Reisende aus aller Welt schätzen Michiana Sehenswürdigkeiten wegen ihrer eigenwilligen Mischung aus rustikaler Geschichte und modernem Küstenflair. Ich muss zugeben, dass ich nie wirklich verstanden habe, warum jeder von den alten Eisenbahnschienen schwärmt, aber wenn man die 19. Jahrhundert‑Spuren entlang der Lake‑Michigan‑Uferpromenade sieht, fühlt man sich plötzlich wie ein Zeitreisender mit einem schlechten GPS. Michiana, das eigentlich ein Kofferwort aus Michigan und Indiana ist, entstand 1920, als ein paar clevere Unternehmer die Grenze ausnutzten, um von den niedrigeren Steuern im Nachbarstaat zu profitieren – ein Trick, der bis heute das Flair der Stadt prägt.
Als ich das erste Mal über die alte US‑12 fuhr, die sich hier durch das New Buffalo Township schlängelt, fiel mir sofort das leicht verrostete Schild „Welcome to Michiana“ auf, das mehr Charme ausstrahlt als jede glitzernde Werbetafel. Die Einwohner von Berrien County erzählen gern von den frühen Fischern, die hier im 1800er‑Jahrhundert ihre Netze auswarfen, und ich habe das Gefühl, dass das Wasser noch immer ein bisschen nach ihren Geschichten schmeckt.
Kein Wunder, dass ich hier öfter halte, um einfach mal die Luft zu inhalieren – das ist das wahre „Sehenswürdigkeiten“-Erlebnis, das man nicht in einem Reiseführer findet. Wenn Sie mit dem Zug von Chicago kommen, steigen Sie in New Buffalo aus und folgen Sie den Schildern Richtung Michiana; die Fahrt ist kurz, aber die Eindrücke bleiben länger als der nächste Kaffee‑Stopp.
Die Geschichte von Michiana, New Buffalo Township, beginnt lange vor den modernen Strandbars und den überlaufenen Ferienhäusern – sie startet mit einem knarrenden Holzsteg, der einst von Fischern benutzt wurde, um ihre Netze ins kühle Nass zu werfen, und endet heute an einem Ort, an dem ich mehr Zeit damit verbringe, den Sand zwischen den Zehen zu spüren, als in meinem eigenen Wohnzimmer zu sitzen.
Ich muss gleich zugeben, dass ich den ganzen Hype um den New Buffalo Beach nicht ganz verstehe, bis ich an einem windstillen Nachmittag dort stand, die Sonne gerade so über den Wellen hing und ein paar Kinder laut lachend im seichten Wasser planschten. Das ist das wahre Highlight, wenn man ehrlich ist: kein überteuerter Strandclub, sondern ein breiter, offener Sandstreifen, wo das Parken meistens ein Kinderspiel ist – außer an den heißen Samstagnachmittags, da bildet sich ein kleines Chaos aus Wohnmobilen und Familien, die verzweifelt nach einem freien Platz suchen.
Ein kurzer Spaziergang nordwärts führt dich zum New Buffalo Lighthouse, einem unscheinbaren, aber charmanten Leuchtturm, der seit 1902 über die Schifffahrt wacht. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein alter Seemann mir erzählte, dass das Licht früher von Hand gedreht wurde – ein Detail, das man in den Touristenbroschüren selten findet. Der Aufstieg ist nicht besonders anstrengend, und die Aussicht über den See ist ein echter Augenschmaus, besonders wenn die Sonne im Herbst rot glüht.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du das echte Alltagsleben der Einheimischen spüren kannst, dann ist der New Buffalo Farmers Market genau das Richtige. Jeden Samstagmorgen, wenn die Stände aufgestellt werden, riecht es nach frischem Brot, gerösteten Kaffeebohnen und einer Prise Dornenbeeren. Ich habe dort einmal einen lokalen Honig probiert, der so süß war, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur nach einem schnellen Snack suchte. Der Markt ist klein, aber die Gespräche mit den Verkäufern geben dir das Gefühl, Teil einer kleinen Gemeinschaft zu sein.
Ein wenig weiter lande ich am New Buffalo Harbor, wo Boote sanft schaukeln und die Möwen lautstark ihre Meinung zu allem äußern. Hier kann man ein Kajak mieten und ein paar Stunden auf dem Wasser verbringen – ein Erlebnis, das ich jedem empfehle, der genug von den üblichen Strandspaziergängen hat. Das Hafenviertel hat auch ein paar nette Cafés, wo ich oft meinen Morgenkaffee trinke, während ich den Fischern beim Auswerfen ihrer Netze zuschaue.
Für die, die ein bisschen Grün und Ruhe suchen, ist der New Buffalo State Park ein unterschätztes Juwel. Der Park liegt direkt am See, hat gut gepflegte Wanderwege und ein kleines Picknick‑Platzchen, das fast immer leer ist, wenn ich dort hingehe. Ich habe dort einmal ein Buch gelesen, das ich seit Monaten nicht zu Ende bringen konnte – das war das einzige Mal, dass ich das Buch tatsächlich fertig bekam, dank der friedlichen Atmosphäre.
Ein weiteres Muss für die, die ein bisschen Kultur schnuppern wollen, ist das New Buffalo Historical Society Museum. Es ist klein, aber voller kurioser Artefakte aus der Gründerzeit, darunter ein altes Telefon, das noch mit einer Kurbel betrieben wurde. Ich erinnere mich, wie ich dort stand und über ein antikes Fischereigerät nachdachte, das aussah, als könnte es gleich aus einem Steampunk-Film stammen. Das Museum ist kostenlos, und das Personal ist so freundlich, dass sie dir fast das Gefühl geben, du wärst ein langjähriger Besucher.
Und ja, ich darf die Michiana Sehenswürdigkeiten nicht vergessen, die das ganze Gebiet zu einem besonderen Fleck machen – von den kleinen Weingütern entlang der Harbor Country Wine Trail bis zu den versteckten Kunstgalerien, die ich zufällig in einer Seitenstraße entdeckt habe. Ich habe dort einmal ein Glas lokalen Rotweins probiert, das so gut war, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur nach einem schnellen Snack suchte. Am Ende des Tages, wenn die Sonne über dem See versinkt und die Lichter der Strandbars zu flackern beginnen, fühle ich mich immer wieder dankbar, dass ich diesen Ort entdeckt habe – mit all seinen kleinen Macken, seiner ehrlichen Schönheit und dem leisen, leicht zynischen Flüstern, das nur Einheimische verstehen.
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