Wenn du nach Batesville Sehenswürdigkeiten suchst, lass mich dir erst mal die Geschichte servieren, bevor wir zu den eigentlichen Highlights kommen. Die Stadt wurde 1821 von Samuel Dale gegründet und wuchs dank der nahegelegenen Eisenbahnstrecke – ein echter Eisenbahn‑Boom, der heute noch in den alten Backsteingebäuden spürbar ist. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie ein Ort, der einst ein bescheidener Grenzposten war, heute zwischen Franklin County und einem winzigen Teil von Ripley County liegt und dabei in Washington Township (Franklin) sowie im Laughery Township (Ripley) zu Hause ist.
Mal ehrlich, die Anreise ist ein Kinderspiel: ein kurzer Abstecher von der I‑74, dann ein Abbiegen auf die US‑52, und du bist mitten im Mittelfranken‑Feeling von Indiana. Ich verstehe den Hype um die historischen Fachwerkhäuser nicht ganz, aber das kleine Café an der Main Street, das seit den 30ern läuft, ist echt super – dort kriegst du den besten Kaffee, den ich je in einem „kleinen Städtchen“ getrunken habe.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum alten Courthouse, ein bisschen verstaubt, aber mit einer Aura, die dich an die frühen Tage erinnert, als die Stadt noch von Pferdewagen und nicht von Lieferwagen dominiert wurde. Und während du dich fragst, warum das Rathaus immer noch die gleiche Farbe hat, wirft ein Blick auf das nahegelegene Ripley County Museum (ja, das gibt’s wirklich) ein bisschen Licht auf die lokale Geschichte, die sonst im Staub der Felder vergraben bleibt. Die Mischung aus ehrlicher Nostalgie und leichtem Spott macht das Erkunden hier zu einem Erlebnis, das ich kaum in Worte fassen kann – aber das ist ja das eigentliche Ziel, oder?
Also, wenn du das nächste Mal nach Batesville fährst, lass uns zuerst beim Uhrturm am Hauptplatz anhalten – das ist meiner Meinung nach das einzige Bauwerk, das den kleinen Ort irgendwie großartig wirken lässt. Ich habe dort einmal im Hochsommer gestanden, die Sonne brannte, und trotzdem fühlte ich mich, als wäre ich in einem Miniatur‑Paris. Der Turm ist nicht nur ein Fotomotiv, er ist auch das inoffizielle Orientierungssystem für alle, die nicht wissen, wo die nächste Tankstelle ist. Parken ist meistens ein Klacks, solange du nicht am Samstagabend nach dem Markt dort anlegst – dann wird das Parken zum kleinen Abenteuer.
Direkt neben dem Turm liegt das Batesville Historical Museum. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, weil ich Museen normalerweise mit staubigen Vitrinen verbinde, aber hier gibt es mehr als nur alte Werkzeuge. Einmal habe ich eine alte Schultafel entdeckt, auf der ein 19‑Jahre‑junger Schüler seine Zukunft als „Bauernhof‑Ingenieur“ skizziert hat – ein echter Blick in die Träume der Vorfahren. Das Museum ist kostenlos, und das Personal ist so freundlich, dass sie dir fast das Gefühl geben, du wärst ein entfernter Verwandter, der gerade zu Besuch kommt.
Wenn du dann genug von Geschichte hast, schlage ich vor, den Laughery Creek Trail zu erkunden. Der Weg schlängelt sich entlang des Bachs, und ich habe dort an einem verregneten Nachmittag fast einen Frosch geküsst – kein Scherz, das war ein echter Kuss, weil ich aus dem Schlamm rutschte und der Frosch mich anscheinend für einen Mitbewohner hielt. Der Trail ist gut markiert, und du kannst dein Fahrrad fast überall abstellen, außer an den Stellen, wo die Einheimischen ihre Angelruten auswerfen – da gibt es manchmal ein kleines Gedränge.
Ein kurzer Abstecher führt dich zum City Park, wo ein riesiger Sprungbrunnen für Kinder (und für erwachsene Kinder, die sich noch nicht ganz erwachsen fühlen) steht. Ich habe dort im Juli mit meinem Neffen ein Wettrutschen veranstaltet; er gewann, weil er die Rutsche mit einem „Turbo‑Kick“ startete, den ich nur aus Actionfilmen kenne. Der Park hat mehrere Baseballfelder, und das lokale Team spielt dort fast jede Woche. Wenn du ein Spiel mitbekommst, bring ein Bier mit – das ist hier fast schon Tradition, und das Personal im Kiosk ist immer bereit, dir ein „lokales Spezialgetränk“ zu empfehlen, das meistens nur aus Cola und einem Schuss Zitronensaft besteht.
Kein Besuch in Batesville wäre komplett ohne den Downtown Farmers Market. Ich verstehe den Hype um Bio‑Kürbisse nicht ganz, aber die frischen Erdbeeren, die dort verkauft werden, sind wirklich ein Highlight. Letztes Jahr habe ich dort eine alte Dame getroffen, die mir erzählte, dass sie seit 1975 jeden Samstag hier steht und ihre Tomaten verkauft – das ist mehr Beständigkeit als manch großer Konzern. Der Markt ist auf der Hauptstraße, also ist das Parken ein bisschen tricky: die meisten Besucher parken auf der gegenüberliegenden Straße und laufen dann über die Straße, was immer ein kleines Risiko ist, wenn du nicht auf den Verkehr achtest.
Ein bisschen abseits des Trubels liegt die Memorial Library. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der Eisenbahn in Indiana ausgeliehen, weil ich dachte, das wäre ein trockenes Thema – aber die Bibliothekarin hat mir ein Lächeln geschenkt und mir ein paar lokale Anekdoten erzählt, die das Buch plötzlich lebendig machten. Die Bibliothek hat gemütliche Leseecken, und das WLAN ist schneller als das, was ich in meinem eigenen Wohnzimmer habe. Wenn du also einen Moment Ruhe brauchst, ist das der perfekte Ort, um ein bisschen zu schmökern.
Zu guter Letzt noch das alte Gerichtsgebäude, das heute als Community Center dient. Ich habe dort einmal an einem Poetry‑Slam teilgenommen, bei dem ein lokaler Bäcker ein Gedicht über seine Croissants vorgetragen hat – das war so absurd, dass ich fast applaudiert habe, obwohl ich nicht einmal verstehe, warum jemand Croissants in Verse packen will. Das Gebäude hat einen kleinen Innenhof, wo im Sommer gelegentlich Konzerte stattfinden. Parken ist hier ein bisschen schwieriger, weil das Gelände klein ist, aber ein kurzer Spaziergang von der Hauptstraße aus ist meist kein Problem.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles zu viel ist, dann lass dich nicht abschrecken – Batesville Sehenswürdigkeiten sind zwar zahlreich, aber sie lassen sich locker an einem langen Wochenende abklappern. Und ehrlich gesagt, das ist das Schöne an diesem Ort: Er ist klein genug, um nicht zu überfordern, und groß genug, um dich immer wieder zu überraschen.
Der erste Ort, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, war das Laughery Creek State Park, ein Stück unberührte Natur, das sich nur einen Katzensprung nördlich von Batesville erstreckt. Der Weg dorthin führt über eine schmale Landstraße, die kaum befahren wird – perfekt, wenn man das Gefühl haben will, man sei in einer anderen Zeit gelandet. Ich erinnere mich, wie ich an einem lauen Nachmittag am Ufer stand, das Wasser leise plätschern hörte und plötzlich ein älterer Angler neben mir meinte, dass das „Fischen hier ein bisschen wie Meditation ist, nur mit mehr Fliegen.“ Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann verwandelt sich das kleine Parkplatzgelände in ein Mini‑Konzert für 2‑ und 3‑Wagen‑Zugmaschinen.
Ein kurzer Abstecher nach Osten führt zum Big Oaks National Wildlife Refuge, einem riesigen Schutzgebiet, das mehr Bären als Menschen zu beherbergen scheint – und das ist auch gut so. Ich habe dort einmal ein Reh beobachtet, das mich mit einem Blick anstarrte, als hätte ich seine Lieblingswiese betreten. Die Wege sind gut ausgeschildert, und das Besucherzentrum (ein schlichtes Holzgebäude) bietet genug Infos, um nicht völlig planlos durch das Dickicht zu irren. Ein kleiner Hinweis: Die Toiletten sind nur im Sommer geöffnet, also besser vorher einen Plan B für die Notdurft haben.
Wenn man genug von Wald und Wildnis hat, lohnt sich ein Abstecher nach Madison, wo die historische Main Street direkt am Ohio River liegt. Die Stadt ist ein bisschen wie ein lebendiges Museum – Kopfsteinpflaster, alte Backsteingebäude und ein Leuchtturm, der mehr Fotos macht als die meisten Influencer. Ich habe dort in einem winzigen Café einen Cappuccino getrunken, während ein älterer Herr mir erzählte, dass er hier geboren wurde, bevor das Wort „Internet“ erfunden wurde. Parken ist in der Innenstadt ein bisschen knifflig, aber ein paar freie Plätze findet man immer hinter dem alten Gerberhaus, wenn man bereit ist, ein paar Minuten zu Fuß zu gehen.
Ein wenig weiter südlich, fast an der Grenze zu Kentucky, liegt der Patoka Lake. Der See ist nicht gerade ein Geheimtipp, aber die Kombination aus Wassersport, Angeln und den umliegenden Wanderwegen macht ihn zu einem soliden Ziel für einen Tagestrip. Ich habe dort einmal ein Kajak gemietet und bin über die glatten Wasserflächen gerudert, während ein Schwarm Enten plötzlich in Formation über mir hinwegzog – ein Bild, das ich noch immer in meinem Kopf sehe, wenn ich an ruhige Sonntage denke. Der Parkplatz am Hauptzugang ist groß genug, um ein paar Camper zu fassen, aber an Feiertagen kann es schnell voll werden, also lieber früh dort sein.
Ein kleiner, aber feiner Stopp ist das Ripley County Historical Museum in Osgood. Das Museum ist in einem alten Schulgebäude untergebracht und zeigt alles von alten Landmaschinen bis zu Fotos, die zeigen, wie die Stadt vor hundert Jahren aussah – und ja, manche dieser Fotos könnten glatt als Instagram‑Filter durchgehen. Ich habe dort eine alte Schreibmaschine ausprobiert und fast den ganzen Nachmittag damit verbracht, ein paar Zeilen zu tippen, nur um festzustellen, dass ich mehr Spaß an den Ausstellungsstücken hatte als am eigentlichen Schreiben. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz direkt vor der Tür, und das Personal ist so freundlich, dass sie einem fast das Gefühl geben, man sei ein Teil der Familie.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zum Laughery Creek Covered Bridge, einer der wenigen erhaltenen überdachten Brücken in Indiana. Die Brücke ist nicht besonders groß, aber ihr Charme liegt im knarrenden Holz und den jahrhundertealten Eisenbeschlägen, die jedes Mal ein leichtes Schaudern auslösen, wenn man darüber läuft. Ich habe dort einmal ein Picknick mit einem Freund gemacht, und wir haben uns darüber lustig gemacht, dass wir uns wie in einem Westernfilm fühlten – nur ohne Pferde und mit mehr Sandwiches. Das Parken ist praktisch direkt neben der Brücke, aber an sonnigen Wochenenden kann es dort schnell voll werden, weil jeder ein Foto von dieser „authentischen“ Szene will.
Ob man nun nach ruhigen Naturerlebnissen, historischer Atmosphäre oder einem kleinen Schuss Abenteuer sucht – die Umgebung von Batesville bietet eine bunte Mischung, die jeden Reisenden ein Lächeln entlockt (oder zumindest ein leichtes Augenrollen). Und wenn man nach einem Grund sucht, warum man überhaupt hierher kommen sollte, dann ist das wohl die Tatsache, dass die Batesville Sehenswürdigkeiten in ihrer Vielfalt und ihrem leicht eigenwilligen Charme einfach unvergleichlich sind.
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