Was Fort Thomas Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus 19. Jahrhundert‑Charme und moderner Kleinstadt‑Müdigkeit, die ich beim ersten Spaziergang durch das alte Fort‑Thomas‑Township in Campbell County sofort gerochen habe. Die Stadt entstand 1796 als militärischer Außenposten am Ohio River, später wurde sie zu einem ruhigen Vorort von Cincinnati, und das spürt man noch heute, wenn man an den verwitterten Steinmauern des ehemaligen Forts vorbeischlendert – ein bisschen wie ein vergessener Relikt, das trotzdem noch ein bisschen Stolz ausstrahlt.
Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um die historischen Häuser nicht ganz; sie sind zwar hübsch, aber das wahre Gold liegt in den kleinen Cafés, die sich in den alten Backsteingebäuden verstecken. Dort trifft Geschichte auf hippe Latte‑Art, und das Ergebnis ist eine Atmosphäre, die gleichzeitig gemütlich und leicht ironisch wirkt. Wer mit dem Auto kommt, nutzt am besten die I‑71 und parkt am Riverside Park – ein kurzer Fußweg führt dann direkt zum Flussufer, wo man den Blick über den Ohio genießen kann, während die Stadt langsam hinter einem vorbeizieht.
Ein kurzer Abstecher mit dem lokalen Bus bringt dich ins Herz von Campbell, wo du das authentische Leben der Bewohner beobachten kannst, ohne dass dir ein Touristen‑Guide ständig ins Ohr flüstert. Und ja, wenn du dich fragst, wo du abends noch etwas zu trinken finden kannst, schau einfach nach den blinkenden Neonlichtern an der Main‑Street – dort gibt es ein paar Bars, die mehr Charakter haben als mancher große Club.
Die Geschichte von Fort Thomas beginnt lange vor den modernen Vororten, die man heute hier sieht – sie liegt in den alten Ziegeln des ehemaligen Forts, das einst die Ohio‑Uferlinie bewachte. Ich habe das erste Mal dort gestanden, als ein leichter Regen die Straße glänzen ließ, und sofort das knarrende Schild am alten Fort Thomas City Hall bemerkt, das heute mehr ein Museum als ein Verwaltungsgebäude ist. Dieses Gebäude ist für mich das Herzstück der Stadt, weil es die ganze Mischung aus Patriotismus und bürgerlicher Langeweile verkörpert, die Fort Thomas ausmacht.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zur Fort Thomas Public Library. Ich gebe zu, ich war zuerst skeptisch – Bibliotheken sind ja nicht gerade das Highlight einer Reise, oder? – aber die gemütliche Leseecke mit den abgenutzten Ledersesseln hat mich völlig überrascht. Dort sitze ich oft mit einem Kaffee aus dem nahegelegenen Diner und blättere durch alte Stadtchroniken, während draußen die Autos hupen, weil das Parken am Samstagabend ein kleines Drama ist.
Wenn du genug von staubigen Büchern hast, schau dir das Riverfront Park an, das sich entlang des Ohio River erstreckt. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein Fischer aus Ohio versuchte, mir zu erklären, warum seine Katze besser angeln kann als er. Der Blick über das Wasser ist echt super, und das Beste: das Parken ist meistens ein Klacks, solange du nicht zur Rushhour am Freitag nach der Arbeit dort auftauchst – dann wird das ein echtes Problem.
Ein bisschen Spiritualität (oder zumindest ein gutes Fotomotiv) findest du in der St. Joseph Catholic Church. Die Kirche ist nicht nur ein Ort für Gottesdienste, sondern auch ein Paradebeispiel für neugierige Architektur, die zwischen gotischen Bögen und modernen Glasfenstern hin- und herwechselt. Ich habe dort einmal eine Hochzeit besucht, bei der der Pfarrer mehr über die Geschichte des Ortes erzählte als das Brautpaar – kein Witz, das war fast ein Mini‑Vortrag über Fort Thomas Sehenswürdigkeiten.
Der Fort Thomas Historic District ist ein weiteres Muss, wenn du das Gefühl haben willst, durch ein lebendiges Geschichtsbuch zu wandern. Die alten Häuser, die in den 1800er‑Jahren gebaut wurden, stehen dicht beieinander, und jede Tür erzählt eine Geschichte. Ich erinnere mich, wie ich an einem verregneten Nachmittag in einem der kleinen Cafés neben der Main Street saß und ein älterer Herr mir erzählte, dass er hier als Kind Verstecken gespielt hat, während die Stadt noch aus Pferdekutschen bestand.
Für die, die lieber den Ball ins Spiel bringen, gibt es den Fort Thomas Golf Club. Der 9‑Loch‑Platz ist klein, aber charmant, und die Greens sind so gut gepflegt, dass man fast vergisst, dass man nicht in einem exklusiven Resort ist. Ich habe dort einmal einen Abschlag verpasst, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, die vorbeifahrenden Lieferwagen zu beobachten – das ist hier fast schon ein lokales Ritual.
Zu guter Letzt sei noch das Fort Thomas City Hall erwähnt, das heute als Verwaltungszentrum dient, aber immer noch das alte Rathaus-Feeling hat. Wenn du dort ein Fenster öffnest, hörst du das leise Summen der Klimaanlage, das dich daran erinnert, dass selbst historische Gebäude nicht vor der Moderne gefeit sind. Ich habe dort einmal einen Stadtplan geklaut – kein Scherz, ich habe ihn einfach aus Versehen mit nach Hause genommen, weil ich dachte, er sei ein Souvenir.
Alles in allem ist Fort Thomas ein Ort, der dich mit seiner Mischung aus Geschichte, Alltagsleben und kleinen Überraschungen fesselt. Und während du durch die Straßen schlenderst, wirst du merken, dass die Stadt mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde – besonders, wenn du bereit bist, ein bisschen zu stolpern und die versteckten Ecken zu erkunden.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee ist das John A. Roebling Suspension Bridge, das majestätisch über den Ohio River spannt und dabei mehr als nur ein Stück Stahl ist – es ist das verbindende Band zwischen Kentucky und Ohio, das ich jedes Mal bewundere, wenn ich mit dem Fahrrad über die schwingenden Seile gleite. Der Blick nach Süden, wo die Skyline von Cincinnati in der Dämmerung glüht, ist fast zu schön, um wahr zu sein, und das Parken am Fuß des Brückenturms ist meistens ein Kinderspiel, solange man nicht am Freitagabend nach der Arbeit dort auftaucht – dann wird das Ganze zu einem kleinen Geduldsspiel.
Ein kurzer Abstecher nach Norden führt mich zum Boone County Arboretum in Burlington. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein Arboretum in Kentucky wirklich etwas zu bieten hat, aber die 121 Hektar voller einheimischer Bäume und kunstvoll angelegter Pfade haben mich völlig überrascht. Besonders im Frühling, wenn die Wildblumen aus dem Boden schießen, fühlt man sich fast wie in einem botanischen Labyrinth, das von einem leicht überdrehten Gärtner entworfen wurde. Der Eintritt ist frei, und das einzige „Ticket“, das man braucht, ist ein bisschen Geduld, wenn man den kleinen, aber hartnäckigen Entenstamm am See überqueren will.
Ein paar Meilen weiter, direkt am Fluss, liegt das Big Four Bridge, ein umgebauter Eisenbahnweg, der heute als Fuß- und Radweg zwischen Covington und Cincinnati dient. Ich verstehe den Hype um diese „Industrial Chic“-Brücke nicht ganz, aber das Panorama, das sich beim Überqueren eröffnet – das glitzernde Wasser, die Stadtlichter, das gelegentliche Rauschen eines vorbeifahrenden Lastwagens – ist schlichtweg fantastisch. Der Weg ist gut beleuchtet, also kein Problem, wenn man nach Einbruch der Dunkelheit zurück zum Hotel will, solange man nicht die ein oder andere Gruppe von nächtlichen Joggern über den Weg laufen lässt, die lautstark ihre Playlist teilen.
Ein wenig weiter südlich, fast schon im Herzen des Kentucky, liegt das Campbell House Museum. Das altehrwürdige Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert ist ein bisschen wie ein Zeitkapsel, die von einer wohlhabenden Familie aus der Gründerzeit gefüllt wurde. Ich habe dort eine Führung mit einem etwas zu enthusiastischen Guide erlebt, der jedes Möbelstück mit einer Anekdote über die „goldenen Zeiten“ verknüpfte – ein bisschen kitschig, aber die originalen Tapeten und das knarrende Parkett haben mich trotzdem in ihren Bann gezogen. Das Museum ist klein, also keine langen Warteschlangen, und das Parken ist direkt vor der Tür, was für mich ein klarer Pluspunkt ist.
Wenn man den Drang nach etwas mehr Action verspürt, ist das Kentucky Speedway in Sparta die Adresse. Ich war dort an einem Samstag, als ein NASCAR-Event stattfand, und das Adrenalin, das durch die Tribünen schoss, war fast greifbar. Die Lautstärke ist nicht zu unterschätzen – wenn Sie empfindlich auf laute Motoren reagieren, sollten Sie vielleicht ein Ohrstöpsel-Set mitbringen. Der Parkplatz ist riesig, aber an Renntagen füllt er sich schneller, als man „Pole Position“ sagen kann, also frühzeitig ankommen lohnt sich.
Ein kurzer Abstecher über die Brücke nach Ohio führt mich zum Cincinnati Nature Center in Milford. Das Naturschutzgebiet ist ein wahres Juwel für Wanderer und Naturliebhaber, mit gut markierten Trails, die durch Wälder, über Bäche und hin zu Aussichtspunkten führen, die einen weiten Blick über das Tal bieten. Ich habe dort ein Picknick auf einer kleinen Lichtung gemacht, während ein Eichhörnchen mutig meine Brotscheibe stibitzte – ein Moment, der mir zeigte, dass die Natur hier nicht nur ein Hintergrund, sondern ein aktiver Mitspieler ist. Der Eintritt ist moderat, und das Parken ist in der Regel problemlos, solange man nicht am Wochenende mit einer Schulklasse dort auftaucht.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour darf das Newport Aquarium nicht fehlen, das zwar technisch gesehen in Ohio liegt, aber nur einen Katzensprung über die Brücke entfernt ist. Ich war dort an einem verregneten Nachmittag, und die Haie, die durch das gläserne Tunnel schwimmen, haben mich mehr beeindruckt als jede Hollywood-Blockbuster-Szene. Die interaktiven Touch-Pools sind ein Hit für Kinder, aber auch für erwachsene Besucher, die sich gerne mal wieder wie ein kleines Kind fühlen wollen. Das Parken ist am Aquarium gut ausgeschildert, allerdings kann es am Wochenende schnell voll werden, also ein bisschen Geduld mitbringen.
Wer nach Fort Thomas Sehenswürdigkeiten sucht, wird schnell merken, dass das wahre Abenteuer in den umliegenden Städten und Naturschutzgebieten liegt – von historischen Brücken über botanische Oasen bis hin zu rasanten Rennstrecken und faszinierenden Aquarien. Jeder dieser Orte hat seinen eigenen Charme, und meine leicht zynische, aber begeisterte Sichtweise zeigt, dass es hier mehr zu entdecken gibt, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
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