Mal ehrlich, wenn du denkst, dass Indiana nur Maisfelder und endlose Highways hat, dann hast du Manilla noch nicht erlebt. Die Stadt wurde 1860 gegründet, benannt nach Manila auf den Philippinen – ein bisschen kolonialer Romantik, die hier bis heute in den alten Backsteinhäusern spürbar ist. Ich sitze gern im kleinen Café an der Main Street, wo die Originalschilder aus der Eisenbahn-Ära noch an der Wand hängen und mir das Gefühl geben, ich wäre in einer Zeitkapsel gelandet, die aber trotzdem WLAN hat. Der Zug, der früher hier hielt, ist längst verschwunden, aber du kannst problemlos über US‑35 oder State Road 13 anrücken; ein kurzer Stopp in der nahegelegenen Stadt Marion (nur 15 Minuten entfernt) reicht, um den Tank zu füllen und ein bisschen Großstadt‑Flair zu schnappen. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber die kleinen „Manilla Sehenswürdigkeiten“ haben ihren eigenen Charme: das alte Rathaus, das heute als Kunstgalerie dient, und der Friedhof, wo die Gräber der Gründer noch von wilden Rosen umrankt werden – ein perfekter Spot für Fotos, die nicht nach Stock‑Foto aussehen. Und wenn du wirklich abseits der Touristenpfade willst, nimm das Fahrrad und radle den alten Kiesweg entlang des County‑Flusses; das ist echt super, weil du dabei die Ruhe hörst, die sonst nur in meinen Träumen vorkommt. Kein Witz, das ist das echte Indiana, das ich jedem Freund ans Herz lege.
Also, wenn du das nächste Mal nach Manilla, Indiana fährst, lass uns zuerst beim Manilla Depot Museum anhalten – das ist quasi mein persönlicher Lieblingsplatz, weil es hier endlich mal etwas Geschichte gibt, die nicht von einem Highway-Grabstein erzählt. Das alte Eisenbahndepot aus den 1880ern steht noch immer mitten im Stadtzentrum, und ich schwöre, das knarrende Holz unter den Füßen hat mehr Charakter als so mancher Hipster‑Café in der Stadt. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das lokale Old‑Timer‑Clubtreffen stattfindet und jeder sein klappriges Gefährt dort abstellt.
Direkt neben dem Depot, kaum zu übersehen, liegt die Manilla Public Library. Ich verstehe den Hype um riesige, moderne Bibliotheken nicht ganz, aber hier hat das kleine Lesesaal‑Motto „Stille, bitte“ noch einen gewissen Charme. Die Regale sind voll mit lokalen Geschichtsbüchern – perfekt, um zu begreifen, warum die Stadt so stolz auf ihr Depot ist. Und wenn du Glück hast, sitzt gerade ein älterer Herr am Fenster und erzählt dir, wie er als Kind mit dem Zug nach Indianapolis fuhr. Praktisch: Der Eingang ist barrierefrei, und das WLAN funktioniert sogar, wenn du dich über das alte Telefonnetz beschwerst.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zum Manilla Community Center. Das Gebäude sieht aus wie ein übergroßes Klassenzimmer aus den 60ern, aber innen gibt es eine kleine Kunstgalerie, wo lokale Künstler ihre Werke ausstellen – meistens Landschaften, die aussehen, als hätten sie jemand mit einem billigen Filter bearbeitet. Ich habe dort einmal an einem Yoga‑Kurs teilgenommen; die Instruktorin war so entspannt, dass ich fast vergessen habe, dass ich eigentlich nur wegen der kostenlosen Wasserflaschen hier war. Wenn du nach einem Ort suchst, um ein bisschen Kultur zu schnuppern, ohne gleich ein Museum zu betreten, ist das hier dein Spot.
Jetzt kommt mein persönlicher Geheimtipp: die Miller’s General Store an der Main Street. Das ist nicht gerade ein Touristenmagnet, aber genau das macht den Reiz aus. Hier gibt es noch echte Kisten mit Schrauben, alte Süßigkeiten aus den 70ern und einen Kiosk, der den besten Kaffee der Stadt serviert – kein Witz, der ist tatsächlich stark genug, um dich nach dem ersten Schluck wachzurütteln. Die Ladenfront ist ein bisschen abgewohnt, aber das verleiht ihr einen rustikalen Charme, den man in den glitzernden Einkaufszentren vergeblich sucht. Und das Beste: Der Besitzer kennt jeden, der hier vorbeischaut, und plaudert gern über die Geschichte der Stadt, während er dir ein Stück Apfelkuchen anbietet.
Ein kurzer Abstecher führt dich zum Manilla Park. Ja, ich weiß, ein Park klingt nach Standardprogramm, aber hier gibt es einen kleinen Baseballplatz, der immer noch von den örtlichen Teenagern genutzt wird, und ein paar alte Bänke, die mehr Geschichten erzählen als manche Stadtführungen. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein älteres Ehepaar Schach spielte – das war fast schon romantischer als jede Dinner‑Reservation. Der Parkplatz ist direkt hinter dem Feld, und du kannst dein Auto fast überall abstellen, solange du nicht mitten auf dem Rasen parkst, sonst gibt’s Ärger mit dem Stadtwart.
Zu guter Letzt, wenn du dich nach einem echten Stück lokaler Identität sehnst, wirf einen Blick auf das Manilla Town Hall. Das Gebäude ist ein klassisches Beispiel für die nüchterne Architektur der 1920er Jahre, und innen gibt es ein kleines Museum, das die Entwicklung der Stadt von einer landwirtschaftlichen Siedlung zu dem beschaulichen Ort dokumentiert, den wir heute kennen. Ich habe dort einmal einen Stadtplan gefunden, der noch die alten Feldwege zeigte – ein echter Schatz für alle, die gerne durch die Geschichte wandern. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Rathaus einen kleinen Hof hat, der meistens leer steht, außer wenn das Stadtratstreffen läuft.
Wenn du jetzt überlegst, welche Manilla Sehenswürdigkeiten du unbedingt sehen musst, dann nimm dir einfach die Zeit, von einem Ort zum nächsten zu schlendern, und lass dich von den kleinen Eigenheiten überraschen. Ich verspreche dir, dass du am Ende mehr über die Stadt weißt, als du je für möglich gehalten hättest – und vielleicht sogar ein bisschen mehr über dich selbst, wenn du merkst, dass du dich an einem Ort wie dem Miller’s General Store wohler fühlst als in einem schicken Hotel. Und das ist doch eigentlich das, was Reisen ausmacht, oder?
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee führt mich zum Tippecanoe River State Park, wo das Wasser des Flusses so klar ist, dass man fast das Gefühl hat, er würde einem heimlich beim Denken zusehen. Ich habe dort ein paar Stunden mit einem klapprigen Kajak verbracht, das mehr Lärm machte als ein alter Diesel, und trotzdem war das Plätschern des Flusses ein echter Gegengewicht zu den endlosen Feldwegen, die sonst das Bild von Walker Township dominieren. Einfaches Parken gibt es am Hauptausfahrt, solange man nicht am Samstagabend kommt – dann verwandelt sich das Feld in ein Schlachtfeld aus parkenden Wohnmobilen.
Ein kurzer Abstecher nach Osten bringt einen zum Mississinewa Reservoir, das von Einheimischen liebevoll „der blaue Spiegel“ genannt wird. Ich verstehe den Hype um das Angeln dort nicht ganz, weil ich lieber das Geräusch von Grillen höre als das Platschen von Forellen, aber das Panorama über das Wasser bei Sonnenuntergang ist echt super und lässt einen vergessen, dass man eigentlich nur einen kurzen Abstecher von Manilla aus macht. Der Zugang ist über die County Road 200 gut ausgeschildert, und das kleine Besucherzentrum hat mehr Fotos von Enten als von Menschen – ein Hinweis darauf, dass hier die Natur das Sagen hat.
Wenn man dann genug von Wasser hat, führt der Weg nach Rushville, wo das Rush County Courthouse mit seiner imposanten Kuppel fast schon ein bisschen übertrieben wirkt, als wolle es die Stadt sagen: „Wir haben Geschichte, und wir zeigen sie dir.“ Ich habe dort eine Führung mit einem älteren Herrn gemacht, der mehr über die alten Gerichtsverfahren wusste als über das aktuelle Wetter, und er erzählte mir, dass das Gebäude 1914 fertiggestellt wurde und seitdem kaum renoviert wurde – ein echter Zeitzeuge. Das Parken ist direkt vor dem Gebäude möglich, aber man muss sich ein bisschen durch die Fußgängerzone schlängeln, was für ein Auto etwas nervig sein kann.
Ein paar Meilen weiter liegt Knightstown, das berühmt ist als Drehort für die Fernsehserie „Little House on the Prairie“. Ich habe das kleine Museum besucht, das mehr über die Serie als über die eigentliche Stadtgeschichte verrät – ein bisschen kitschig, aber wer kann schon einem Originalset widerstehen, das noch immer das gleiche alte Holzbrett hat, auf dem Laura Ingalls Wilder ihre berühmten Sprüche sagte? Der Ort ist leicht zu finden, weil das Schild „Knightstown – Home of Little House“ schon aus der Ferne leuchtet, und das Parken ist dort ein Kinderspiel, solange man nicht am Wochenende kommt, wenn die Fans aus ganz Indiana anrücken.
Ein wenig abseits der bekannten Pfade liegt das Relikt des Wabash and Erie Canal, das sich in der Nähe von Peru erstreckt. Ich habe dort ein altes Schleusenhaus entdeckt, das mehr rostige Metallteile als funktionierende Mechanik beherbergt – ein perfektes Fotomotiv für alle, die gerne etwas Nostalgie in ihren Instagram-Feed packen. Der Weg dorthin ist ein schmaler Feldweg, der kaum befahren wird, sodass man das Gefühl hat, in eine andere Zeit zu reisen. Ein kleiner Parkplatz hinter dem Museum reicht völlig aus, und das Schild erklärt, dass der Kanal einst das Rückgrat des Handels im Mittleren Westen war – ein Fakt, den man sonst kaum hört, wenn man nur die Autobahnen betrachtet.
Zu guter Letzt darf man nicht das Haw Creek Trail vergessen, ein schmaler Wanderweg, der durch Felder und kleine Wälder schlängelt und dabei immer wieder an alten Scheunen vorbeiführt, die aussehen, als hätten sie gerade erst den Staub der Geschichte abgeschüttelt. Ich habe dort eine halbe Stunde verbracht, während ein Traktor in der Ferne dröhnte – ein Klang, der fast schon zur Soundtrack meiner Reise geworden ist. Der Trail ist kostenlos zugänglich, und das Parken ist an einem kleinen Feldweg am Anfang des Pfades möglich, wo ein einzelner Laternenpfahl das einzige Zeichen dafür ist, dass man hier richtig ist.
Ob man nun das klare Wasser des Tippecanoe River, das ruhige Blau des Mississinewa Reservoirs, die historische Pracht des Rush County Courthouse, das kitschige Flair von Knightstown, die rostigen Relikte des Wabash and Erie Canal oder die stillen Pfade des Haw Creek Trail sucht – die Umgebung von Manilla bietet mehr als genug Stoff für neugierige Reisende. Und genau das macht die Manilla Sehenswürdigkeiten zu einem unterschätzten Schatz, den man nicht verpassen sollte.
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