Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Wallace noch nicht erlebt – ein winziger Fleck im Herzen von Jackson Township, Fountain County, der mehr Geschichte hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Gegründet Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Eisenbahn noch das Rückgrat des Mittleren Westens bildete, wuchs Wallace dank einer kleinen Mühle und einem Postamt, das heute nur noch als rostiger Briefkasten im Museum der Erinnerung gilt. Ich verstehe den Hype um die großen Städte nicht ganz, aber hier, zwischen den alten Scheunen und den knarrenden Holzbänken der örtlichen Kirche, spürt man das echte Indiana.
Wenn du mit dem Auto anreist, nimm die State Road 234 – sie schlängelt sich gemütlich durch das flache Land, und du erkennst Wallace fast sofort, wenn das Schild mit dem knappen Namen erscheint. Ein kurzer Abstecher von der Interstate 65 lohnt sich, denn die Fahrt durch das ländliche Panorama ist fast so charmant wie das Ziel selbst. Und ja, die Wallace Sehenswürdigkeiten sind nicht in einem glänzenden Guidebook zu finden, sondern verstecken sich in den kleinen Details: das alte Wasserrad am Creek, das jedes Mal ein bisschen knarrt, wenn der Wind durch die Bäume pfeift, und das Café an der Hauptstraße, das den besten Apfelkuchen weit und breit serviert – kein Witz, das ist fast schon ein Kult.
Ich könnte jetzt endlos über die freundlichen Gesichter der Einheimischen schwärmen, die dir beim Vorbeifahren ein Nicken zuwerfen, aber das lässt sich am besten selbst erleben. Pack deine Neugier ein, und lass dich von Wallace überraschen – das ist mein persönlicher Lieblingsort, und das bleibt auch so, egal wie viele Reiseführer hierher stolpern.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass das, was ich hier als Top-Spot bezeichne, nicht gerade das, was Reiseführer‑Bücher in fetten Lettern anpreisen – das alte Wallace Town Hall. Das Gebäude aus dem Jahr 1910 steht mitten im Herzen des Städtchens, ein knallrotes Backsteinhaus, das mehr Geschichten zu erzählen hat als manch teure Villa in Indianapolis. Ich habe dort einmal ein kleines Klassentreffen meiner Cousine besucht; das Ganze war ein bisschen wie ein Zeitreise‑Flashback, nur dass die Klimaanlage aus dem 20. Jahrhundert noch nicht existierte. Parken ist meistens ein Klacks, solange du nicht am Freitagabend nach dem wöchentlichen „Town Hall Karaoke“ ankommst – dann wird das Parken zum kleinen Abenteuer.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt das Wallace Park, das ich persönlich als das „grüne Herz“ der Stadt bezeichne. Hier gibt es ein Baseballfeld, das von den Einheimischen liebevoll „die Schlacht von Home‑Run Hill“ genannt wird, und ein Spielplatz, der mehr rostige Klettergerüste hat als moderne Städte. Ich habe dort einmal meinem Neffen beim Versuch, die Rutsche zu erklimmen, zugesehen, wie er fast das gesamte Parkgelände in ein Schlammfeld verwandelte – ein echter Spaß, wenn man nicht gerade einen Anzug trägt. Das Parken ist am Wochenende ein bisschen chaotisch, aber ein paar freie Plätze findet man immer, wenn man ein bisschen weiter die Straße runterfährt.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich wie ein echter Indiana‑Einheimischer fühlen kannst, dann ist das Wallace Community Center genau das Richtige. Das Zentrum ist ein Sammelbecken für alles, von Bingo‑Abenden bis zu Yoga‑Klassen, die von einer Rentnerin geleitet werden, die mehr Energie hat als ein Duracell‑Hase. Ich habe dort einmal an einem „Koch‑und‑Kunst‑Workshop“ teilgenommen, bei dem wir versuchten, Maisbrot zu backen, während wir gleichzeitig ein Aquarell von der Skyline von Indianapolis malten – das Ergebnis war ein ziemlich ungenießbares Brot, aber die Stimmung war echt super. Das Gebäude hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Haupteingang, der meistens frei ist, solange du nicht zur gleichen Zeit wie die wöchentliche Seniorengruppe dort bist.
Kein Besuch in Wallace wäre komplett ohne einen Stopp beim Wallace Diner, dem einzigen Ort, an dem du ein echtes, fettiges Frühstück bekommst, das nicht von einer Kette stammt. Der Diner ist ein Relikt aus den 50er‑Jahren, komplett mit Neon‑Schildern und einer Bedienung, die dich mit einem „Morgen, junger Mann!“ begrüßt, egal wie spät du ankommst. Ich habe dort einmal das „Wallace Special“ probiert – ein Teller voller Eier, Speck, Pfannkuchen und einer Portion Hausgemachter Marmelade, die so süß war, dass ich fast das Glas zurück an den Tresen werfen wollte, weil ich mich fast wie ein Zuckerbäcker fühlte. Sitzplätze gibt es drinnen und draußen, und das Parken ist direkt vor dem Diner, wo du meistens ein paar freie Plätze findest, solange du nicht am Samstagmorgen nach dem wöchentlichen „Pancake‑Rallye“ ankommst.
Ein wenig weniger touristisch, aber dafür ein echter Insider‑Tipp, ist die Wallace Library, ein kleiner Zweig der Hamilton County Public Library. Hier gibt es nicht nur Bücher, sondern auch eine Sammlung von alten Stadtzeitungen, die du durchblättern kannst, um zu sehen, wie die Leute hier vor hundert Jahren über das Wetter geklagt haben. Ich habe dort einmal ein altes Fotoalbum gefunden, das die Gründung des Town Halls dokumentierte – ein echter Schatz für Geschichtsinteressierte. Das Parken ist ein bisschen knifflig, weil die Bibliothek zwischen zwei Wohnhäusern liegt, aber ein kurzer Spaziergang von der Hauptstraße aus reicht völlig aus.
Wenn du dich wirklich in die Wallace Sehenswürdigkeiten vertiefen willst, dann darfst du das alte Wallace Schoolhouse nicht verpassen. Das Gebäude aus den 1920ern steht noch immer leer, aber die Stadt plant, es in ein Museum zu verwandeln. Ich habe dort einmal mit einem lokalen Historiker über die „Goldenen Jahre“ der Schule gesprochen, als die Klassen noch in einem einzigen Raum zusammengepfercht wurden und das Lehrbuch das einzige Fenster zur Welt war. Das Schulgebäude hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude, der meistens frei ist, solange du nicht zur gleichen Zeit wie das jährliche „Alumni‑Picknick“ dort bist.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zum Wallace Cemetery, ein ruhiger Ort, an dem du die Gräber der Gründerfamilien findest, die die Stadt überhaupt erst ins Leben gerufen haben. Ich habe dort einmal einen alten Grabstein entdeckt, auf dem in schwungvoller Schrift „Hier ruht der Mann, der das erste Maisfeld gepflügt hat“ stand – ein bisschen kitschig, aber irgendwie passend für ein Städtchen, das so sehr vom Ackerbau lebt. Der Friedhof liegt am Rande des Ortes, und das Parken ist praktisch direkt vor dem Eingang, wo du ein paar freie Plätze findest, solange du nicht am Tag der jährlichen Gedenkfeier dort bist.
Der erste Ort, den ich überhaupt erwähnen muss, ist das Prophetstown State Park, das nur eine halbe Stunde Fahrt nördlich von Wallace liegt und sich wie ein grüner Knotenpunkt zwischen Geschichte und Natur anfühlt. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein älterer Herr im Parkhaus (ja, es gibt ein kleines, aber funktionierendes Parkhaus) lautstark über die „gute alte Zeit“ schwärmte – ein echter Ohrwurm für jeden, der nicht gerade auf 19‑Jahre‑alt‑und‑verrückte Geschichten steht. Der Pfad entlang des Wabash River ist überraschend gut ausgebaut, und das Wasser glitzert fast so, als würde es sich über die vielen Besucher freuen, die hierher kommen, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Einfaches Parken gibt es am Hauptausgang, aber am Wochenende kann es schnell voll werden, also lieber früh kommen.
Ein paar Meilen weiter südwestlich liegt Shades State Park, ein Ort, den ich gern als das „versteckte Juwel“ der Region bezeichne – wenn man das Wort „versteckt“ nicht zu wörtlich nimmt, weil die Beschilderung hier ziemlich eindeutig ist. Die Schluchten aus Sandstein, die sich durch das dichte Laub winden, haben mich an ein Mini‑Grand Canyon erinnert, nur ohne die Menschenmassen. Ich erinnere mich, wie ich beim Wandern über den „Ridge Trail“ fast über einen umgestürzten Baum stolperte, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, die Aussicht zu fotografieren. Die Parkplätze sind großzügig, und das Besucherzentrum hat ein paar Toiletten, die überraschend sauber sind – ein kleiner Trost, wenn man nach einer Stunde im Wald schwitzt.
Wenn man bereit ist, ein bisschen weiter zu fahren, kommt man an den berühmten Turkey Run State Park, der etwa 30 Meilen südlich von Wallace liegt und fast schon ein Pilgerziel für Indiana‑Wanderer ist. Ich verstehe den Hype um die „Sugar Creek Canyon“ nicht ganz, weil ich dort einmal fast von einem neugierigen Waschbären ausgebremst wurde, der offenbar dachte, mein Rucksack sei ein Buffet. Trotzdem, die engen Schluchten und die hölzernen Brücken sind wirklich beeindruckend, und das Parken ist am Hauptparkplatz problemlos, solange man nicht am Freitagabend ankommt, wenn die Familien mit ihren Kindern die letzten Plätze ergattern.
Ein kurzer Abstecher zum Wabash River selbst lohnt sich immer, besonders wenn man das Glück hat, ein Stück des Flusses zu finden, das noch nicht von Beton umschlossen ist. Ich habe dort einmal ein kleines Floß gemietet (ein bisschen wackelig, aber hey, das ist das Abenteuer) und bin stromabwärts gepaddelt, während ein Fischer am Ufer lautstark über die „guten alten Zeiten“ des Angelns plauderte. Der Zugang zum Fluss ist an mehreren Stellen kostenlos, und das Parken ist meist ein Klacks – nur an heißen Sommertagen kann es ein bisschen voller werden, weil die Familien hier ihre Picknickdecken ausbreiten.
Für die, die lieber etwas über die lokale Geschichte erfahren wollen, ist das Fountain County Historical Society Museum in Covington ein Muss. Das Museum ist klein, aber die Ausstellungen über die frühen Siedler, die Eisenbahn und die Wabash‑Erie‑Kanal-Ära sind überraschend gut kuratiert. Ich habe dort einmal eine alte Landkarte entdeckt, die mich daran erinnerte, dass Wallace einst ein wichtiger Knotenpunkt für den Handel war – ein Detail, das man sonst leicht übersieht. Parken ist direkt vor dem Gebäude möglich, und das Museum ist barrierefrei, was für ältere Besucher ein echter Pluspunkt ist.
Direkt neben dem Museum steht das alte Courthouse von Covington, ein Gebäude, das mehr Geschichten zu erzählen hat, als die meisten Reiseführer je erwähnen würden. Ich habe dort eine Führung mit einem lokalen Historiker gemacht, der mit trockenem Humor über die Gerichtsverfahren aus dem 19. Jahrhundert sprach – ein echter Kracher, wenn man nicht gerade ein Fan von staubigen Gerichtsprotokollen ist. Das Parken ist auf der kleinen Straße dahinter möglich, aber an Gerichtstagen kann es etwas eng werden, weil die Anwälte ihre Autos dort abstellen.
Ob Sie nun nach Natur, Geschichte oder einfach nur nach einem Ort suchen, an dem Sie ein bisschen frische Luft schnappen können, die Umgebung von Wallace bietet eine bunte Mischung aus Erlebnissen. Die genannten Ziele zeigen, dass es hier mehr gibt als nur Felder und Landstraßen – und das alles nur einen Katzensprung von den Wallace Sehenswürdigkeiten entfernt.
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