Mal ehrlich, wenn du nach „Onward Sehenswürdigkeiten“ suchst, erwartest du wahrscheinlich ein Mini‑Wunderland aus Freizeitparks, aber das wahre Juwel ist die Geschichte, die hier in Tipton Township, Cass County, in jedem alten Holzbalken und jeder staubigen Straße steckt. Ich bin erst vor ein paar Jahren zufällig über die kleine Gemeinde gestolpert, als ich von Indianapolis aus die I‑69 Richtung Norden nahm – ein kurzer Abstecher über die US‑35, und plötzlich liegt Onward wie ein vergessenes Kapitel aus dem 19. Jahrhundert vor mir. Gegründet 1869, benannt nach dem gleichnamigen Zug, der hier einst hielt, hat das Städtchen nie den Glanz großer Metropolen erreicht, aber genau das macht den Charme aus. Die alten Eisenbahnschienen, die heute kaum mehr als rostige Relikte sind, erzählen von einer Zeit, in der Onward ein Knotenpunkt für Getreide und Vieh war. Ich verstehe den Hype um moderne Megastädte nicht ganz, aber hier, zwischen den Feldern von Cass County, spürt man das echte Indiana – ehrlich, kein Schnickschnack, nur ehrliche Landluft und ein paar freundliche Gesichter, die dich mit einem Nicken begrüßen, wenn du mit dem Auto über die County Road 22 fährst. Und ja, wenn du dich fragst, wie du hierher kommst: ein kurzer Stopp an der nächsten Tankstelle in Galveston, dann einfach den Highway 35 folgen, bis das Schild „Onward“ erscheint. Das ist das wahre Erlebnis, das ich jedem empfehle, der nach etwas Authentischem sucht – ganz ohne übertriebene Touristen‑Propaganda.
Ich muss dir gleich gestehen: mein Lieblingsplatz in Onward ist das Community Park. Wenn du das erste Mal über die Hauptstraße bretterst, siehst du sofort das grüne Rechteck mit dem alten, leicht schiefen Baseballfeld – ein Relikt aus den 60ern, das immer noch von den Kids der Gegend bespielt wird. Ich habe dort einmal versucht, ein Frisbee zu werfen, und das Ding landete direkt im Mülleimer des Picknickpavillons – kein Witz, das war ein echter Treffer. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze Dorf zum Grillen zusammenkommt.
Ein kurzer Spaziergang weiter die Main Street hinunter führt dich zur Onward Public Library. Das ist nicht irgendeine Bibliothek, sondern ein kleines, aber feines Refugium für alle, die noch an gedruckte Bücher glauben. Ich habe dort ein altes Almanach‑Exemplar gefunden, das die Erntezyklen von 1912 dokumentiert – ein echter Schatz für Nostalgiker. Die Bibliothekarin kennt jeden Stammgast beim Namen, und wenn du Glück hast, bekommst du sogar einen kostenlosen Kaffee, weil das Gebäude ja „gemeinnützig“ ist.
Jetzt kommt mein leicht zynischer Moment: Die United Methodist Church am Ende der Hauptstraße ist ein architektonisches Kleinod, das ich zwar respektiere, aber den Hype um die sonntäglichen Chorgesänge nicht ganz nachvollziehen kann. Trotzdem, wenn du an einem Sonntag vorbeischlendst, hörst du das Orgelspiel, das fast so laut ist wie das Rattern der alten Traktoren, die am Rand des Dorfes parken. Ich habe dort einmal ein Gedicht vorgelesen – das Publikum war ein bisschen verwirrt, aber die Kirchturmuhr hat mich dafür belohnt, dass sie zur vollen Stunde läutete.
Ein paar Schritte weiter liegt das Town Hall, ein unscheinbares Backsteingebäude, das mehr als nur Sitzungen der Stadtverwaltung beherbergt. Hier findet man das wöchentliche „Onward‑Bier‑und‑Brettspiel‑Treffen“, bei dem die Einheimischen um die Vorherrschaft in „Mensch ärgere dich nicht“ kämpfen. Ich habe dort einmal einen alten Stadtplan entdeckt, der zeigt, dass Onward früher einmal ein wichtiger Knotenpunkt für die Eisenbahn war – ein Detail, das die meisten Besucher nie bemerken, weil sie zu sehr mit den Würfeln beschäftigt sind.
Wenn du das Gefühl hast, dass du genug Kultur abbekommen hast, dann schau dir die Feuerwehrstation an. Das ist ein kleines, aber stolzes Gebäude, das von Freiwilligen betrieben wird, die mehr Zeit damit verbringen, Grillabende zu organisieren, als tatsächlich Brände zu löschen. Ich habe dort einmal einen alten Feuerwehrhelm ausprobiert – er war überraschend leicht, aber das war wohl eher ein Hinweis darauf, dass die Ausrüstung hier nicht mehr ganz dem neuesten Stand entspricht.
Ein kurzer Abstecher zum alten Getreidesilo an den Bahngleisen ist ein Muss für alle, die industrielle Romantik schätzen. Das silberne Gerüst ragt über die Felder und erinnert daran, dass Onward immer noch ein landwirtschaftliches Herz hat. Ich habe dort ein Foto gemacht, das jetzt in meinem Wohnzimmer hängt, weil das Bild die perfekte Mischung aus Nostalgie und rustikalem Charme einfängt.
Zu guter Letzt, und das ist vielleicht das unterschätzteste Juwel, liegt das Onward Cemetery am Rande des Dorfes. Es ist nicht gerade ein Ort für Partys, aber die alten Grabsteine erzählen Geschichten, die man in keinem Reiseführer findet. Ich habe dort einmal einen Veteranen aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt, dessen Inschrift besagt, dass er „für die Freiheit und das Bier“ gestorben ist – ein Satz, der die lokale Mentalität perfekt zusammenfasst.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles zu viel ist, dann lass mich dir sagen, dass die Onward Sehenswürdigkeiten eigentlich ganz leicht zu erkunden sind, solange du bereit bist, ein bisschen zu laufen und noch ein bisschen zu schmunzeln. Ich habe das Gefühl, dass jeder, der hierher kommt, irgendwann zurückkommt – nicht weil es ein Touristenziel ist, sondern weil die Menschen hier einfach ein bisschen mehr Herz haben als die meisten Großstadtmenschen.
Der erste Halt, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, war das imposante Logansport Courthouse, das über der Stadt thront wie ein steinernes Mahnmal für jede Bürokratie, die man sich nur vorstellen kann. Ich stand dort an einem windigen Dienstagmorgen, während ein Lieferwagen mit frisch gebackenen Donuts vorbeifuhr – das war das einzige, was den grauen Backstein ein bisschen erträglicher machte. Parken ist meistens einfach, ein kleiner Parkplatz hinter dem Rathaus reicht, solange man nicht am Freitagabend kommt, dann wird das ein echtes Geduldsspiel.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zum Logansport Riverwalk, wo die Wabash River sich in ein ruhiges Spiegelbild verwandelt, das selbst den härtesten Reisenden ein wenig nachdenklich stimmt. Ich habe dort einmal versucht, ein Selfie zu machen, während ein Entenrudel plötzlich meine Kamera attackierte – kein Witz, das war ein echter Test für meine Reflexe. Der Weg ist gut beschildert, und das kostenlose Fahrradabstellplatz‑System ist ein kleiner Trost für alle, die ihr Rad lieber nicht im Auto lassen wollen.
Nur ein paar Blocks weiter liegt das Logansport Carnegie Library, ein Gebäude, das mehr Bücher beherbergt, als ich in meinem ganzen Leben lesen könnte. Ich habe dort ein altes, verstaubtes Exemplar von Mark Twains „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ gefunden, das offenbar seit den 1920ern im Regal stand – ein echter Schatz für Nostalgiker. Das Parken ist hier ein bisschen knifflig, weil das kleine Stadtzentrum kaum freie Plätze hat; ich musste schließlich auf der Straße parken und ein paar Minuten warten, bis ein Auto wegfuhr.
Wenn du genug von städtischem Flair hast, lohnt sich ein Abstecher zum Wabash and Erie Canal-Reststück, das sich knapp außerhalb von Logansport versteckt. Ich habe dort ein altes Schleusenhaus entdeckt, das heute als kleines Museum dient und die Geschichte der Kanalboote erzählt, die einst das Rückgrat des Handels bildeten. Der Weg dorthin ist ein schmaler Feldweg, der im Sommer von Mohnblumen gesäumt wird – ein Bild, das ich nie vergessen werde, weil ich fast von einem Traktor überfahren wurde, der plötzlich aus dem Nichts auftauchte.
Für Naturliebhaber ist das Tippecanoe River State Park ein Muss, obwohl er ein Stück weiter liegt. Ich habe dort ein Wochenende verbracht, um zu wandern und zu angeln, und muss zugeben, dass das Rauschen des Flusses fast therapeutisch wirkt – zumindest, bis ein Schwarm Mücken beschloss, meine Haut zu testen. Der Eintritt ist frei, und das Parken ist am Hauptparkplatz am Eingang problemlos, solange du nicht am ersten Samstag im Monat dort bist, weil dann das ganze Dorf zum Picknick kommt.
Ein weiteres Highlight ist der Cedar Creek Trail, ein 12 Kilometer langer Radweg, der durch Felder und kleine Dörfer führt. Ich habe den Trail an einem sonnigen Herbstmorgen ausprobiert, während ich meine Lieblingsplaylist laut aufdrehte und plötzlich von einem Traktorfahrer mit einem freundlichen „Guten Morgen!“ begrüßt wurde – ein echtes Indiana‑Erlebnis. Der Trail ist gut markiert, und du kannst dein Fahrrad an den meisten Kreuzungen kostenlos abstellen, falls du eine Pause brauchst.
Zu guter Letzt darf der Mississinewa Lake nicht fehlen, ein beliebtes Ziel für Wassersportler und Familien. Ich habe dort ein Kajak gemietet und die ruhige See erkundet, während ein paar Kinder am Ufer mit Wasserpistolen spielten – das war fast zu idyllisch, um wahr zu sein. Das Parken ist am Hauptzugang groß genug für ein paar Autos, aber am Wochenende kann es eng werden, also lieber früh kommen.
All diese Orte zeigen, dass die Umgebung von Onward mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde – von historischer Architektur über ruhige Natur bis hin zu kleinen Abenteuern auf dem Radweg. Wer also nach authentischen Erlebnissen sucht, sollte sich nicht nur auf die Stadt beschränken, sondern die vielfältigen Onward Sehenswürdigkeiten in der Region erkunden.
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