Was Buckingham Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte hier an jeder Straßenecke schnarcht, während ich mich durch das Dorf quäle. Ich habe mich das erste Mal in den 1800er‑Jahren angesiedelt gefühlt, als mutige Pioniere das Land von Norton Township in Kankakee County erschlossen und das kleine Städtchen nach einem englischen Vorbild benannten – ein bisschen Stolz, ein bisschen Verwirrung, weil niemand mehr weiß, warum genau „Buckingham“ gewählt wurde. Auf den ersten Schritten durch die Hauptstraße spürt man sofort, dass die alten Backsteinhäuser mehr erzählen als jede Broschüre: hier haben die Menschen ihre Wurzeln tief in den Maisfeldern und den Eisenbahnschienen vergraben, die einst das Rückgrat des Handels bildeten.
Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um die jährliche Erntefeier nicht ganz, aber das lockere Beisammensein am Marktplatz, wo Nachbarn noch immer ihre selbstgepressten Apfelsäfte feilbieten, ist echt super. Wer mit dem Auto aus Chicago kommt, sollte die I‑57 nehmen und dann den Highway 115 abbiegen – das ist die schnellste Möglichkeit, das Dorf zu erreichen, ohne in endlosen Stau zu geraten. Sobald Sie die kleine Brücke über den Kankakee River überqueren, werden Sie feststellen, dass das ruhige Plätschern des Wassers fast schon therapeutisch wirkt, während die Felder im Hintergrund ein Bild malen, das man sonst nur aus Postkarten kennt.
Für alle, die ein bisschen Authentizität suchen, bietet Buckingham eine Kulisse, die weder übertrieben touristisch noch völlig vergessen wirkt. Ich habe hier ein Café entdeckt, das mehr Charme hat als manche Großstadtoasen, und das Personal serviert den Kaffee mit einem Augenzwinkern, das sagt: „Willkommen im Herzen von Illinois, wo das Tempo langsamer, aber die Geschichten lauter sind.“
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, die verborgenen Ecken von Buckingham zu entdecken, und ich verspreche Ihnen, dass Sie dabei mehr Charme finden als in manchem Großstadtdschungel – wenn man den Charme nicht mit Glitzer verwechselt.
Ganz vorne, fast schon wie ein schlechtes Vorwort zu einem Hollywood-Blockbuster, steht das Buckingham Bridge. Dieses knarrende Eisenkonstrukt aus dem Jahr 1905 spannt sich über den Fox River und sieht aus, als hätte es gerade erst den letzten Schliff von einem überarbeiteten Historiker bekommen. Ich habe dort im Sommer ein Picknick gemacht, während ein Fischer neben mir lautstark über die „gute alte Zeit“ schwärmte – kein Witz, er hatte sogar ein altes Angelhütchen aus den 60ern dabei. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze County zur Brückentour aufläuft.
Ein kurzer Abstecher vom Brückendach führt Sie zum Buckingham Cemetery. Ja, ein Friedhof, aber nicht irgendeiner – hier liegen die Gründer der Stadt, deren Grabsteine mehr Geschichten erzählen als manche Instagram-Storys. Ich habe einmal einen alten Veteranen getroffen, der mir erzählte, dass sein Urgroßvater hier begraben liegt und dass das „gruselige“ Flair nur ein Vorwand für die besten Herbstspaziergänge ist. Die Wege sind gut gepflegt, und das Rauschen des Flusses im Hintergrund macht das Gähnen fast erträglich.
Wenn Sie sich fragen, wo man in einem winzigen Ort ein bisschen Kultur schlürfen kann, schauen Sie in die Buckingham School. Das einstige Einzimmer-Schulhaus ist jetzt ein Mini-Museum, das mehr Staub als Besucher hat, aber dafür jede Menge Originaltafeln und ein alter Globus, der immer noch leicht schief steht. Ich habe dort eine Führung bekommen, die von einer pensionierten Lehrerin geleitet wurde, die mehr Anekdoten über das „Kaugummi‑Verbrennen“ in den Pausen hatte, als ich in meinem ganzen Leben zählen kann. Der Eintritt ist frei, weil das Geld ja eh nur für den Erhalt der alten Holzbank verwendet wird.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist das Buckingham Grain Elevator. Dieses massive Kornspeichergebäude dominiert die Skyline und erinnert daran, dass hier nicht nur Träume, sondern auch Mais und Sojabohnen wachsen. Ich stand einmal mit einem lokalen Landwirt vor dem Aufzug, während er mir erklärte, dass das Geräusch des Mahlwerks fast wie ein beruhigendes Schnarchen klingt – ein Soundtrack für alle, die genug von Stadtlärm haben. Das Parken direkt am Lager ist ein bisschen ein Abenteuer, weil die Lastwagen ständig ein- und ausfahren, aber das ist Teil des Charmes.
Für die, die lieber ihre Beine in Bewegung halten, bietet der Fox River Trail einen gut ausgebauten Pfad, der direkt an Buckingham vorbeiführt. Ich habe dort meine morgendliche Joggingrunde gemacht und dabei mehr Enten gesehen als Menschen – ein gutes Zeichen dafür, dass die Natur hier noch nicht komplett von Selfie-Sticks überrannt wurde. Der Trail ist breit genug, um sowohl Radfahrer als auch Spaziergänger zu beherbergen, und die wenigen Schilder erinnern freundlich daran, dass man nicht auf die Enten schießen soll.
Ein kleiner, aber feiner Ort, den ich gerne erwähne, ist das Buckingham Community Center. Hier treffen sich die Einheimischen zu Bingo-Abenden, Handarbeitskreisen und gelegentlich zu einem improvisierten Jazz-Quintett, das mehr aus Leidenschaft als aus Talent spielt. Ich war dort an einem Freitag, als ein älteres Ehepaar einen Kuchen aus Karotten und zu viel Zimt präsentierte – ein echter Leckerbissen, der die Stimmung sofort aufhellte. Das Center ist leicht zu finden, weil es das einzige Gebäude mit einem blinkenden Schild ist, das „OPEN“ zeigt, selbst wenn die Tür verschlossen ist.
Wenn Sie jetzt denken, dass Buckingham nur aus alten Brücken und Friedhöfen besteht, dann haben Sie die Buckingham Sehenswürdigkeiten noch nicht vollständig erkundet. Jeder dieser Orte hat seinen eigenen, leicht schrägen Charakter, und zusammen ergeben sie ein Mosaik, das mehr Persönlichkeit hat als mancher Großstadtteil. Also, schnappen Sie sich ein Fahrrad, ein gutes Stück Käse und machen Sie sich auf den Weg – ich verspreche, dass Sie am Ende des Tages mehr über das wahre Leben wissen, als Sie je für möglich gehalten hätten.
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