Mal ehrlich, wenn du denkst, Indiana sei nur endlose Felder und Korn, dann hast du Mulberry noch nicht erlebt. Die Stadt wurde 1833 gegründet, damals ein kleiner Knotenpunkt am alten Indianerpfad, und hat seitdem mehr als nur ein paar Scheunen überlebt. Heute liegt sie gemütlich im Herzen von Clinton Township, Hendricks County, und wirkt wie ein vergessenes Kapitel, das ich gern wieder aufschlage. Ich fahre meistens über die I‑70, weil das Highway‑Rauschen mich an das alte Eisenbahn-Getrappel erinnert, das einst hier durch die Stadt schnurrte – ein bisschen Nostalgie, kein Witz.
Wenn du nach einem Ort suchst, der nicht von Touristen überrannt wird, dann bist du hier goldrichtig. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht, aber die kleinen Ecken hier haben ihren eigenen Charme: ein altes Café, das seit den 50ern dieselben Kaffeebohnen röstet, und ein Park, der mehr Geschichten zu erzählen hat als manch teure Stadtführung. Und ja, ich habe das Wort „Mulberry Sehenswürdigkeiten“ schon zweimal eingebaut, weil ich glaube, dass das hier nicht nur ein Stopp, sondern ein echtes Erlebnis ist. Der Zugverkehr ist praktisch nicht existent, also schnapp dir ein Auto, park das an der Main Street und lass dich von der Mischung aus Geschichte und leichtem Zynismus treiben – das ist mein Rezept für einen perfekten Tag in Mulberry.
Also, wenn du das erste Mal nach Mulberry fährst, lass uns gleich mit dem Herzstück starten – dem alten Town Hall. Das Gebäude ist nicht nur ein Relikt aus den 1900ern, sondern auch das, was ich persönlich als das „schlagende Puls‑Herz“ der Stadt bezeichne. Ich habe dort einmal ein spontanes Picknick auf der kleinen Grünfläche vor dem Eingang gemacht, weil das Wetter gerade so herrlich war, und plötzlich kam die Stadtverwaltung vorbei, um ein Meeting zu halten – ich stand also zwischen Bürgern und Aktenordnern, während ich meine Sandwiches aß. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das jährliche „Mulberry‑Motto‑Fest“ im Innenhof stattfindet.
Direkt neben dem Rathaus liegt das Mulberry Community Park, ein Ort, den ich gern als „die grüne Couch der Stadt“ bezeichne. Hier gibt es einen Spielplatz, ein paar Baseball‑Diamonds und einen kleinen See, in dem Enten – ja, Enten – ihre Runden drehen. Ich habe dort im Sommer ein paar Stunden mit meinem Neffen verbracht, und wir haben uns über die Tatsache amüsiert, dass das Parkhaus (eigentlich nur ein überdachter Parkplatz) kaum mehr als drei Stellplätze hat. Wenn du also mit dem Auto anreist, plane lieber ein paar Minuten extra ein, um einen freien Platz zu ergattern – das ist fast schon ein Ritual hier.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zur Mulberry Public Library, die ich aus gutem Grund als „mein zweites Wohnzimmer“ bezeichne. Die Bibliothek ist klein, aber sie hat ein überraschend gutes Angebot an lokalen Geschichtsbüchern, und das Personal kennt jeden Besucher beim Namen. Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich dort ein altes Fotoalbum aus den 1920ern entdeckt habe, das von einem ehemaligen Bürgermeister signiert war – ein echter Schatz für jeden, der sich für die Geschichte der Stadt interessiert. Das WLAN ist kostenlos, also kannst du hier auch deine Instagram‑Storys updaten, während du zwischen den Regalen nach dem nächsten Lesetipp suchst.
Wenn du dich für die eigentlichen Mulberry Sehenswürdigkeiten interessierst, darfst du das kleine Museum der Mulberry Historical Society nicht verpassen. Es befindet sich in dem ehemaligen Schulhaus an der Main Street, und dort hängen alte Klassenfotos, ein originaler Holzofen und ein handgeschriebener Stadtplan aus dem Jahr 1885. Ich habe dort einmal einen geführten Rundgang mit einem pensionierten Lehrer gemacht, der mehr Anekdoten über die Stadt hatte als ein ganzes Jahr an Instagram‑Posts. Praktisch: Das Museum hat keine festen Öffnungszeiten, aber die Tür steht meistens offen, solange das Licht im Flur brennt – also einfach vorbeischauen, wenn du in der Nähe bist.
Ein weiteres Highlight, das ich gern erwähne, ist der Mulberry Trail, ein schmaler Pfad, der entlang des White River verläuft und sich perfekt für einen entspannten Spaziergang oder eine lockere Fahrradtour eignet. Der Weg ist gut gepflegt, und du kannst dabei die ruhige Landschaft genießen, die man sonst nur aus Postkarten kennt. Ich habe dort einmal einen Sonnenuntergang beobachtet, während ein älteres Ehepaar neben mir ihre Hunde ausführen ließ – ein Bild, das mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Hinweis: Es gibt keine offiziellen Toiletten entlang des Trails, also plane besser vorher einen Stopp im Park oder in der Bibliothek ein.
Zu guter Letzt noch ein kleiner Geheimtipp: das Mulberry Community Center. Hier finden regelmäßig lokale Veranstaltungen statt – von Karaoke‑Abenden bis zu Handwerksmärkten. Ich habe dort das erste Mal ein improvisiertes Jazz‑Jam erlebt, bei dem ein örtlicher Bäcker plötzlich die Trompete auspackte, weil ihm die Stimmung zu gut gefiel. Das Center hat einen kleinen Parkplatz, der meistens frei ist, und ein Café im Erdgeschoss, das den besten Kaffee der Stadt serviert – kein Witz, das ist wirklich stark.
Ich muss gleich zugeben, dass das erste, was mir an Mulberry und seiner Umgebung in den Sinn kommt, nicht das kleine Stadtbild ist, sondern die Clinton River Trail, die sich wie ein schmaler, leicht verwitterter Gürtel durch die Felder schlängelt. Ich habe dort an einem lauen Samstagmorgen meine Laufschuhe ausgepackt und war überrascht, wie gut das Gras nach dem Regen noch nachgummt – ein echtes Natur‑Workout, das kaum jemand in den Reiseführern erwähnt. Der Trail ist größtenteils ungepflegt, aber das ist gerade das, was ihn für mich so charmant macht; ein paar lose Kieselsteine hier und da, und du fühlst dich, als würdest du durch ein vergessenes Stück Indiana wandern. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die lokalen Jogger‑Gruppen ihre „After‑Run‑Party“ starten.
Ein paar Meilen weiter liegt das Hoosier National Forest – ja, ich weiß, das klingt nach einem riesigen Wald, aber in Wahrheit ist es eher ein zusammengewürfeltes Mosaik aus Wanderwegen, Picknickplätzen und ein paar abgelegenen Campingplätzen, die man nur findet, wenn man das GPS auf „Abenteuer“ stellt. Ich habe dort einmal ein Lagerfeuer gemacht, das fast von einem vorbeifahrenden Traktor gelöscht wurde, und das war das Highlight: das leise Rattern der Landmaschinen im Hintergrund, das fast das Knistern des Feuers übertönt. Die Toiletten gibt es nur an den Hauptzugängen, also besser vorher einen Schluck Wasser trinken, bevor man sich ins Unterholz wagt.
Wenn du dich nach etwas Historischem sehnst, dann schau dir das Clinton County Historical Museum in Frankfort an. Ich war dort an einem verregneten Nachmittag, und das Museum hat mehr alte Werkzeuge und staubige Fotos, als man in einem Instagram‑Post erwarten würde – aber genau das macht den Charme aus. Die Führung durch den Keller, wo ein alter Dampfkessel noch immer knarrt, hat mich fast dazu gebracht, meine eigene kleine Dampflokomotive zu bauen. Parken ist direkt vor dem Museum kostenlos, aber die Straße ist schmal, also sei bereit, ein bisschen rückwärts einzuparken.
Ein kurzer Abstecher führt dich zur St. Mary's Catholic Church in der Nachbarschaft von Frankfort, ein Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert, das mehr Geschichten zu erzählen hat als die meisten Reiseführer. Ich habe dort einmal ein Sonntagsgottesdienst besucht, nur um festzustellen, dass die Orgel ein Eigenleben führt und plötzlich ein Jazz‑Solo ausspielt – kein Witz, das war echt. Der Innenhof ist ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen, also bring ein paar Kekse mit, wenn du dich ein bisschen in die Gemeinschaft einfügen willst.
Für die, die lieber im Grünen entspannen, ist der Cedar Creek Park ein unterschätztes Juwel. Ich habe dort ein Picknick mit meiner Schwester gemacht, und wir wurden von einer Gruppe Enten fast überrannt, die anscheinend das gleiche Sandwich im Visier hatten. Der See ist zwar klein, aber das Wasser ist klar genug, um deine eigenen Füße zu sehen, und das ist ein kleiner Luxus, den man hier selten bekommt. Es gibt ein kleines Besucherzentrum mit Toiletten, das allerdings nur an den Sommermonaten besetzt ist – also besser vorher anrufen, wenn du nicht im Regen stehen willst.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist das Clinton County Fairgrounds. Während der Herbstmesse verwandelt sich das Gelände in ein buntes Chaos aus Karussells, Rummelständen und einer Menge Menschen, die versuchen, die größte Portion Kürbiskuchen zu ergattern. Ich habe dort einmal einen Wettbewerb für das schnellste Hufeisenwerfen gewonnen – ein echter Lebensveränderer, wenn man mich fragt. Parkplätze sind in Hülle und Fülle vorhanden, aber an den Haupttagen füllt sich das Gelände schneller als ein Popcorn‑Stand am Filmabend.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, was du in der Umgebung von Mulberry, Madison Township, Clinton, Indiana erleben kannst, dann denk dran: Die Mulberry Sehenswürdigkeiten sind nicht nur die kleinen, unscheinbaren Ecken, sondern auch die überraschenden Momente, die du zwischen den Feldern, Wäldern und historischen Gebäuden findest – und das alles mit einer Prise lokaler Ironie, die das Ganze erst richtig würzig macht.
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