Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum Dale, Indiana überhaupt existiert, musst du zurück ins Jahr 1852 reisen, als ein paar ehrgeizige Eisenbahner beschlossen, ein Stück Land am Kreuzweg von Indianapolis und Fort Wayne zu markieren. Die Stadt wuchs dann langsam, weil die Schienen hier öfter stehen blieben als fahren – ein bisschen wie ein unbeholfener Tanzpartner, der immer wieder das Tempo verpasst. Ich habe das erste Mal den kleinen Bahnhof gesehen, als ich mit dem Zug von Indianapolis aus über die I‑69 abstieg; die Anbindung ist überraschend gut, wenn du nicht auf das „nur ein paar Mal am Tag“-Schild achtest.
Jetzt, wo du hier bist, lass mich dir ein paar meiner Lieblingsplätze zeigen – und ja, ich verstehe den Hype um das alte Rathaus nicht ganz, aber die kleine Bäckerei um die Ecke ist echt super, weil sie den besten Zimtkuchen weit und breit hat. Direkt neben dem Platz, wo früher die Viehtriebe endeten, gibt es einen Park, der mehr Charme hat als so manche Großstadt‑Oase, und das ganz ohne überteuerte Eintrittskarten.
Wenn du nach einem Ort suchst, der Geschichte atmet, aber nicht von Touristen überrannt wird, dann bist du hier genau richtig. Dale Sehenswürdigkeiten sind nicht die lautesten, dafür aber die ehrlichsten – und das ist für mich das wahre Reise‑Highlight.
Ich muss dir gleich gestehen: das allererste, was ich dir über Dale, Indiana, ans Herz legen will, ist die Dale Covered Bridge. Ja, genau die knarrende Holzbrücke, die über den Little River spannt und seit 1875 dort steht – ein Stück Indiana‑Geschichte, das man nicht einfach überfahren kann, ohne ein bisschen Respekt zu zeigen. Ich war neulich dort, mitten im Sommer, und habe mich einfach auf die alte Holzplanke gesetzt, um das leise Rauschen des Flusses zu lauschen. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die ganze „Bridge‑Biker‑Crew“ aus der Gegend auftaucht.
Ein kurzer Spaziergang weiter (etwa fünf Minuten, wenn du nicht wie ich ständig an jeder Ecke Fotos schießen willst) führt dich ins Historic District von Dale. Hier reihen sich alte Backsteingebäude aneinander, und das alte Rathaus, das jetzt als kleines Museum dient, erzählt Geschichten von Bürgermeistern, die mehr über das Wetter als über Politik wussten. Ich verstehe den Hype um historische Stadtkerne nicht ganz, aber das knarrende Parkett im Rathaus hat etwas Magisches – besonders, wenn das Licht durch die hohen Fenster fällt und du das Gefühl hast, in einem Film aus den 30ern zu stehen.
Wenn du nach einem Platz suchst, um deine Füße zu entspannen, dann ist der Dale Community Park genau das Richtige. Ein kleiner, aber gepflegter Park mit einem Spielplatz, der mehr von den Kindern der Stadt benutzt wird, als du denkst, und einem Basketballplatz, wo die Einheimischen sonntags um die Wette werfen. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, und ein älterer Herr hat mir ein Stück selbstgebackenen Apfelkuchen angeboten – kein Witz, das war besser als alles, was ich in den teureren Cafés der Großstadt je gegessen habe.
Ein weiteres Muss ist die Dale Public Library. Klingt vielleicht nach einem Ort, an dem man nur still lesen soll, aber das ist ein Trugschluss. Die Bibliothek hat ein kleines Lesecafé, und das Personal kennt jeden Besucher beim Namen. Letztes Jahr habe ich dort ein Buch über die Geschichte der Covered Bridge ausgeliehen, und die Bibliothekarin hat mir sofort ein altes Fotoalbum aus den 1920ern gezeigt – ein echter Schatz für jeden, der Dale wirklich kennenlernen will.
Jetzt kommt ein bisschen kulinarischer Trost: das Dale Diner. Das ist nicht irgendein Diner, das ist das Herzstück der Stadt, wenn es um gutes, ehrliches Essen geht. Ich habe dort den „Dale Burger“ probiert – ein saftiges Stück Rindfleisch, das zwischen zwei knusprigen Brötchen liegt, und dazu Pommes, die so knusprig sind, dass du das Geräusch beim Reinbeißen hörst. Der Service ist freundlich, aber nicht aufdringlich, und das Schild an der Tür sagt: „Kein Witz, wir kochen mit Liebe.“ Und das stimmt, zumindest nach meinem Geschmack.
Zum Schluss noch ein Hinweis, der dir vielleicht hilft, das Ganze zu planen: wenn du nach Dale Sehenswürdigkeiten suchst, wirst du schnell merken, dass die Stadt zwar klein ist, aber jede Ecke ihren eigenen Charme hat. Die meisten dieser Orte liegen im Zentrum, sodass du zu Fuß von einem zum anderen schlendern kannst – das spart dir das lästige Suchen nach Parkplätzen und gibt dir die Gelegenheit, die freundlichen Gesichter der Einheimischen zu sehen, die immer ein bisschen neugierig auf Besucher sind.
Ich fuhr an einem lauen Samstagnachmittag nach Lebanon, weil mir das altehrwürdige Bauwerk des Boone County Courthouse einfach nicht aus dem Kopf ging – das massive Backsteingebäude, das seit 1909 über dem Marktplatz thront, hat etwas von einem steifen, aber charmanten Großvater, den man gern besucht, obwohl er ständig über die neuesten Steuerreformen schimpft. Beim Ankommen war das Parken überraschend unkompliziert, solange man nicht zur Mittagszeit kam, dann bildet sich ein kleines Schlammfeld aus Autos, das eher an ein Dorffest erinnert. Ich ließ mich auf die hölzerne Bank vor dem Haupteingang fallen und genoss das knarrende Echo der Schritte der Besucher, die sich wie in einer Zeitkapsel durch die Hallen bewegten.
Nur ein paar Blocks weiter liegt das Boone County Historical Society Museum – ein Ort, den ich immer wieder unterschätze, weil er von außen wie ein unscheinbarer Lagerraum wirkt. Drinnen jedoch stapeln sich Artefakte, die von der Pionierzeit bis zu den 1950er Jahren reichen, und ich musste zugeben, dass das alte Traktor-Museum meine Kindheitserinnerungen an verrostete Spielzeugautos wieder aufleben ließ. Ein besonders denkwürdiger Moment war, als ich versehentlich den Alarm auslöste, weil ich zu neugierig an einer antiken Schreibmaschine herumfummelte; das schrille Piepen war das lauteste „Willkommen“ seit meiner ersten Fahrt nach Dale.
Ein kurzer Abstecher nach Zionsville brachte mich zu Eagle Creek Park, einem riesigen Grünstück, das mehr Wasser als Land zu haben scheint – ein Paradies für Kanuten und Picknick-Liebhaber. Ich hatte mir ein kleines Kanu gemietet, weil ich dachte, das sei romantisch, und landete schließlich im Schlamm, weil ich die Strömung unterschätzt habe. Das Parken ist hier fast immer ein Kinderspiel, außer an den Wochenenden, wenn die Familien mit Grillgeräten die Einfahrt blockieren. Trotzdem lohnt sich der Spaziergang um den 2,5‑Meilen‑See, wo Enten und ein einzelner, sehr selbstbewusster Biber die Hauptattraktion bilden.
Ein wenig weiter südlich, knapp 30 Meilen von Dale entfernt, schlängelt sich die White River durch das Stadtgebiet von Indianapolis. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, um zu sehen, ob das Gerücht stimmt, dass man hier im Herbst die besten Flussfische fängt. Das Ergebnis: Ich habe keinen Fisch gefangen, dafür aber ein paar neugierige Enten, die mir das Wasser abknabberten, während ich versuchte, meine Angel auszuwerfen. Der Zugang zum Fluss ist kostenlos, und das Parken am Riverside Park ist meistens problemlos, solange man nicht zur Rushhour kommt – dann wird das Ein- und Aussteigen zu einem kleinen Survival‑Training.
Kein Besuch in der Umgebung wäre komplett ohne einen Abstecher zum Indianapolis Motor Speedway. Ich muss zugeben, dass ich den Hype um die „Indy 500“ nie ganz verstanden habe – das laute Dröhnen der Motoren klingt für mich eher nach einer überdrehten Party, bei der niemand wirklich tanzt. Trotzdem ist das Museum rund um die Rennstrecke ein echter Schatz: Originalrennschilder, alte Helme und ein paar Fotos, die zeigen, wie sich das Ganze von einem bescheidenen Dirt‑Track zu einer internationalen Legende entwickelte. Parken ist hier ein bisschen tricky, weil die Lotsen oft nur für die großen Events Plätze reservieren, aber an einem normalen Wochentag findet man leicht einen freien Platz.
Ein letzter Stopp, der mich immer wieder überrascht, ist Newfields – das ehemalige Indianapolis Museum of Art. Ich kam dort vorbei, weil ich dachte, es sei nur ein Kunstmuseum, aber das Gelände ist ein riesiger Park mit Skulpturen, einem botanischen Garten und sogar einem kleinen See, der im Sommer von Enten bevölkert wird. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, um die aktuelle Ausstellung zu begutachten, und dabei festgestellt, dass das Café im Freien das beste Stück Kuchen der Stadt serviert – ein echter Geheimtipp, den ich kaum jemandem verrate. Das Parken ist meist problemlos, solange man nicht zur Ausstellungseröffnung kommt, dann wird das Gelände zum Parkplatz‑Mikrokosmos.
Wenn du also das nächste Mal in Dale bist und dich fragst, was du außerhalb der Stadt tun kannst, dann schau dir diese Dale Sehenswürdigkeiten an – sie bieten eine Mischung aus Geschichte, Natur und ein bisschen unerwartetem Charme, die selbst den zynischsten Reisenden zum Schmunzeln bringen.
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