Was Lebanon Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die Art, wie Geschichte hier nicht nur in Stein gemeißelt, sondern fast schon in den Straßenschluchten zu riechen ist. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Brücke am Little Miami River stapfte und sofort das Gefühl bekam, dass diese Stadt seit ihrer Gründung 1802 – benannt nach dem biblischen Libanon und inspiriert von einem gleichnamigen Ort in Pennsylvania – jeden Besucher ein bisschen herausfordert. Die Stadt liegt eingebettet im Turtlecreek Township, das sich wie ein stiller Begleiter um das historische Zentrum schmiegt, während das gesamte Warren County im Hintergrund wie ein breiter, grüner Teppich wirkt.
Wenn du mit dem Auto kommst, folge einfach der US‑42 oder der State Route 48; beide führen dich direkt ins pulsierende Herz der Innenstadt, wo alte Backsteingebäude neben modernen Cafés stehen. Für die, die lieber nicht selbst fahren, gibt es regelmäßige COTA‑Buslinien, die vom nahegelegenen Lebanon‑Station‑Parkplatz abfahren und dich bequem ins Stadtzentrum bringen. Und ja, ich verstehe den Hype um die jährlichen Festivals nicht ganz, aber die Mischung aus lokaler Handwerkskunst und den ehrlichen Gesprächen mit den Ladenbesitzern ist echt super. Wer also ein Stück echtes Ohio erleben will, findet hier nicht nur ein paar nette Cafés, sondern ein lebendiges Kapitel aus der Geschichte von Warren County, das sich jeden Tag ein bisschen neu schreibt.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch die schräg‑charmante Stadt Lebanon zu schlendern, als würden wir uns nach einem langen Arbeitstag in die Kneipe neben dem alten Opernhaus setzen.
Ich fange am liebsten mit dem Lebanon Opera House an – ein ehrwürdiges Backsteingebäude aus dem Jahr 1884, das heute mehr als nur ein Relikt aus der Gründerzeit ist. Die Akustik ist so gut, dass selbst die schlechtesten Karaoke‑Versuche hier fast wie ein Konzert klingen. Parken? Meistens kein Problem, solange du nicht am Freitagabend nach dem „Jazz im Keller“-Event ankommst – dann wird das Parken zum kleinen Abenteuer.
Nur ein paar Schritte weiter liegt das Warren County Historical Society Museum. Ich verstehe den Hype um alte Landkarten nicht ganz, aber die Ausstellung über die Eisenbahn, die einst durch das Tal fuhr, hat mich echt gefesselt. Das Museum ist kostenlos, und das Personal lässt dich fast vergessen, dass du dich gerade in einem staubigen Keller befindest – sie erzählen die Geschichten mit so viel Leidenschaft, dass du das Gefühl hast, selbst im 19. Jahrhundert zu stehen.
Wenn du dich nach etwas Frischluft sehnst, folge dem Lebanon Heritage Trail. Der Weg schlängelt sich durch die historischen Häuser, vorbei an der alten Uhrturm-Installation am Marktplatz. Ich habe dort einmal einen alten Biker getroffen, der mir erzählte, dass er jedes Jahr zum ersten Vollmond dort ein Lagerfeuer macht – kein Scherz, er meinte es ernst. Der Trail ist gut beschildert, und du kannst jederzeit an einer der vielen Bänke eine Pause einlegen, um das Stadtleben zu beobachten.
Ein weiteres Muss für die, die gern naschen, ist der Lebanon Farmers Market, der samstags von 8 bis 12 Uhr auf dem Hauptplatz pulsiert. Frische Erdbeeren, handgemachte Marmeladen und ein Stand, der angeblich den besten Kürbiskuchen im ganzen Bundesstaat verkauft – ich habe den Kuchen probiert und kann bestätigen, dass er tatsächlich besser ist als das, was man in den meisten Cafés findet. Parkplätze sind hier begrenzt, also lieber früh kommen, sonst musst du dich zwischen einem Korb voller Äpfel und einem Parkplatz entscheiden.
Ein bisschen Kultur gefällig? Dann schau dir die St. John the Baptist Catholic Church an. Die gotische Fassade ist ein echter Hingucker, und das Innere ist überraschend schlicht – kein Schnickschnack, nur ein riesiges Fenster, das das Licht in ein warmes, fast mystisches Leuchten taucht. Ich habe dort einmal ein kleines Konzert von einem lokalen Jugendchor gehört; das war ein Moment, in dem ich dachte, ich sei in einem Film aus den 1950ern.
Für die, die lieber etwas Aktives machen, gibt es den Little Miami River Trail in unmittelbarer Nähe. Der Weg ist zwar nicht direkt in der Stadt, aber nur ein kurzer Ritt mit dem Fahrrad entfernt. Ich habe dort im Herbst die Blätter beobachtet, wie sie wie ein Feuerwerk über das Wasser flogen – ein Bild, das man nicht so schnell vergisst. Fahrräder kann man an mehreren Stationen in der Innenstadt ausleihen, und das Parken am Trail‑Eingang ist meistens problemlos.
Ein wenig lokaler Stolz darf nicht fehlen: die Lebanon Public Library. Das Gebäude ist ein architektonisches Juwel aus den 1920er Jahren, und die Bibliothekarin dort kennt jeden Besucher beim Namen – zumindest, wenn du ihr ein Buch über lokale Geschichte ausleihst. Ich habe dort einmal ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Schmied aus dem Jahr 1887 handelte; das war ein echter Fund für meine Sammlung von skurrilen Anekdoten.
Und weil ich nicht vergessen darf, dass ich hier über Lebanon Sehenswürdigkeiten spreche, muss ich noch das jährliche Warren County Fairgrounds-Event erwähnen. Das Gelände ist das Herz der Stadt im Sommer, wenn das Rummelplatz‑Licht die Nacht erhellt und die lokalen Bauern ihre besten Produkte präsentieren. Ich habe dort einmal einen Kürbiswettbewerb gesehen, bei dem ein 150 kg schwerer Kürbis fast das Dach des Hauptzeltes zum Einsturz brachte – ein Bild, das man nicht so schnell vergisst.
Am Ende des Tages, wenn die Lichter der Stadt langsam erlöschen und das leise Summen der Grillstellen in den Gassen zu hören ist, sitzt man am besten an einem der kleinen Cafés am Marktplatz, trinkt einen Kaffee und lässt die Eindrücke auf sich wirken. Wer weiß, vielleicht entdeckt du beim nächsten Besuch noch ein verborgenes Plätzchen, das ich noch nicht erwähnt habe – das ist ja gerade das Schöne an Lebanon: Es gibt immer etwas Neues zu entdecken, selbst wenn man glaubt, alles schon gesehen zu haben.
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