Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum ich überhaupt über Lebanon, Indiana schreibe, dann liegt das an seiner Geschichte: 1823 gegründet, benannt nach dem biblischen Libanon, und seitdem ein kleines, aber hartnäckiges Stück Hoosier-Land, das sich nie ganz von seiner landwirtschaftlichen Wurzel losgerissen hat. Ich kam hierher, weil ich den Highway 421 von Indianapolis aus genommen habe – ein kurzer Abstecher, der sich fast wie ein Seitenstecher anfühlt, wenn man den Stau um Indianapolis meiden will. Auf dem Weg gibt's ein paar Tankstellen, die mehr Charme haben als das Stadtzentrum, aber das ist ja gerade das, was ich an solchen Orten liebe.
Als ich das Stadtbild zum ersten Mal sah, war ich überrascht, wie wenig „touristisch“ hier wirklich ist. Das ist genau das, was ich an Lebanon schätze: keine überfüllten Plätze, dafür ein authentisches Städtchen, das seine eigenen Regeln kennt. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht, aber hier gibt es ein paar „Lebanon Sehenswürdigkeiten“, die man nicht verpassen sollte – wenn man denn überhaupt etwas „verpassen“ kann. Der alte Courthouse, ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, wirkt fast wie ein stiller Zeuge der Zeit, während die Main Street mit ihren alten Backsteingebäuden ein bisschen wie ein Filmset aus den 30ern wirkt, nur ohne das grelle Licht der Kameras.
Ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen White River ist praktisch, weil du dort ein bisschen frische Luft schnappen kannst, bevor du wieder zurück in die Stadt fährst. Der Bus nach Indianapolis fährt mehrmals am Tag, falls du dich doch nicht selbst ans Steuer setzen willst – ein kleiner Trost für die, die lieber sitzen und die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen.
Ich muss dir gleich gestehen, dass das, was ich an Lebanon am meisten liebe, die altehrwürdige Boone County Courthouse ist – ein Backsteingebäude, das aussieht, als hätte es die Zeit vergessen, während wir alle im 21. Jahrhundert mit unseren Smartphones rumhantieren. Ich habe dort einmal einen Rechtsstreit über ein entlaufenes Huhn beobachtet, und das war fast so dramatisch wie ein Netflix‑Drama, nur mit mehr Staub und weniger Popcorn. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze County-Meeting im Keller des Gerichts stattfindet und jeder versucht, einen Platz zu ergattern.
Direkt neben dem Gerichtsgebäude schlummert das Boone County Historical Society Museum, ein Ort, den ich eigentlich nur aus Schulprojekten kenne, aber der mich jedes Mal überrascht, weil er mehr als nur alte Fotos von Pferdekutschen bietet. Ich habe dort einen handgefertigten Blechschraubenzieher aus den 1920ern gefunden, der angeblich das „Herz der Stadt“ symbolisieren soll – kein Witz, das Teil einer Ausstellung über lokale Handwerkskunst war. Wenn du dich fragst, ob das Museum überhaupt geöffnet ist, lass dich nicht stressen: die Tür steht meistens offen, solange nicht gerade ein Sonderausstellungspicknick stattfindet.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zur Lebanon Public Library, einem Ort, den ich gern als „mein zweites Wohnzimmer“ bezeichne. Ich habe dort mehr als einmal ein Buch über die Geschichte von Indiana ausgeliehen, nur um dann festzustellen, dass ich das Buch nie zu Ende gelesen habe, weil ich lieber die gemütliche Leseecke mit dem knarrenden Sessel und dem leisen Summen der Klimaanlage genossen habe. Die Bibliothek hat kostenloses WLAN, und das Parken ist ein Kinderspiel – ein kleiner Parkplatz hinter dem Gebäude, der selten voll ist, es sei denn, es ist Prüfungszeit für die örtliche Highschool.
Wenn du Lust auf frische Luft und ein bisschen lokales Flair hast, dann ist der Lebanon City Park genau das Richtige. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden veranstaltet, das von einer Horde Enten fast komplett ruiniert wurde – aber das gehört ja zum Charme. Der Park hat einen kleinen See, ein Spielplatz und einen Wanderweg, der sich hervorragend für einen schnellen Lauf vor dem Abendessen eignet. An Wochenenden gibt es dort manchmal ein kleines Konzert, das eher nach Amateurband-Probensession klingt, aber das macht es nur authentischer.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen kann, ist der wöchentliche Farmers Market, der jeden Samstagmorgen im Herzen der Main Street stattfindet. Ich verstehe den Hype um Bio‑Kürbisse nicht ganz, aber die frischen Erdbeeren, die dort verkauft werden, sind echt super und haben mich überzeugt, dass ich meine Ernährung zumindest für einen Tag im Monat umstellen könnte. Der Markt ist ein bisschen chaotisch – Stände drängen sich aneinander, und das Parken ist ein Geduldsspiel, weil die meisten Besucher ihre Autos direkt vor den Läden abstellen.
Und ja, wenn du dich fragst, was man sonst noch in dieser kleinen Stadt so machen kann, dann schau dir einfach die Main Street an. Dort gibt es ein paar Cafés, die behaupten, den besten Kaffee im ganzen County zu servieren, und ein Antiquitätengeschäft, das mehr Staub sammelt als ein Museum. Ich habe dort einmal einen alten Plattenspieler gefunden, der noch funktionierte, und das war das Highlight meines Tages – kein Witz, ich habe den Laden fast komplett durchstöbert, weil ich dachte, ich könnte ein Stück Geschichte mit nach Hause nehmen.
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis, den ich fast vergessen hätte: wenn du nach „Lebanon Sehenswürdigkeiten“ googlest, wirst du schnell merken, dass die Stadt zwar klein ist, aber jede Ecke ihren eigenen Charakter hat. Ich habe das Gefühl, dass man hier nicht nur Sehenswürdigkeiten abklappt, sondern eher ein bisschen in das Leben der Einheimischen eintaucht – und das ist für mich das wahre Abenteuer.
Ich muss gestehen, dass ich den ganzen Hype um das „kleine Städtchen“ Lebanon erst richtig verstanden habe, als ich mich auf den Weg zum Eagle Creek Park gemacht habe – ein riesiges Grünstück, das sich etwa 30 km südlich über die I‑69 erstreckt. Dort gibt es mehr Wasserflächen als in manch größerer Stadt, und das Rauschen des Sees ist fast das einzige Geräusch, das nicht von einem Traktor stammt. Ich habe dort ein Kajak gemietet, weil das Wetter gerade zu schön war, um drinnen zu bleiben, und war überrascht, wie schnell die Parkplätze voll werden, wenn das Wetter gut ist – ein kleiner Hinweis: früh kommen, sonst kämpfst du um einen Platz zwischen den Familien mit Picknickdecken.
Ein kurzer Abstecher nach Indianapolis (ca. 35 km) führt dich zum legendären Indianapolis Motor Speedway. Ja, das ist das Mekka für Motorsport‑Fans, aber ich finde den ganzen Glanz ein bisschen übertrieben – die Geräuschkulisse ist laut, die Menschenmassen sind dicht, und das Museum ist eher ein Showroom für glänzende Autos, als dass es echte Geschichte erzählt. Trotzdem, wenn du das Dröhnen der Motoren hörst, während du im Schatten einer alten Tribüne stehst, spürst du das Adrenalin, das dich daran erinnert, warum du überhaupt auf Reisen gehst.
Ein paar Kilometer weiter nördlich, in der Nähe von Zionsville, liegt das Boone County Historical Society Museum. Das ist nicht das typische „Klick‑und‑Foto“-Museum, sondern ein liebevoll restauriertes Gebäude aus den 1800er‑Jahren, das mehr Charme hat als jede moderne Ausstellung. Ich habe dort eine alte Landkarte gefunden, die zeigt, wie das Gebiet um Lebanon einst aussah – ein Netz aus Feldwegen, die heute nur noch als Schotterstraßen existieren. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Museum auf einem kleinen Parkplatz direkt hinter dem Gebäude liegt.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du das echte Indiana‑Landleben spüren kannst, dann ist das Hoosier Heritage Village in Hamilton County ein Muss. Es ist ein Freilichtmuseum, das alte Bauernhäuser, Werkstätten und sogar einen funktionierenden Mühlenbetrieb zeigt. Ich habe dort an einem Samstag einen lokalen Bäcker getroffen, der mir ein Stück frisch gebackenes Maisbrot verkaufte – kein Witz, das war das beste Brot, das ich seit Monaten gegessen habe. Der Eintritt ist frei, aber das Parken kann am Wochenende schnell voll sein, weil die Familien mit Kinderwagen anrücken.
Ein wenig weiter östlich, etwa 45 km von Lebanon entfernt, liegt der McCormick’s Creek State Park. Der Park ist berühmt für seine Wanderwege, die durch dichte Wälder und über kleine Bäche führen. Ich habe den Trail „Twin Falls“ ausprobiert und bin fast ausgerutscht, weil ein Eichhörnchen plötzlich über den Weg gesprungen ist – ein kleiner, aber unvergesslicher Moment. Die Parkplätze sind gut ausgeschildert, und es gibt sogar einen kleinen Kiosk, wo du ein kühles Getränk bekommst, falls du nach dem Aufstieg Durst hast.
Zurück in der Stadt, aber nicht im Zentrum von Lebanon, liegt das Conner Prairie Interactive History Park in Fishers. Das ist ein riesiges Freilichtmuseum, das das Leben im 19. Jahrhundert nachstellt, aber mit modernen Interaktionen. Ich habe dort an einem Workshop teilgenommen, bei dem wir ein altes Bauernhaus nachbauen mussten – das war zwar ein bisschen kindisch, aber die Erfahrung, mit echten Handwerkern zu arbeiten, war echt super. Das Parkgelände ist riesig, also plane genug Zeit ein; das Parken ist kostenlos, aber die Plätze füllen sich schnell, wenn das Wetter gut ist.
Ein letzter Tipp für die, die gern ein bisschen Kultur schnuppern wollen, ist das Indianapolis Museum of Art (Newfields). Es liegt zwar etwas weiter entfernt, aber die Kombination aus Kunst, Skulpturengarten und einem kleinen Café macht den Trip lohnenswert. Ich habe dort ein Gemälde entdeckt, das mich an die Felder rund um Lebanon erinnerte – ein seltsames, aber schönes Gefühl, Kunst und Heimat zu verbinden. Das Museum hat ein großzügiges Parkhaus, das meistens frei ist, solange du nicht am Wochenende nachmittags ankommst.
Ob du nun den Motorensound am Speedway liebst, die Ruhe am Eagle Creek Park suchst oder das ländliche Erbe im Hoosier Heritage Village erleben willst – die Umgebung von Lebanon bietet eine bunte Mischung aus Natur, Geschichte und ein bisschen Großstadtflair. Und ja, ich verstehe den Hype um die Lebanon Sehenswürdigkeiten jetzt besser, weil sie alle ein Stück von dem Charme zeigen, den ich an diesem Fleck Indiana so schätze.
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