Mal ehrlich, wenn du denkst, dass „Colfax Sehenswürdigkeiten“ nur ein leeres Schlagwort sind, dann lass mich dir erst mal ein bisschen Geschichte servieren: Gegründet 1857, benannt nach dem damaligen Vizepräsidenten Schuyler Colfax, hat das kleine Städtchen im Herzen von Clinton County mehr zu bieten als ein paar alte Backsteinhäuser und ein verschlafenes Township‑Gefühl. Ich habe das erste Mal den staubigen Highway 421 überquert, weil ich dachte, das wäre ein Abstecher nach Indianapolis – und landete mitten im historischen Kern, wo das alte Rathaus noch immer das Echo vergangener Wahlversammlungen trägt.
Ein kurzer Abstecher mit dem Zug (die Amtrak‑Linie hält hier nicht, aber ein kurzer Bummel zum nahegelegenen Clinton County Depot ist ein Spaß für Nostalgiker) führt dich zu den stillen Feldern, die das Rückgrat der Region bilden. Ich verstehe den Hype um die endlosen Maisfelder nicht ganz, aber das Panorama bei Sonnenuntergang ist echt super und gibt dir das Gefühl, Teil einer längst vergessenen Agrarromantik zu sein.
Wenn du dann doch ein bisschen Kultur schnuppern willst, schau dir das alte Bibliotheksgebäude an – kein Museum, aber die knarrenden Regale erzählen mehr Geschichten als mancher Reiseführer. Und ja, das ist einer der wenigen Orte, wo ich das Wort „Colfax Sehenswürdigkeiten“ wirklich ernst nehme, weil hier das Alltägliche plötzlich ein bisschen magisch wirkt.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Colfax eigentlich ein unscheinbarer, leicht verwitterter Backsteinbogen ist, der das alte Hauptstraßenkreuz überblickt – das „Colfax Sign“, das seit den 70ern dort steht und jedes Mal ein bisschen wie ein schiefes Lächeln wirkt, wenn man vorbeischlendert. Ich habe dort meine ersten 30 Minuten meines Aufenthalts verbracht, weil das Parken dort fast immer ein Klacks ist, solange du nicht am Samstagabend mit den Einheimischen zum Grillen am Rathaus vorbeikommst – dann wird das ein echtes Geduldsprobe.
Direkt neben diesem kleinen Monument liegt das Herzstück der Stadt: die historische Hauptstraße. Die alten Backsteingeschäfte, die noch ihre originalen Holzvitrinen haben, geben dir das Gefühl, du wärst in einem Film aus den 40ern gelandet. Ich verstehe den Hype um moderne Shopping-Malls nicht ganz, aber hier kann man in einem einzigen Schritt ein handgefertigtes Holzspielzeug, ein frisch gebackenes Croissant und ein selbstgemachtes Marmeladenglas ergattern – und das alles, ohne das WLAN zu verlieren.
Ein paar Häuser weiter, fast unbemerkt, steht die Colfax Public Library. Ja, du hast richtig gelesen, eine Bibliothek in einer Stadt, die kaum mehr als 2 000 Einwohner hat. Ich habe dort ein altes Fotoalbum gefunden, das die Gründung der Stadt im Jahr 1869 dokumentiert – ein echter Schatz für Geschichtsnerds. Das Gebäude ist klein, aber die Regale sind überraschend gut bestückt, und das Personal ist so freundlich, dass sie dir fast das Buch ausleihen, bevor du überhaupt gefragt hast. Praktisch: Die Parkplätze hinter dem Gebäude sind meistens frei, solange du nicht zur Mittagszeit mit den Schulkindern dort bist.
Wenn du nach etwas Grün suchst, führt dich dein Weg unweigerlich zum Colfax Community Park. Der Park ist nicht gerade ein Nationalpark, aber er hat einen Baseballplatz, ein kleines Spielplatzgerüst und einen Rundweg, der sich perfekt für einen kurzen Spaziergang nach dem Mittagessen eignet. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein lokaler Highschool-Team ein Spiel verlor – das war ein echter Stimmungskick, weil die ganze Stadt plötzlich lautstark jubelte, als das gegnerische Team einen Fehler machte. Parken ist hier ein Kinderspiel: ein paar freie Plätze direkt am Eingang, außer an den Wochenenden, wenn das ganze Dorf dort ein Grillfest veranstaltet.
Ein weiteres Juwel, das ich kaum übersehen kann, ist die St. Mary’s Catholic Church. Die gotische Fassade mit ihren spitzen Fenstern wirkt fast wie ein Miniaturmodell von Notre‑Dame, nur ohne die Touristenmassen. Ich habe dort einmal an einer Sonntagsmesse teilgenommen, weil ich mich einfach nur nach einem Ort zum Ausruhen sehnte, und die Akustik war so gut, dass ich das Orgelspiel fast für ein Live‑Konzert hielt. Der kleine Friedhof hinter der Kirche ist ebenfalls einen Blick wert, weil dort die Gräber der Gründerfamilien stehen – ein stiller Zeuge der Stadtgeschichte.
Und dann gibt es da noch das Colfax Train Depot, ein winziges Museum, das in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude untergebracht ist. Ich habe dort ein altes Eisenbahnmodell entdeckt, das noch immer auf Schienen läuft, und ein paar vergilbte Fahrpläne, die zeigen, wie die Stadt einst ein Knotenpunkt für den Gütertransport war. Das Depot ist nicht groß, aber die Geschichte, die dort ausgestellt ist, lässt dich die Bedeutung der Eisenbahn für das Wachstum von Colfax neu bewerten. Praktisch: Das Depot liegt direkt an der Hauptstraße, also kannst du dein Auto dort abstellen, während du die Ausstellungsstücke inspizierst – nur nicht am Freitagabend, wenn das örtliche Modellbahn‑Clubtreffen stattfindet, dann wird das Parken plötzlich wieder zur Herausforderung.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles zu wenig ist, um die Colfax Sehenswürdigkeiten zu beschreiben, dann hast du recht – die Stadt hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermutet. Aber genau das macht den Charme aus: ein Mix aus kleinen, fast übersehenen Schätzen, die erst dann wirklich lebendig werden, wenn man sich die Zeit nimmt, sie zu entdecken. Und ehrlich gesagt, das ist das, was ich an Colfax am meisten schätze – die leise, leicht zynische Einladung, das Offensichtliche zu hinterfragen und das Verborgene zu umarmen.
Ich starte meinen kleinen Streifzug immer mit dem imposanten Clinton County Courthouse, weil das Gebäude einfach zu schön ist, um es zu übersehen – ein echter Stolz der Stadt, der sich wie ein steinernes Mahnmal gegen die allzu schnelle Moderne stellt. Der Platz davor ist meistens leer, außer wenn ein lokaler Politiker versucht, die Menge zu begeistern; dann gibt es ein paar neugierige Zuschauer und ein paar Hunde, die das Gras beschnüffeln. Parken ist hier fast immer ein Klacks, solange man nicht am Freitagabend nach der Stadtversammlung kommt – dann wird das Parken zu einem kleinen Survival-Training.
Nur ein paar Schritte weiter, versteckt hinter einer unscheinbaren Tür, liegt das Clinton County Historical Museum. Ich habe dort meine erste echte Begegnung mit der Geschichte von Perry Township gehabt, als ich versehentlich in die Ausstellung über die lokale Eisenbahnabteilung stolperte und fast ein altes, staubiges Ticket in die Hand nahm, das angeblich noch immer als Glücksbringer gilt. Die Ausstellung ist klein, aber jedes Exponat hat eine Geschichte, die man nicht in jedem Reiseführer findet – zum Beispiel das alte Scheunentor, das einst als Fluchtweg für Schmuggler diente. Ein kurzer Spaziergang durch das Museum reicht völlig aus, um das Gefühl zu bekommen, dass hier mehr passiert ist, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Wenn ich dann genug von staubigen Hallen habe, schnappe ich mir mein Fahrrad und folge dem Clinton River Trail. Der Weg schlängelt sich entlang des Flusses und bietet immer wieder überraschende Ausblicke, die man nur bekommt, wenn man sich wirklich die Mühe macht, ein paar Kilometer zu radeln. Ich erinnere mich an einen sonnigen Nachmittag, an dem ich plötzlich von einer Gruppe Enten verfolgt wurde, die anscheinend dachten, ich sei ein neuer Mitbewohner. Das ist das echte Indiana – unprätentiös, ein bisschen wild und immer bereit, dich zu überraschen. Der Trail ist gut ausgeschildert, und das Parken am Startpunkt ist meistens problemlos, außer an den Wochenenden, wenn die lokalen Jogger das Feld übernehmen.
Ein kurzer Abstecher nach Norden führt mich nach Frankfort, wo die historische Innenstadt fast wie ein Filmset aus den 1900er Jahren wirkt. Die alten Backsteingebäude, das wöchentliche Bauernmarkt und das charmante Café an der Ecke, das den besten Apfelkuchen der Region serviert, sind ein Muss. Ich habe dort einmal einen alten Mann getroffen, der mir erzählte, dass er noch als Kind mit dem Traktor zur Schule fuhr – ein Gespräch, das mich daran erinnerte, wie eng hier Vergangenheit und Gegenwart verwoben sind. Parkplätze gibt es in der Nähe des Marktplatzes, aber man sollte früh kommen, sonst muss man auf die Straße ausweichen.
Weiter südlich, etwa eine halbe Stunde Fahrt, liegt das DePauw University Campus in Greencastle. Ich verstehe den Hype um College-Campus nicht immer, aber hier gibt es etwas, das mich jedes Mal fasziniert: die Mischung aus historischer Architektur und lebendiger Studentenkultur. Ich habe dort einmal an einer spontanen Poetry‑Slam‑Nacht teilgenommen, bei der ein Student über die „Verlorenheit im Mittleren Westen“ sprach – ein Moment, der mir zeigte, dass selbst in einer kleinen Stadt wie Colfax die Welt nicht stillsteht. Das Parken ist am Campus gut geregelt, allerdings gibt es an Prüfungszeiten ein bisschen Gedränge.
Ein bisschen weiter südwestlich, fast schon im Herzen des Bundesstaates, erstreckt sich die Hoosier National Forest. Ich habe dort ein Wochenende verbracht, um dem Alltag zu entfliehen, und war überrascht, wie gut die Wanderwege gepflegt sind – ein echter Kontrast zu den oft ungepflegten Feldwegen, die man sonst hier findet. Der Wald bietet nicht nur Ruhe, sondern auch ein paar versteckte Badeseen, die im Sommer zum Abkühlen einladen. Ich habe dort sogar ein Eichhörnchen beobachtet, das mutig genug war, mir ein Stück Nuss zu stehlen, während ich ein Foto machte. Der Eintritt ist kostenlos, und das Parken an den Trailheads ist meist problemlos, solange man nicht am ersten Samstag im Monat dort ist, wenn die geführten Touren starten.
Zu guter Letzt darf man das Wabash River-Ufer nicht vergessen, das nur wenige Minuten von Colfax entfernt liegt. Ich habe dort oft meine Angel ausgeworfen, weil das Wasser hier überraschend klar ist und die Forellen fast schon zu freundlich wirken. Einmal habe ich einen riesigen Hecht gefangen, der so groß war, dass ich ihn kaum aus dem Boot ziehen konnte – ein echter Adrenalinkick, der mich daran erinnerte, dass das Leben hier nicht nur aus stillen Feldern besteht. Das Ufer ist leicht zugänglich über einen kleinen Parkplatz, der jedoch an heißen Sommertagen schnell voll sein kann, also besser früh dort sein.
Wenn du also das nächste Mal in der Gegend um Colfax, Perry Township, Clinton, Indiana unterwegs bist, dann vergiss nicht, dass die Umgebung mehr zu bieten hat als nur die kleinen Straßen der Stadt. Von historischen Gebäuden über lebendige Campus‑Atmosphären bis hin zu unberührter Natur – hier gibt es für jeden etwas zu entdecken. Und genau das macht die Colfax Sehenswürdigkeiten zu einem überraschend abwechslungsreichen Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.
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