Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Elizabethtown noch nicht erlebt – das ist das Herzstück von Sand Creek Township im charmanten Bartholomew County. Gegründet 1820, hat das Städtchen seinen Namen von der mutigen Elizabeth, die mit ihrem Mann die ersten Siedler anlockte; seitdem hat sich hier mehr Geschichte angesammelt, als man in einem kurzen Roadtrip erwarten würde. Ich fahre meistens über die I‑65, weil das die schnellste Möglichkeit ist, das kleine Juwel zu erreichen, und dann schalte ich auf die Landstraße 46 um, die mich direkt ins Zentrum führt – ein kurzer Stopp an der alten Post, die noch immer das Original-Postfach aus den 30ern beherbergt.
Ich verstehe den Hype um die großen Städte nicht ganz, aber die stillen Gassen von Elizabethtown haben ihren eigenen Charme: ein altes Kirchengebäude, das noch immer sonntags klingt, und ein paar liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, die mehr erzählen als jedes Museum. Und ja, wenn du nach „Elizabethtown Sehenswürdigkeiten“ suchst, wirst du schnell merken, dass das wahre Highlight das authentische Small‑Town‑Feeling ist, das man nur findet, wenn man die Autobahn verlässt und sich von der lokalen Gastfreundschaft treiben lässt. Kein Witz, das ist ein Ort, der dich gleichzeitig beruhigt und ein bisschen zum Nachdenken bringt.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Elizabethtown nicht irgendein hipster‑Café ist, sondern das Elizabethtown Historic District – ein winziger Streifen Main Street, der aussieht, als hätte er die Zeit vergessen, während der Rest der Welt weiter rasant vorprescht. Dort stehen ein paar alte Backsteinhäuser, deren Veranda‑Geländer knarren, wenn du dich darauf lehnst, und das ist genau das, was ich an kleinen Städten liebe: das Gefühl, dass Geschichte hier nicht nur aus staubigen Büchern, sondern aus echten, bewohnbaren Mauern stammt. Ich habe dort an einem verregneten Dienstagmorgen einen alten Mann getroffen, der mir erzählte, dass er hier seit 1952 lebt und immer noch das gleiche Haus bewohnt, in dem er als Kind mit dem Fahrrad zur Schule fuhr. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das jährliche Herbstfest die Straße blockiert.
Ein kurzer Spaziergang weiter (ich meine wirklich nur ein paar Blocks) führt dich zum Elizabethtoon School, einem imposanten Backsteingebäude aus den 1910er‑Jahren, das heute als Community Center dient. Ich habe dort einmal an einem Yoga‑Kurs teilgenommen – ja, Yoga in einem alten Klassenzimmer, das noch die Kreidetafel aus der Zeit hat, in der die Kinder das Einmaleins lernten. Der Raum riecht noch immer nach Kreide und altem Holz, und das gibt dem Ganzen einen gewissen Charme, den man in modernen Fitnessstudios nie findet. Wenn du Glück hast, läuft gerade ein lokaler Kunstworkshop, bei dem du deine eigenen, leicht kitschigen Souvenirs basteln kannst.
Jetzt kommt mein persönlicher Geheimtipp: Sand Creek Park. Der kleine Park am Rande der Stadt ist nicht gerade ein riesiges Naturschutzgebiet, aber er hat einen schmalen Wanderweg, der entlang des Sand Creek schlängelt. Ich habe dort im Sommer ein Picknick gemacht, während ein paar Jugendliche lautstark Badminton spielten – das war das lauteste Geräusch, das ich je in einem „ruhigen“ Park gehört habe. Der Weg ist gut gepflegt, und das Wasser des Bachs ist klar genug, dass man im Sommer ein paar Zehen hineinstecken kann, ohne dass es sich anfühlt, als würde man in einem Schlammloch stehen.
Ein weiteres Muss, wenn du dich für Elizabethtown Sehenswürdigkeiten interessierst, ist die United Methodist Church aus dem späten 19. Jahrhundert. Das Gebäude ist ein echtes Schmuckstück: hohe, spitz zulaufende Fenster, ein Glockenturm, der bei jedem Wind ein wenig wackelt, und ein Innenraum, der so gut erhalten ist, dass du fast das Gefühl hast, ein Gottesdienst aus dem Jahr 1885 zu besuchen. Ich habe dort einmal ein Konzert von einer lokalen Kinderchorgruppe erlebt – die Stimmen hallten durch die Bänke und gaben dem Ort eine fast sakrale Atmosphäre, die man in den meisten modernen Kirchen vermisst.
Wenn du ein bisschen mehr über die Menschen, die hier gelebt haben, erfahren willst, dann mach einen Abstecher zum Elizabethtown Cemetery. Ja, ein Friedhof klingt nicht gerade nach Urlaubsattraktion, aber hier liegt die Geschichte buchstäblich im Boden. Die Grabsteine erzählen von Pionieren, die im 1800er‑Jahrhundert hierher kamen, und von Familien, die über Generationen hinweg in derselben kleinen Stadt blieben. Ich habe dort eine besonders kunstvoll gearbeitete Stele gefunden, die ein wenig an ein altes Familienwappen erinnert – ein echter Fotomoment für alle, die Instagram‑Feeds mit etwas Historie füttern wollen.
Zu guter Letzt noch ein kurzer Hinweis auf das Elizabethtown Community Center, das eigentlich das alte Schulgebäude ist, das ich bereits erwähnt habe, aber hier wird es als Veranstaltungsort für alles Mögliche genutzt: von Bingo‑Abenden bis zu lokalen Handwerksmessen. Ich habe dort einmal einen „Vintage‑Car‑Show“ gesehen, bei dem ein 1957er Chevrolet neben einem alten Traktor stand – ein Bild, das die Mischung aus Nostalgie und ländlichem Pragmatismus perfekt einfängt. Wenn du also das nächste Mal in der Stadt bist, schau einfach rein, denn das Center ist immer offen für Besucher, solange nicht gerade ein großer Gemeindekurs läuft.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee führt mich nach Columbus, wo die Skyline aus Beton und Glas fast schon ein bisschen zu futuristisch wirkt für ein Stück Indiana, das sonst eher von Maisfeldern dominiert wird. Dort steht das Miller House, ein Haus, das Eero Saarinen 1957 für den Industriellen J. Irwin Miller entwarf – ja, genau der Typ, der das ganze Städtchen in ein Freilichtmuseum für moderne Architektur verwandelt hat. Ich habe das Haus an einem lauen Samstagnachmittag besucht, und während ich durch die klaren Linien des Wohnzimmers schlenderte, dachte ich mir, dass das Ganze ein bisschen zu steril für meinen Geschmack ist, aber die umliegenden Gärten, gestaltet von Dan Kiley, sind ein echter Augenschmaus. Parken ist am besten auf dem kleinen Besucherparkplatz hinter dem Haus, der meistens frei ist, solange nicht gerade ein Architektur‑Workshop läuft.
Ein kurzer Spaziergang weiter (oder ein kurzer Uber‑Trip, wenn das Auto zu voll ist) bringt mich zum First Christian Church, ebenfalls von Saarinen. Die Kirche sieht aus, als hätte jemand einen riesigen Glaswürfel auf einen Hügel gestellt und dann beschlossen, dass das genug wäre. Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um diese minimalistische Form nicht ganz, aber das Licht, das durch die riesigen Fenster fällt, ist wirklich beeindruckend – kein Witz, das ist fast schon spirituell. Der Eintritt ist frei, und das Parken ist ein bisschen knifflig: ein kleiner Parkplatz direkt vor der Kirche ist oft von Anwohnern besetzt, also lieber ein paar Blocks weiter parken und laufen.
Wenn man genug von Beton und Glas hat, führt mich das nächste Ziel in die Bartholomew County Historical Museum im Herzen von Columbus. Dort hänge ich meine Jacke an den Haken und tauche ein in die Geschichte der Region – von den frühen Siedlern bis zu den industriellen Aufschwüngen des 20. Jahrhunderts. Ich habe dort ein altes Foto von einem Pferdewagen gesehen, das mich an meine Kindheit erinnerte, als ich mit meinem Opa über die staubigen Feldwege fuhr. Das Museum ist klein, aber charmant, und das Parken ist praktisch direkt vor dem Gebäude, was an einem heißen Sommertag ein echter Segen ist.
Ein bisschen weiter südlich, etwa 30 Meilen von Elizabethtown entfernt, liegt das Lincoln State Park. Der Park ist benannt nach Abraham Lincoln, der hier als junger Mann als Holzfäller arbeitete – ein bisschen kitschig, aber die Wanderwege sind echt gut gepflegt. Ich habe dort den „Lincoln Trail“ erkundet, ein Rundweg von etwa 5 Meilen, der durch dichte Wälder und über kleine Bäche führt. Der Park hat mehrere Picknickplätze, und das Parken ist am Hauptparkplatz am Eingang problemlos, solange man nicht am Wochenende mit einer Schulklasse kommt – dann wird es ein echtes Gedränge.
Für alle, die lieber im Grünen verschwinden wollen, ist das Hoosier National Forest – Deam Wilderness ein Muss. Der Wald liegt nicht weit von der Stadt entfernt und bietet unzählige Wander- und Mountainbike-Strecken. Ich habe dort den „Deam Trail“ ausprobiert, ein 7‑Meilen‑Pfad, der durch unberührte Buchenwälder führt und an einem kleinen Wasserfall endet, der im Sommer ein erfrischendes Plätzchen zum Abkühlen bietet. Das Parken ist am Besucherzentrum, das meistens genug Plätze hat, es sei denn, es ist Jagdsaison, dann kann es eng werden.
Ein letzter Abstecher führt mich zum Muscatatuck National Wildlife Refuge in den östlichen Ausläufern von Indiana. Das Refugium ist ein Paradies für Vogelbeobachter – ich habe dort einen seltenen Rotkardinal gesichtet, während ich auf dem Holzsteg entlang des Muscatatuck-Flusses stand. Die Wege sind gut markiert, und das Besucherzentrum bietet Karten, die man kostenlos mitnehmen kann. Das Parken ist am Hauptzugang, wo es genug Plätze gibt, solange man nicht am frühen Morgen mit einer Gruppe von Schulkindern anreist.
Wer also nach Elizabethtown Sehenswürdigkeiten sucht, wird schnell merken, dass die Umgebung mehr zu bieten hat als nur ein paar alte Scheunen – von avantgardistischer Architektur über historische Museen bis hin zu unberührter Natur ist für jeden Geschmack etwas dabei, und das alles nur einen Katzensprung von diesem unscheinbaren Städtchen entfernt.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de