Mal ehrlich, wenn du nach Russellville Sehenswürdigkeiten suchst, musst du erst verstehen, dass diese kleine Stadt im Herzen von Washington Township, Floyd County, eigentlich mehr Geschichte hat, als man auf den ersten Blick vermutet. Gegründet 1828 von ein paar mutigen Pionieren, die wohl dachten, sie könnten hier das nächste „New York“ bauen, hat Russellville sich seitdem zu einem ruhigen, aber eigenwilligen Städtchen entwickelt – ein Ort, an dem die alte Eisenbahnlinie noch immer leise durch die Felder schnauft, während die Einwohner stolz von ihrer landwirtschaftlichen Vergangenheit erzählen.
Ich kam mit dem Zug nach Indianapolis und schnappte mir dann einen Mietwagen – die Landstraßen hier sind ein Traum für alle, die gern durch endlose Maisfelder cruisen, und das ohne das übliche Stau‑Drama. Auf dem Weg ins Zentrum stolperte ich über das alte Rathaus, das heute eher als Café dient; das ist genau mein Ding – Geschichte, die man essen kann. Und während ich dort meinen Kaffee schlürfte, fiel mir auf, dass das wahre Highlight nicht das Gebäude selbst ist, sondern die Menschen, die dort sitzen und über das Wetter diskutieren, als wäre es ein nationales Ereignis.
Ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen Friedhof, wo die Gräber der Gründer in ordentlichem Reihenmuster liegen, gibt einem das Gefühl, Teil einer langen Erzählung zu sein. Ich verstehe den Hype um große Metropolen nicht ganz, aber hier, zwischen den stillen Feldern und den wenigen, aber feinen Russellville Sehenswürdigkeiten, finde ich eine Authentizität, die man in den überfüllten Touristenzentren selten erlebt.
Also, wenn du das nächste Mal in Indiana rumkurvst, lass uns zuerst bei der alten Main Street von Russellville anhalten – das ist für mich quasi das Herzstück der Stadt, und ich schwöre, hier pulsiert das echte Indiana‑Feeling, nicht das kitschige Touristengeschwafel, das du in den größeren Städten findest. Die Backsteingebäude aus den 1900ern stehen noch, und das alte Bankgebäude mit seiner riesigen, leicht vergilbten Fassade ist ein perfekter Spot für ein schnelles Foto, das du später deinen Freunden zeigen kannst, damit sie glauben, du wärst ein echter Entdecker. Parken ist meistens ein Klacks, solange du nicht am Samstagabend nach dem wöchentlichen Bauernmarkt ankommst – dann wird das Parken zum kleinen Abenteuer.
Ein kurzer Spaziergang weiter (ich meine, du musst nicht mal den Zeh heben, das ist ein 2‑Minuten‑Gehweg) führt dich zum Russellville Town Hall. Das Gebäude ist ein echtes Schmuckstück aus 1912, komplett mit einer kleinen Uhr, die leider immer ein paar Minuten hinterherhinkt – ein perfektes Symbol dafür, dass hier die Zeit ein bisschen langsamer läuft. Ich habe dort einmal an einem heißen Sommertag Zuflucht gesucht, weil das Café in der Stadt geschlossen war, und wurde von einer freundlichen Dame hinter dem Tresen mit einem Glas eiskaltem Limonade begrüßt, das fast besser war als jede Bar in Indianapolis.
Wenn du dann doch ein bisschen frische Luft brauchst, schau dir den Russellville Community Park an. Der Park ist nicht riesig, aber er hat einen kleinen See, ein paar Bänke und einen Spielplatz, der mehr nach „retro“ als nach modern klingt – das ist genau mein Ding, weil ich mich hier sofort an meine Kindheit erinnere, als ich mit meinem Bruder dort Verstecken gespielt habe. Es gibt einen kleinen Grillplatz, und ich habe dort einmal ein improvisiertes Barbecue mit ein paar Einheimischen veranstaltet; das Ergebnis war ein Grill, der mehr Rauch als Fleisch produzierte, aber die Stimmung war unbezahlbar.
Ein bisschen Kultur gibt es natürlich auch, und das findet man im Russellville Public Library. Das ist keine riesige, glänzende Bibliothek, sondern ein gemütliches, leicht knarrendes Gebäude, das mehr nach einem alten Freund aussieht, den man selten besucht, aber immer gern hat. Ich habe dort ein altes Fotoalbum aus den 1930ern gefunden, das die Stadt in ihrer Blütezeit zeigt – ein echter Schatz für Geschichtsinteressierte. Das WLAN ist zwar nicht das schnellste, aber das reicht völlig aus, um ein paar E‑Mails zu checken, während du dich mit einem Buch über die lokale Geschichte vergnügst.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist die St. Mary’s Catholic Church. Die Kirche ist ein kleines gotisches Bauwerk, das seit über einem Jahrhundert das Stadtbild prägt. Ich war dort bei einer Mitternachtsmesse, weil ich mich von den Kirchenglocken angezogen fühlte – das war ein bisschen kitschig, aber die Akustik im Inneren ist wirklich beeindruckend, und die Gemeinde ist so herzlich, dass ich nach der Messe noch ein Stück Apfelkuchen von der Pfarrfrau bekommen habe. Das ist das wahre Russellville‑Feeling: bescheiden, aber mit einem Hauch von Großzügigkeit.
Wenn du dich für Geschichte interessierst, darfst du den Russellville Cemetery nicht auslassen. Der Friedhof liegt ein paar Blocks außerhalb des Zentrums und beherbergt einige der frühesten Siedler der Region. Ich habe dort einen alten Grabstein mit dem Namen „John Russell“ entdeckt – ja, das ist kein Zufall, das ist die Stadt, nach der alles benannt ist. Es ist ein stiller Ort, perfekt für einen kurzen Moment der Reflexion, und das Parken ist hier immer ein Kinderspiel, weil es einfach ein offenes Feld gibt.
Und weil ich ja nicht alles nur aufzählen will, hier noch ein kleiner Hinweis für die, die wirklich alles sehen wollen: Wenn du nach „Russellville Sehenswürdigkeiten“ googlest, wirst du schnell merken, dass die Stadt zwar klein ist, aber jede Ecke ihren eigenen Charme hat. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber diese kleinen, fast übersehenen Ecken – das ist das, was mich jedes Mal wieder zurückkommen lässt. Also, schnapp dir dein Auto, lass das GPS ein bisschen streunen und genieße das langsame, leicht zynische, aber immer ehrliche Flair von Russellville.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee führt mich über die staubige Landstraße nach Shades State Park, wo das Laub so dicht ist, dass man fast das Gefühl hat, in einem riesigen, grünen Wohnzimmer zu stehen. Ich habe dort ein paar Stunden damit verbracht, über die knorrigen Bäume zu stolpern, während ein Eichhörnchen mich mit einem Blick verspottete, der sagte: „Du bist hier nicht willkommen, aber mach dir nichts draus.“ Der Parkplatz ist ein offenes Feld, das an einem sonnigen Tag schnell voll wird – ein kleiner Hinweis, früh zu kommen, sonst kämpfst du um einen Platz zwischen einem alten Pickup und einem Familienvan.
Ein kurzer Abstecher nach Westen bringt mich zum legendären Turkey Run State Park. Hier gibt es keine Instagram‑Filter, die das Tal noch dramatischer wirken lassen könnten; die Felsformationen und der tosende Little Raccoon Creek sprechen für sich. Ich erinnere mich, wie ich einmal beim Klettern über die berühmten „Gorge Trail“ fast den Halt verlor, nur um von einem freundlichen Ranger gerettet zu werden, der mir erklärte, dass das hier nicht gerade ein Ort für Anfänger ist – kein Witz, das Gelände ist echt anspruchsvoll.
Zurück Richtung Osten, nur etwa zehn Meilen von Russellville entfernt, liegt das charmante Greencastle mit seiner DePauw University. Der Campus wirkt wie ein Mini‑Ivy‑League‑Dorf, das von Studenten mit zu viel Kaffee und zu wenig Schlaf bevölkert wird. Ich habe dort das DePauw Art Museum besucht, wo zeitgenössische Kunst neben alten Klassikern steht – ein seltsamer Mix, der mich mehr zum Nachdenken brachte als die meisten Vorlesungen, die ich je besucht habe. Parken ist meistens ein Kinderspiel, solange man nicht am Freitagabend nach einer Party dort ankommt, dann wird das Parkhaus zum Schlachtfeld.
Nur ein paar Blocks weiter wartet das Putnam County Historical Museum. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein kleines Museum in einer Kleinstadt überhaupt etwas zu bieten hat. Überraschenderweise fand ich dort eine Sammlung von Artefakten, die von alten landwirtschaftlichen Geräten bis zu persönlichen Briefen aus dem 19. Jahrhundert reicht. Besonders beeindruckt hat mich ein originaler Holzstuhl, der angeblich von einem der Gründer der Stadt benutzt wurde – ich habe ihn fast für einen modernen Designerstuhl gehalten.
Der Greencastle Courthouse ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Geschichte in Stein gemeißelt wird. Das Gebäude aus dem Jahr 1859 strahlt eine gewisse Würde aus, die man selten in modernen Gerichtsgebäuden findet. Ich habe dort ein paar Minuten verbracht, um die kunstvollen Säulen zu bewundern, während ein älterer Herr im Anzug mir erzählte, dass er hier schon seit über 30 Jahren arbeitet und immer noch jedes Mal ein bisschen nervös wird, wenn er die Tür öffnet – als wäre er in einem Film.
Ein wenig abseits der bekannten Pfade liegt die Wabash River Heritage Trail. Der Weg schlängelt sich entlang des Flusses und bietet einen Blick auf die unberührte Natur, die man in Indiana selten findet. Ich habe dort ein paar Kilometer geradelt und dabei das leise Plätschern des Wassers genossen, das fast das einzige Geräusch war, das die gelegentlichen Autos über die Brücke übertönten. Der Trail ist gut markiert, aber das Schild „Achtung, Wildtiere“ ist mehr ein Hinweis als eine Warnung – ich habe tatsächlich einen Fuchs gesehen, der mich neugierig beäugte, bevor er im Unterholz verschwand.
Zu guter Letzt darf man das Miller’s Bridge nicht vergessen, eine der wenigen erhaltenen überdachten Brücken in der Region. Die Holzplanken knarren unter den Füßen, und das Dach aus Schindeln bietet ein wenig Schutz vor dem unberechenbaren Indiana-Wetter. Ich stand dort einmal im Regen und dachte darüber nach, wie viele Generationen hier vorbeigegangen sind, ohne dass sich das Bild wesentlich verändert hat. Parken ist hier ein kleines Feld hinter der Brücke – genug Platz für ein paar Autos, solange man nicht zur Hochsaison kommt.
Ob du nun ein Naturliebhaber, Geschichtsfan oder einfach nur auf der Suche nach einem ruhigen Ort zum Abschalten bist, die Umgebung von Russellville hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Diese Russellville Sehenswürdigkeiten zeigen, dass das Herz von Indiana nicht nur aus Feldern besteht, sondern aus kleinen Schätzen, die darauf warten, entdeckt zu werden.
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