Reisende aus aller Welt schätzen Goshen Sehenswürdigkeiten wegen der überraschend ruhigen Mischung aus historischer Tiefe und ländlichem Charme, die man selten in Ohio findet. Ich habe mich das erste Mal hierher verirrt, weil ich dachte, ein kurzer Abstecher von Cincinnati sei ein guter Weg, um dem Stadtlärm zu entkommen – und ich lag nicht ganz falsch. Das Dorf wurde 1815 gegründet, als Pioniere aus Pennsylvania das fruchtbare Tal des Little Miami River besiedelten; die Namen „Goshen“ stammt übrigens aus der Bibel und bedeutet „Land der Fruchtbarkeit“, was hier bis heute irgendwie greifbar bleibt. Das Township, das sich über etwa 30 Quadratmeilen erstreckt, ist Teil des historischen Clermont County, das 1800 aus dem alten Hamilton County hervorging und damit zu den ältesten Verwaltungsgebieten des Bundesstaates zählt.
Wenn man über die Landstraßen fährt, merkt man sofort, dass die Gegend von alten Scheunen und modernen Bauernhöfen gleichermaßen geprägt ist – ein Bild, das ich gern mit einem Augenzwinkern als „zeitlose Ohio‑Idylle“ bezeichne. Die Anreise ist kinderleicht: Die I‑275 umkreist Cincinnati, und ein kurzer Abzweig auf die State Route 32 bringt einen direkt ins Herz von Goshen. Dort gibt es ein paar nette Cafés, wo man bei einem frisch gebrühten Kaffee über die Geschichte des Ortes sinnieren kann, und ein kleines, aber feines Feld, das im Sommer von Sonnenblumen übersät ist – kein Witz, das ist fast schon ein lokaler Insider‑Spot.
Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber hier, zwischen den sanften Hügeln und den gut erhaltenen Fachwerkhäusern, findet man eine Authentizität, die man in den üblichen Reiseführern selten liest. Und ja, wenn man von „Goshen Sehenswürdigkeiten“ spricht, meint man nicht nur die historischen Gebäude, sondern das ganze Lebensgefühl, das hier pulsiert – ein Mix aus Stolz, Gelassenheit und einem Hauch von leichtem Zynismus, den ich persönlich sehr schätze.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das unscheinbare, aber eigenwillige Goshen zu schlendern – ja, genau das kleine Dorf, das man leicht übersehen würde, wenn man nicht zufällig den Highway 125 verpasst.
Ich beginne immer mit der Goshen Methodist Church, weil sie das Herzstück des Ortes ist und gleichzeitig das beste Beispiel dafür, warum ich den Begriff „historischer Charme“ nicht überstrapaziere. Das Backsteingebäude aus den 1840ern steht dort, wo früher ein Scheunenhof war, und die knarrenden Holzbänke riechen noch immer nach altem Kiefernharz. Beim letzten Sonntagsbesuch hat mich die Pfarrerin freundlich darauf hingewiesen, dass das Orgelspiel noch immer von Hand gewartet wird – ein Detail, das ich bei moderner Kirchenmusik selten sehe. Parken ist meistens einfach, außer am ersten Sonntag im Mai, wenn das Dorffest die Straße blockiert und man gezwungen ist, ein paar Blocks weiter zu parken und den Weg zu Fuß zu gehen.
Ein kurzer Spaziergang weiter (etwa fünf Minuten, wenn man nicht ständig anhält, um Fotos zu machen) führt zum Goshen School, einem restaurierten Ein-Zimmer-Klassenzimmer aus dem späten 19. Jahrhundert, das heute als Gemeindezentrum dient. Ich habe dort einmal an einem Workshop für lokale Handwerker teilgenommen; die Wände sind mit alten Klassenlisten bedeckt, und das Licht fällt durch die originalen Fensterläden, die immer noch knarren, wenn man sie öffnet. Ich verstehe den Hype um „alte Schulgebäude“ nicht ganz, aber die Atmosphäre hier ist echt super für ein bisschen Nostalgie‑Trip.
Wenn man dann genug von Geschichte hat, ist das Goshen Cemetery das nächste Ziel – nicht, weil ich ein Fan von Friedhöfen bin, sondern weil die Grabsteine hier Geschichten erzählen, die man in keinem Reiseführer findet. Ich habe einmal den Nachfahren eines der Gründungsfamilien getroffen, der mir erzählte, dass sein Urgroßvater das erste Pferdegespann über den Ohio River brachte. Das ist das, was ich unter „Goshen Sehenswürdigkeiten“ verstehe: echte Menschen, echte Geschichten, kein Instagram‑Filter.
Ein bisschen weiter südlich liegt der Goshen Community Park. Der Park ist klein, aber er hat einen Spielplatz, ein Picknick‑Pavillon und einen kleinen Teich, in dem Enten faul herumtollen. Ich habe dort im Sommer ein improvisiertes Grillfest mit ein paar Einheimischen veranstaltet; das Highlight war ein selbstgemachter Apfelkuchen, der besser schmeckte als alles, was ich in den großen Städten je gegessen habe. Das Park‑Management ist zwar nicht gerade ein Tourismus‑Magnet, aber das macht den Charme aus – hier gibt es keine überfüllten Wege, nur ein paar Familien, die ihre Hunde ausführen.
Ein wenig abseits des Zentrums, aber trotzdem ein Muss für jeden, der das echte Goshen erleben will, ist das alte Goshen General Store. Das Gebäude ist ein Relikt aus den 1920ern, heute ein gemütliches Café mit handgemachten Muffins und einer Kaffeemaschine, die mehr knackt als ein alter Traktor. Ich habe dort einmal den Besitzer dabei erwischt, wie er ein altes Fotoalbum durchblätterte und mir von den „guten alten Zeiten“ erzählte, als das Dorf noch aus Pferdewagen bestand. Kein Witz, das Gespräch war so authentisch, dass ich fast das Gefühl hatte, in einer anderen Ära zu sitzen.
Für die, die ein bisschen Bewegung wollen, lohnt sich ein Abstecher zum Little Miami Scenic Trail, der nur ein paar Kilometer entfernt entlang der Grenze von Goshen Township verläuft. Der Trail ist gut ausgebaut, und ich habe dort an einem sonnigen Nachmittag eine Runde gedreht, während ich die Felder und Wälder beobachtete, die das Dorf umgeben. Der Weg ist nicht überlaufen, und das macht ihn zu einer perfekten kleinen Flucht aus dem Alltag.
Zu guter Letzt muss ich noch das jährliche Goshen Fall Festival erwähnen, das jedes Oktoberwochenende stattfindet. Es ist ein buntes Durcheinander aus lokalen Handwerkern, Live‑Musik und einem Wettbewerb für den besten Kürbis‑Kuchen. Ich habe dort letztes Jahr den Preis für den „schärfsten Apfelwein“ gewonnen – ein kleiner Sieg, der mir noch lange im Gedächtnis bleibt, weil er zeigt, dass selbst in einem unscheinbaren Ort wie Goshen ein bisschen Ehrgeiz und Humor nicht fehlen dürfen.
Also, wenn Sie das nächste Mal durch Clermont County fahren und das Gefühl haben, dass Sie etwas abseits der ausgetretenen Pfade entdecken wollen, denken Sie an Goshen. Es ist nicht das, was man in Reisemagazinen findet, aber genau das macht den Reiz aus – ein Ort, an dem Geschichte, Gemeinschaft und ein bisschen eigenwilliger Charme zusammenkommen, ohne dass man dafür ein Vermögen ausgeben muss.
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