Was Country Club Hills Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Selbstzufriedenheit einer Vorstadt, die sich seit ihrer Gründung 1958 aus einstigen Feldern des Bremen Townships zu einem eigenwilligen Eckchen im riesigen Cook County gemausert hat. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Landstraße fuhr, die früher nur Traktoren und Kuhglocken kannte, und plötzlich von breiten Vorstadthäusern und gepflegten Grünflächen umgeben war – ein bisschen wie ein Film, den man zu oft im Fernsehen sieht, aber trotzdem nicht genug bekommt.
Wenn du mit dem Auto aus Chicago kommst, folge einfach dem I‑57 nach Süden und nimm die Ausfahrt 5; die Beschilderung ist kaum zu übersehen, weil sie sich nicht darum kümmert, dich zu verwirren. Öffentliche Verkehrsmittel sind zwar nicht das Highlight – ein paar CTA‑Buslinien verbinden das Dorf mit den Nachbarschaften, und der nächste Metra‑Stopp liegt ein Stück weiter, aber das gibt dir die perfekte Ausrede, um das Auto zu schmeißen und die Straße zu genießen. Ich verstehe den Hype um die „großen“ Metropolen nicht ganz, aber hier, zwischen den ruhigen Wohnstraßen und den wenigen, aber feinen Einkaufsmöglichkeiten, findet man eine Atmosphäre, die man selten in den überfüllten Innenstadtvierteln erlebt. Und genau das ist es, was Country Club Hills für mich zu einem unterschätzten Juwel macht.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir einen kleinen Streifzug durch das, was ich liebevoll Country Club Hills nenne – ja, genau das beschauliche Eckchen im Süden von Cook County, das man leicht übersehen kann, wenn man nur nach den großen Chicago‑Highlights sucht.
Ich fange gern mit dem Ort an, an dem ich meine Sonntagnachmittage verbringe: die Country Club Hills Library. Das Gebäude ist kein Monument aus Marmor, aber die Glasfronten lassen das Licht so ein, dass man fast das Gefühl hat, in einer Bibliothek aus dem 21. Jahrhundert zu sitzen – und das, obwohl ich hier mehr Zeit damit verbringe, die lokalen Zeitungen zu durchblättern, als ein Buch zu lesen. Parken ist meistens ein Klacks, außer wenn das wöchentliche Lesefestival losgeht; dann wird das kleine Parkhaus schneller voll, als man „Buchclub“ sagen kann.
Ein kurzer Spaziergang (oder ein kurzer Uber‑Ride, wenn du das Auto lieber im Keller lässt) führt dich zu Baker Park. Hier gibt es einen Spielplatz, der mehr quietschende Klettergerüste hat, als ich an meine Kindheit erinnern kann, und ein kleines Baseballfeld, das von den lokalen Teenagern als inoffizielles „Championspiel“ genutzt wird. Ich habe dort einmal versucht, ein Frisbee zu werfen, und das Ding landete direkt im Teich – ein perfektes Beispiel dafür, dass nicht alles, was glänzt, ein gutes Ziel ist.
Weiter geht’s zu Miller Park, meinem persönlichen Lieblingsplatz für ein bisschen Natur in der Stadt. Der kleine See dort ist zwar nicht tief genug zum Schwimmen, aber ideal für Enten, die mutiger sind als ich. Die Wanderwege sind gut gepflegt, und ich habe schon so manchen Spaziergänger gesehen, der mit einem Coffee‑To‑Go in der Hand über die Brücke schlurft, als wäre das hier das neue Central Park. Wenn du nach einem ruhigen Plätzchen suchst, um deine Gedanken zu sortieren, setz dich einfach auf die Bank am Wasser – das Rauschen ist fast therapeutisch, wenn man die Sirenen der nahegelegenen Autobahn ausblendet.
Ein bisschen Geschichte gefällig? Dann schau dir die St. John the Baptist Catholic Church an. Das Bauwerk ist kein gotisches Meisterwerk, aber die Backsteingotik hat etwas Unverfälschtes, das man in den modernen Glasfassaden der Stadt selten findet. Ich verstehe den Hype um „historische Kirchen“ nicht immer, aber hier gibt es ein kleines Museum im Keller, das alte Gemeindebücher und ein paar vergilbte Fotos aus den 1950ern beherbergt – ein echter Schatz für Neugierige.
Wenn du nach Indoor‑Aktivitäten suchst, ist das Country Club Hills Community Center dein Anlaufpunkt. Das Schwimmbecken ist zwar nicht olympisch, aber das Wasser ist warm genug, um nach einem langen Arbeitstag zu entspannen. Ich habe dort einmal einen Yoga‑Kurs ausprobiert – die Instruktorin war so enthusiastisch, dass ich fast vergessen habe, dass ich keinen Ballettschritt kann. Das Fitnessstudio ist klein, aber die Geräte funktionieren, und das Personal ist freundlich, solange du nicht zu laut über deine Trainingsziele sprichst.
Ein weiteres Highlight, das oft übersehen wird, ist das farbenfrohe Wandgemälde an der Seite des City Hall. Es zeigt eine Collage aus lokalen Gesichtern, alten Fotos und Symbolen der Stadt – ein bisschen wie ein visuelles Tagebuch. Ich habe mich immer gefragt, wer das Gemälde gemalt hat, weil niemand wirklich darüber spricht; vielleicht ist das ja das eigentliche Kunstwerk – das Schweigen der Stadtbewohner.
Und weil ich nicht nur über Sehenswürdigkeiten reden will, sondern auch über das, was das Leben hier ausmacht, erwähne ich den kleinen Wochenmarkt am Samstagmorgen im Zentrum von Country Club Hills. Dort gibt es frische Äpfel, hausgemachte Marmelade und einen Stand, an dem ein älterer Herr seine selbstgebrannten Kaffeebohnen verkauft – ein echter lokaler Geschmack, den du nicht verpassen solltest, wenn du das authentische Flair der Gegend einatmen willst.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles ein bisschen zu viel ist, dann lass dich nicht täuschen: Die Country Club Hills Sehenswürdigkeiten sind nicht in einem riesigen Reiseführer verpackt, sondern verstreut über Straßen, Parks und kleine Gebäude, die man am besten zu Fuß entdeckt. Also schnapp dir deine Schuhe, nimm einen Kaffee mit und mach dich bereit, das zu finden, was diese Stadt wirklich ausmacht – ein Mix aus Alltagsleben, ein bisschen Geschichte und einer Portion unterschätztem Charme.
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