Mal ehrlich, wenn du mich fragst, ist das, was die meisten über Advance, Indiana, zuerst hören, ein kurzer Satz über die Eisenbahn, die 1850 hier ein kleines Dorf aus Holz und Hoffnungen schuf. Die Stadt wuchs um die Schienen, überlebte das Auf und Ab der Kohleindustrie und hat heute mehr Charme als ein verstaubtes Geschichtsbuch. Ich habe das erste Mal mit dem Zug von Indianapolis aus hierher geschaut – ein 30‑minütiger Regionalzug, der kaum mehr als ein Ruckeln ist, aber dafür genug Zeit gibt, um über die „großen“ Pläne der Gründer zu sinnieren.
Ich verstehe den Hype um die ländliche Idylle nicht ganz, aber das, was ich hier finde, ist echt super: ein paar alte Scheunen, die mehr Geschichten erzählen als manche Stadtführungen, und ein Café, das den besten Kaffee serviert, den ich je in einem Ort mit weniger als 500 Einwohnern getrunken habe. Kein Witz, das Personal kennt jeden Namen, und das ist ein Erlebnis, das man nicht googeln kann. Wenn du also nach „Advance Sehenswürdigkeiten“ suchst, sei gewarnt – du bekommst nicht die üblichen Touristenattraktionen, sondern ein Stück echtes Indiana, das zwischen Nostalgie und leichtem Spott balanciert. Und ja, das Parken ist ein Kinderspiel, weil es hier einfach nicht viel gibt, das man blockieren müsste.
Also, wenn du das nächste Mal nach Indiana fährst, lass uns unbedingt bei der Advance Community Park anhalten – das ist mein persönlicher Lieblingsplatz, und das sage ich nicht nur, weil ich dort meine Kindheit verbracht habe. Der kleine See, der eigentlich nur ein überdimensionierter Regenwasserbehälter ist, glitzert im Sonnenlicht, und die alten Bänke, die schon mehr Grillabende gesehen haben als ich Haare, laden zum Verweilen ein. Ich habe dort einmal versucht, ein Picknick zu starten, nur um festzustellen, dass ein Schwarm Enten meine Sandwiches für ein All-you-can-eat-Buffet hielt – kein Witz, das war ein echter Showdown zwischen mir und der Natur.
Direkt neben dem Park liegt das Advance Public Library, ein winziger, aber überraschend gut sortierter Ort, wo du kostenlos WLAN bekommst und dich mit einem guten Buch zurückziehen kannst, während die Stadt draußen weiter ihr ruhiges Dahintreiben hat. Ich habe dort mehr als einmal meine Laptop‑Batterie aufgeladen, weil das Café in der Stadt leider nicht mehr existiert – und das ist irgendwie ein Zeichen dafür, dass hier das Leben noch ein bisschen analog ist. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das wöchentliche Advance Farmers Market die wenigen freien Plätze verschlingt.
Der Markt selbst ist ein bisschen wie ein Mini‑Festival für Leute, die glauben, dass frische Karotten ein Luxusgut sind. Ich verstehe den Hype um Bio‑Möhren nicht ganz, aber die handgemachten Marmeladen von Oma Greta neben dem Stand mit handgefertigten Kerzen sind fantastisch – und das Ganze hat einen charmanten, leicht chaotischen Flair, weil die Verkäufer mehr über das Wetter reden als über ihre Produkte. Wenn du also nach einem Ort suchst, wo du ein Stück echter Indiana‑Gemeinschaft schnuppern kannst, dann bist du hier genau richtig.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zum Advance Town Hall, einem historischen Gebäude, das mehr Geschichten zu erzählen hat, als die meisten Reiseführer je erwähnen würden. Ich habe dort einmal an einer kleinen Ausstellung über die Gründungszeit der Stadt teilgenommen; die alten Fotos von Pferdekutschen und das knarrende Holz der Originaltür haben mich fast überzeugt, dass ich in einer anderen Zeit gelandet bin. Das Parken hinter dem Rathaus ist fast immer frei, solange du nicht zur Stadtversammlung am ersten Montag im Monat kommst – dann wird das Parken zu einem kleinen Abenteuer.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist die Advance United Methodist Church. Ja, ich weiß, Kirche klingt für manche nach langweiligem Pflichtprogramm, aber die Architektur hier ist ein echtes Schmuckstück: Buntglasfenster, die im Morgenlicht wie ein Kaleidoskop wirken, und ein kleiner Glockenturm, der jeden Sonntag um 10 Uhr laut genug läutet, um die ganze Nachbarschaft zu wecken. Ich habe dort einmal an einem Chorprobe‑Abend teilgenommen – das war ein bisschen schräg, weil ich die Noten nicht lesen kann, aber die Gemeinschaft war herzlich und das Ergebnis war überraschend schön.
Wenn du wirklich das volle Paket an Advance Sehenswürdigkeiten erleben willst, nimm dir ein paar Stunden Zeit für den selbstgeführten Historic Walking Tour. Die Karte bekommst du kostenlos in der Bibliothek, und sie führt dich zu den wenigen verbliebenen historischen Häusern, die noch den Charme der frühen 1900er Jahre ausstrahlen. Ich habe die Tour an einem regnerischen Nachmittag gemacht und dabei festgestellt, dass die alten Backsteinhäuser besser gegen das Wetter geschützt sind als mein neues Apartment – ein kleiner Trost, wenn das Indiana‑Wetter wieder mal seine Launen zeigt.
Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis, den ich immer wieder vergesse zu erwähnen: Die Stadt hat zwar keinen großen Supermarkt, aber das kleine Deli an der Hauptstraße verkauft die besten hausgemachten Pies, die ich je probiert habe. Ich habe dort einmal einen Apfelkuchen gegessen, während ich auf den Zug nach Indianapolis wartete – das war das einzige Mal, dass ich mich wirklich auf einen Zug gefreut habe. Also, wenn du das nächste Mal in der Gegend bist, mach einen Stopp, schnapp dir ein Stück Kuchen und genieße das leicht schrullige, aber herzlich echte Advance.
Ich muss gleich zugeben, dass ich nie wirklich ein Fan von überfüllten Touristenfallen war – aber das Indiana Beach am Lake Shafer ist ein echter Ausnahmefall. Ich fuhr dort an einem lauen Samstagmorgen, als die Schlange für die Achterbahn fast so lang war wie die Straße nach Advance. Das Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht zur Hauptsaison kommt; dann wird das Feld hinter dem Eingangsgebäude zum Schlachtfeld. Trotzdem, das Rauschen des Wassers, das Kreischen der Kinder und das unverwechselbare Geruch von gebranntem Zucker – das ist fast schon nostalgisch, wenn man bedenkt, dass ich hier meine ersten Sommerferien verbrachte. Und ja, die Wasserrutschen sind wirklich so schräg, dass man fast das Gefühl hat, in einem 80‑er‑Jahre‑Film zu landen.
Ein paar Meilen weiter südwestlich liegt Turkey Run State Park, ein Ort, den ich immer wieder unterschätze, weil er nicht gerade auf meiner „Must‑see‑Liste“ stand. Die schmalen Schluchten aus Sandstein, die durch das Laub rascheln, sind ein echter Augenschmaus – und das, obwohl ich anfangs dachte, das sei nur ein weiterer „Waldweg für Spaziergänger“. Ich erinnere mich, wie ich mich beim „Trail 3“ fast verirrte, weil ein Schild von einem Eichhörnchen verdeckt war. Praktisch: Der Parkplatz ist groß genug, aber an Wochenenden kann es eng werden, also lieber früh kommen. Und das Kanu‑Verleih‑Ding am Sugar Creek? Ein kleiner Preis für das Gefühl, durch ein Natur‑Labyrinth zu gleiten.
Wenn man dann noch ein bisschen weiter nach Osten abbiegt, stößt man auf McCormick’s Creek State Park, Indiana’s erstes State‑Park‑Projekt. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein Biber lautstark an einem Baum nagte – ein Geräusch, das mich an meine Kindheit erinnert, als ich dachte, Biber seien die „Ninjas der Natur“. Der Wanderweg „Twin Falls“ ist zwar nicht besonders spektakulär, aber die beiden Wasserfälle bieten einen netten Fotostopp, und das Parken ist fast immer frei, solange man nicht das Wochenende mit einer Gruppe von Schulklassen teilt.
Zurück in der Nähe von Advance, aber nicht im Ort selbst, liegt das Boone County Historical Society Museum in Lebanon. Ich muss gestehen, ich war skeptisch, weil Museen für mich oft wie staubige Bibliotheken wirken. Doch hier gibt es tatsächlich ein paar richtig coole Exponate, etwa alte Landmaschinen, die aussehen, als könnten sie noch heute noch ein Feld pflügen, und ein Original‑Schulbuch aus den 1920ern, das mehr über die damalige Mode verrät als jede Modezeitschrift. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz direkt vor der Tür, und das Personal ist so freundlich, dass sie mir sogar ein Stück von der alten „Boone County“ Marmelade anboten – kein Witz, das war echt.
Ein kurzer Spaziergang durch die historische Innenstadt von Lebanon ist ebenfalls lohnenswert. Der alte Courthouse aus dem Jahr 1909 dominiert das Stadtbild, und ich habe dort einen Tag verbracht, an dem ein lokaler Künstler eine kleine Ausstellung von Ölgemälden über die Region präsentierte. Die Cafés dort servieren den besten „Apple Pie“ weit und breit – zumindest nach meinem Urteil, das natürlich subjektiv ist. Parken ist hier ein bisschen knifflig, weil die Straßen nur begrenzte Stellplätze haben, aber ein paar freie Plätze findet man immer, wenn man ein bisschen um die Ecke schaut.
Zu guter Letzt darf ich nicht das Weiße Flussufer bei der Advance Bridge vergessen. Ich habe dort im Spätsommer ein paar Stunden mit meiner Angel verbracht, während ich dem leisen Plätschern lauschte und versuchte, den perfekten Biss zu erwischen. Der Zugang ist frei, das Parken direkt am Fluss ist meistens problemlos, außer an den seltenen Tagen, an denen ein lokales Angelfestival stattfindet und das Ufer plötzlich von Menschenmassen überrannt wird. Der Fluss bietet nicht nur gute Angelmöglichkeiten, sondern auch ein ruhiges Plätzchen zum Nachdenken – ideal, wenn man dem Trubel der Stadt entfliehen will.
Wenn du also das nächste Mal nach Advance Sehenswürdigkeiten suchst, vergiss die üblichen Touristenklischees und probier die Mischung aus Natur, Geschichte und ein bisschen lokaler Eigenart, die diese Gegend zu bieten hat. Du wirst sehen, dass das, was hier wirklich zählt, nicht die glänzenden Schilder, sondern die kleinen, authentischen Erlebnisse sind, die man nur findet, wenn man ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade wandert.
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