Was Calumet City Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die Art, wie Geschichte und Gegenwart hier fast unbemerkt aneinanderstoßen. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Eisenbahnlinie fuhr, die einst das Rückgrat des Industriezeitalters bildete, und plötzlich das leise Rattern der heutigen Metrolinie hörte – ein kurzer, aber eindringlicher Hinweis darauf, dass das Township of Thornton seit den 1880er Jahren immer wieder neu erfunden wird. Die Stadt wuchs aus einem kleinen Dorf namens West Hammond, das 1918 in Calumet City umbenannt wurde, um dem nahegelegenen Calumet River zu huldigen, und hat seitdem ein eigenwilliges Flair entwickelt, das man kaum in anderen Teilen von Cook County findet.
Wenn ich mit dem Auto von Chicago über die I‑94 komme, spüre ich sofort, dass die Vororte hier nicht nur Pendlerparadies, sondern auch ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen sind – ein bisschen wie ein ungefilterter Street‑Food‑Markt, nur mit mehr Graffiti und weniger Touristen. Ich nehme gern den Metra‑Zug nach Blue Island und steige dann in den Bus, der mich direkt ins Herz von Calumet City bringt; das ist die schnellste Art, das authentische Alltagsleben zu erleben, ohne sich in endlosen Parkplatzsuchen zu verheddern.
Ein Spaziergang entlang der alten Fabrikgelände, die heute zu trendigen Cafés und kleinen Galerien umfunktioniert wurden, zeigt, wie die Stadt ihre industrielle Vergangenheit nicht verleugnet, sondern sie als Fundament für neue Ideen nutzt. Und genau das, was ich an den Calumet City Sehenswürdigkeiten liebe, ist diese subtile Mischung aus rauer Geschichte und überraschender Kreativität – ein Ort, der einem das Gefühl gibt, dass man gerade erst die Oberfläche gekratzt hat, während man gleichzeitig das Gefühl hat, schon ewig hier zu wohnen.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch die wenig beachteten Ecken von Calumet City zu schlendern, wo ich meine Lieblingsplätze entdeckt habe, während ich eigentlich nur nach einem schnellen Kaffee suchte.
Ganz vorne steht für mich das Calumet City Public Library – ein ehrwürdiges Backsteingebäude aus dem Jahr 1915, das mehr Charme versprüht als mancher hippe Buchladen in der Innenstadt. Ich erinnere mich, wie ich dort an einem verregneten Nachmittag zwischen den hohen Regalen nach einem alten Atlas suchte und plötzlich von einem freundlichen Bibliothekar darauf hingewiesen wurde, dass das Lesesaal‑Fenster einen perfekten Blick auf den kleinen Park dahinter bietet. Parken ist meistens einfach, solange man nicht am Freitagabend kommt, dann wird das Feld vor dem Eingang zum Schlachtfeld.
Nur wenige Gehminuten weiter liegt das Calumet City Park, ein grüner Fleck, der sich wie ein vergessenes Stück Chicago anfühlt. Der See dort ist zwar nicht riesig, aber im Sommer ein beliebter Spot für Familien, die ihre Kinder mit quietschenden Gummienten bespaßen. Ich habe dort einmal ein spontanes Picknick mit ein paar Nachbarn veranstaltet, und wir haben uns über die seltsame Vorliebe der Stadtbewohner für Hot‑Dog‑Stände am Seeufer amüsiert – kein Witz, das ist fast schon Tradition.
Wenn man genug vom Grün hat, führt der Weg zum Calumet City Golf Club, einem 9‑Loch‑Platz, der mehr Charakter hat als manche 18‑Loch‑Anlage. Die Fairways sind etwas wilder, was bedeutet, dass man öfter über Bunker stolpert, aber das macht den Reiz aus. Ich habe dort einmal versucht, einen Birdie zu schlagen, und landete stattdessen im Wasserhindernis – das war zwar peinlich, aber die Clubmitglieder lachten herzlich und boten mir danach ein kühles Bier an. Das Clubhaus hat einen kleinen Snackbereich, wo man nach dem Spiel ein paar klassische amerikanische Burger genießen kann.
Ein kurzer Abstecher führt zum Calumet City Skate Park, einem Ort, den ich als das „Herz der Jugend“ bezeichnen würde. Die Rampen sind nicht übertrieben, aber genug, um ein paar coole Tricks zu üben. Ich habe dort einmal einen jungen Skater beobachtet, der einen 360‑Flip landete, während ich mit meinem Kaffee in der Hand stand und dachte: „Ich verstehe den Hype um das hier nicht ganz, aber das pure Adrenalin ist echt.“ Parkplätze gibt es direkt neben dem Park, allerdings sind sie am Wochenende schnell belegt.
Für die Geschichtsliebhaber gibt es das Calumet City Historical Museum, ein kleines, aber feines Museum, das die Entwicklung der Stadt von einer Industriegegend zu einem Vorort dokumentiert. Ich war dort an einem Donnerstagnachmittag, als eine Sonderausstellung über die lokale Eisenbahn eröffnet wurde – ein echter Blickfang für alle, die sich für alte Lokomotiven interessieren. Das Museum ist kostenlos, und das Personal ist immer bereit, ein wenig zu plaudern, besonders wenn man nach den „geheimen“ Geschichten der Stadt fragt.
Ein wenig abseits der bekannten Pfade liegt der Calumet Riverwalk, ein schmaler Pfad entlang des Calumet River, der überraschend ruhige Momente bietet. Ich habe dort oft den Sonnenuntergang beobachtet, während ich meine Angel auswarf – ja, Angeln ist hier tatsächlich ein beliebtes Hobby, obwohl die meisten Besucher das Wasser eher als Fotomotiv sehen. Der Zugang ist barrierefrei, und ein kleiner Parkplatz am Ende des Weges ist meist frei, solange man nicht zur Mittagszeit kommt.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour möchte ich noch die Calumet City Community Center erwähnen, ein Ort, an dem sich alles von Yoga‑Klassen bis zu lokalen Kunstausstellungen abspielt. Ich habe dort einmal an einem Impro‑Theaterabend teilgenommen, bei dem die Teilnehmer völlig improvisierte Szenen aus dem Alltag in Calumet City spielten – das Ergebnis war urkomisch und zeigte, wie kreativ die Bewohner sein können. Das Center liegt zentral, sodass man leicht mit dem Bus oder dem Auto hinkommt, und das Parken ist in der Regel problemlos.
Wenn Sie also das nächste Mal nach Calumet City reisen, denken Sie daran, dass die Calumet City Sehenswürdigkeiten nicht nur aus den bekannten Namen bestehen, sondern aus den kleinen, authentischen Erlebnissen, die man nur findet, wenn man ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade wandert.
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