Willkommen in einer Region, die mehr Geschichte hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Stadt Bellevue, eingebettet im Campbell Township des gleichnamigen Campbell County, entstand Anfang des 19. Jahrhunderts als kleiner Flusshafen am Ohio River – ein Ort, an dem Dampfschiffe noch das Rückgrat des Handels bildeten. Ich habe mich immer gefragt, warum die Leute heute noch von „alten Hafenstädten“ schwärmen, aber wenn man hier entlangspaziert, merkt man, dass die steinernen Fundamente und die knarrenden Holzplanken tatsächlich ein Stück amerikanische Pionierzeit atmen.
Kaum ein Ort verbindet das ländliche Flair mit der Nähe zur Großstadt, so eindrucksvoll wie Bellevue. Die Eisenbahnlinie, die einst das Rückgrat der Industrie war, hat heute einen gemütlichen Radweg hervorgebracht – perfekt, wenn man nach einem langen Tag in Cincinnati (nur eine kurze Fahrt über die I‑71 entfernt) noch ein bisschen frische Luft schnappen will. Und ja, die Fähre nach Ohio ist praktisch um die Ecke, falls man spontan einen Abstecher ins benachbarte Ohio River Valley machen möchte.
Ich verstehe den Hype um die „Bellevue Sehenswürdigkeiten“ nicht ganz, weil vieles hier eher leise, fast unscheinbar wirkt, aber genau das macht den Reiz aus: authentische Cafés, die von Einheimischen betrieben werden, und ein kleiner Marktplatz, wo man beim Schlürfen von frisch gebrühtem Kaffee das Murmeln der Stadt hören kann. Kein Witz, hier fühlt man sich, als würde man ein Kapitel lebendiger Geschichte aufschlagen, während man gleichzeitig die Gegenwart genießt.
Willkommen in einer Region, die sich zwischen dem geschäftigen Treiben von Cincinnati und der träge‑schönen Weite des Ohio River ein bisschen wie ein gut verstecktes Lesezeichen anfühlt – Bellevue, Kentucky. Kaum ein Ort verbindet Geschichte, Flussromantik und das leicht schiefe Lächeln der Einheimischen so eindrucksvoll wie das kleine Viertel rund um die Historic District, das ich als erstes erwähnen muss, weil ich dort meinen ersten Kaffee nach dem Umzug in die Gegend getrunken habe und seitdem jedes Mal ein bisschen nostalgisch werde, wenn ich die alten Backsteinhäuser sehe.
Die Bellevue Historic District ist kein Museum, das Sie mit einem Audioguide überhäufen lässt, sondern ein lebendiger Spaziergang durch 19. Jahrhundert‑Baukunst, die irgendwie immer noch funktioniert. Ich verstehe den Hype um die restaurierten viktorianischen Fassaden nicht ganz – sie sind ja nicht aus Gold, aber das knarrende Holz und die leicht schiefen Fenster geben dem Ganzen einen Charme, den man nur in kleinen Städten findet. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann alle auf dem kleinen Parkplatz vor dem Rathaus versuchen, einen Platz zu ergattern.
Wenn Sie dann genug von der Zeitreise haben, führt Sie der Weg unweigerlich zum Riverfront Park. Dort liegt das wahre Herz von Bellevue: ein schmaler, aber gut gepflegter Weg entlang des Ohio, ein paar Bänke, die mehr nach „ich habe gerade ein Bier getrunken“ als nach „ich war hier zum Joggen“ aussehen, und ein kleines, leicht rostiges Geländer, das im Sonnenuntergang fast poetisch wirkt. Ich habe dort einmal einen Sonnenuntergang beobachtet, während ein Fischer aus Ohio sein Netz auswarf – kein Witz, das war fast zu schön, um wahr zu sein, und ich habe fast vergessen, dass ich eigentlich nur kurz die Luft schnappen wollte.
Ein kurzer Abstecher in die Innenstadt von Bellevue, das man besser als downtown Main Street bezeichnet, ist wie ein kleiner Markt voller lokaler Eigenheiten. Hier gibt es das Café River Brew, das ich persönlich für den besten Espresso in der Gegend halte, obwohl die Barista manchmal so müde wirkt, als hätte sie den ganzen Tag nur „Kaffee“ gesagt. Direkt nebenan liegt das Bellevue Public Library, ein unscheinbarer Backsteinkasten, der aber mehr als nur Bücher beherbergt – hier finden Sie regelmäßig Lesungen, kleine Kunstausstellungen und das gelegentliche Brettspiel‑Turnier, bei dem die Senioren aus dem Seniorenzentrum überraschend aggressiv um die Vorherrschaft im „Catan“ kämpfen.
Ein weiteres Juwel, das ich gern erwähne, ist das Community Center. Ich habe dort einmal an einem Yoga‑Kurs teilgenommen, der von einer ehemaligen Balletttänzerin geleitet wurde, die mehr über die richtige Haltung beim Dehnen wusste als ein Physiotherapeut. Das Center bietet neben Fitnesskursen auch einen kleinen Hallenpool, der im Sommer von Familien genutzt wird, die das kühle Nass suchen, weil das Wetter am Fluss manchmal zu heiß wird, um dort zu schwimmen.
Wenn Sie im Sommer in Bellevue unterwegs sind, dürfen Sie den Farmers Market nicht verpassen, der jeden Samstag von 8 bis 12 Uhr auf dem kleinen Platz vor dem Rathaus stattfindet. Dort gibt es frische Erdbeeren, hausgemachte Marmelade und einen Stand, an dem ein älterer Herr namens Earl seine selbstgebrannten Apfelchips verkauft – ich verstehe den Hype um Apfelchips nicht ganz, aber sie sind verdammt knackig und passen perfekt zu einem kühlen Bier.
Für die, die gern ein bisschen mehr Bewegung in den Tag bringen, gibt es den Abschnitt des Ohio River Trail, der direkt durch Bellevue führt. Der Weg ist gut markiert, führt vorbei am Fluss und bietet gelegentlich einen Blick auf die Schiffe, die die Wasserstraße befahren. Ich habe dort einmal eine Gruppe von Radfahrern getroffen, die lautstark über die „beste Route“ diskutierten – ich musste schmunzeln, weil ich einfach nur die frische Luft genießen wollte, aber das ist eben das authentische Bellevue‑Erlebnis: ein bisschen Chaos, ein bisschen Charme und jede Menge Gelegenheit, sich selbst zu verlieren.
Zwischen all diesen Bellevue Sehenswürdigkeiten entsteht ein Bild, das nicht in jedem Reiseführer steht, weil es zu klein, zu persönlich und zu unperfekt ist, um es zu vermarkten. Und genau das macht den Reiz aus – ein Ort, an dem Sie nicht nur Sehenswürdigkeiten abklappern, sondern echte Begegnungen haben, die Sie später beim nächsten Besuch wieder zum Lächeln bringen.
Der erste Ort, den ich überhaupt erwähnen muss, ist die legendäre John A. Roebling Suspension Bridge, die majestätisch den Ohio River überspannt und Bellevue mit Cincinnati verbindet – ein Stück Ingenieurskunst, das man nicht einfach an einem regnerischen Dienstag übersehen kann. Ich habe dort einmal bei Sonnenuntergang gestanden, das Licht spielte auf den Stahlseilen, und plötzlich fühlte ich mich wie ein Zeitreisender aus dem 19. Jahrhundert, nur dass ich in Flip‑Flops und mit einem Coffee‑To‑Go in der Hand dastand. Parken ist meistens ein Kinderspiel, solange man nicht am Freitagabend nach der Arbeit kommt – dann verwandelt sich das kleine Parkhaus in ein Schlachtfeld aus hupenden Autos.
Ein kurzer Spaziergang über den Fluss führt dich zur Big Four Bridge, die heute als Fußgänger- und Radweg dient und nachts in ein Kaleidoskop aus LED‑Lichtern getaucht ist. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob das bunte Licht wirklich so beeindruckend ist, aber als ich dort mit meinem Fahrrad stand und die Stadtlichter über das Wasser glitzern sah, war ich völlig geflasht. Die Brücke ist frei zugänglich, also kein Stress mit Eintrittskarten, und das Beste: Du kannst dort fast jederzeit ein spontanes Picknick veranstalten, solange du die Nachbarn nicht mit deiner lauten Playlist störst.
Nur ein paar Minuten weiter liegt das Newport Aquarium – ja, das ist technisch gesehen in Ohio, aber die Grenze ist hier so fließend wie das Wasser im Fluss. Ich habe dort einen riesigen Haifisch gesehen, der mich mit einem Blick anstarrte, als wolle er sagen: „Du bist hier fehl am Platz, aber bleib trotzdem.“ Das Aquarium ist ein echter Magnet für Familien, aber ich habe es auch als perfektes Date‑Spot entdeckt – nichts sagt „Ich mag dich“ besser als ein gemeinsames Staunen über die leuchtenden Quallen. Das Parken ist am Hauptparkplatz am Riverside Park leicht zu finden, allerdings kann es am Wochenende schnell voll werden, also lieber früh dort sein.
Wenn du genug von Wasser hast, schau dir das Cincinnati Museum Center at Union Terminal an, ein imposantes Art‑Deco-Gebäude, das mehr als nur ein Museum ist – es ist ein historisches Wahrzeichen, das selbst die staubigsten Geschichtsfanatiker begeistert. Ich habe dort die „America’s Great Outdoors“-Ausstellung besucht und war überrascht, wie viel ich über die lokale Flora und Fauna lernen konnte, während ich gleichzeitig das riesige Mosaik an der Decke bewunderte. Das Parken ist am Museum selbst kostenfrei, aber die Straße rundherum kann an Samstagen ein echtes Labyrinth sein.
Ein absolutes Muss für Tierliebhaber ist natürlich der Cincinnati Zoo & Botanical Garden. Ich habe dort einen Tag verbracht, der von Giraffen‑Fütterungen bis zu exotischen Schmetterlingshäusern reichte. Der Zoo ist riesig, also plane genug Zeit ein, sonst verpasst du das Highlight: die berühmten „Hippo‑Shows“, bei denen die Nilpferde fast wie kleine Wasserdrachen wirken. Praktisch: Der Zoo bietet ein großes Besucherparkhaus, das jedoch an Feiertagen schnell ausgebucht ist – ein bisschen Geduld beim Einparken lohnt sich, wenn man die Tiere sehen will.
Ein wenig weiter südlich, aber immer noch gut erreichbar, liegt das National Underground Railroad Freedom Center. Hier wird die Geschichte der Fluchthelfer und der Sklavenbefreiung eindrucksvoll erzählt. Ich war dort an einem kalten Herbstmorgen und fühlte mich plötzlich von einer tiefen Ehrfurcht erfasst, als ich die interaktiven Exponate durchlief. Das Zentrum hat ein eigenes Besucherzentrum mit Café, wo man nach dem Rundgang einen heißen Kaffee genießen kann – ein kleiner Trost nach den emotionalen Eindrücken. Das Parken ist am Museum selbst kostenfrei, aber das Schild „Nur für Besucher“ kann manchmal verwirrend sein, wenn man nicht genau hinschaut.
Für Pflanzenfreunde ist der Krohn Conservatory ein grünes Paradies mitten in der Stadt. Ich habe dort die tropische Regenwaldhalle besucht und war beeindruckt von den riesigen Farnen, die fast bis zur Decke wuchsen. Das Gewächshaus ist klein genug, um nicht zu überfordern, aber groß genug, um dich in eine andere Welt zu entführen. Das Beste: Der Eintritt ist frei, und das Parken ist am benachbarten Stadtpark leicht zu finden – ein kurzer Spaziergang von etwa fünf Minuten.
Ein wenig abseits des Mainstreams befindet sich das American Sign Museum, ein schrilles Museum, das die Geschichte von Leuchtreklamen und Werbetafeln feiert. Ich war dort an einem verregneten Dienstag, und die grellen Neonlichter haben die grauen Wolken fast vergessen lassen. Das Museum ist ein echter Augenschmaus für Retro‑Fans und bietet jede Menge Fotomöglichkeiten – also vergiss nicht, deine Kamera mitzunehmen. Das Parken ist in einer kleinen Tiefgarage hinter dem Museum, die meistens leer ist, außer wenn ein lokales Festival stattfindet.
Ein letzter, aber nicht minder wichtiger Ort ist das Cincinnati Art Museum im Eden Park. Ich habe dort einen Nachmittag verbracht, um die impressionistischen Gemälde zu bewundern, und war überrascht, wie gut die Sammlung mit europäischen Museen mithalten kann. Das Museum liegt auf einem Hügel, also ein kleiner Aufstieg nötig, aber die Aussicht über die Stadt von dort oben ist ein echter Bonus. Das Parken ist am Museum selbst kostenfrei, und das Personal ist immer freundlich, selbst wenn du nach dem Weg zum Café fragst.
Wer nach Bellevue Sehenswürdigkeiten sucht, wird schnell merken, dass die Umgebung ein wahres Schatzkästchen aus Kultur, Geschichte und Natur ist – und das alles nur einen Katzensprung vom charmanten Städtchen entfernt.
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