Mal ehrlich, wenn du an Edgewood denkst, dann stell dir nicht sofort ein glitzerndes Touristenparadies vor, sondern ein kleines Städtchen, das 1915 aus einem Stück Land entstand, das früher nur von Maisfeldern und ein paar mutigen Eisenbahnern durchquert wurde. Die Stadt wuchs dank der nahegelegenen Eisenbahnlinie, die damals das Rückgrat für Handel und das ein oder andere schräges Fest bildete. Ich verstehe den Hype um die „historische“ Stadtgründung nicht ganz, aber das Flair der alten Lagerhäuser hat etwas Unverfälschtes, das man selten in den überlaufenen Metropolen findet.
Wenn du jetzt mit dem Auto aus Indianapolis anreist, folge einfach der I‑70 Richtung Osten und nimm die Ausfahrt 115 – kein Witz, das ist die schnellste Route, und du hast gleich das Gefühl, du bist schon fast im Herzen von Indiana. Wer lieber den Zug nimmt, kann den Amtrak nach Indianapolis steigen und dann den lokalen Bus 12, der zwar nicht gerade ein Luxusliner ist, aber zuverlässig zum Stadtzentrum schaukelt.
Ein kurzer Spaziergang durch die Hauptstraße führt dich zu den echten Edgewood Sehenswürdigkeiten: das alte Rathaus, das noch immer das gleiche knarrende Holz hat, das meine Großeltern damals bewundert haben, und das kleine Café an der Ecke, das den besten Apfelkuchen weit und breit serviert – kein Witz, das ist ein Muss, wenn du hier bist.
Also, wenn du das nächste Mal über die Landstraße nach Indiana fährst und plötzlich das Schild „Welcome to Edgewood“ siehst, dann lass mich dir gleich die erste Top‑Sehenswürdigkeit vorstellen: das Edgewood Community Center. Ich habe dort meine erste Karaoke‑Nacht verbracht – und das war kein Scherz, ich habe tatsächlich versucht, „Living on a Prayer“ zu singen, während ein 70‑Jahre‑alter Veteran im Hintergrund lautstark „Halleluja!“ rief. Das Gebäude ist ein unscheinbarer Backsteinkasten mitten im Stadtzentrum, aber innen steckt ein ganzes Arsenal an Aktivitäten: von Basketball‑Plätzen, die an Samstagnachmittagen voll bis zum Bersten sind, bis zu einem kleinen Café, das den besten Kaffee der Gegend serviert (ich schwöre, der Espresso ist fast so stark wie die Meinungen der Einheimischen über den neuen Supermarkt). Parken ist meistens ein Klacks, außer wenn das jährliche „Edgewood Summer Fest“ losgeht – dann brauchst du ein bisschen Geduld und ein gutes Gespür für freie Lücken zwischen den Food‑Trucks.
Ein kurzer Spaziergang weiter (etwa fünf Minuten, wenn du nicht ständig anhältst, um Fotos zu machen) führt dich zum Edgewood Park. Das ist nicht irgendein Park, das ist das grüne Herz der Stadt, wo du an sonnigen Nachmittagen Kinder beim Verstecken spielen hörst und ältere Herren Schach spielen, während sie dir mit einem Augenzwinkern erzählen, dass sie früher „echte“ Spiele auf dem Feld gespielt haben. Ich habe dort einmal ein Picknick mit meinem Nachbarn aus der Stadt gemacht – er bestand darauf, dass wir „nur“ ein paar Sandwiches essen, aber dann plötzlich ein improvisiertes Frisbee‑Turnier startete, das bis zum Einbruch der Dämmerung dauerte. Der Spielplatz ist modern genug, das Grillfeld ist sauber, und das einzige Manko ist das gelegentliche Quietschen der alten Schaukel, das dich daran erinnert, dass hier nicht alles brandneu ist.
Wenn du nach etwas suchst, das ein bisschen mehr Geschichte hat, dann schau dir das Edgewood Historical Society Museum an. Das Museum ist ein winziger Raum im alten Rathaus, vollgestopft mit Fotos, alten Zeitungen und einer Sammlung von Werkzeuge aus der landwirtschaftlichen Blütezeit der 1920er Jahre. Ich habe dort einen alten Traktor gesehen, der mehr Rost hatte als Metall, aber die Führung (die ich selbst improvisiert habe, weil das Personal gerade Mittagspause hatte) war trotzdem faszinierend. Das Beste daran: Du kannst das Museum jederzeit betreten, weil es keine festen Öffnungszeiten gibt – einfach klingeln und hoffen, dass jemand die Tür öffnet. Und ja, das Parken ist direkt vor dem Gebäude, aber du musst mit den einheimischen Autos um die Ecke fahren, die immer wieder „nur kurz“ parken und dann doch bleiben.
Ein weiteres Juwel, das ich immer wieder erwähne, ist das Edgewood Public Library. Klingt nach einem Ort, an dem du nur still lesen solltest, aber das ist ein Trugschluss. Die Bibliothek hat ein kleines Lesecafé, wo du neben einem Buch einen hausgemachten Muffin genießen kannst, und das Personal kennt jeden Besucher beim Namen – das ist fast schon beängstigend, wenn du nicht gerade ein Buch über lokale Legenden ausleihst. Ich erinnere mich, wie ich dort einmal ein Buch über die „Indiana Ghost Towns“ ausleihen wollte, und die Bibliothekarin mir flüsterte, dass Edgewood selbst nicht ganz so gespenstisch sei, aber die Geschichten über das alte Kino, das 1973 plötzlich ohne Vorwarnung abbrannte, immer noch im Raum hängen. Praktisch: Du kannst dein Fahrrad am hinteren Eingang abstellen, aber sei gewarnt, dass die Kinder aus der Nachbarschaft es gerne „ausleihen“ und dann nie zurückbringen.
Und weil ich nicht nur Kultur und Grünflächen aufzählen will, muss ich noch das Edgewood Diner erwähnen – das ist quasi das kulinarische Herzstück der Stadt. Der Diner ist ein Retro‑Gebäude mit Neonlichtern, das seit den 50ern läuft und immer noch die besten Milkshakes weit und breit serviert (ich habe den Schokoladen‑Muffin‑Shake probiert und war fast überzeugt, dass er magisch ist). Der Service ist freundlich, aber ein bisschen schnoddrig, was ich irgendwie charmant finde. Wenn du dort sitzt, kannst du durch das Fenster die Straße beobachten, wo die meisten Autos langsam vorbeifahren, weil die Leute hier scheinbar nie in Eile sind. Parken ist direkt vor dem Diner, aber am Wochenende gibt es oft ein kleines Schlange‑Problem, weil die Einheimischen das Frühstücksbuffet lieben.
Zu guter Letzt, wenn du dich fragst, was man sonst noch in Edgewood machen kann, dann wirf einen Blick auf die Edgewood Sehenswürdigkeiten – das ist nicht nur ein Schlagwort, das die Stadt in ihren Flyern benutzt, sondern ein Hinweis darauf, dass fast jeder Winkel hier eine Geschichte hat, die du entdecken kannst, wenn du bereit bist, ein bisschen abseits der Hauptstraßen zu schlendern. Ob du nun das alte Wassermühle‑Gebäude am Rand der Stadt besuchst (es ist nicht mehr in Betrieb, aber das Geröll im Fluss ist ein echter Fotomagnet) oder einfach nur durch die kleinen Geschäfte in der Main Street bummelst, du wirst merken, dass Edgewood mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Und das ist genau das, was ich an diesem Ort liebe: die Mischung aus gemütlicher Alltäglichkeit und überraschenden kleinen Highlights, die dich immer wieder zurückkommen lassen, selbst wenn du nur „mal eben“ durchfahren wolltest.
Ich muss gestehen, dass ich das erste Mal, als ich den staubigen Highway 56 verließ und mich in das Grün von Clifty Falls State Park wagte, fast dachte, ich hätte den Weg zur nächsten Großstadt verpasst – und das war kein Witz. Die Wasserfälle hier sind nicht gerade die Broadway‑Version von Niagara, aber das raue Rauschen über die Felsen hat etwas Unverfälschtes, das mich sofort in den Bann zog. Ich habe den Trail „Falls Canyon“ ausprobiert, ein bisschen rutschig, aber das ist das wahre Abenteuer, oder? Parken ist meistens ein Klacks, solange du nicht am Wochenende mit der ganzen Familie anreist, dann wird das Feld voller SUVs schnell zur kleinen Schlachtfeld.
Ein paar Meilen weiter liegt das Hoosier National Forest, ein riesiges Stück unberührte Wildnis, das ich gern als das „geheime Rückgrat“ von Indiana bezeichne. Ich habe dort den Trail of Tears erkundet – nicht zu verwechseln mit dem historischen Pfad, sondern ein Wanderweg, der durch dichte Buchen und über moosbedeckte Steine führt. Das Beste? Du kannst fast überall ein Lagerfeuer machen, solange du die Regeln beachtest, und das Geräusch der Grillen ist fast therapeutisch. Ich habe sogar ein kleines Picknick mit lokalen Kirschen aus einem Stand am Rande des Weges gemacht – die waren besser als alles, was ich in den Supermärkten der Stadt je gefunden habe.
Wenn du nach einem Hauch von 19. Jahrhundert suchst, dann ist das Lanier Mansion in Madison ein Muss. Das Herrenhaus ist ein architektonisches Juwel, das von der Familie Lanier im Jahr 1844 erbaut wurde. Ich war dort an einem verregneten Nachmittag, und das knarrende Parkett hat mich fast dazu gebracht, mich wie ein Geist aus der Vergangenheit zu fühlen. Der Führer erzählte mir, dass das Haus einst als „Kunstgalerie“ diente – ich habe das Wort „Kunst“ nie mit so vielen Staubschichten in Verbindung gebracht. Der kleine Parkplatz hinter dem Anwesen ist fast immer frei, es sei denn, du planst deinen Besuch während einer der seltenen Sonderausstellungen.
Ein kurzer Abstecher ins Stadtzentrum von Madison führt dich zum Jefferson County Courthouse, ein imposantes Backsteingebäude, das seit 1850 über dem Marktplatz thront. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, weil ich dachte, ein Gerichtsgebäude sei nicht gerade das, was man in einem Reiseführer sucht – aber die kunstvollen Säulen und die riesige Uhr, die immer noch tickt, haben mich überzeugt. Das Parken ist ein bisschen knifflig, weil die Straße rund um den Platz oft von Lieferwagen blockiert wird, aber ein kurzer Spaziergang von der Hauptstraße aus reicht völlig aus.
Für alle, die das Wasser lieben, ist die Ohio River Scenic Byway ein echter Geheimtipp. Ich habe die Route an einem sonnigen Herbstmorgen gefahren, die Blätter färbten das Ufer in ein feuriges Rot, und das Rauschen des Flusses war das einzige, was meine Gedanken störte. Es gibt zahlreiche kleine Anlegestellen, wo du dein Fahrrad abstellen und ein Stück des Flusses zu Fuß erkunden kannst. Ich habe an einer dieser Stellen ein altes Fischerboot entdeckt, das scheinbar seit Jahrzehnten dort liegt – ein perfekter Spot für ein spontanes Fotoshooting.
Ein wenig weiter südlich, direkt am Fluss, erstreckt sich der Madison Riverwalk. Ich habe dort meine morgendliche Joggingrunde gemacht, weil die frische Brise vom Wasser das einzige ist, was mich vom Schlafen abhält. Der Weg ist gut gepflegt, und das Parken am Ende des Weges ist meistens frei, solange du nicht zur Mittagszeit dort bist, wenn die Familien mit Picknickdecken auftauchen. Der Riverwalk bietet nicht nur einen tollen Blick auf die Skyline von Madison, sondern auch ein paar kleine Cafés, die überraschend guten Kaffee servieren – ein echter Muntermacher.
Wenn du genug von Natur und Geschichte hast, dann wirf einen Blick auf das Madison Historic District. Ich habe dort ein Wochenende verbracht, um die alten Backsteinhäuser zu fotografieren, die scheinbar aus einer anderen Zeit stammen. Die Straße ist gesäumt von kleinen Boutiquen, die handgemachte Seifen und lokale Kunst verkaufen – ich habe ein Stück Keramik gekauft, das jetzt in meiner Küche steht und mich jedes Mal an den Duft von frisch gemähtem Gras erinnert, den ich beim Durchstreifen der Gassen gerochen habe. Parken ist hier ein bisschen ein Glücksspiel, weil die engen Gassen kaum Platz für Autos bieten, aber ein kurzer Spaziergang von der Hauptstraße aus löst das Problem.
Alles in allem bietet die Umgebung von Edgewood ein Kaleidoskop aus Natur, Geschichte und kleinen Überraschungen, die jeden modernen Reisenden begeistern – und das alles nur einen Katzensprung von den Edgewood Sehenswürdigkeiten entfernt.
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