt so klein ist, dass du nach dem Besuch eines Ortes fast sofort beim nächsten bist. Und wenn du dich fragst, ob das alles zu viel ist – nein, das ist Waynetown. Hier gibt es nicht viel Schnickschnack, aber dafür jede Menge Charakter, und das ist genau das, was ich an diesem Fleckchen Erde liebe.
Der erste Stopp, den ich nie verpassen kann, ist Shades State Park, ein wilder Haufen von Buchen, Eichen und einem fast schon mystischen Nebel, der über den Wanderwegen schwebt – zumindest, wenn das Wetter mitspielt. Ich habe dort einmal versucht, den berühmten “Ridge Trail” zu bezwingen, nur um festzustellen, dass meine Wanderschuhe mehr Dreck als ich erwartet habe. Parken ist am Hauptparkplatz problemlos, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das ein echtes Geduldsspiel, weil die Familien mit Picknickkörben das Feld überfluten.
Ein paar Meilen weiter, fast als wäre das Natur‑Programm ein bisschen zu wenig, liegt Turkey Run State Park. Hier gibt es die berüchtigte “Sugar Creek” Schlucht, die so eng ist, dass man fast das Gefühl hat, in einem alten Westernfilm zu stecken. Ich habe dort ein Kajak gemietet – kein Witz, das Wasser ist klar genug, um die Felsen zu sehen, aber die Strömung ist so launisch, dass ich fast das Boot verloren hätte, bis ein freundlicher Ranger mir den Weg zurück zur Anlegestelle zeigte. Der Parkplatz ist klein, also besser früh da sein, wenn man nicht im Stau von Touristenbussen enden will.
Wenn man genug von Wasser und Wald hat, führt der Weg mich nach Crawfordsville, wo das General Lew Wallace Study & Museum steht – ja, der Typ, der „Ben Hur“ geschrieben hat. Das Haus wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Ära, und ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um die alte Bibliothek nicht ganz, aber die Aussicht vom Dach über die Stadt ist echt super und gibt einem das Gefühl, über das ganze County zu wachen. Das Museum liegt zentral, also lässt sich das Parken leicht finden, und ein kurzer Spaziergang führt einen zu den charmanten Cafés der Main Street.
Ein kurzer Abstecher zum Monon Trail – der alte Eisenbahnkorridor, der jetzt zu einem 41‑Kilometer‑Bike‑ und Wanderweg geworden ist – ist ein Muss für jeden, der gern in die Pedale tritt, ohne gleich in den Verkehr zu geraten. Der Abschnitt nahe Waynetown ist überraschend gut gepflegt, und ich habe dort einmal einen alten Traktor gesehen, der von einem Hobbyhistoriker als „Living History“ ausgestellt wurde. Das Parken am Trailhead ist meistens frei, außer an den Wochenenden, wenn lokale Laufgruppen das Feld besetzen.
Der Wabash River selbst ist ein weiteres Highlight, das man nicht übersehen sollte. Ich habe dort ein paar Stunden mit einem kleinen Schlauchboot verbracht, um die ruhige Seite des Flusses zu genießen – das Wasser ist zwar nicht immer kristallklar, aber die Aussicht auf die sanften Hügel und die gelegentlichen Enten ist beruhigend. Es gibt mehrere öffentliche Anlegestellen, die meistens unbesetzt sind, solange man nicht zur Hochsaison kommt.
Ein wenig weiter südlich, nahe Greencastle, findet man die Überreste des Wabash and Erie Canal. Die alten Steinbögen und das Wasser, das sich träge durch die Gräben schlängelt, geben einem das Gefühl, in die Geschichte zurückzureisen. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein älteres Ehepaar mir von den Tagen erzählte, als der Kanal noch ein wichtiger Handelsweg war. Das Parken ist praktisch direkt am Besucherzentrum, und das Gelände ist gut ausgeschildert – ein echter Geheimtipp für Geschichtsliebhaber.
Zu guter Letzt darf man das Montgomery County Historical Museum in Crawfordsville nicht vergessen. Die Sammlung von Artefakten aus der Pionierzeit ist überraschend umfangreich, und ich habe dort ein altes Schreibmaschinenmodell gefunden, das mich an die frühen Tage der lokalen Zeitung erinnert. Das Museum liegt neben dem Rathaus, sodass man leicht einen Parkplatz in der Nähe findet, und das Personal ist immer bereit, ein bisschen Hintergrundwissen zu teilen, wenn man danach fragt.
Ob du nun nach wilder Natur, historischer Tiefe oder einem entspannten Trail suchst – die Umgebung von Waynetown bietet mehr als genug Stoff, um deine Reiselust zu stillen. Diese Waynetown Sehenswürdigkeiten zeigen, dass das kleine Indiana-County alles hat, was ein neugieriger Reisender braucht, und das alles ohne den üblichen Touristen‑Trubel.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de