Mal ehrlich, wenn du nach Hartsville Sehenswürdigkeiten fragst, muss ich dir erst mal die Geschichte servieren, bevor wir überhaupt über irgendwas reden können: Gegründet 1832 von ein paar mutigen Pionieren, die dachten, ein Stück Indiana sei das perfekte Plätzchen für ihre Kuhherden, hat sich das Städtchen seitdem kaum verändert – und das ist irgendwie sein Charme. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht, aber hier, mitten im Haw Creek Township, spürt man das echte Indiana‑Feeling, das man sonst nur aus Filmsets kennt.
Ich kam mit dem Zug nach Indianapolis, sprang dann in den Highway 31 und nach einer halben Stunde Fahrt durch endlose Maisfelder war ich da – kein Schnickschnack, nur ein Schild, das „Welcome to Hartsville“ flüstert. Das erste, was mir auffiel, war das alte Rathaus, das aussieht, als hätte es ein Schreiner aus der 1800er‑Jahren mit zu viel Liebe zum Detail gebaut. Direkt daneben liegt das Friedhofsviertel, wo die Gräber der Gründer noch immer in der Sonne glitzern – ein bisschen morbide, aber irgendwie poetisch. Und dann, ganz nebenbei, gibt es da diesen kleinen Diner, wo der Kaffee stärker ist als die meisten Beziehungen, die ich je hatte. Wenn du also nach einem Ort suchst, der dich gleichzeitig beruhigt und ein bisschen herausfordert, dann pack deine Koffer und erlebe die Hartsville Sehenswürdigkeiten, wie ich sie sehe: ehrlich, unverfälscht und mit einem Schuss trockenen Humors.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass das, was ich hier als „Top‑Sehenswürdigkeit“ bezeichne, nicht gerade ein glitzernder Leuchtturm ist, sondern das Hartsville Community Park. Auf den ersten Blick wirkt er wie jeder andere kleine Park in der Mitte des Mittleren Westens – ein paar Bänke, ein Spielplatz und ein paar Baseball‑Diamanten – doch wenn du im Sommer dort sitzt und das leise Summen der Grillwürste hörst, merkst du, dass hier das Herz des Ortes schlägt. Parken ist meistens ein Klacks, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze Dorf zum Grillen zusammenkommt.
Ein kurzer Spaziergang weiter, gerade wenn du das Gefühl hast, dass du genug von Rasen und Kinderlärm hast, führt dich die altehrwürdige Hartsville Historical Society Museum. Das Gebäude war früher die Grundschule, und jetzt hocken dort ein paar begeisterte Historiker zwischen alten Schulbänken und staubigen Fotoalben. Ich habe dort eine vergilbte Ausgabe der Hartsville Gazette aus dem Jahr 1912 gefunden – kein Witz, das Teil meiner Sammlung von „Dinge, die ich nie wieder sehen will“ ist. Das Museum hat keinen großen Parkplatz, also stell dein Auto am besten am Ende der Main Street und laufe die ein paar Blocks. Es gibt keinen Eintritt, aber du solltest deine Geduld mitbringen, denn das Personal ist eher ein Haufen Freiwilliger, die zwischen Kaffeepausen und Telefonaten jonglieren.
Wenn du dann genug von Geschichte hast, schau dir die Hartsville Water Tower an. Ja, das ist wirklich ein Wasserbehälter, aber er ist das Wahrzeichen, das jeder hier kennt und das jeder Tourist mit seinem Handy fotografieren will. Ich habe das erste Mal dort gestanden, als ein Traktor vorbeiflog und fast das Bild ruiniert hätte – ein echter Indiana‑Moment. Der Turm steht auf einem kleinen Hügel, also ist das ein kurzer Aufstieg, und von dort hast du einen Blick über das ganze Haw Creek Township, was besonders bei Sonnenuntergang fast poetisch wirkt, obwohl ich das nie zugeben würde.
Ein bisschen weiter südlich, fast versteckt zwischen ein paar Feldwegen, liegt die Hartsville Bridge, ein altes Eisenbahn‑zu‑Straßen‑Konstrukt, das 1900 gebaut wurde und heute auf der National Register of Historic Places steht. Ich habe dort einmal mit meinem Fahrrad gestoppt, weil ich dachte, das sei ein perfekter Ort für ein Instagram‑Foto. Der Klang des fließenden East Fork White River darunter ist überraschend beruhigend, und das Geländer ist stabil genug, um dich nicht zu verunsichern – ein kleiner Trost, wenn du dich fragst, warum du überhaupt hierher gefahren bist.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist das Hartsville Farmers Market. Er findet jeden Samstag von Mai bis Oktober auf dem Parkplatz des Community Centers statt. Hier gibt es frische Erdbeeren, selbstgemachte Marmelade und das eine oder andere Stück Käse, das du wahrscheinlich nie probieren würdest, wenn du nicht zufällig in der Nähe bist. Ich habe dort einmal einen alten Bauern getroffen, der mir erzählte, dass er seit 1952 dieselben Tomatensorten anbaut – kein Witz, er hat das Wort „traditionell“ buchstäblich in die DNA seiner Pflanzen gepflanzt. Der Markt ist ein bisschen chaotisch, aber das ist gerade das, was ihn authentisch macht.
Und weil ich ja gerade beim Thema Authentizität bin, darf ich nicht das Hartsville Public Library vergessen. Es ist keine riesige Bibliothek, eher ein gemütlicher Raum mit ein paar Regalen, einem Computer und einem Fenster, das den Blick auf die Main Street freigibt. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der Eisenbahn in Indiana ausgeliehen, nur um festzustellen, dass es mehr Fotos von verrosteten Schienen enthält als Text. Trotzdem, wenn du einen ruhigen Ort zum Durchblättern deiner Reiseführer brauchst, ist das hier dein Platz. Parken ist direkt vor dem Gebäude, aber sei gewarnt: Die Bibliothekarin schaut dich an, als würdest du das letzte Stück Kuchen stehlen wollen, wenn du zu laut flüsterst.
Zu guter Letzt, wenn du das Gefühl hast, dass du noch ein bisschen mehr von den „Hartsville Sehenswürdigkeiten“ sehen willst, wirf einen Blick auf das kleine, aber feine Hartsville Community Center. Dort finden regelmäßig Kunstausstellungen, lokale Theateraufführungen und manchmal sogar ein Karaoke‑Abend, bei dem die Bewohner von Hartsville ihre „Talente“ zum Besten geben. Ich habe dort einmal einen 70‑Jährigen gesehen, der „Sweet Caroline“ in einer Stimme sang, die irgendwo zwischen Oper und Kneipenkaraoke lag – ein Anblick, den ich nicht so schnell vergesse.
Also, wenn du das nächste Mal überlegst, ob du einen Abstecher nach Hartsville machen willst, denk dran: Es gibt mehr zu sehen, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Und falls du dich fragst, warum ich das alles hier aufschreibe – weil ich glaube, dass ein bisschen Zynismus und ein Hauch von Begeisterung die besten Begleiter für jede Reise sind.
Der erste Ort, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, war das Hoosier National Forest östlich von Hartsville – ein Wald, der mehr nach „unberührter Wildnis“ klingt, als er tatsächlich ist, weil die Einheimischen hier gern ein paar Picknicktische aufschmeißen und das Rauschen der Bäume als Hintergrundmusik für ihre Grillabende nutzen. Ich parkte am Hauptausfahrtspunkt, wo das Parken fast immer ein Kinderspiel ist, außer an den seltenen Wochenenden, wenn ein lokaler Jägerverein ein Treffen abhält und plötzlich jeder Platz von einem roten Pickup besetzt ist. Während ich den Trail „Haw Creek Loop“ entlang schlenderte, hörte ich ein Eichhörnchen, das offenbar ein besseres Gespür für meine Schritte hatte als mein GPS – ein kleiner Hinweis darauf, dass hier die Natur noch ein bisschen mehr das Sagen hat.
Ein kurzer Abstecher nach Süden brachte mich zum Lincoln State Park, wo ich mich fragte, warum dieser Ort nicht öfter in Reiseführern auftaucht, obwohl er historisch so bedeutend ist. Der Park liegt an der Stelle, wo Abraham Lincoln als junger Mann als Kutscher arbeitete – ein Fakt, den ich erst beim Lesen einer kleinen Tafel am Besucherzentrum erfuhr, weil ich ja nicht alles wissen kann, bevor ich dort stehe. Das Schwimmbecken war überraschend sauber, und das kleine Café am Eingang servierte den besten hausgemachten Apfelkuchen, den ich seit meiner Kindheit nicht mehr gegessen habe. Praktisch: Das Bad ist gut ausgeschildert, und das Parken ist am Wochenende ein bisschen voller, aber ein freier Platz ist fast immer in Sicht, wenn man ein paar Minuten weiterfährt.
Ein bisschen weiter östlich, fast wie ein kleiner Zeitsprung, liegt das Columbus Indiana Art Center. Hier trifft ich auf die moderne Architektur, für die Columbus berühmt ist – ein Mix aus Beton, Glas und einer Portion „Ich habe das Design selbst erfunden“. Ich erinnere mich, wie ich das Miller House besichtigte, das von Eero Saarinen entworfen wurde; das Haus wirkt wie ein futuristisches Raumschiff, das sich in einer ländlichen Landschaft versteckt. Die Führung war kostenlos, weil die Stadt das Ganze als „Kultur für alle“ verkauft, und das Parken direkt vor dem Gebäude ist ein bisschen eng, aber man findet immer einen Platz, wenn man bereit ist, ein paar Meter zu Fuß zu gehen. Ein Freund von mir, ein Architekt, meinte nur: „Kein Witz, das ist ein Muss.“ Und ich muss zugeben, er hatte recht.
Nur ein paar Meilen weiter nördlich liegt das Muscatatuck National Wildlife Refuge, ein Ort, den ich als „Vogelscheuche für Stadtmenschen“ bezeichnen würde – hier gibt es mehr Enten als Menschen, und das ist genau das, was ich an einem sonnigen Nachmittag suche. Ich verbrachte dort ein paar Stunden damit, mit einem Fernglas Vögel zu beobachten, die ich vorher nur aus Dokumentationen kannte. Das Besucherzentrum hat ein kleines Café, das überraschend gutes Sandwich anbietet, und das Parken ist praktisch direkt am Eingang, sodass man nicht erst einen langen Fußweg hinter sich hat. Einmal verirrte ich mich auf einen abgelegenen Pfad, nur um festzustellen, dass ich mich in einem Feld voller Wildblumen befand – ein perfekter Moment für ein Instagram‑Foto, das später kaum Likes bekam, weil meine Follower lieber Selfies mögen.
Zurück in Richtung Hartsville, aber nicht im Ort selbst, führt der Weg zum Bartholomew County Covered Bridge. Diese alte Holzbrücke, die über den Fluss Flat Rock führt, ist ein Relikt aus einer Zeit, in der Ingenieure noch mit Handwerk und nicht mit CAD arbeiteten. Ich stand dort an einem windigen Nachmittag, als ein Traktor vorbeifuhr und die Brücke leicht zum Schwingen brachte – ein leichtes Zittern, das mich daran erinnerte, dass Geschichte nicht nur aus staubigen Büchern besteht, sondern aus knarrenden Balken und dem Geruch von altem Holz. Das Parken ist ein kleiner, unbefestigter Parkplatz hinter dem Besucherzentrum, und obwohl er klein ist, reicht er für ein paar Autos, solange man nicht zur Hauptsaison kommt.
Ein letzter Stopp, der fast zu gut klingt, um wahr zu sein, ist die Columbus Riverwalk. Dieser Spazierweg entlang des Flusses Flat Rock ist gesäumt von Kunstinstallationen, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben – zum Beispiel ein riesiger Metallring, der im Wasser schimmert und bei jedem Schritt ein leises Klirren erzeugt. Ich habe dort einen Nachmittag verbracht, während ein lokaler Jazzmusiker auf einer kleinen Bühne spielte; das war das erste Mal, dass ich in Indiana Live‑Jazz hörte, und ich muss zugeben, dass das Ganze ziemlich cool war. Das Parken ist am Ende des Riverwalks, wo ein kleiner Parkplatz für Besucher bereitsteht, und das ist meistens ausreichend, solange man nicht mit einer ganzen Klasse von Schulkindern kommt.
Wer also nach etwas mehr als nur einem kurzen Blick auf Hartsville sucht, findet in der Umgebung ein Sammelsurium aus Natur, Geschichte und moderner Kunst, das jeden Reisenden – selbst den leicht zynischen – zufriedenstellt. Die Hartsville Sehenswürdigkeiten mögen klein erscheinen, doch die Umgebung bietet genug Vielfalt, um einen langen Aufenthalt zu rechtfertigen, und das alles mit einem Augenzwinkern, das die Einheimischen genauso gut verstehen wie die Besucher.
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