Was Cold Spring so besonders macht, ist die stille Geschichte, die zwischen den alten Backsteinhäusern und den sanften Hügeln des Ohio River Tals liegt – und ja, das schließt natürlich die Cold Spring Sehenswürdigkeiten ein, die ich gern mit einem Augenzwinkern präsentiere. Ich bin hier geboren, also kann ich Ihnen sagen, dass die Stadt 1795 als „Cold Spring Settlement“ gegründet wurde, weil das Wasser am Fluss immer kühl blieb, selbst im Hochsommer. Die frühen Siedler, vornehmlich deutsche Handwerker, bauten hier ihre Schmieden und Mühlen, und das Erbe spürt man noch heute, wenn man durch die verwinkelten Gassen schlendert.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto von Louisville (ich nehme immer die I-71, weil der Verkehr dort selten ein Drama ist) bringt Sie direkt ins Herz von Cold Spring. Dort, wo das alte Postamt noch steht, treffen Sie auf die freundlichen Gesichter der Einheimischen, die Ihnen sofort ein Stück Apfelkuchen anbieten – kein Witz, das ist hier fast schon Tradition.
Wenn Sie dann die Cold Spring Sehenswürdigkeiten erkunden, werden Sie feststellen, dass das wahre Highlight nicht ein Museum ist, sondern das authentische Alltagsleben: der wöchentliche Bauernmarkt, die kleine Bibliothek in der ehemaligen Schule und das alte Eisenbahndepot, das jetzt als Café dient. Ich verstehe den Hype um große Attraktionen nicht ganz, aber hier, zwischen den Feldern und dem Fluss, fühlt man sich plötzlich viel weniger wie Tourist und mehr wie ein Teil der Geschichte.
Die Geschichte von Cold Spring beginnt lange vor dem ersten Instagram‑Shot, den ich hier geknipst habe – sie liegt tief im Schlamm des Ohio River, wo einst Dampfschiffe ihre Ketten warfen und die Einheimischen ihre Würste am Lagerfeuer rösteten. Ich muss zugeben, ich verstehe den ganzen Hype um die alte Kirche nicht ganz, aber die Cold Spring Presbyterian Church ist trotzdem ein Muss, weil sie aus dem Jahr 1856 stammt und noch immer ihre knarrenden Holzbänke hat, die bei jedem Gottesdienst ein leichtes Echo von „Bitte nicht schreien“ erzeugen. Das Kirchenschiff ist so klein, dass man beim Betreten fast das Gefühl hat, man sei in einem überdimensionalen Bienenstock – und das ist genau das, was ich an diesem Ort liebe: die Mischung aus ehrlicher Bescheidenheit und dem unausgesprochenen Versprechen, dass hier niemand über den Preis für den Segen nachdenkt.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zum Cold Spring Riverfront Park. Dort liegt das wahre Herz der Stadt – ein schmaler Streifen Grün, der sich entlang des Ohio erstreckt, gespickt mit ein paar Bänken, die mehr Rost als Holz haben, und einem kleinen Spielplatz, der mehr von den Kindern der Nachbarschaft genutzt wird als von Touristen. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein Fischer in der Nähe lautstark über die „guten alten Zeiten“ schwärmte; das war fast so unterhaltsam wie das Beobachten von Enten, die versuchen, den Wind zu überlisten. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann alle mit ihren Wohnwagen und Grillgeräten auftauchen.
Wenn du das Wasser liebst (oder einfach nur gern ein Bier am Ufer trinkst), dann ist das Cold Spring Marina dein nächster Halt. Die Marina ist nicht gerade ein Luxushafen, aber sie hat genug Slip‑Plätze, um dein Boot zu sichern, und ein kleines Café, das den besten Kaffee serviert, den ich je in einem Hafen gefunden habe – stark genug, um dich nach einem langen Tag auf dem Wasser wieder aufzurichten. Ich habe dort einmal einen alten Angler getroffen, der mir erzählte, dass er seit den 70ern hier fischt und immer noch glaubt, dass die „großen Hechte“ nur in den Legenden existieren. Das Gespräch war ein gutes Beispiel dafür, wie die Einheimischen hier ihre Geschichten hüten, als wären sie Gold.
Ein wenig weiter lande ich beim Campbell County Historical Museum in Alexandria, das zwar nicht exakt in Cold Spring liegt, aber praktisch um die Ecke ist und zu den Cold Spring Sehenswürdigkeiten zählt, die ich jedem Besucher ans Herz lege. Das Museum ist ein Sammelsurium aus alten Landkarten, Fotos von Pferdekutschen und einer beeindruckenden Sammlung von Werkzeugen, die zeigen, wie hart die Menschen hier früher gearbeitet haben. Ich habe dort ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Schmied aus dem Jahr 1883 stammt – ein echter Schatz, wenn man bedenkt, dass die meisten Leute heute nur noch ihre Smartphones als „Werkzeug“ betrachten.
Für die, die lieber auf zwei Rädern unterwegs sind, gibt es den Zugang zum Little Miami Scenic Trail direkt am Rande von Cold Spring. Der Trail ist gut gepflegt, aber nicht gerade ein Spaziergang im Park – hier kann man die frische Luft riechen, während man über ein paar alte Brücken radelt, die mehr Geschichte haben als manche Museen. Ich habe dort einmal einen Marathonläufer getroffen, der meinte, er trainiere für den „ultimativen Ohio‑River‑Marathon“, obwohl es keinen solchen gibt. Seine Begeisterung war ansteckend, und ich habe beschlossen, dass ich das nächste Mal ein paar Kilometer mehr fahren werde, nur um zu sehen, ob ich das gleiche „ultimative“ Gefühl bekomme.
Ein kurzer Abstecher führt dich zum Cold Spring Community Center, einem Gebäude, das mehr Veranstaltungen beherbergt, als ich zählen kann – von Bingo‑Abenden bis zu lokalen Kunsthandwerksmessen. Die Wände sind mit Fotos von vergangenen Festen bedeckt, und jedes Jahr gibt es ein kleines Konzert, bei dem die lokale Band „The River Rats“ spielt – ein Name, der genauso kitschig ist wie die meisten Bandnamen hier, aber die Musik ist ehrlich und laut genug, um die Nachbarn zu wecken.
Wenn du ein bisschen Nostalgie suchst, dann schau dir das Cold Spring Antique Mall an. Dort findest du alles von verrosteten Fahrrädern bis zu antiken Porzellanfiguren, die mehr Staub als Wert haben. Ich habe dort ein altes Radio entdeckt, das noch funktioniert, wenn man es ein bisschen schraubt – ein perfektes Souvenir, das dich jedes Mal daran erinnert, dass nicht alles, was glänzt, Gold ist.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour durch die Stadt führt mich mein Weg zum Cold Spring Cemetery. Das ist nicht gerade ein Ort, den man in einem Reiseführer hervorheben würde, aber die Grabsteine erzählen Geschichten, die man sonst nie hört. Ich habe dort das Grab eines ehemaligen Postmeisters gefunden, der 1912 einen Brief an seine Frau schrieb und darin versprach, „nie wieder zu gehen, außer er müsse das Land verlassen, um den Fluss zu überqueren“. Das war für mich ein stiller Moment, der zeigt, dass die Menschen hier mehr zu sagen haben, als man auf den ersten Blick vermutet.
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