Michigantown Sehenswürdigkeiten? Mal ehrlich, das ist nicht das, was man zuerst im Reiseführer findet, aber lass mich dir erst ein bisschen Geschichte servieren: 1829 gründeten Pioniere das Städtchen, benannt nach dem damals noch wilden Michigan Territory, und seitdem liegt es gemütlich im Union Township des Madison County. Ich habe das Gefühl, dass die alten Holzhäuser hier mehr Geschichten erzählen als jede Stadtführung – und das, obwohl die meisten Besucher kaum den Namen aussprechen können, bevor sie wieder weiterfahren.
Wenn du mit dem Auto anreist, nimm die I‑69 Richtung Indianapolis und bieg dann auf die US‑421 ab – das ist die schnellste Route, und ja, das GPS führt dich direkt ins Herz der Stadt, wo das Hauptstraßen‑Kreuz die einzige Ampel hat, die noch nach dem alten Schema blinkt. Ich habe das letzte Mal den lokalen Bus genommen, aber das war eher ein Abenteuer als ein Komfort.
Jetzt zu den Dingen, die ich wirklich mag: Der kleine Park am Fluss, wo die Einheimischen sonntags ihre Grillwürste drehen, ist echt super, und das alte Rathaus, das heute ein Café beherbergt, hat den Charme einer vergessenen Zeit. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht, aber hier, zwischen den Feldern und dem leisen Summen der Traktoren, finde ich eine Ruhe, die man selten in Reiseführern liest. Und genau das macht Michigantown zu einem unterschätzten Juwel, das ich jedem, der mal was anderes als den üblichen Highway‑Kram sucht, wärmstens ans Herz lege.
Also, wenn du mich fragst, ist das alte Eisenbahnmuseum das wahre Herz von Michigantown – und das sage ich nicht nur, weil ich dort meine erste Zugfahrt mit einem selbstgebauten Modellzug überlebt habe. Das Museum liegt direkt an der Hauptstraße, also kannst du fast überall parken; nur am Freitagabend, wenn die lokale Old‑Timer‑Club‑Versammlung startet, wird das ein bisschen eng. Ich verstehe den Hype um die glänzenden Glasfassaden der Stadtmitte nicht ganz, aber hier, zwischen rostigen Schienen und vergilbten Fahrplänen, fühlt man sich plötzlich wie ein Entdecker aus einer anderen Zeit. Wenn du also ein bisschen Nostalgie schnuppern willst, steig ein, das ist echt super.
Ein kurzer Spaziergang weiter (etwa fünf Minuten, wenn du nicht gerade mit einem Einkaufswagen durch die Gassen schiebst) liegt das St. Catherine’s Chapel, ein winziges Backsteingebäude, das mehr Charme hat als die meisten Kirchen in der Umgebung. Ich habe dort einmal ein spontanes Orgelkonzert erlebt – ein älterer Herr, der offenbar seit 1972 dort spielt, hat die Tasten so laut gedrückt, dass die Nachbarn aus dem Café nebenan kurzzeitig ihre Kaffeetassen fallen ließen. Parken ist hier praktisch immer ein Klacks, weil das Grundstück kaum mehr als ein Parkplatz hat, und das reicht völlig aus, solange du nicht am Sonntagmorgen mit der ganzen Kirchengemeinde anrückst.
Jetzt kommt mein persönlicher Geheimtipp: das Riverside Picnic Grove. Ja, das klingt nach einem dieser kitschigen Instagram‑Spots, aber ich schwöre, die Aussicht auf den White‑River ist tatsächlich nicht überbewertet. Ich habe dort im Sommer ein Picknick mit meinem Kumpel gemacht, und wir haben fast die ganze Zeit damit verbracht, über die „authentische“ ländliche Idylle zu philosophieren, während ein Entenrudel uns neugierig beäugte. Der Zugang ist frei, und das Parken ist meistens ein Kinderspiel – es sei denn, du planst das jährliche Grillfest der Stadt, dann musst du dich mit einem Fußgängerweg zufriedengeben.
Wenn du nach etwas suchst, das ein bisschen mehr „Stadtflair“ hat, dann schau dir das Michigantown Public Library an. Ich habe dort einmal ein Buch über lokale Geschichte ausgeliehen, das mehr über die Gründungsfamilien verriet, als ich je in einem Museum gefunden habe. Die Bibliothek hat ein kleines Café im Erdgeschoss, wo du einen Kaffee bekommst, der nicht nach Staub schmeckt – ein seltener Trost in dieser Gegend. Parkplätze gibt es hinter dem Gebäude, aber am Montagmorgen, wenn die Schulklassen dort ihre Lesestunden haben, kann es etwas voll werden.
Ein weiteres Muss, das ich nicht auslassen kann, ist das Old Mill Café an der Ecke Main und Oak. Das ist nicht nur ein Café, das ist ein Stück lebendige Geschichte, weil das Gebäude früher eine Mühle war, die tatsächlich Mehl mahlte – bis die Stadt beschloss, dass das zu laut für die Nachbarn sei. Heute servieren sie hier Pfannkuchen, die so dick sind, dass du fast einen Löffel brauchst, um sie zu essen. Ich habe dort einmal einen Regenschirm vergessen und musste ihn im Regen stehen lassen, weil das Personal zu beschäftigt war, die Kaffeemaschine zu reparieren. Parken ist hier ein bisschen knifflig, weil das Café nur einen kleinen Vorgarten hat, aber ein paar freie Plätze findet man immer, wenn man ein bisschen um die Ecke läuft.
Zu guter Letzt, wenn du dich wirklich als Kenner von Michigantown Sehenswürdigkeiten fühlen willst, musst du das Annual Harvest Fair besuchen – das ist kein Ort, sondern ein Event, das jedes Jahr im September auf dem alten Schulhof stattfindet. Ich habe dort einmal ein Kürbiswettessen gewonnen (ich habe nie verstanden, warum das überhaupt ein Wettbewerb ist), und die Stimmung war so ausgelassen, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur wegen der lokalen Handwerksstände hier war. Anfahrt ist unkompliziert, weil die Stadt einen temporären Parkplatz auf dem Feld einrichtet; das einzige Problem ist, dass du am Ende des Tages mit einem Haufen Stroh nach Hause fahren musst, weil die Busse nicht mehr fahren.
Als ich das erste Mal in die Nähe von Michigantown fuhr, dachte ich mir: „Was soll mich hier eigentlich erwarten?“ – und dann stieß ich auf den Mississinewa Lake. Der See liegt zwar ein Stück weiter östlich, aber das klare Wasser und die endlosen Angelplätze sind ein echter Magnet für alle, die das Rauschen der Natur über das ständige Summen der Stadt stellen. Ich habe dort einen halben Tag verbracht, das Boot gemietet und fast die ganze Zeit versucht, den Fisch zu überlisten, während ein älterer Herr neben mir lautstark über die „guten alten Zeiten“ schwatzte. Parken ist am Wochenende ein bisschen chaotisch, weil die Familien mit ihren Wohnwagen anrücken, aber an einem ruhigen Dienstag lässt sich ein freier Platz fast immer finden.
Ein paar Meilen weiter südlich liegt das Wabash River Heritage Trail. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein Wanderweg wirklich etwas zu bieten hat – bis ich die Strecke entlang des Flusses entlangschlenderten und plötzlich von einer Gruppe von Kanufahrern überholt wurde, die laut lachend ihre Paddel schwingen ließen. Der Trail ist gut ausgebaut, die Beschilderung ist nicht übertrieben touristisch, und das Beste: Es gibt immer wieder kleine Anlegestellen, wo man kurz anhalten und die Aussicht genießen kann, ohne gleich ein Picknick auszupacken. Ein kurzer Abstecher zu einer alten Mühle, die noch immer von den Wellen des Flusses umspült wird, hat mich fast vergessen lassen, dass ich eigentlich nur „ein bisschen frische Luft“ wollte.
Wenn du ein bisschen Geschichte schnuppern willst, dann ist das Clinton County Historical Museum in Frankfort ein Muss. Ich habe dort mehr über die frühen Siedler gelesen, als ich je für möglich gehalten hätte, und das Museum schafft es, alte Fotos und Artefakte so zu präsentieren, dass man das Gefühl hat, mitten im 19. Jahrhundert zu stehen. Der Eintritt ist frei, und das Personal ist so freundlich, dass sie mir sogar ein altes Tagebuch aus der Sammlung gezeigt haben – ein echter Schatz für jeden, der sich für lokale Geschichten interessiert. Parken ist direkt vor dem Gebäude möglich, allerdings gibt es am Samstagnachmittag immer ein paar Autos, die sich um die wenigen Plätze drängeln.
Frankfort selbst hat ein charmantes, leicht verrostetes Flair, das ich überraschend anziehend finde. Die alte Frankforter Courthouse aus dem Jahr 1875 dominiert das Stadtbild, und ich habe dort ein paar Stunden damit verbracht, die steinernen Säulen zu bewundern und mich zu fragen, warum die Stadt nicht einfach ein modernes Café in das Gebäude einbaut. Stattdessen gibt es ein kleines Diner um die Ecke, das die besten Pfannkuchen der Gegend serviert – ein echter Trost, wenn man nach einem langen Spaziergang durch die staubigen Gassen hungrig ist. Das Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Rathaus einen kleinen Parkplatz hat, der meistens leer steht.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist der Wabash River State Park bei Lagro. Der Park ist nicht nur ein beliebter Ort für Angler, sondern auch für Wanderer, die die dichten Wälder und die sanften Hügel erkunden wollen. Ich habe dort eine halbe Runde um den See gedreht und dabei ein Eichhörnchen beobachtet, das mutig genug war, mir direkt aus der Nähe ein Nüsschen zu klauen – ein kleiner, aber unvergesslicher Moment. Die Toiletten sind sauber, das Besucherzentrum hat ein paar Broschüren, und das Parken ist an den Hauptzufahrten gut ausgeschildert, solange man nicht am Wochenende kommt, wenn die Familien mit ihren Wohnmobilen anrücken.
Für alle, die das ganze Jahr über etwas zu feiern suchen, ist das Hoosier Heartland Festival in Frankfort ein farbenfrohes Spektakel. Ich war dort im Juni, als die Stadt von Musik, Kunsthandwerk und einer Menge von Food Trucks überrannt wurde. Die Atmosphäre ist ein bisschen laut, ein bisschen chaotisch, aber genau das macht den Charme aus. Ich habe mich in ein kleines Zelt gesetzt, um ein lokales Bier zu probieren, und plötzlich stand ein alter Bekannter aus meiner Schulzeit neben mir – ein Zufall, der das Festival zu einem unerwarteten Wiedersehen machte. Parken ist am Festivalgelände kostenlos, aber man muss früh genug kommen, sonst wird das Ganze zu einer endlosen Suche nach einem freien Platz.
Zu guter Letzt sei noch das Wabash County Fairgrounds erwähnt, das jedes Jahr im August die größte Messe der Region ausrichtet. Ich habe dort das Jahr zuvor die County Fair besucht, und das war ein wahres Kaleidoskop aus Rinderaufrüstungen, Karussells und einer Menge von lokalen Produkten, die man sonst kaum zu finden bekommt. Die Fairgrounds sind gut erreichbar, das Parken ist großzügig, und das einzige Problem ist, dass die Menschenmassen manchmal das Gefühl vermitteln, man sei in einem Vergnügungspark aus den 80ern gelandet.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, was du in der Umgebung von Michigantown erleben kannst, dann denk dran: Die Region hat mehr zu bieten als nur ein paar Feldwege. Von Seen über historische Museen bis hin zu lebhaften Festivals – hier gibt es für jeden etwas, das den Alltag ein bisschen bunter macht. Und ja, das mag ein wenig ironisch klingen, aber genau das macht die Michigantown Sehenswürdigkeiten zu einem lohnenswerten Ziel für alle, die das echte Indiana abseits der Touristenpfade entdecken wollen.
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