Was Brecon Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Geschichte, die sich zwischen den alten Feldwegen und den modernen Vororten versteckt. Ich habe das kleine Dorf in Sycamore Township entdeckt, während ich auf dem Weg nach Cincinnati die I‑71 runtergefahren bin – ein kurzer Abstecher, der sich wie ein Zeitsprung anfühlt. Gegründet Anfang des 19. Jahrhunderts und nach dem walisischen Vorbild benannt, war Brecon einst ein quirliger Postknotenpunkt (Postamt 1828‑1905), heute eher ein verschlafener Ort, den nur die wirklich neugierigen Reisenden noch kennen.
Wenn man hier ankommt, merkt man sofort, dass die Menschen mehr mit ihren Gärten und Grillabenden beschäftigt sind als mit Touristen‑Flyern. Ich habe mich mit ein paar Einheimischen an einem Picknicktisch unter einem alten Eichenbaum unterhalten – sie erzählten mir von den jährlichen Dorffesten, die mehr Charme haben als jede Großstadt‑Veranstaltung, und von den stillen Spaziergängen entlang des nahegelegenen Little Miami River, der tatsächlich durch das Township fließt.
Die Anbindung ist überraschend gut: ein kurzer Ride‑Share von Downtown Cincinnati, ein paar Buslinien der Metro und schon steht man mitten im ländlichen Flair von Hamilton County. Für alle, die abseits des Mainstreams nach einem authentischen Stück Ohio suchen, bietet Brecon die ideale Kulisse – und das ganz ohne den üblichen Touristenschlag.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das winzige, aber eigenwillige Brecon zu schlendern, das sich in Sycamore Township, Ohio, versteckt wie ein vergessenes Stück Kuchen im Kühlschrank.
Ich fange immer mit dem Brecon Community Park an, weil dort das wahre Herz des Ortes schlägt – ein kleiner Rasen, ein Spielplatz, der mehr quietschende Kettenkarussells hat als ein Jahrmarkt, und ein Picknicktisch, an dem ich mehr als einmal das Gefühl hatte, dass die Grillwürste hier besser schmecken als in jeder Großstadt. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die ganze Nachbarschaft ihre Grillpartys gleichzeitig abfeiert.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zur Brecon United Methodist Church, einem steinernen Relikt aus dem 19. Jahrhundert, das mehr Geschichte atmet als das örtliche Museum – und das liegt nicht nur an den knarrenden Holzbänken. Ich verstehe den Hype um Kirchenfenster nicht ganz, aber die bunten Glasmalereien hier sind wirklich ein kleiner Augenschmaus, besonders wenn das Sonnenlicht durch das Ostfenster fällt und das ganze Innere in ein warmes, fast sakrales Licht taucht.
Wenn du dich nach etwas Stille sehnst, schlendere zum Brecon Cemetery. Ja, ein Friedhof als Attraktion klingt nach einem schlechten Scherz, aber die alten Grabsteine erzählen Geschichten, die du in keinem Reiseführer finden würdest – von Pionieren, die hier ihre Sporen hinterlassen haben, bis zu den lokalen Familien, die seit Generationen hier begraben sind. Ich habe dort einmal einen uralten, halb verfallenen Grabstein entdeckt, auf dem in schwungvoller Schrift „John H. – 1842–1910“ stand, und dachte mir: „Hier hat jemand wirklich etwas erlebt.“
Ein kurzer Abstecher zum Sandusky River Trail lässt dich die Natur umarmen, ohne dass du dich in den Wald verirren musst. Der Weg schlängelt sich entlang des Flusses, bietet ein paar schmale Brücken und genug Platz für ein spontanes Foto, das du später auf Instagram posten kannst, während du dich fragst, warum du nicht einfach in den Fluss springen willst. Der Trail ist gut beschildert, und das Parken am Trailhead ist meist frei – ein seltener Luxus in Ohio.
Ein weiteres Highlight, das ich immer wieder erwähne, ist das alte Brecon Schoolhouse. Das Gebäude dient heute als kleines Museum, das von der örtlichen Historischen Gesellschaft betrieben wird. Ich habe dort eine alte Schultafel gefunden, auf der noch die Formeln für die Quadratur des Kreises eingraviert waren – ein Beweis dafür, dass die Lehrer hier früher zumindest versucht haben, die Schüler zu verwirren. Der Eintritt ist kostenlos, weil das Dorf das Geld lieber in die jährliche Brecon Fall Festival investiert.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du ein echtes Stück lokaler Kultur probieren kannst, geh zum Brecon General Store. Dort gibt es nicht nur das übliche Sortiment an Dosenbohnen und Zahnpasta, sondern auch handgemachte Marmeladen, die angeblich nach einem alten Familienrezept hergestellt werden. Ich habe dort einmal eine Himbeermarmelade probiert, die so süß war, dass ich fast das Gefühl hatte, in einem Werbespot für Frühstücksflocken zu stehen.
Ein kurzer Abstecher zur Sycamore Township Hall lohnt sich, wenn du dich für die lokale Politik interessierst – was, zugegeben, nicht gerade das, worauf ich meine Reisen plane, aber das Gebäude selbst ist ein schönes Beispiel für die nüchterne Architektur der 1930er‑Jahre. Das Parken ist hier immer ein bisschen eng, also sei bereit, ein paar Meter zu Fuß zu gehen.
Und schließlich, wenn du das wahre „Brecon Sehenswürdigkeiten“-Erlebnis suchst, dann verpasse nicht das Brecon Fall Festival. Es ist ein jährliches Spektakel, das mehr Besucher anzieht als die gesamte Stadtbevölkerung zusammen. Ich habe dort einmal ein lokales Bier probiert, das angeblich aus Wasser des Sandusky River gebraut wird – kein Witz, das Bier war tatsächlich überraschend gut, und die Live-Band spielte Songs, die du sonst nur in kleinen Kneipen hörst.
Am Ende des Tages, wenn du dich mit einem Kaffee aus dem lokalen Diner zurückziehst und über die kleinen Wunder von Brecon nachdenkst, wirst du merken, dass dieser Ort mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde – und das ist genau das, was ich an kleinen Ohio-Städten liebe: Sie sind ehrlich, ein bisschen rau, und sie lassen dich das Gefühl haben, dass du wirklich etwas entdeckt hast, das nicht jeder Tourist kennt.
Der erste Ort, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, war das weitläufige Sharon Woods – ein Park, der mehr Grünfläche bietet, als man in einem Vorort erwarten würde. Der See dort ist ein Magnet für Kajakfahrer, und ich habe mich einmal in einem überfüllten Ruderboot wiedergefunden, das mehr zum Schwimmen einlud als zum Rudern. Parken ist meistens ein Kinderspiel, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das Feld zu einem kleinen Schlachtfeld aus Autos und Familienkarren.
Ein kurzer Abstecher nach Süden führt zu Winton Woods, dem größten Park im County. Hier gibt es nicht nur einen riesigen See, sondern auch ein gut gewartetes Angelrevier – ich habe dort tatsächlich einen Barsch gefangen, der fast so groß war wie mein Frühstücksei. Die Wanderwege schlängeln sich durch dichte Wälder, und ich habe mehrmals das Gefühl gehabt, dass ich plötzlich in einem Film von „Der Herr der Ringe“ gelandet bin, nur dass die Orks hier durch joggende Senioren ersetzt wurden.
Wenn man genug von flachen Pfaden hat, sollte man das Miami Whitewater Forest ansteuern. Das ist das Paradies für Mountainbiker, und ich habe dort meine erste Abfahrt auf einem Trail erlebt, der so steil war, dass ich fast dachte, ich würde in den Ohio River stürzen. Die Beschilderung ist zwar nicht immer perfekt, aber das macht den Nervenkitzel aus – ein bisschen wie ein Überraschungsei, nur dass das Ei ein schmutziger Helm ist.
Ein bisschen weiter östlich liegt das Cincinnati Nature Center in Rowe Woods. Ich war dort an einem nebligen Herbstmorgen und habe fast das Gefühl gehabt, die Bäume würden mir heimlich Geschichten zuflüstern. Der Besucherpark ist klein, aber das Hauptgebäude beherbergt interaktive Ausstellungen, die sogar einen erwachsenen Nerd wie mich zum Staunen bringen. Das Beste: Das Parken ist fast immer frei, solange man nicht zur Schulzeit kommt, dann wird das Feld von Klassenfahrten überrannt.
Der Little Miami Scenic Trail erstreckt sich über mehr als 70 Kilometer und ist das Rückgrat für Radfahrer und Spaziergänger aus der ganzen Region. Ich habe den Trail einmal von Loveland nach Milford geradelt und dabei mehr als drei verschiedene Arten von Picknickdecken entdeckt, die von anderen Nutzern zurückgelassen wurden – ein stiller Hinweis darauf, dass hier jeder sein Stück Natur beansprucht. Der Weg ist gut gepflegt, und das einzige Hindernis ist das gelegentliche Pferd, das einem freundlich über den Weg galoppiert.
Ein kurzer Abstecher nach Loveland bringt einen zu einem wahren Kuriosum: dem Loveland Castle. Dieses nach deutschem Vorbild errichtete Schloss ist kein Museum, sondern ein privates Anwesen, das gelegentlich für Führungen geöffnet wird. Ich habe dort eine Führung bekommen, bei der der Besitzer, ein echter Tüftler, mir stolz seine handgefertigten Schmiedearbeiten zeigte – und dabei erklärte, dass er das Schloss gebaut hat, weil er „keine Lust mehr auf gewöhnliche Häuser“ hatte. Das Parken ist ein bisschen eng, aber das Schloss selbst ist ein echter Hingucker, der jeden Instagram-Feed aufpeppt.
Zum Abschluss darf man das charmante Städtchen Loveland selbst nicht vergessen. Die kleinen Boutiquen entlang der Main Street verkaufen handgemachte Seifen, die besser riechen als jede Parfümerie, und das Café am Fluss bietet einen Cappuccino, der stark genug ist, um einen müden Pendler wiederzubeleben. Ich habe dort einmal einen alten Mann getroffen, der mir erzählte, dass er hier seit über 50 Jahren lebt und immer noch glaubt, dass die Stadt das „geheime Herz von Ohio“ ist – ein sentimentaler Gedanke, den ich nicht ganz teilen kann, aber der Ort hat trotzdem etwas Besonderes.
Wer also nach einer Mischung aus Natur, Geschichte und ein bisschen skurrilem Charme sucht, findet rund um Brecon in Sycamore Township mehr als genug Gründe, den Motor auszuschalten und die Umgebung zu erkunden – das sind eben die Brecon Sehenswürdigkeiten, die ich jedem, der den Alltag satt hat, wärmstens ans Herz legen kann.
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