Mal ehrlich, wenn du nach Kempton Sehenswürdigkeiten suchst, musst du erst einmal verstehen, dass diese Stadt mehr Geschichte hat, als man ihr auf den ersten Blick zutraut: Gegründet in den 1850er‑Jahren als Eisenbahnknotenpunkt, hat sich das Städtchen seitdem kaum von seiner beschaulichen, fast schon nostalgischen Identität losgerissen. Ich erinnere mich noch an die alte Depot‑Bahnstrecke, die heute nur noch als stiller Zeuge der Gründerzeit dient, während die meisten Besucher – und ich selbst – lieber die quietschenden Räder des modernen Busses von Indianapolis nach Tipton nehmen, um hier anzukommen.
Ein kurzer Abstecher in die Innenstadt fühlt sich an wie ein Zeitsprung: Die Backsteingebäude, die einst das Herz des Handels bildeten, beherbergen heute ein Café, das mehr über Latte‑Kunst spricht als über die lokalen Wirtschaftszweige. Ich verstehe den Hype um das „kleine Städtchen‑Feeling“ nicht ganz, aber das wöchentliche Bauernmarkt‑Treffen neben dem alten Rathaus ist echt super – frische Äpfel, selbstgemachte Marmelade und ein bisschen Dorfgemeinschaft, die man selten in den Großstädten findet.
Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, parke einfach am Rande des Kempton Community Parks; von dort aus lässt sich ein gemütlicher Spaziergang zum historischen Friedhof machen, wo die Inschriften mehr über die harten Zeiten der Pioniere verraten als jedes Museum. Und ja, das Wort „Kempton Sehenswürdigkeiten“ taucht hier noch einmal auf, weil ich glaube, dass ein bisschen Selbstironie das Ganze erst richtig würzt.
Also, wenn du das erste Mal nach Kempton fährst, lass mich dir gleich die Community Park ans Herz legen – das ist quasi das Herzstück, das jeder Einheimische (und ich, ehrlich) immer wieder als „der Ort, wo das Leben passiert“ bezeichnet, obwohl dort höchstens ein paar Kinder schaukeln und ein älteres Ehepaar Karten spielen. Ich habe dort an einem lauen Samstagabend ein Lagerfeuer am Grillplatz gesehen, das fast so gut war wie das, was ich in den Großstädten erlebe, nur ohne das nervige Gedränge. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die ganze Nachbarschaft ihr Wochenende dort auskuriert.
Ein kurzer Abstecher vom Park führt dich zur Kempton Public Library. Ja, du hast richtig gelesen – eine Bibliothek, die nicht nur Bücher aus dem letzten Jahrhundert ausstellt, sondern auch einen kleinen Lesesaal, in dem du dich mit einem Kaffee von der örtlichen Bäckerei zurückziehen kannst. Ich habe dort einmal einen alten Krimi gefunden, den ich nie gelesen hatte, und plötzlich war ich mitten in einer Diskussion über die besten Detektivgeschichten der 70er‑Jahre mit einer Rentnerin, die mehr über Plot-Twists wusste als jeder Filmkritiker. WLAN gibt’s, aber das Signal ist so schwach, dass du fast wieder lesen musst – ein echter Retro‑Kick.
Wenn du dich fragst, was hier sonst noch zu sehen ist, dann schau dir das Kempton Historical Society Museum an, das in dem ehemaligen Schulgebäude untergebracht ist. Ich verstehe den Hype um alte Schulbänke nicht ganz, aber die Ausstellung von Originalschulbüchern, die noch die gleichen Schreibfehler haben wie die heutigen, ist irgendwie faszinierend. Dort habe ich eine handgeschriebene Klassenliste aus dem Jahr 1923 entdeckt, die noch die Namen von drei Kindern enthält, die später im Dorf Bürgermeister wurden – ein kleiner, aber feiner Einblick in die lokale Dynastik.
Ein bisschen mehr Action gibt’s beim Kempton Fire Department Museum. Das ist nicht nur ein Schuppen voller rostiger Feuerwehrautos, sondern ein echtes Schatzkästchen für alle, die sich für alte Einsatzfahrzeuge interessieren. Ich stand dort neulich neben einem 1950er‑Modell, das noch die originalen Sirenen hatte, und ein ehemaliger Feuerwehrmann erzählte mir, dass das Ding bei einem Einsatz in den 60ern fast das ganze Dorf abgefackelt hätte – zum Glück hat die alte Düse nicht geklappt. Eintritt ist frei, weil das Museum von Freiwilligen betrieben wird, die mehr Zeit für das Polieren von Metall haben als für einen normalen Job.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zur St. Mary's Catholic Church, einem kleinen Backsteingebäude, das seit 1889 steht und dessen Innenraum mit kunstvollen Glasfenstern geschmückt ist, die das Sonnenlicht in ein fast sakrales Farbenspiel tauchen. Ich habe dort einmal während einer Messe ein Gespräch mit dem Pfarrer geführt, der mir erklärte, dass das Kirchenorgel‑Pfeifen‑Set aus dem Jahr 1912 stammt und nur noch von drei Menschen im ganzen Land gewartet wird – ein echter Stolz für die Gemeinde.
Und weil ich nicht vergessen darf, dass du ja nach Kempton Sehenswürdigkeiten suchst, muss ich dir noch das Miller’s General Store ans Herz legen. Das ist nicht nur ein Laden, sondern ein soziales Zentrum, wo du mehr über das Leben hier erfährst, als in jedem Reiseführer. Ich habe dort einmal einen alten Cowboy‑Hut gekauft, nur weil der Besitzer meinte, er würde mir „gutes Karma“ bringen – und tatsächlich habe ich seitdem nie wieder einen Stau in der Nähe von Kempton erlebt, zumindest nicht, dass ich mich daran erinnere.
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich wirklich nicht verlaufen kannst, dann nimm die alte Eisenbahnbrücke am Stadtrand. Sie ist zwar nicht offiziell als Touristenattraktion gelistet, aber sie bietet einen tollen Blick über das Flachland und ist ein beliebter Spot für die einheimischen Fotografen, die dort ihre „epischen Sonnenuntergänge“ festhalten. Ich habe dort einmal ein Foto gemacht, das jetzt in meinem Wohnzimmer hängt – und das, obwohl ich eigentlich nur nach dem nächsten Café gesucht habe.
Der erste Stopp meiner kleinen Odyssee führt mich unweigerlich zum Tipton County Courthouse – ein steinernes Monstrum aus dem frühen 20. Jahrhundert, das mitten in der Hauptstraße von Tipton thront. Ich muss zugeben, dass ich den ganzen „historischen Glanz“ erst richtig zu schätzen gelernt habe, als ich dort mit meinem alten Geländewagen versuchte, ein Parkplatz zu finden. Wer hätte gedacht, dass ein Gebäude, das 1905 fertig wurde, immer noch mehr Autos anzieht als ein modernes Einkaufszentrum? Der Innenhof ist zwar nicht gerade ein Instagram‑Hotspot, aber die hohen Säulen und das knarrende Holz der Treppen geben einem das Gefühl, in einem Westernfilm zu landen – nur ohne die Cowboys, dafür mit ein paar gelangweilten Bürokraten.
Nur ein paar Blocks weiter, fast schon neben dem Gerichtsgebäude, liegt das Tipton County Historical Museum. Ich habe dort meine Kindheit verbracht, weil meine Eltern dachten, ich würde „etwas lernen“. Stattdessen habe ich ein altes Traktor-Display entdeckt, das mich an die Sommer meiner Großeltern erinnerte, als das einzige „High‑Tech“ ein Benzin‑Motor war. Das Museum ist klein, aber die Ausstellung von lokalen Artefakten – von handgeschriebenen Tagebüchern bis zu einer originalen 1910er‑Kuhglocke – ist überraschend gut kuratiert. Praktisch: Der Eintritt ist frei, und das Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend zur „Tipton County Fair“ kommt, dann wird das Feld vor dem Museum zum Schlachtfeld der Parkplatzsuchenden.
Und genau das bringt mich zur nächsten Attraktion: die Tipton County Fairgrounds. Jedes Augustwochenende verwandelt sich das Feld in ein buntes Chaos aus Karussells, Rinderaufrüstungen und einer Menge Menschen, die glauben, dass Zuckerwatte ein Grundnahrungsmittel ist. Ich habe dort einmal versucht, ein Stück gebratenes Schweinefleisch zu probieren, das angeblich „nach Omas Rezept“ schmeckt – ehrlich gesagt, das war eher ein kulinarischer Fehltritt, aber die Atmosphäre ist echt super. Wenn du planst, dort zu landen, bring ein paar extra Dollar für das Riesenrad mit und sei bereit, deine Geduld zu testen, wenn du auf einen freien Platz am Grill wartest.
Ein kurzer Abstecher vom Trubel führt dich zum Eel River, der gemächlich westlich von Kempton vorbeischlängelt. Ich habe dort an einem lauen Sommernachmittag geangelt und tatsächlich einen Barsch gefangen – ein kleiner Sieg, der mich daran erinnerte, dass nicht alles im Leben ein großes Spektakel sein muss. Der Fluss ist leicht zugänglich über einen kleinen Parkplatz an der County Road 150, und das Wasser ist klar genug, um die Spiegelungen der umliegenden Felder zu sehen. Ein Hinweis: Wenn du ein Boot mitnehmen willst, musst du das örtliche Genehmigungsformular ausfüllen – das ist zwar ein bisschen bürokratisch, aber wer will schon illegal paddeln?
Für die, die lieber zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, gibt es den Cedar Creek Trail, ein schmaler Pfad, der durch Felder und kleine Wälder führt und sich perfekt für einen ruhigen Nachmittag eignet. Ich habe dort einmal ein Eichhörnchen beobachtet, das mutig genug war, mir direkt aus der Nähe ein Stück Nuss zu klauen – kein Witz, das Tier war dreist. Der Trail ist gut markiert, das Parken ist am Anfang des Pfades kostenlos, und du kannst jederzeit einen kurzen Abstecher zu einem der kleinen Picknickplätze machen, die hier verstreut sind.
Ein wenig weiter südlich liegt Miller’s Farm, das ganze Jahr über ein Magnet für Familien, die nach einem echten Bauernhof-Erlebnis suchen. Ich habe dort im Herbst das Kürbisfeld besucht – ein Labyrinth aus Mais, das mehr Verwirrung stiftet als ein moderner Escape‑Room. Die Farm bietet zudem frische Produkte, von Honig bis zu hausgemachtem Apfelmus, und das Personal ist so freundlich, dass man fast vergisst, dass man für das Ganze bezahlt. Praktisch: Der Eingang ist gut ausgeschildert an der State Road 28, und das Parken ist großzügig, solange du nicht am Wochenende mit einer Schulklasse anreist.
Ein letzter, aber nicht minder interessanter Stopp ist die St. John the Baptist Catholic Church in Kempton selbst. Das Gebäude aus dem Jahr 1865 hat mehr Geschichte gesehen als manch andere Stadt in Indiana, und die steinernen Fenster erzählen Geschichten, die man nicht in jedem Reiseführer findet. Ich habe dort einmal ein Sonntagsgottesdienst besucht, nur um festzustellen, dass die Akustik im Chorraum erstaunlich gut ist – ein kleiner Bonus für alle, die gerne singen, auch wenn sie nur im Auto schief klingen.
Wenn du also das nächste Mal über die Landstraßen von Tipton fährst und dich fragst, was du in der Umgebung von Kempton alles erleben kannst, dann denk dran: Die Kempton Sehenswürdigkeiten bieten eine Mischung aus historischer Architektur, ländlicher Idylle und ein bisschen Chaos – genau das, was einen Roadtrip erst richtig spannend macht.
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