Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur Maisfelder und endlose Highways, dann hast du Scipio noch nicht erlebt. Gegründet 1832, hat das winzige Dorf seinen Namen von einem römischen Feldherrn – ja, das war wohl ein bisschen zu ambitioniert für ein Stück Land, das heute kaum mehr als ein paar Häuser und ein Postamt hat. Trotzdem spürt man hier den Geist der Pioniere, die das Geneva Township in Jennings County aus dem Wald herausgeholt haben, und das ist irgendwie charmant, wenn man nicht zu viel Romantik erwartet.
Ich verstehe den Hype um die großen Städte nicht ganz, aber die kleinen „Scipio Sehenswürdigkeiten“ – ein altes Kirchengebäude, das noch immer sonntags knarrt, und ein historisches Schulhaus, das jetzt als Gemeindezentrum dient – haben ihren eigenen, leicht schiefen Reiz. Wenn du mit dem Auto aus Indianapolis kommst, nimm die I‑65 bis Exit 115, dann ein kurzer Schlenker über die County Road 200; die Landstraße führt dich direkt ins Herz des Dorfes, wo du fast das Gefühl hast, die Zeit hätte einen kurzen Stopp eingelegt.
Ein Spaziergang entlang der Main Street ist wie ein Gespräch mit einem alten Freund: ein bisschen rau, ein bisschen ehrlich, aber immer mit einem Lächeln. Und wenn du zufällig an einem der wenigen Cafés vorbeikommst, probier den hausgemachten Apfelkuchen – kein Witz, das ist das einzige, was hier wirklich süß ist. Also, wenn du Lust hast, ein Stück echtes Indiana zu kosten, dann pack deine Koffer und lass dich von den unscheinbaren, aber liebenswerten Scipio Sehenswürdigkeiten überraschen.
Ich muss zugeben, dass mein Herz jedes Mal ein bisschen schneller schlägt, wenn ich an die Scipio United Methodist Church denke – nicht weil sie irgendein architektonisches Wunder ist, sondern weil sie das einzige Gebäude im Ort ist, das tatsächlich noch ein bisschen Geschichte atmet. Das Kirchenschiff aus dem Jahr 1865 steht dort, als wolle es uns allen sagen, dass wir hier nicht nur durch die Zeit, sondern auch durch die Langeweile fahren. Wenn du mal ehrlich bist, verstehst du den ganzen Hype um „historische Kirchen“ nicht ganz, aber das knarrende Holz der Bänke und das leicht muffige Aroma von jahrzehntelangem Weihrauch haben etwas Beruhigendes. Parken ist meistens einfach, du kannst einfach hinter dem kleinen Friedhof parken, solange du nicht am Sonntagmorgen dort einziehen willst – dann wird es plötzlich ein echtes Problem.
Direkt gegenüber, fast als wäre das ein schlechter Scherz des Stadtplaners, liegt der Scipio Community Park. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden veranstaltet, und während wir uns über das Wetter beschwerten, spielten ein paar Teenager Baseball, als wäre das hier das neue Fenway. Der Park hat einen kleinen Pavillon, ein paar Spielgeräte und einen Grillplatz, der mehr von Grillgeruch als von Sauberkeit zeugt. Wenn du nach einem Ort suchst, um deine Instagram-Story mit einem „#NatureIsCool“ zu versehen, bist du hier genau richtig – nur bitte vergiss nicht, den Müll wieder mitzunehmen, sonst wird das nächste Mal das Schild „Bitte nicht füttern“ durch „Bitte nicht hinterlassen“ ersetzt.
Ein kurzer Spaziergang (oder ein kurzer Sprint, je nach Motivation) führt dich zur Scipio Town Hall. Das Gebäude ist ein typisches Beispiel für ein kleines Verwaltungsgebäude, das mehr Papierkram als Charme bietet. Ich habe dort einmal das Protokoll einer Stadtratssitzung mitgelesen – ein wahres Fest für alle, die gern über Straßenreparaturen reden. Der Vorteil: Das Parken ist direkt vor der Tür, und du kannst dir beim Warten auf den Bürgermeister ein Eis vom nahegelegenen Laden holen. Ich verstehe den ganzen Stolz, den die Einheimischen auf ihr Rathaus haben, nicht ganz, aber das Schild „Welcome to Scipio“ hat irgendwie einen gewissen Retro-Charme.
Wenn du dich nach etwas Ruhigerem sehnst, schau dir den Scipio Cemetery an. Ja, ein Friedhof ist nicht gerade das, was man auf einer Reise‑Checkliste sucht, aber hier gibt es einige der ältesten Grabsteine der Region, die von Pionieren erzählen, die das Land tatsächlich noch mit Hacken und Pferdewagen bearbeiteten. Ich habe dort einmal einen alten Veteranen gefunden, dessen Inschrift „Hier ruht ein Mann, der mehr Geduld hatte als ein Indiana‑Bürger im Sommerverkehr“ – ein kleiner Scherz, der mich zum Schmunzeln brachte. Der Zugang ist frei, und das Parken ist meist ein Stück weiter, weil die Straße dort ein bisschen schmal ist.
Ein weiteres Highlight, das ich kaum übersehen kann, ist die Scipio Volunteer Fire Department. Das rote Gebäude mit dem großen Schild „Volunteer“ wirkt fast wie ein Mini‑Museum für Feuerwehrfans. Ich habe dort einmal an einem Tag der offenen Tür teilgenommen, und die Jungs haben mir gezeigt, wie man einen Schlauch entrollt, ohne dabei das ganze Viertel zu überfluten. Praktisch: Wenn du in der Nähe bist, kannst du das Gebäude als Orientierungspunkt nutzen – es ist das einzige, das nachts wirklich leuchtet. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Gelände extra für Einsatzfahrzeuge gebaut wurde.
Ein kurzer Abstecher über die County Road 1000 N Bridge führt dich über den St. Joseph River, der zwar nicht spektakulär ist, aber trotzdem einen netten Blick auf das Wasser bietet. Ich habe dort einmal ein Foto gemacht, das ich später als „Stimmungsbild für einen ruhigen Nachmittag“ bezeichnet habe – das war mehr ein Scherz, weil das Wasser eher träge und das Wetter grau war. Trotzdem ist die Brücke ein praktischer Durchgang, und das Parken auf der einen Seite ist meistens frei, solange du nicht am Wochenende mit einem Angeltrip dort landest.
Zu guter Letzt darf ich nicht die Scipio General Store vergessen, das kleine Ladenlokal, das mehr als nur ein Kiosk ist. Hier bekommst du alles von Süßigkeiten bis zu lokalen Honiggläsern, und die Besitzerin kennt jeden Kunden beim Namen – ein bisschen zu viel, wenn du nicht gerne gefragt wirst, ob du „noch ein Stück Kuchen willst“. Das Geschäft hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Laden, und ich habe dort schon mehr als einmal meine vergessenen Schlüssel gefunden, weil ich sie dort liegen ließ, während ich nach einem Snack suchte. Kein Witz, das ist wirklich praktisch.
Also, wenn du das nächste Mal überlegst, ob du deine Zeit in einem winzigen Indiana‑Städtchen verschwenden willst, denk an die Scipio Sehenswürdigkeiten – sie sind nicht gerade die Top‑10 der Welt, aber sie haben ihren eigenen, leicht schrägen Charme, den man nur versteht, wenn man selbst ein bisschen im Schlamm steckt.
Der erste Stopp, den ich jedem Besucher ans Herz lege, ist das Muscatatuck National Wildlife Refuge – ein riesiges Stück unberührte Südstaaten‑Wiese, das nur eine halbe Stunde Fahrt nördlich von Scipio liegt. Ich habe dort einmal versucht, ein Foto von einem scheuen Biber zu schießen, und wurde stattdessen von einer Horde Enten verfolgt, die offenbar meine Kamera für ein neues Badeteich hielten. Parken ist am Hauptzugang fast immer ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das Feld zum Schlachtfeld aus SUVs und Wohnmobilen. Der Wanderweg um den See ist gut beschildert, und wenn man Glück hat, hört man das leise Plätschern des Muscatatuck River, das fast so beruhigend ist wie das Summen einer defekten Klimaanlage im Sommer.
Ein paar Meilen weiter, Richtung Osten, stößt man auf das Mounds State Park bei Anderson – ein Ort, den ich gern als Indiana‑Version von Stonehenge bezeichne, nur dass die Hügel hier von uralten Indianern gebaut wurden und nicht von Außerirdischen. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein älterer Herr in einem karierten Hemd mir erklärte, dass die Hügel einst als Grabstätten dienten; sein Tonfall war so trocken, dass ich fast dachte, er sei ein Teil der Ausstellung. Der Park bietet nicht nur die berühmten Hügel, sondern auch ein kleines Museum, das überraschend gut erklärt, warum das Gebiet früher ein wichtiger Handelsweg war. Ein kurzer Abstecher zum Lake Lemon ist ideal, wenn man nach einem erfrischenden Bad sucht – das Wasser ist zwar nicht kristallklar, aber das ist ja gerade das gewisse Etwas, das den Charme ausmacht.
Wenn man genug von Natur hat, führt der Weg nach Süden nach Columbus, Indiana, einer Stadt, die sich selbst als „Museum der modernen Architektur“ verkauft. Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um die „Crown Hall“ von Eero Saarinen nicht ganz, aber die umliegenden Gebäude von I. M. Pei und Richard Meier haben mich trotzdem beeindruckt – vor allem, weil ich dort zufällig in ein Café stolperte, das ausschließlich vegane Bagels servierte. Das Parken im Stadtzentrum ist ein bisschen ein Glücksspiel; die meisten Plätze sind belegt, aber ein kleiner Seitenstreifen hinter dem Hauptbahnhof hat immer noch ein freies Feld, wenn man früh genug kommt. Und ja, das Stadtbild ist so sauber, dass man fast das Gefühl hat, man sei in einer Werbeagentur für Wohnungsbaugesellschaften.
Ein kurzer Abstecher nach Osten bringt einen an die Ufer der Ohio River in Madison, wo das historische Viertel mit seinen gut erhaltenen 19‑Jahrhundert‑Häusern fast wie ein Filmset wirkt. Ich habe dort einmal ein Straßenmusiker-Duo gehört, das klassische Jazzstandards spielte, während ein älteres Ehepaar im Parkhaus ein Schachspiel auspackte – ein Bild, das mir noch lange im Gedächtnis bleibt. Das Parken am Riverfront ist meistens problemlos, außer an den Wochenenden, wenn die Touristenströme aus Ohio anrücken und die wenigen Parkplätze in ein Mini‑Kampfgebiet verwandeln. Ein Spaziergang entlang der Promenade bietet zudem einen herrlichen Blick auf die Brücke nach Kentucky, die bei Sonnenuntergang fast wie ein silberner Bogen wirkt.
Nur ein Stück weiter südlich liegt das Hoosier Heritage Village in Madison County, ein Freilichtmuseum, das das ländliche Leben des 19. Jahrhunderts nachstellt. Ich habe dort einen Tag verbracht, um zu sehen, wie die Menschen früher ihre Milch melkten – und wurde dabei von einem enthusiastischen Führer mit einer Kuhschleuder „gegrillt“, die er stolz als „authentisches Werkzeug“ präsentierte. Das Dorf ist gut erreichbar, weil die Hauptstraße direkt an der Interstate 65 vorbeiführt, und das Parken ist dort ein Kinderspiel: ein großer Parkplatz direkt vor den historischen Gebäuden, der selten voll ist, es sei denn, es gibt ein Festival. Die Atmosphäre ist ein bisschen kitschig, aber das macht den Charme aus, besonders wenn man ein bisschen Nostalgie nach einem langen Roadtrip sucht.
Ein wenig weiter westlich, fast auf halbem Weg zurück nach Scipio, befindet sich das Lincoln State Park in Lincoln City – ein Ort, den ich eher als „historisches Grün“ bezeichne. Der Park ist berühmt für das Geburtshaus von Abraham Lincoln, das liebevoll restauriert wurde. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein Besucher in einem Nachbildungskostüm von Lincoln versuchte, mir die Gettysburg Address zu rezitieren – das war zwar etwas übertrieben, aber die Leidenschaft war echt. Der Park bietet zahlreiche Wanderwege, die durch dichte Wälder führen, und das Parken ist am Besucherzentrum immer noch ausreichend, solange man nicht zur Mittagszeit ankommt, wenn die Familien mit Kindern das Feld überfluten.
Ob man nun die stillen Wasser des Muscatatuck, die uralten Hügel von Mounds, die architektonischen Wunder von Columbus, das historische Flair von Madison, das ländliche Erbe im Hoosier Heritage Village oder die Lincoln‑Geschichte im State Park sucht – die Umgebung von Scipio bietet eine bunte Mischung, die jeden modernen Reisenden zufriedenstellt. Und genau das macht die Scipio Sehenswürdigkeiten zu einem überraschend vielseitigen Ziel, das man nicht einfach übersehen sollte.
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