Mal ehrlich, wenn du nach Wingate Sehenswürdigkeiten suchst, musst du erst einmal verstehen, dass dieses winzige Dorf im Herzen von Coal Creek Township, Montgomery County, Indiana, mehr Geschichte hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Gegründet Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Handvoll Bauern, die dem Goldrausch im benachbarten Coal Creek nachjagten, hat sich das Städtchen kaum verändert – und das ist irgendwie sein Charme.
Ich fahre meistens über die State Road 47, weil die Landstraßen hier ein bisschen zu „rustikal“ für mein Auto sind, und plötzlich taucht vor mir das alte, knarrende Holzgebäude der ehemaligen Post, das heute als Café dient. Kein Witz, das ist der perfekte Ort, um einen Kaffee zu schlürfen, während du dir vorstellst, wie die ersten Siedler hier ihre Briefe an die Heimat schickten.
Ein kurzer Abstecher nach Süden führt dich zum alten Friedhof, wo die Grabsteine mehr über die lokale Genealogie verraten als jedes Museum. Ich verstehe den Hype um große Städte nicht, aber hier spürt man das echte Indiana – rau, ehrlich und überraschend freundlich.
Wenn du dann noch ein bisschen Zeit hast, wirf einen Blick auf die stillen Felder rund um das Dorf; das ist das wahre „Wingate Sehenswürdigkeiten“-Erlebnis – nichts Aufgeblasenes, nur pure, ungeschönte Landschaft, die dich daran erinnert, warum du überhaupt verreist hast.
Ich muss dir gleich gestehen: das erste, was mir an Wingate in der Coal Creek Township einfällt, ist die alte Wingate United Methodist Church. Das Gebäude steht dort, wo ich als Kind meine ersten Kreidezeichnungen an die Fenster gekritzelt habe, und es riecht immer noch nach altem Kiefernharz und dem unverkennbaren Duft von frisch gebackenem Brot, das bei den Sonntagsgottesdiensten von den Gemeindemitgliedern mitgebracht wird. Die steinernen Fensterläden sind zwar nicht gerade Instagram‑Wert, aber das macht den Charme aus – hier geht es nicht um Glitzer, sondern um ehrliche Geschichte. Wenn du mal ehrlich bist, versteht du den Hype um hippe Megachurches nicht, aber dieses kleine Stück Indiana‑Erbe ist einfach fantastisch.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt das Wingate Cemetery, ein Friedhof, der mehr Geschichten zu erzählen hat als so mancher Reiseführer. Ich habe dort einmal einen alten Grabstein entdeckt, auf dem in schwungvoller Schrift „John H. Miller – 1849‑1912“ stand, und mich gefragt, ob er vielleicht der Gründer der ersten Mühle im Ort war. Das Gelände ist gut gepflegt, das Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die ganze Nachbarschaft zum Grillen zusammenkommt.
Wenn du nach einem Platz suchst, um deine Füße vom Asphalt zu befreien, dann schau dir den Coal Creek an, der sich gemächlich durch die Township schlängelt. Ich habe dort im Sommer ein paar Stunden mit meiner Angel verbracht – kein Witz, die Forellen sind überraschend aktiv, und das Plätschern des Wassers ist das einzige Geräusch, das du hörst, wenn du dich von den gelegentlichen Traktorenlärm befreist. Der Zugang ist frei, ein kleiner Holzsteg am Ende der County Road 500 N dient als idealer Startpunkt.
Ein weiteres Highlight, das ich immer wieder erwähne, ist das Wingate Community Park. Der Park ist klein, aber er hat einen Spielplatz, ein Picknick‑Pavillon und ein Basketballfeld, das von den örtlichen Teenagern zu einem inoffiziellen Turnierplatz erklärt wurde. Ich habe dort einmal ein spontanes Picknick mit ein paar Einheimischen veranstaltet, und wir haben uns über die besten Kartoffelrezepte ausgetauscht – das war echt super. Der Parkplatz ist direkt hinter dem Pavillon, also keine lange Parkplatzsuche nötig.
Ein bisschen abseits des Zentrums, aber definitiv ein Muss für alle, die das ländliche Flair lieben, ist das alte Grain Elevator an der Kreuzung von County Road 500 N und 300 E. Das massive Holzgebäude ist zwar nicht mehr in Betrieb, aber die Struktur ist ein beeindruckendes Relikt aus der Zeit, als die Maisfelder hier das Rückgrat der Wirtschaft bildeten. Ich habe dort einmal ein Foto gemacht, das jetzt in meinem Wohnzimmer hängt – das ist das Bild, das ich jedem zeige, wenn ich von „Wingate Sehenswürdigkeiten“ spreche.
Zu guter Letzt darf ich nicht das Wingate Volunteer Fire Department vergessen. Das rote Backsteingebäude ist nicht nur ein Symbol für den Gemeinschaftsgeist, sondern auch ein Ort, an dem ich einmal an einem offenen Tag die Möglichkeit hatte, einen echten Feuerlöscher zu testen (keine Sorge, das war nur ein Demonstrationsgerät). Die Freiwilligen sind immer bereit, dir eine Tasse Kaffee zu geben und dir zu erklären, warum sie das alles freiwillig machen – ein echter Einblick in das Herz der Stadt.
Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter schwärmen, aber das reicht für den ersten Eindruck. Wenn du das nächste Mal in der Gegend bist, lass dich von der schlichten Schönheit überraschen und vergiss nicht, ein bisschen Zeit für die Menschen zu haben, die hier leben – das ist schließlich das wahre Highlight von Wingate.
Der erste Ort, den ich überhaupt erwähnen muss, ist das legendäre Turkey Run State Park, das nur eine halbe Stunde Fahrt nördlich von Wingate liegt. Ich habe dort einmal versucht, den berühmten “Gorge Trail” zu bezwingen, und muss zugeben, dass das Geröll zwischen den Felsen fast so hart war wie mein Kaffeekonsum am Montagmorgen. Trotzdem ist die Aussicht vom “Sugar Creek Overlook” ein echter Augenschmaus – das Wasser schlingert durch enge Felsschluchten, und die Bäume wirken, als hätten sie ein geheimes Abkommen mit der Sonne, um immer im perfekten Licht zu stehen. Parken ist meistens ein Klacks, außer an den heißen Sommertagen, wenn die Familien mit Picknickkörben das ganze Feld besetzen.
Ein kurzer Abstecher nach Osten führt dich ins Shades State Park, ein bisschen weniger überlaufen, dafür aber mit einer Atmosphäre, die fast schon mystisch wirkt. Ich erinnere mich, wie ich dort im Herbst über die “Ridge Trail” stapfte und plötzlich von einem Hirschblick überrascht wurde – ein kurzer, aber intensiver Moment, der mich fast vergessen ließ, dass ich eigentlich nur nach einem ruhigen Spaziergang gesucht hatte. Der kleine See am Rande des Parks ist perfekt für ein spontanes Bad, wenn du dich nach einer Abkühlung sehnst, und das Parkhaus ist so klein, dass du fast das Gefühl hast, du bist der einzige Besucher.
Zurück in die Stadt, aber nicht in Wingate selbst, liegt das General Lew Wallace Study & Museum in Crawfordsville. Der Typ, der „Ben-Hur“ geschrieben hat, hat hier ein Haus gebaut, das mehr nach einem viktorianischen Schaukasten aussieht als nach einem normalen Wohnhaus. Ich habe dort eine Führung gemacht, bei der der Guide mehr über Wallace’s Vorliebe für Schach erzählte als über seine literarischen Erfolge – ein bisschen nerdig, aber genau mein Ding. Das Anwesen ist von einem gepflegten Garten umgeben, und das Parken direkt vor dem Haus ist praktisch, solange du nicht am Wochenende mit einer Schulklasse dort bist.
Ein weiteres Highlight ist das Montgomery County Historical Society Museum, das in einem alten Gerichtsgebäude untergebracht ist. Ich habe dort ein altes Foto von mir entdeckt, das ich nie gemacht habe – anscheinend war ich in den 1920er Jahren ein „lokaler Held“, zumindest laut den Bildunterschriften. Die Ausstellung ist klein, aber jedes Exponat hat eine Geschichte, die du kaum in einem Reiseführer finden würdest. Das Museum ist kostenlos, und das Parken ist ein alter Hof, der genug Platz für ein paar Autos bietet, solange du nicht zur „Historischen Tag“-Veranstaltung kommst.
Wenn du doch ein bisschen Kultur schnuppern willst, ist das Crawfordsville Theater genau das Richtige. Das alte Kino aus den 1920er Jahren hat immer noch die originalen Vorhänge und einen Projektor, der mehr knackt als ein alter Traktor. Ich habe dort einmal einen Indie-Film gesehen, der so schlecht war, dass ich mich fragte, ob das Teil der Show war. Trotzdem, das Popcorn ist erstaunlich gut, und das Parken ist direkt vor dem Eingang – ein echter Bonus, wenn du nach einem langen Tag im Freien nach einem gemütlichen Platz suchst.
Für die, die lieber einen Ball schlagen, gibt es den Coal Creek Golf Course, ein kleiner, aber feiner Platz, der von Einheimischen liebevoll „der grüne Rückzugsort“ genannt wird. Ich habe dort ein paar Abschläge gemacht, die mehr nach einem Versuch aussahen, den Ball in den nächsten Busch zu schießen, aber das Lächeln der Platzwartin hat mich schnell wieder beruhigt. Der Clubhaus-Café serviert den besten Eiskaffee der Gegend, und das Parken ist praktisch direkt neben dem ersten Abschlag – kein Stress, kein Gedränge.
Ob du nun nach wilden Schluchten, historischer Tiefe oder einem entspannten Golfspiel suchst, die Umgebung von Wingate bietet mehr als genug Stoff für ein abwechslungsreiches Wochenende. Meine persönliche Lieblingsroute führt von den steilen Pfaden des Turkey Run über die stillen Wälder von Shades bis hin zu den kulturellen Schätzen in Crawfordsville – und das alles ohne das Gefühl, dass du ständig in einer Touristenfalle landest. Wenn du das nächste Mal deine Karte ausrollst, denk dran, dass die Wingate Sehenswürdigkeiten nicht nur Namen auf einem Schild sind, sondern Erlebnisse, die dich mit einem Augenzwinkern und einem breiten Grinsen zurücklassen.
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