Mal ehrlich, wenn du nach „Mellott Sehenswürdigkeiten“ suchst, bekommst du zuerst ein bisschen Geschichte serviert: Mellott entstand 1870, als die Eisenbahn endlich durch das flache, von Maisfeldern gesäumte Richland Township schnitt und ein kleiner Knotenpunkt für Landwirte wurde. Der Name stammt von einem Eisenbahnschrankenwärter, der wohl mehr Geduld hatte als ein durchschnittlicher Pendler heute. Richland Township selbst ist einer von elf Townships im eher unscheinbaren Fountain County, das 1826 nach dem Politiker James Fountain benannt wurde – ein Ort, der mehr Feldwege als Broadway hat, aber gerade das macht den Charme aus.
Ich fahre meistens über State Road 234, weil die Landstraßen hier noch nicht von Touristen überrannt sind; ein kurzer Abstecher von Attica (etwa zehn Meilen östlich) bringt dich mitten ins Herz von Mellott, wo du das alte Postgebäude siehst, das heute als Café dient – kein Witz, das ist tatsächlich mein Lieblingsplatz zum Leute‑Beobachten. Wenn du mit dem Zug anreist, musst du in Crawfordsville umsteigen, weil das kleine Dorf keinen eigenen Bahnhof mehr hat. Und ja, das Wetter hier kann im Sommer drückend heiß sein, aber das ist genau das, was die Felder so goldgelb leuchten lässt.
Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber Mellott und seine Umgebung bieten eine Ruhe, die man in den überfüllten Städten selten findet. Und wenn du dich fragst, wo du dein Fahrrad abstellen kannst: ein alter Scheunenpfeiler neben dem Bürgersteig ist praktisch ein inoffizieller Fahrradständer – das ist das echte „Mellott Sehenswürdigkeiten“-Erlebnis, das du nicht in Reiseführern findest.
Ich muss dir gleich gestehen, dass ich den ersten Halt in Mellott immer mit einem leicht spöttischen Grinsen beginne – das kleine Städtchen hat ja nicht gerade den Ruf, ein Magnet für Touristen zu sein. Trotzdem gibt es hier ein paar Mellott Sehenswürdigkeiten, die ich persönlich nicht nur ertragen, sondern regelrecht zelebriert habe, und die ich dir jetzt nicht einfach aufzählen will, sondern dir ein bisschen das Gefühl geben will, als würdest du mit mir durch die staubigen Straßen schlendern.
Der erste Stopp ist natürlich die Mellott Bridge, ein knöcherner, rostiger Parker‑Truss, der über die Wabash River spannt. Ich verstehe den Hype um alte Brücken nicht ganz – die meisten Leute sehen nur ein Stück Metall, das über einen Fluss führt – aber hier hat das Ganze etwas von einem stillen Monument, das die Zeit überlebt hat. Ich habe dort einmal bei Sonnenuntergang gestanden, das Wasser glitzerte, und das Knarren der Metallträger war fast wie ein altes Lied. Parken ist meistens einfach, ein kleiner Parkplatz am Ende der County Road 300 reicht, nur am Samstagabend, wenn die lokalen Angler ihre Boote anlegen, wird es ein echtes Problem.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt die Mellott United Methodist Church, ein schlichtes Backsteingebäude aus den 1900er‑Jahren. Ich habe dort einmal ein Sonntagsgottesdienst besucht – kein Witz, das war das einzige Mal, dass ich in einem kleinen Dorf wirklich „mit den Einheimischen“ war. Die Innenausstattung ist nichts, was man in einem Reiseführer finden würde, aber die Akustik ist überraschend gut, und die Gemeinde ist herzlich genug, dass sie mir sogar ein Stück Apfelkuchen anboten, weil ich mich „verirrt“ habe.
Wenn du nach einem Platz suchst, um deine Füße hochzulegen, dann schau dir den Mellott Community Park an. Er ist nicht groß, aber er hat einen kleinen Spielplatz, ein Picknick‑Tischchen und einen alten, leicht schiefen Basketballkorb, der immer noch benutzt wird – das ist das wahre Zeichen dafür, dass ein Ort lebt. Ich habe dort einmal ein improvisiertes Grillfest mit ein paar Einheimischen veranstaltet, und das war definitiv das Highlight meines Aufenthalts, weil ich dort das echte „Mellott‑Feeling“ gespürt habe: laut, ungezwungen und ein bisschen schmutzig.
Ein wenig abseits vom Trubel liegt das Mellott Cemetery, ein Friedhof, der mehr Geschichten zu erzählen scheint, als die meisten Museen. Ich habe dort einen alten Grabstein entdeckt, der auf das Jahr 1883 zurückgeht, und mich gefragt, welche Menschen hier einst ihr Leben gebaut haben. Das Gelände ist gut gepflegt, und das Parken ist direkt neben dem Eingang möglich – ein kurzer Spaziergang durch die Reihen der Grabsteine ist fast meditativ, wenn man die Stille zulässt.
Ein weiteres, fast übersehenes Juwel ist das alte Mellott Grain Elevator, ein massiver Holz‑ und Stahlkomplex, der früher das Rückgrat der lokalen Landwirtschaft bildete. Heute steht er leer, aber die Struktur ist beeindruckend, und ich habe dort ein paar Stunden damit verbracht, die knarrenden Treppen hinaufzusteigen, um die Aussicht über die weiten Felder zu genießen. Es ist ein bisschen wie ein verlassener Vergnügungspark für Erwachsene – du fühlst dich ein bisschen wie ein Entdecker, der ein vergessenes Relikt untersucht.
Zu guter Letzt darf ich nicht das Mellott Schoolhouse vergessen, das alte Klassenzimmer aus den 1920ern, das jetzt als Gemeindezentrum dient. Ich habe dort einmal einen lokalen Handwerkskurs besucht, bei dem ein älterer Herr aus der Gegend alte Möbel restaurierte. Die Wände sind noch mit verblassten Tafeln bedeckt, und das Licht, das durch die hohen Fenster fällt, hat etwas fast Romantisches. Praktisch ist, dass das Gebäude tagsüber offen steht, und du kannst einfach reinspazieren, wenn du ein bisschen Geschichte schnuppern willst.
Also, wenn du das nächste Mal überlegst, ob du einen Abstecher nach Mellott machen solltest, denk dran: Es gibt hier nicht die glitzernden Attraktionen großer Städte, aber dafür ein paar ehrliche, leicht knarrende, aber unverfälschte Orte, die dich daran erinnern, dass Reisen manchmal einfach nur bedeutet, ein paar ehrliche Menschen zu treffen und ein bisschen Staub von den Schuhen zu schütteln.
Der erste Halt, den ich mir nie entgehen lasse, ist Prophetstown State Park, ein Stück unberührte Prärie, das nur etwa 15 km südlich von Mellott liegt und sich dank seiner breiten, grasbewachsenen Ebenen perfekt für ein spontanes Picknick eignet – Parken ist dort fast immer ein Klacks, solange man nicht am Wochenende mit den ganzen Familien aus dem Umkreis anreist. Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich mit meinem alten Fahrrad die 5‑km‑Runde um den See drehte und plötzlich von einem älteren Ehepaar mit einem Picknickkorb überholt wurde, das aussah, als hätten sie das Rezept für den perfekten Apfelkuchen aus einem Geheimarchiv geklaut.
Ein kurzer Abstecher nach Westen führt direkt zu Shades State Park, wo die Bäume so dicht stehen, dass man fast das Gefühl hat, in einem Film von David Lynch zu wandern. Der Weg zum „Ridge Trail“ ist ein bisschen wie ein Labyrinth, aber das ist gerade das, was ich an diesem Ort liebe: kein Handy‑Signal, nur das Rascheln der Blätter und das gelegentliche Quaken einer Kröte, die offenbar das einzige Publikum hat, das meine Gesangseinlagen während der Pause erträgt. Ein kleiner Hinweis: Der Parkplatz am Haupteingang füllt sich schnell, also lieber früh dort sein, sonst muss man den langen, aber landschaftlich reizvollen Umweg über die County‑Road 23 nehmen.
Wenn man dann genug von dichtem Wald hat, lohnt sich ein Sprung nach Süden zum legendären Turkey Run State Park – ja, ich weiß, das klingt nach Touristenklischee, aber die Schluchten dort sind wirklich ein Naturwunder, das man nicht einfach mit einem Instagram‑Filter retten kann. Ich habe dort einmal versucht, die berühmte „Sugar‑Sand‑Trail“ zu laufen, nur um festzustellen, dass meine neuen Wanderschuhe den Schlamm nicht überlebten; das Ergebnis war ein improvisierter Schlamm‑Spaß, der meine Freunde zum Lachen brachte, während ich mich fragte, warum ich nicht einfach die breiteren Pfade genommen habe. Praktisch: Der Hauptparkplatz liegt direkt am Besucherzentrum, und das Parken ist kostenlos, solange man nicht das ganze Wochenende dort campen will.
Ein bisschen weiter östlich, fast schon im Herzen von Fountain County, liegt die charmante Stadt Covington mit ihrem imposanten County‑Courthouse aus dem Jahr 1852 – ein Bauwerk, das mehr Geschichten zu erzählen hat als so mancher Bestseller. Ich habe dort einmal an einer Führung teilgenommen, bei der der Guide mehr über die alten Gerichtsverfahren erzählte als über die Architektur, und ich musste zugeben, dass ich mich mehr für die Gerüchte über einen versteckten Schatz im Keller interessierte. Der kleine Parkplatz hinter dem Rathaus ist fast immer frei, und ein kurzer Spaziergang führt zu dem Fountain County Historical Society Museum, das überraschend gut sortierte Ausstellungen über die lokale Landwirtschaft und die alte Eisenbahn bietet.
Für alle, die lieber am Wasser ihre Seele baumeln lassen, ist der Wabash‑River‑Heritage‑Trail ein Muss. Der Abschnitt, der knapp 10 km südlich von Mellott vorbeiführt, bietet einen gut ausgebauten Fuß- und Radweg entlang des Flusses, wo man im Sommer oft das leise Plätschern der Boote hört und im Herbst das bunte Laub, das wie ein Gemälde wirkt. Ich habe dort einmal ein altes, verrostetes Ruderboot entdeckt, das scheinbar von einem Fischer zurückgelassen wurde, und habe kurzerhand ein Foto gemacht, das jetzt in meinem Wohnzimmer hängt – ein echter Gesprächsstarter, wenn Besucher fragen, ob ich das Boot selbst gebaut habe.
Ein weiteres Highlight, das oft übersehen wird, ist die St. John‑the‑Baptist‑Katholische Kirche in Mellott selbst, ein kleines Bauwerk aus dem späten 19. Jahrhundert, das mit seiner schlichten Backsteinfassade und den bunten Glasfenstern einen ruhigen Rückzugsort bietet. Ich habe dort einmal an einer Sonntagsmesse teilgenommen, nur um festzustellen, dass die Gemeinde mehr aus neugierigen Touristen bestand als aus Einheimischen – ein gutes Zeichen dafür, dass selbst die kleinste Gemeinde hier etwas zu bieten hat. Das Parken direkt vor der Kirche ist immer frei, und ein kurzer Spaziergang führt zu einem kleinen Friedhof, wo die ältesten Grabsteine bis ins 1800er‑Jahr zurückreichen.
Ob Sie nun nach einem abgelegenen Waldpfad, einem historischen Gerichtsgebäude oder einem ruhigen Flussabschnitt suchen – die Umgebung von Mellott hält eine bunte Mischung aus Natur, Geschichte und kleinen Überraschungen bereit. Meine persönlichen Lieblingsorte zeigen, dass man nicht immer die bekannten Touristenpfade wählen muss, um etwas Authentisches zu erleben. Und genau das macht die Mellott Sehenswürdigkeiten zu einem unverwechselbaren Erlebnis für jeden, der bereit ist, ein wenig abseits des Mainstreams zu wandern.
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