Mal ehrlich, wenn du mich fragst, ist das, was ich an Lewisville am meisten schätze, die Geschichte, die sich hier zwischen den alten Scheunen und den stillen Landstraßen versteckt. Gegründet 1850 als kleiner Knotenpunkt im Franklin Township, hat das Städtchen seinen Namen von dem ehemaligen Bürgermeister, Lewis, und hat seitdem kaum an Charme verloren – im Gegenteil, die alten Backsteinhäuser erzählen von einer Zeit, als die Eisenbahn noch das Rückgrat des Handels war. Ich verstehe den Hype um große Metropolen nicht ganz, aber hier fühlt man sich, als würde man durch ein lebendiges Geschichtsbuch schlendern, das man mit den Händen berühren kann.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto von Indianapolis (etwa 90 Minuten über die I‑70 und dann ein bisschen Landstraße) bringt dich mitten ins Herz von Henry County, wo die Felder so weit reichen, dass du fast das Gefühl hast, das GPS verliert. Ich nehme gern den alten Highway 36, weil er mir das Gefühl gibt, dem Alltag zu entfliehen – und weil die örtlichen Bauern ihre Traktoren fast wie Kunstwerke parken.
Wenn du dann endlich im Zentrum ankommst, merkst du schnell, dass die „Lewisville Sehenswürdigkeiten“ nicht in glänzenden Schildern stehen, sondern in den Gesprächen mit den Einheimischen, die dir bei einem Kaffee erzählen, wie das jährliche Erntedankfest fast schon ein Ritual ist. Und genau das ist für mich das wahre Highlight: das authentische, leicht verschmitzte Lächeln der Leute, das dich einlädt, länger zu bleiben, als du eigentlich geplant hast.
Also, wenn du mich fragst, ist das wahre Herz von Lewisville das alte Rathaus – das knarrende, rot-ziegelige Gebäude an der Main Street, das aussieht, als hätte es gerade erst den Staub von einem 19‑Jahrhundert‑Film abgeklopft. Ich habe dort meine erste „offizielle“ Stadtführung gemacht, weil ich dachte, das sei ein Muss, und ehrlich gesagt, das war gar nicht so schlecht. Das Innere ist überraschend geräumig, die Holztreppe knarrt charmant (oder nervig, je nach Laune), und das kleine Museum im Keller erzählt die Geschichte der Stadt, ohne dass jemand versucht, dich mit zu vielen Fakten zu überhäufen. Parken ist meistens ein Klacks – ein paar freie Plätze direkt vor dem Gebäude, solange du nicht am Samstagabend zur Stadtfeier kommst, dann wird das ein kleines Abenteuer.
Direkt neben dem Rathaus liegt die Lewisville Public Library, ein winziger, aber feiner Ort, den ich gern als meine persönliche Lese-Oase bezeichne. Die Regale sind nicht riesig, aber die Auswahl an lokaler Geschichte ist überraschend gut, und das Personal kennt jeden Stammgast beim Namen – kein Witz, sie haben mir sogar ein Buch über die alte Mühle empfohlen, das ich sonst nie gefunden hätte. Wenn du ein bisschen Ruhe suchst, schnapp dir einen Platz am Fenster; das Licht ist dort fast immer perfekt, und du kannst das Treiben auf der Main Street beobachten, ohne selbst Teil davon zu sein.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum Lewisville Historic District, einer Ansammlung von Gebäuden, die mehr Geschichten zu erzählen haben, als ein durchschnittlicher Reiseführer je schaffen würde. Ich verstehe den Hype um „historische Viertel“ nicht immer, aber hier fühlt man sich tatsächlich, als würde man durch ein lebendiges Geschichtsbuch wandern. Die alten Backsteinhäuser, die noch immer von Familien bewohnt werden, geben dem Ort eine Authentizität, die man in vielen modernen Kleinstädten vermisst. Praktisch: Die Straßen sind breit genug, um das Auto zu parken, und du kannst jederzeit anhalten, um ein Foto zu schießen – die Einheimischen scheren sich nicht um dein Stativ, solange du nicht zu laut bist.
Wenn du nach einem Platz suchst, um ein bisschen frische Luft zu schnappen und gleichzeitig das lokale Leben zu beobachten, dann ist der Lewisville Community Park genau das Richtige. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden gemacht, und wir wurden von einer Gruppe Teenager überrascht, die lautstark „Old Town“ auf ihren Handys spielten – ein echter Einblick in das, was hier gerade angesagt ist. Der Park hat einen kleinen Spielplatz, ein Baseballfeld und ein paar Bänke, die sich perfekt für ein spontanes Gespräch mit einem älteren Herrn eignen, der dir die Geschichte des alten Eisenbahngleises erzählt, das hier einst durch die Stadt führte. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Gelände fast ausschließlich aus Grünflächen besteht.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist die Lewisville United Methodist Church. Das Gebäude ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein architektonisches Schmuckstück mit einer imposanten Glocke, die jeden Morgen um 9 Uhr läutet – ein Klang, den ich mittlerweile als „Lewisville‑Wecker“ bezeichne. Ich habe dort einmal an einem Chorprobe teilgenommen, weil ich dachte, das wäre eine nette Möglichkeit, die Einheimischen kennenzulernen. Die Atmosphäre war überraschend herzlich, und ich habe ein paar alte Hymnen gelernt, die ich jetzt bei jeder Gelegenheit leise summen kann. Der Parkplatz hinter der Kirche ist klein, aber ausreichend, wenn du früh genug ankommst.
Zu guter Letzt darf ich nicht die Lewisville Fall Festival vergessen, das jedes Jahr im Oktober stattfindet und ein wahres Schaufenster für die lokalen Künstler, Handwerker und das unverwechselbare „Corn Dog“-Geschmackserlebnis bietet. Ich war dort das letzte Mal, als ein Freund von mir einen Stand mit handgemachten Kerzen eröffnet hatte – das war das einzige, was mich davon abgehalten hat, die ganze Nacht im Zuckerwatte-Dschungel zu versinken. Das Festival ist zwar nicht das, was man in den Reiseführern als „must‑see“ findet, aber genau das macht es zu einer der besten Lewisville Sehenswürdigkeiten, die man nicht verpassen sollte. Anfahrt ist unkompliziert, weil das Gelände direkt an der Hauptstraße liegt, und das Parken ist dank mehrerer temporärer Flächen fast immer möglich, solange du nicht das Glück hast, zur gleichen Zeit wie die örtliche Highschool das Abschlussball‑Event zu feiern.
Der erste Stopp, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, war das Hoosier Heritage Village in New Castle – ein Freilichtmuseum, das mehr nach einer Zeitreise als nach einem typischen Touristenmagneten wirkt. Hier stehen original erhaltene Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, und ich habe mich fast wie ein unbeabsichtigter Teil einer Schulklasse gefühlt, die lautstark über die „guten alten Zeiten“ diskutierte. Das Parken ist fast immer ein Klacks, solange man nicht gerade am Samstagabend zur großen Familienfeier kommt, dann wird das Feld schnell zum Parkplatz-Chaos. Ich habe dort ein altes Scheunentor ausprobiert, das überraschend gut schloss – ein kleiner Triumph, den ich mir selbst nicht ganz erklären kann.
Ein paar Meilen weiter lockt das New Castle Opera House, ein prachtvolles, leicht verstaubtes Theater aus dem Jahr 1882, das immer noch Shows veranstaltet, obwohl die Akustik manchmal eher an ein Echo in einer leeren Scheune erinnert. Ich war dort bei einer Amateuroper, und während die Sänger*innen ihr Bestes gaben, dachte ich mir, dass das Publikum wohl mehr an die historischen Stühle als an die Darbietung interessiert war. Der Eintritt ist frei, wenn man Glück hat, und das Parken direkt vor dem Haus ist meist ein Spaziergang von fünf Minuten – es sei denn, ein lokales Fußballspiel füllt die Straße.
Wenn man genug von Bühnenlicht hat, führt der Weg zum Henry County Historical Museum, das in einem alten Regierungsgebäude untergebracht ist. Die Ausstellung ist ein Mix aus staubigen Artefakten und interaktiven Bildschirmen, die mehr über die landwirtschaftliche Geschichte der Region erzählen, als man erwarten würde. Ich habe dort ein altes Traktorlenkrad ausprobiert und fast das ganze Museum verlassen, weil ich dachte, ich könnte damit einen echten Traktor starten. Praktisch: Das Museum liegt direkt an der Hauptstraße, also kein Stress mit der Anfahrt, und das Parken ist auf der Rückseite des Gebäudes kostenlos.
Ein kurzer Abstecher zum Westfield Park & Nature Preserve bietet einen willkommenen Kontrast zu den historischen Mauern. Der Park hat einen kleinen See, ein paar Wanderwege und im Sommer ein kleines Amphitheater, wo lokale Bands auftreten. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein älteres Ehepaar lautstark über die „guten alten Zeiten“ des Angeln diskutierte – ein echter Indiana‑Moment. Der Parkplatz ist groß genug, dass man selbst an einem sonnigen Samstagnachmittag keinen Platz sucht, und die Wege sind gut markiert, sodass man nicht versehentlich im Wald endet.
Für die, die lieber dem Wasser folgen, ist der Big Walnut Creek Trail ein unterschätztes Juwel. Der Pfad schlängelt sich entlang des Bachs, bietet ein paar ruhige Stellen zum Angeln und ein paar schattige Plätze zum Ausruhen. Ich habe dort meine erste Fliegenfisch‑Versuchung unternommen und fast das Gleichgewicht verloren, weil ich mehr auf das Wasser als auf meine Füße achtete. Der Trail ist kostenlos, und das Parken am Anfang des Weges ist meist ein leerer Feldweg – perfekt für spontane Abenteuer.
Ein bisschen weiter östlich, fast schon ein Tagesausflug entfernt, liegt das Conner Prairie Interactive History Park in Fishers. Das ist nicht gerade ein Geheimtipp, aber die Mischung aus historischen Nachstellungen und modernen Wissenschafts-Exponaten ist überraschend gut gelungen. Ich habe dort an einem Workshop teilgenommen, bei dem wir alte Handwerkstechniken ausprobierten, und musste feststellen, dass meine Geduld für das Weben von Stoffen deutlich kürzer ist als meine Geduld für das Warten auf den nächsten Zug. Parken ist am Haupteingang kostenpflichtig, aber es gibt ein paar kostenlose Plätze etwas weiter entfernt, wenn man bereit ist, ein paar Minuten zu laufen.
Und weil man in Indiana nicht über das Thema Motorsport schweigen kann, darf das Indianapolis Motor Speedway nicht fehlen – ein bisschen weiter westlich, aber ein absolutes Muss für jeden, der Geschwindigkeit liebt. Ich habe dort das Museum besucht, das mehr über die Geschichte des Rennsports erzählt, als man erwarten würde, und habe mich gefragt, warum ich nicht einfach ein Rennen fahren darf. Der Parkplatz ist riesig, aber an Rennwochenenden kann man leicht ein paar Stunden im Stau verbringen, also besser früh dort sein.
Ob man nun historische Gebäude, Naturpfade oder rasante Rennstrecken bevorzugt – die Umgebung von Lewisville hat für jeden etwas zu bieten. Die Mischung aus authentischen Lewisville Sehenswürdigkeiten und den umliegenden Highlights macht jeden Besuch zu einem kleinen Abenteuer, das man nicht so schnell vergisst.
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