Mal ehrlich, wenn du nach Lapel Sehenswürdigkeiten suchst, bist du hier schon im falschen Film – zumindest, wenn du auf Glitzer und Großstadtflair stehst. Lapel, Indiana, ist 1852 als kleiner Eisenbahnknotenpunkt entstanden, später 1902 offiziell eingemeindet, und hat seitdem mehr Feldweg als Broadway. Ich habe das Städtchen erst auf einer Durchfahrt von Indianapolis aus entdeckt, weil ich den Highway 36 entlangkurvte und plötzlich ein Schild mit „Welcome to Lapel“ sah – ein bisschen wie ein verstecktes Easter Egg im Mittleren Westen.
Der Charme liegt für mich nicht in Museen (die gibt’s hier kaum), sondern in den kleinen Ecken, die keiner Touristenguides erwähnt. Der alte Friedhof hinter dem Rathaus, wo die Grabsteine mehr Geschichten erzählen als jede Stadtführung, ist ein Muss, wenn du dich für echte Geschichte interessierst. Und dann das wöchentliche Bauernmarkt‑Treffen am Samstag: frische Äpfel, selbstgemachter Käse und ein Hauch von Gemeinschaft, die du sonst nur aus Filmsets kennst. Wenn du mit dem Zug anreist, steig einfach in Pendleton aus und nimm das lokale Taxi – das ist schneller, als du denkst, und du bekommst gleich einen Insider‑Tipp, wo das beste Eis zu finden ist.
Ich verstehe den Hype um die jährliche Summerfest‑Parade nicht ganz, aber das daneben stattfindende Grillen am Flussufer ist echt super. Und ja, das ist ein weiterer Grund, warum Lapel Sehenswürdigkeiten für mich mehr als nur ein Name auf einer Karte sind – sie sind ein kleines, leicht zynisches Abenteuer, das du nicht verpassen solltest.
Also, wenn du das nächste Mal über den Highway 38 bretterst, mach einen Abstecher nach Lapel – ich schwöre, das kleine Rathaus dort ist mein persönlicher Lieblingsplatz, und das sage ich nicht nur, weil ich dort meine erste Parkuhr geknackt habe. Das rote Backsteingebäude mit der knalligen Uhr an der Fassade ist nicht nur ein Fotomotiv, sondern auch das inoffizielle „Treffpunkt‑Zentrum“ für alle, die sich fragen, warum sie überhaupt aus der Stadt rausfahren. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze „Lapel Sehenswürdigkeiten“-Kollektiv plötzlich beschließt, dort ein Picknick zu veranstalten.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zur historischen Lapel Historical Society Museum. Das ist kein riesiges, überteuertes Museum, sondern ein winziger Kellerraum, in dem ein pensionierter Lehrer seine Sammlung von alten Schulbüchern, ein paar verrostete Traktoren und ein Original‑Kaffeeautomaten aus den 50ern ausstellt. Ich habe dort einmal einen alten Stadtplan gefunden, der zeigte, dass das „Zentrum“ von Lapel früher ein Hühnerhof war – ein Detail, das mich zum Lachen brachte, weil ich gerade erst dachte, das wäre ein modernes Kunstprojekt. Eintritt? Gratis, solange du nicht versuchst, das alte Telefon zu benutzen.
Weiter geht’s zum Lapel Riverfront Park, wo du einen schmalen, aber überraschend gepflegten Wanderweg entlang des White River findest. Ich habe dort an einem heißen Juli‑Nachmittag ein Picknick mit meinem Nachbarn gemacht, und wir wurden von einer Gruppe Enten fast aus den Sandwichs vertrieben – kein Witz, die Tiere hier haben mehr Selbstbewusstsein als so mancher Tourist in New York. Der Weg ist gut beschildert, und das Parken ist am besten über die kleine Seitenstraße zu erledigen, weil die Hauptparkplätze schnell von Familien mit Kinderwagen besetzt sind.
Wenn du nach einem Ort suchst, wo du dich nach dem Spaziergang auspowern kannst, schau dir das Lapel Community Center an. Das Gebäude ist ein bisschen wie ein Schweizer Taschenmesser: Fitnessstudio, Veranstaltungsräume, sogar ein kleiner Indoor‑Basketballplatz. Ich habe dort einmal an einem Yoga‑Kurs teilgenommen, der von einer Rentnerin geleitet wurde, die mehr Energie hatte als ein Duracell‑Hase. Praktisch: Das Center hat kostenlose Parkplätze hinter dem Gebäude, aber nur, wenn du früh genug kommst – sonst musst du dich mit dem „Parkplatz‑Kampf“ am Hauptbahnhof herumschlagen.
Ein kurzer Abstecher zur Lapel Public Library lohnt sich immer, selbst wenn du kein Bücherwurm bist. Die Bibliothek ist klein, aber die Atmosphäre ist gemütlich, und die Regale sind voll mit lokalen Geschichtsbüchern, die du sonst nirgendwo findest. Ich habe dort einmal einen alten Stadtzeitungsarchiv entdeckt, in dem ein Artikel über das „große Kuhrennen von 1923“ stand – ein Ereignis, das ich bis heute nicht ganz verstehe, aber das die Stadt mit Stolz trägt. Das Parken ist direkt vor dem Gebäude, und das Personal ist so freundlich, dass sie dich fast dazu bringen, ein Buch zu leihen, nur um dich zu beschäftigen.
Zum Schluss noch ein Hinweis für die, die das echte „Lapel‑Feeling“ schnuppern wollen: Der Lapel Farmers Market ist jeden zweiten Samstag im Sommer am Rathausplatz. Frisches Gemüse, hausgemachte Marmeladen und ein Stand, an dem ein älterer Herr seine selbstgebrannten Apfelchips verkauft – das ist das, was ich meine, wenn ich sage, dass Lapel mehr zu bieten hat als nur ein paar Backsteinhäuser. Der Markt zieht nicht nur Einheimische an, sondern auch ein paar neugierige Touristen, die denken, sie hätten das ländliche Amerika gefunden. Parken ist hier ein bisschen chaotisch, weil die meisten Besucher einfach auf der Straße parken, aber das gehört zum Charme.
Also, wenn du das nächste Mal überlegst, wo du deine nächste „kleine Stadt mit großem Herz“ entdecken willst, denk an Lapel. Ich verspreche dir, du wirst mehr als nur ein paar nette Fotostopps finden – du bekommst ein bisschen Geschichte, ein bisschen Natur und jede Menge lokaler Eigenheiten, die dich zum Schmunzeln bringen werden.
Ich muss gestehen, das erste Mal, als ich den staubigen Highway 421 verließ und die sanften Hügel von Stony Creek Township hinauffuhr, dachte ich mir: „Hier gibt’s doch nur Maisfelder und ein paar verirrte Kühe.“ Und dann kam ich an den Clifty Falls State Park – ein Ort, der mehr Wasserfälle hat, als ich in meinem ganzen Leben an schlechten Dates erlebt habe. Der Weg zum Upper Falls ist ein schmaler, von Bäumen gesäumter Pfad, der plötzlich in ein tosende Vorhang aus Gischt mündet. Ich stand da, nasse Schuhe, und dachte, das ist das wahre Indiana, nicht das, was man in Reiseführern mit langweiligen Fotos findet. Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Wochenende mit den ganzen Familien aus Indianapolis anrückt – dann wird das Parkplatzlotto zum kleinen Survival-Training.
Ein paar Meilen weiter, wenn man den Asphalt hinter sich lässt und in den Hoosier National Forest eintaucht, fühlt man sich fast wie ein Entdecker aus dem 19. Jahrhundert, nur dass das GPS piept, wenn man zu weit vom Weg abkommt. Ich habe dort den Trail of Tears abgespielt, ein kurzer, aber eindringlicher Rundweg, der an den Stellen vorbeiführt, wo einst die Ureinwohner ihre Heimat verloren. Das Rascheln der Blätter ist das lauteste Geräusch, das man hört – kein Touristenlärm, nur das leise Flüstern der Natur. Und ja, das WLAN ist dort genauso selten wie ein ehrlicher Politiker, also packt eure Bücher ein.
Wenn man dann genug von Waldgeräuschen hat, führt der Weg zurück zur Stadt Madison, wo das Madison Historic District mit seiner gut erhaltenen Architektur wartet. Ich habe das Lanier Mansion besucht – ein prächtiges Anwesen, das aussieht, als hätte es jemand aus einem Filmset geklaut. Die Führung war zwar etwas trocken, aber die Aussicht vom Dach über den Ohio River war ein echter Glücksgriff. Ich erinnere mich, wie ich dort stand, ein kühles Bier in der Hand, und dachte, das ist das, was man sich unter „historischer Romantik“ vorstellt, während die Einheimischen im Hintergrund über die nächste Grillparty diskutieren.
Der Ohio River Scenic Byway ist das, was ich als „die Straße, die nie endet“ bezeichnen würde – ein endloser Streifen Asphalt, der sich entlang des Flusses windet und immer wieder neue Ausblicke bietet. Ich habe die Strecke an einem sonnigen Nachmittag gefahren, das Radio war leise, und plötzlich tauchte ein kleines Dorf mit einem alten Gemälde von einem Fischerboot auf. Das war der Moment, in dem ich begriff, dass die besten Fotos nicht in Instagram-Feeds, sondern in den Zwischenräumen der Landschaft entstehen. Ein kurzer Stopp am Aussichtspunkt, ein Foto, und weiter geht’s – das ist das wahre Abenteuer, nicht das, was man in Broschüren liest.
Ein kurzer Abstecher zum Jefferson County Historical Museum ist für mich ein Muss, wenn man den lokalen Stolz verstehen will. Das Museum ist klein, aber die Ausstellungen über die frühen Siedler und die Eisenbahn sind überraschend gut kuratiert. Ich habe dort ein altes Tagebuch gefunden, das von einem jungen Mann aus den 1850er‑Jahren geschrieben wurde, der über das tägliche Leben in der Gegend berichtete – ein echter Blick hinter die Kulissen. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Museum in einer Seitenstraße liegt, wo man fast immer einen freien Platz findet.
Der Madison Riverwalk und das angrenzende Riverfront Amphitheater sind das, was ich als „die Stadt, die ihre Seele am Wasser ausspült“ bezeichnen würde. An einem lauen Sommerabend saß ich dort, hörte ein lokales Folk‑Band spielen und sah, wie die Lichter der Stadt im Fluss spiegelten. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass das der perfekte Ort ist, um den Tag ausklingen zu lassen, während man ein Eis von einem kleinen Stand kauft, der mehr Charme hat als jede Kette. Das Amphitheater ist kostenlos, aber wenn du ein gutes Plätzchen willst, musst du früh kommen – sonst sitzt du zwischen einer Gruppe von Teenagern, die lautstark über das neueste TikTok-Video diskutieren.
Zu guter Letzt darf man die Madison Historic Bridge nicht vergessen, die über den Ohio River spannt. Diese alte Eisenbrücke ist ein beliebtes Fotomotiv, weil sie das Bild einer vergangenen Ära mit der Gegenwart verbindet. Ich habe dort einmal einen Sonnenaufgang erlebt, das Wasser glitzerte, und ich dachte, das ist das, was Romantiker in Gedichten beschreiben. Die Brücke ist gut begehbar, und das Parken ist am besten auf dem kleinen Parkplatz am Ende der Straße zu erledigen – dort gibt es genug Platz, solange du nicht am Wochenende mit den ganzen Radfahrern anreist.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, wo du deine Wochenendflucht starten sollst, dann denk dran: Die Umgebung von Lapel, Township of Stony Creek, Madison, Indiana hat mehr zu bieten als du vielleicht erwartest. Von tosenden Wasserfällen über stille Wälder bis hin zu historischen Straßen und charmanten Flussblicken – hier gibt es genug Stoff für ein echtes Abenteuer. Und ja, das alles gehört zu den Lapel Sehenswürdigkeiten, die ich dir aus tiefstem Herzen (und mit einer Prise Zynismus) ans Herz lege.
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