Reisende aus aller Welt schätzen Westville Sehenswürdigkeiten wegen ihrer unterschätzten Mischung aus Historie und ländlichem Charme. Ich muss zugeben, dass ich nie wirklich verstanden habe, warum manche Städte mit pompösen Plakaten werben, während Westville einfach still und unbeirrbar weiterlebt. Gegründet 1854, als die Eisenbahn die Prärie durchschlitzte, wuchs das Städtchen um den gleichnamigen Westville‑Depot, der heute noch ein knisterndes Relikt aus der Ära der Dampfloks ist. Das Ganze liegt im New Durham Township, einem Teil von LaPorte County, und hat sich seit den frühen Tagen, als die ersten Siedler ihre Holzhütten zwischen Maisfeldern und dem glitzernden Lake Michigan errichteten, kaum verändert – und das ist irgendwie das Beste daran.
Wenn du mit dem Auto anreist, folge einfach der US‑20, die dich direkt ins Herz des kleinen Ortes führt; die nächste größere Stadt, La Porte, liegt nur etwa 15 Meilen südlich, und der Flughafen South Bend ist ein kurzer Flug von etwa 30 Minuten entfernt, falls du lieber über den Himmel ankommst. Ich habe die örtlichen Diner entdeckt, wo der Kaffee stärker ist als das Wetter im Herbst, und die Menschen hier reden noch immer über die alten Familiengeschichten, die sie an jeder Ecke zu erzählen scheinen. Und ja, wenn du dich fragst, was Westville Sehenswürdigkeiten wirklich ausmacht, dann ist es das stille Versprechen, dass du dich nicht in einer Touristenfalle verlierst, sondern in einem echten Stück Indiana‑Geschichte eintauchst.
Wer zum ersten Mal nach Westville kommt, wird sofort bemerken, dass die Stadt mehr Charme hat, als man von einem Ort mit weniger als 2 000 Einwohnern erwarten würde – und das ganz ohne den üblichen Touristen‑Trubel, den man sonst in den Reiseführern findet.
Ich muss gleich mit meiner Lieblingsattraktion anfangen: das Westville Historical Museum. Das kleine Backsteingebäude an der Main Street ist ein echter Schatz, weil es nicht nur alte Schulbücher und Fotoalben ausstellt, sondern auch die Geschichte der Eisenbahn, die hier einst durch das Tal fuhr. Ich erinnere mich, wie ich als Kind mit meinem Onkel dort stand und ein originales 1905‑Stück von „Westville’s First Locomotive“ bewunderte – ein Stück Metall, das mehr Geschichten zu erzählen schien als mancher Bestseller. Parken ist meistens ein Klacks, ein paar freie Plätze gibt’s direkt vor dem Museum, außer sonntags, wenn die örtliche Seniorengruppe das Gelände für ihr Bingo nutzt.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt die Westville Public Library, ein unscheinbarer Backsteinbau, der aber ein wahres Paradies für Buchliebhaber ist. Die Regale sind überraschend gut sortiert, und das Personal kennt jeden Dorfbewohner beim Namen – kein Witz, ich habe dort sogar ein Buch über die lokale Vogelwelt ausgeliehen, das mir später beim Beobachten der Kiebitze im Stadtpark half.
Der Stadtpark selbst ist ein weiteres Highlight, das ich immer wieder gerne erwähne, weil er das Herz der Gemeinde bildet. Dort gibt es einen kleinen See, ein Spielplatz, und im Sommer verwandelt sich das Feld neben dem Basketballkorb in ein improvisiertes Konzertgelände, wenn die örtliche High‑School-Band ihr wöchentliches „Sunset Jam“ spielt. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden gemacht, während ein älteres Ehepaar Schach spielte – das war fast schon zu idyllisch, um wahr zu sein.
Wenn man schon beim Wort „Sehenswürdigkeiten“ ist, darf man die Westville Water Tower nicht übersehen. Dieser rostige Koloss ragt über die Dächer und ist das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt. Ich habe ihn das erste Mal bei Sonnenuntergang gesehen, als das Licht das Metall in ein warmes Orange tauchte – ein Bild, das ich bis heute in meinem Handy gespeichert habe. Der Turm ist zwar nicht für Besucher zugänglich, aber ein kurzer Halt am Rand der Hauptstraße reicht, um ein gutes Foto zu schießen. Und ja, das Parken ist hier immer ein Kinderspiel, weil die Straße kaum befahren wird.
Ein wenig abseits des Zentrums liegt die St. John the Baptist Catholic Church, ein hübsches Backsteingebäude aus den 1920er‑Jahren. Die Innenausstattung ist schlicht, aber die Glasfenster erzählen biblische Szenen in leuchtenden Farben. Ich habe dort einmal an einer Messe teilgenommen, weil ich mich verlaufen hatte, und die Gemeinde hat mich mit einem Lächeln und einem Stück Apfelkuchen begrüßt – das ist die Art von Gastfreundschaft, die man selten findet.
Für alle, die gern ein bisschen frische Luft schnappen und gleichzeitig etwas über das ländliche Leben lernen wollen, ist der Westville Farmers Market ein Muss. Jeden Samstagmorgen stellen lokale Bauern ihr Gemüse, Honig und selbstgemachte Marmeladen aus. Ich habe dort das beste Maisbrot meines Lebens probiert, das von einer älteren Dame namens Marge gebacken wurde – sie schwört, dass ihr Geheimnis ein Schuss Apfelessig ist. Der Markt liegt direkt neben dem Rathaus, also gibt es immer genug Parkplätze, solange man nicht zur Mittagszeit kommt, wenn die Stadtverwaltung ihre wöchentliche „Büro‑Bingo‑Runde“ abhält.
Zu guter Letzt noch ein kleiner Hinweis für die, die gern ein bisschen Nostalgie inhalieren: das alte Westville Schoolhouse, das jetzt als Gemeindezentrum dient. Dort finden regelmäßig Kunstausstellungen und Handwerkskurse statt. Ich habe einmal an einem Töpferkurs teilgenommen, bei dem ich mehr Ton auf meine Hände bekam als auf die Tasse, die ich am Ende produzierte – aber das Lachen der anderen Teilnehmer war unbezahlbar.
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