Mal ehrlich, wenn du denkst, „New Market Sehenswürdigkeiten“ sei nur ein weiteres Plätzchen im Mittleren Westen, dann lass mich dich kurz aufklären: Dieses winzige Dorf im Union Township, Montgomery County, hat mehr Geschichte in seiner Grundfläche als manche Großstädte in ihrer ganzen Skyline. Gegründet 1835 von ein paar mutigen Pionieren, die wohl dachten, ein Markt mitten im Nirgendwo sei die beste Idee seit geschnittenem Brot, hat sich das Städtchen seitdem zu einem ruhigen Rückzugsort entwickelt, der trotzdem ein bisschen Charme versprüht – wenn man genau hinschaut.
Ich komme meistens mit dem Auto über die State Road 19, weil der Bus hier eher ein Mythos ist, und das ist gar nicht mal so schlecht: die Landstraßen geben dir das Gefühl, du fährst durch ein lebendiges Geschichtsbuch. Auf dem Weg ins Zentrum stolperst du über alte Scheunen, die mehr Geschichten erzählen als die meisten Reiseführer, und ein paar freundliche Gesichter, die dir ein Lächeln schenken, das fast schon an die guten alten Zeiten erinnert. Wenn du dann endlich im Herzen von New Market ankommst, merkst du schnell, dass die wahren „New Market Sehenswürdigkeiten“ nicht in glänzenden Schaufenstern liegen, sondern in den kleinen Cafés, den verwitterten Holzbänken am Marktplatz und dem leisen Summen der Felder, das dich daran erinnert, dass hier noch echte Menschen leben, die ihre Heimat lieben – trotz aller kleinen Macken, die man hier und da findet.
Also, wenn du das erste Mal nach New Market fährst, lass uns gleich mit dem Hauptplatz starten – das ist mein persönlicher Lieblingsort, weil er gleichzeitig das Herz und das nervige Zentrum der Stadt ist. Ich meine, hier gibt es das alte Rathaus aus den 1900ern, das irgendwie immer noch wie ein Relikt aus einer anderen Ära wirkt, und die umliegenden Cafés, die mehr Latte Art bieten als ein Hipster‑Blog. Parken ist meistens einfach, außer samstags, wenn die ganze Stadt hier zusammenkommt und du eher einen Parkplatz im Hinterhof deiner Großmutter finden würdest.
Ein kurzer Spaziergang weiter (ich habe das mal bei einem verregneten Nachmittag ausprobiert, weil ich zu faul war, den Bus zu nehmen) führt dich zum Old Mill Park. Der alte Wassermühle‑Komplex ist zwar nicht mehr in Betrieb, aber die Ruinen geben dir das Gefühl, du würdest in einem Film von David Lynch landen – nur ohne das verwirrende Drehbuch. Es gibt ein kleines Spielplatzchen für die Kids, und das ist praktisch, weil du dann deine Kaffeetasse nicht ständig balancieren musst, während du versuchst, das Panorama zu fotografieren. Ich habe dort ein Eichhörnchen gesehen, das mutiger war als ich, als ich versuchte, ein Selfie zu machen.
Wenn du doch lieber drinnen bleiben willst, dann ist die New Market Public Library ein unterschätztes Juwel. Die Bibliothek hat nicht nur ein riesiges Fenster, das das Licht so schön filtert, dass du fast das Gefühl hast, du bist in einem Instagram‑Post, sondern auch ein kleines Café im Keller, das den besten Apfelkuchen der Stadt serviert – kein Witz, das ist besser als das, was ich in größeren Städten finde. Ich habe dort einmal ein Buch über lokale Geschichte ausgeliehen und dabei zufällig einen Flyer für das nächste New Market Sehenswürdigkeiten-Rundgang entdeckt, was mir die Idee gab, später noch ein bisschen zu stöbern.
Ein weiteres Muss ist die St. Mary’s Catholic Church. Ich verstehe den Hype um Kirchen nicht immer, aber hier hat das Gebäude eine erstaunlich gut erhaltene Buntglasfenster, das bei Sonnenuntergang ein Kaleidoskop aus Farben in die Straße wirft. Der Pfarrer ist übrigens ein echter Charakter – er hat mir beim Sonntagsgottesdienst einen kostenlosen Kaffee angeboten, weil er dachte, ich sei ein neuer Gemeindemitglied. Praktisch: Die Kirche liegt direkt an der Hauptstraße, also ist das Parken kein Problem, solange du nicht zur Messe um 10 Uhr kommst, dann gibt es ein kleines Gedränge.
Für die, die lieber aktiv sind, gibt es den Riverfront Trail. Der Weg schlängelt sich entlang des Flusses und bietet ein paar ruhige Stellen, wo du deine Angel auswerfen kannst – ich habe dort einmal einen Hecht gefangen, der fast so groß war wie mein Fahrrad. Der Trail ist gut ausgeschildert, und du kannst ihn von der alten Eisenbahnbrücke aus erreichen, die jetzt als Fußgängerweg dient. Ich habe das letzte Mal im Herbst dort gerannt, weil ich dachte, ich könnte ein bisschen „Fit‑Like‑a‑Pro“ sein, und bin dann über einen lockeren Stein gestolpert – das war ein echter Reality‑Check.
Zu guter Letzt, wenn du zufällig im Sommer in der Stadt bist, solltest du das Corn Festival im Marktviertel nicht verpassen. Ja, das ist ein Event, aber das Gelände selbst – ein großer Rasen mit einer alten Scheune, die zu einem improvisierten Konzertort umfunktioniert wurde – ist ein echter Anziehungspunkt. Ich habe dort einmal ein lokales Bier probiert, das angeblich aus Mais gebraut wird, und das war tatsächlich besser als das, was ich in den meisten Kneipen in Indianapolis finde. Parken ist hier ein bisschen chaotisch, weil jeder versucht, so nah wie möglich an die Bühne zu kommen, aber wenn du früh genug ankommst, bekommst du einen Platz, der nicht von einem Traktor blockiert wird.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war die altehrwürdige Crawfordsville Bridge, ein echtes Stück Indiana‑Geschichte, das über den Sugar Creek spannt. Ich muss zugeben, dass ich den ganzen Hype um „verlassene“ Brücken nicht ganz nachvollziehen kann, aber hier hat das alte Holz eine fast greifbare Patina, die einem das Gefühl gibt, in einem Film aus den 30ern zu stehen. Parken ist am Rande des Parks meistens ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend mit den Familien aus der Umgebung zusammenstößt – dann wird das ein kleines Gedränge.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt zum Riddle Place Museum. Das Haus, das einst der Familie Riddle gehörte, ist jetzt ein Museum, das die skurrilen Eigenheiten der Region beleuchtet. Ich war dort, weil ich gehört hatte, dass das alte Familienrezept für Apfelkuchen noch immer im Keller aufbewahrt wird – ein Gerücht, das sich als halb wahr herausstellte, denn die aktuelle Kuratorin servierte mir tatsächlich ein Stück, das süß genug war, um meine Kindheit zurückzuholen, aber mit einem Hauch von Staub, der an die alte Bibliothek erinnert.
Wenn man dann genug von staubigen Antiquitäten hat, lohnt sich ein Abstecher zum Campus der Wabash College. Die alten Backsteingebäude und der markante Uhrturm wirken fast wie ein Mini‑Ivy‑League‑Campus mitten im Mittleren Westen. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, weil ich dachte, das College sei nur ein weiterer Ort zum Studieren – nein, das ist ein lebendiger Ort, an dem Studenten noch immer laut diskutieren, ob das neue Café auf dem Campus besser ist als das alte Diner in der Stadt. Praktisch: Das Campus‑Parkhaus ist kostenlos, aber man muss früh genug kommen, sonst wird man von den Studenten in den engen Gassen umfahren.
Ein bisschen weiter südlich liegt das Hoosier National Forest. Hier gibt es mehr Bäume als Menschen, und das ist genau das, was ich an einem heißen Juli‑Nachmittag brauche. Ich habe den Trail „Pine Ridge“ ausprobiert – ein leichter Weg, der durch dichte Kiefern führt und gelegentlich an kleinen Bächen vorbeischlendert. Das Parken ist an den meisten Trailheads frei, aber an den Wochenenden kann es zu einem kleinen Chaos kommen, wenn die Familien mit ihren Wohnwagen anrücken.
Nur eine halbe Stunde Fahrtzeit entfernt, aber ein ganzes Stück weiter, liegt das Turkey Run State Park. Die Schluchten hier sind wirklich beeindruckend, und ich habe mich fast wie ein Entdecker aus dem 19. Jahrhundert gefühlt, als ich die steilen Pfade hinunterstieg. Der berühmte „Box Canyon“ ist ein Muss, und das Wasser im Little Raccoon Creek ist so klar, dass man fast das eigene Spiegelbild sehen kann – ein seltenes Vergnügen, wenn man bedenkt, dass das Wasser hier nie von einem Freizeitpark „verunreinigt“ wird. Parkplätze gibt es am Haupteingang, aber sie füllen sich schnell, also besser früh da sein.
Für die, die lieber auf zwei Rädern unterwegs sind, ist der Monon Trail ein echter Lebensretter. Der Radweg schlängelt sich durch mehrere kleine Städte, darunter auch Crawfordsville, und bietet eine willkommene Abwechslung zu den staubigen Landstraßen. Ich habe den Abschnitt von Greencastle nach Lafayette ausprobiert – flach, gut gepflegt und mit genug Schildern, dass man nicht plötzlich in einem Feld landet. Die meisten Abschnitte haben kostenlose Parkplätze an den Trailheads, aber an sonnigen Samstagen kann man hier genauso wie am Creekside-Park ein bisschen Gedränge erleben.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zum Montgomery County Historical Society Museum. Das Museum ist klein, aber es beherbergt eine erstaunliche Sammlung von Artefakten, die die Geschichte des Countys von den frühen Siedlern bis zur Moderne nachzeichnen. Ich war dort, weil ich ein altes Foto von meinem Urgroßvater gesehen hatte, das angeblich in den Archiven liegt – und tatsächlich, das Bild hing dort, eingerahmt neben einer alten Landkarte. Parken ist am Museum immer ein Kinderspiel, weil das Gelände kaum besucht wird, außer an den seltenen Sonderausstellungen.
Wenn man also das kleine Städtchen New Market als Ausgangspunkt nimmt, bieten die umliegenden New Market Sehenswürdigkeiten ein überraschend breites Spektrum – von historischen Brücken über charmante Museen bis hin zu waldreichen Pfaden und gut ausgebauten Radwegen. Jeder, der ein bisschen Abenteuer, Geschichte und Natur sucht, wird hier fündig, und das alles ohne die üblichen Touristenmassen, die man in den größeren Städten findet.
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