Was Morrow Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die Art, wie Geschichte hier nicht nur in staubigen Plaketten, sondern in den schmalen Gassen und den ehrwürdigen Fachwerkhäusern des 19. Jahrhunderts pulsiert. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal mit meinem Kumpel durch die alte Hauptstraße schlenderte und sofort das leise Knarren der Holzbalken hörte – ein Klang, den man sonst nur in verstaubten Bibliotheken findet. Salem Township, das sich wie ein ruhiger Vorhang um das Städtchen legt, war einst ein wichtiger Knotenpunkt für die Eisenbahn, und die alten Gleise, die heute zu Wanderwegen verkommen sind, erzählen von einer Zeit, in der der Zug das Lebenselixier war.
Der County von Warren, in dem Morrow liegt, ist nicht gerade ein Magnet für Großstadthektik, aber genau das ist sein Charme: Man kann hier mit dem Auto vom Highway 3 aus in wenigen Minuten in ein Stück „vergessene“ Amerika eintauchen, ohne dass das GPS ständig „Route neu berechnen“ schreit. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber die stillen Cafés, die von Einheimischen betrieben werden, haben einen Flair, den man in den überfüllten Touristenzentren vergeblich sucht. Und ja, wenn man nach Morrow Sehenswürdigkeiten fragt, sollte man nicht nur die historischen Gebäude erwähnen, sondern auch die Menschen, die hier leben – ehrlich gesagt, die besten Geschichten kommen immer vom Tresen der alten Diner, wo das Personal mehr über die Stadt weiß als jedes Reiseführer‑Buch.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das verschlafene, aber eigenwillige Morrow zu schlendern – ja, genau das kleine Dorf, das man leicht übersehen würde, wenn man nicht zufällig den Highway 3 entlangkurvt und plötzlich ein Schild mit „Welcome to Morrow“ entdeckt.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass mein persönlicher Lieblingsspot das Morrow Community Park ist. Dort, wo das Gras fast immer ein bisschen zu kurz gemäht ist, weil die Stadt das Budget lieber in den jährlichen Herbstmarkt steckt, findet man eine alte, knarrende Holzbank, die ich liebevoll „die Denkbank“ nenne. Ich habe dort einmal einen Nachmittag verbracht, während ein lokaler Hundebesitzer versuchte, seinem Vierbeiner das „Sitz“ beizubringen – das Ergebnis war ein Hund, der mehr „Sitz“ machte, als er wollte, und ein Besitzer, der lautstark über die „unvermeidliche Unordnung“ des Parks schimpfte. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze Dorf zum Grillen zusammenkommt.
Ein kurzer Spaziergang (etwa fünf Minuten, wenn man nicht ständig anhält, um Fotos von den Eichhörnchen zu machen) führt zum Morrow Public Library. Das Gebäude ist ein Relikt aus den 1930er‑Jahren, mit einer Fassade, die mehr Patina hat als ein alter Whiskey. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der Region ausgeliehen, nur um festzustellen, dass die Bibliothekarin mehr über die lokalen Familiengeschichten wusste als jede Wikipedia‑Seite. Wenn Sie zufällig ein Buch über die „Morrow Sehenswürdigkeiten“ suchen, fragen Sie sie – sie wird Ihnen wahrscheinlich ein handgeschriebenes Blatt mit persönlichen Empfehlungen geben, das Sie später im Park wiederfinden.
Ein bisschen weiter die Hauptstraße hinunter, wo das Morrow Village Hall steht, stolpert man über ein Gebäude, das aussieht, als hätte es ein Architekt aus der Great‑Depression-Ära mit einem modernen „Wir‑brauchen‑mehr‑Geld“-Zuschlag renoviert. Die Halle wird für alles Mögliche genutzt: von der wöchentlichen Bingo‑Nacht, bei der ich immer wieder überrascht bin, wie ernst die Senioren das Spiel nehmen, bis zu den jährlichen Kunstausstellungen lokaler Hobbykünstler, deren Werke ich nie ganz verstehe, aber trotzdem aus Höflichkeit kaufe.
Wenn Sie das echte „Morrow‑Feeling“ einatmen wollen, dann ist das Salem Township Community Center Ihr Ziel. Dort findet jeden ersten Freitag im Monat ein „Open‑Mic‑Abend“ statt, bei dem die meisten Teilnehmer entweder ein Akkordeon aus den 70ern oder ein selbstgebautes Schlagzeug aus Palettenholz mitbringen. Ich habe einmal versucht, ein Gedicht über das „Murren des Windes über die Maisfelder“ zu rezitieren – das Publikum applaudierte, weil sie dachten, ich hätte einen Witz gemacht.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist das Morrow Farmers Market – ein temporäres Paradies aus frischen Äpfeln, selbstgemachter Marmelade und einem Stand, an dem ein älterer Herr behauptet, er habe das beste Maisbrot des Bundesstaates. Ich habe dort ein Stück probiert und musste zugeben, dass es tatsächlich besser war als das, was ich in den Supermärkten von Cleveland finde. Der Markt ist nur samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet, und das Parken ist ein bisschen ein Labyrinth, weil die Stadt versucht, die Autos in enge Lücken zu drängen, als wäre es ein Puzzle für Erwachsene.
Ein kurzer Abstecher führt zum St. John the Baptist Catholic Church, einer kleinen Kirche mit einem Glockenturm, der jeden Sonntag um 10 Uhr laut genug läutet, um die schlafenden Hunde im Park zu wecken. Ich habe dort einmal an einer Messe teilgenommen, nur um festzustellen, dass der Pfarrer ein echter Geschichtenerzähler ist, der die biblischen Geschichten mit Anekdoten aus dem Alltag von Morrow verknüpft – zum Beispiel, wie Noahs Arche angeblich das Design der ersten lokalen Scheune inspiriert hat.
Zu guter Letzt, wenn Sie das ganze Jahr über etwas erleben wollen, dann ist das Morrow Fall Festival das Event, das Sie nicht verpassen dürfen. Es ist ein buntes Durcheinander aus Kürbisschnitzereien, lokalen Bands, die versuchen, Country‑Rock zu spielen, und einem Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer versuchen, die größte Maiskolben‑Skulptur zu bauen. Ich habe letztes Jahr versucht, einen Maiskolben in Form eines Einhorns zu formen – das Ergebnis sah eher aus wie ein missglücktes Alien, aber die Menge jubelte trotzdem.
Also, wenn Sie das nächste Mal durch Ohio fahren und das Gefühl haben, dass Sie etwas abseits der Touristenpfade erleben wollen, denken Sie an Morrow. Es ist nicht gerade ein Ort, den man in Reiseführern findet, aber genau das macht den Charme aus – ein bisschen schräg, ein bisschen laut, und immer mit einem Lächeln, das Sie nicht so schnell vergessen werden.
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